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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193106245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-06
- Tag1931-06-24
- Monat1931-06
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1931
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Riesaer D Tageblat »°"°»^ ttttd Aniekger lLldeblM Ml- Anzeigers. Tageblatt Mesa» M» Dresden 1S8Ü. Aernrnf Rr. 9C Da« Rmfur Tageblatt Ist da» -« Beröfftnilichung der amMchen vekanntmaehungen der Amtlhaupttnannschaf» Gftokafl« Postfach Na» öl, Vroßenhatn. de« Amtsgericht« und der ÄmtSanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rate« der. Stadt Riesig Riesa Nr. SL d«S Finanzamt» Riesa und de» Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 144. Mittwoch, 24. Juni 1SS1, abends. 84. Jahrg. -da« Mesa« »o»chlatt ersüttttt ftp« T«, ^«cho 's,« Uh, «st «nanahm, de» Som» und Festtag«. «quaSpret», gegen BorauSzahIemg für .ken Monat 2 Mart SS Pfennig ohne Zustell, ^ebtihr. M de» tzÄ dttl «inketttt» von VroduNonSv«»»u«ruu«mw ^Höhungen d« Sdhn. und Materialienvreis» behalten «ir un« da, Recht der P«i«erhShung und Nachforderung vor. Anzetzeu »r di« Nummer de« M»gabztaaw find bi« 9 Uhr vormittag, mchugebennndim voraus « bezahlen; «in» Bewähr Mr da« Erscheinen an bestinmetm ragm und PGtzen mud nicht aberuommen. Gnmdprei« für die »S mm »rett«, » ww hohe Grunds-^ift-Zeil, t« SiLnr) Ri Golb-Pfennig«; di, 89 wm breite ReNamezeil« !00 Bold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz L0«/„ Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt Echt, wenn der Betrag verfällt, durch «lag, eingezogen werden mutz ober der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elb«-. — Im Fall« höherer ««walt — «rieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Veförderung-einrichtungen - hat der Bezieher reine» Anspruch auf Lieferung »der Nachlieferung b« Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotatton«dr«ck und Verlag: Langer b Winterlich, Rresa. GeschiftSstel«: Gerttzestratz« SS. verantwortlich filr Redaktton: Ferdinand Leichgräber, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Mesa. »IW WII SN ms mell IINII SS SS8 SMSK W. LursclBtvsIrung ^rsnkrsicks. — krsnSsrsIel» 6sgenvorrck>sg. Berlin, 2L Tunk. Reichskanzler Dr. Brüning sprach Dienstagabend über den Deutschland-Sender über die allgemeine politische Lage. Der außenpolitische Teil seiner Ausführungen hatte folgen- den Wortlaut: .Da» vorgeschlagene Aeierjahr soll noch der Proklama tion de» Präsidenten der Vereinigten Staaten nicht nur der Wiederherstellung de» internationalen Vertrauen» ans wirt schaftlichem Gebiet und damit dem wlrtschastlichen Wieder aufbau der Welt dienen, e» verfolg» gleichzeitig den Aweck, die politischen Beziehungen zwischen den Ländern von stören den Spannungen zu befreien und eine aus überzeugter Zu- sammenarbeit der Staaten beruhende friedlich« Weiterent wicklung zu fördern und zu festigen. Velde» steht in einem notwendigen wechselverhällnl». Ohne Gesundung der Wirt schaft»- und Finanzbeziehungen ist kein« Beruhigung der politischen Lage, ohne diese politische Beruhigung keiae Be seitigung der Wirlschastsnot denkbar. Das Gedeihen Europa» und der welk hängt davon ab, daß diejenigen, die ein tragische» Geschick i« Weltkrieg zu Feinden werden lieh. nunmehr ent schlossen und weitsichtig aus beiden Seiten sich zu den Entschlüssen ausrasfen. welche die beklemmende No» der Stunde von allen Regierungen und Völ kern fordert. Für dieses große Ziel wird der amerikanische Vorschlag Raum schassen, wenn er von den in Frage kommenden Ländern in demselben hochherzigen Geiste angenommeu wird, la dem er von seinem Urheber gemacht wordeu ist. Die deutsche Regierung ist bereit, mit allen Kräften au der Erreichung diese» Ziele» der amerikanischen Initiative mitzuarbeiten. Sie hat den aufrichtigen willen, aach von der politischen Seite her zusammen mit alle« Regierungen au die Lösung der Fragen heranzutreten, die für die vernhi- guug Europa» von Bedeutung find. Je mehr die schwere wirtschaftliche und soziale Rot sich mildert, unter der da» deutsche Volk leidet, um so stärker und einmütiger wird seine v«rellschaft und sein« Fähigkeit hervortreten. «in Bothverk der Lahe «ad der Ordnung in Europa zu sein. ist W ftilM Sill. Die Größe der Stunde und di« au» ihr sich ergebende Verantwortlichkeit lassen mich die Hoffnung »ad die Erwar tung «»sprechen, daß alle diejenige«, di« für die Foennmg der öffentlich« Meinung von maßgebende« Einfluß stad, sich bewußt bleibeu, voa welch eutfcheideuder Bedeutung in diesem Augenblick waßhalknag und Selbstdiszi. ptia bei allen unseren volk»geaossea in alle» Aeuhernagea untz Auudgebuugea stad für Deutschland »ad für Lnvva. Die SttMur- r« FnmttrlL Vie deutsche Regierung ist sich bewußt, daß bei alledem der zukünftige« Gestaltung der Beziehungen zwischen Deutsch land «ad Frankreich eine besonder» wichtig« Roll« zufällt, wen« in der Entwicklung dieser Vezlehuagen «aache Schwierigkeiten und Hemmungen hervoegetretea stad, wenn es in der OefsenMchkest auf beide» Seiten der Grenze viel fach z« Auseinandersetzungen gekommen ist, so halte ich »roh. dem au der Ueberzevguug fest, daß all da» nicht »»überwind, bar ist, daß sich vielmehr bei beiderseitige» gute« willen Mittel und Wege finden laste« werden, um da» llebereia- stlmmende und Gemeinsame in den Zvlereffen der beiden Läuder In de« Vordergrund zn bringen und im Bewußtsein der beiden Völker so zu veraakeru, daß es die Gewähr der Dauer in pch trägt. West ich davoa überzeugt bin, daß eine wirklich aus geglichene und fruchtbare Zusammenarbeit unter den völ- kern Europa» und die für dea lebendigen wtrtfchaft»au»- tausch mit der Renen Welt notwendige Stabilisierung de, europäischen Frieden» erst an dem Tage gesichert erscheint, wo zwischen dea beiden großen Rachbar völ kern das vergan gene seelisch überwunden ist, der Blick sich gemeinsam der An kunft und ihrer geistigen, wirtschaftlichen und politischen Ge staltung zuwendet; gerade deshalb ist e» da» Bestreben der voa mir geführten Regierung, über Verstimmungen de» Au genblick, hinaus vorwärts zu denken und alle, sachlich Ver- aatworlbare zu tun, um die großmütige Aktion de» Präsiden ten Hoover ihrem verdiente« Erfolg im Jutereste Eurvpq» und der Welt zuzuführea. .Re deutsche Regierung wird e» ihrer fett, an gutem willen nicht fehlen lassen. Ist aber die Einigung über da» Feier fahr zufiandegekomme». so wird e» um so leichter sein, in offener Au»fprache den weg frelzumachea für «in» großzügig» praktische Zusammenarbeit der beiden Länder. > Ich würde e» begrüßen, wenn sich für ein« solche einleitende Aussprach« ein« Gelegenheit fände, wie sie neulich die Zu sammenkunft in Lheqner» für eine Erörterung zwischen Deutschland and England geschaffen hat. Vie Aufgaben, vor denen Frankreich and Deutschland stehen, sind für beide Länder z« groß und z« dringend, al, daß es nicht mög lich sei« sollte, in vertrauensvollem and rückhaltslose« Mei nungsaustausch einen gemeinsamen Boden za stiiden, von dem au, die Lösung dieser Aufgabe aurfichlsvoll in Angriff genommen werden kann." Ae BmWakl zur AMWMlmmkllinM M MkM. ft Berlin. Die Ansprache, di« Reichskanzler Dr. Briinina gestern abend ziemlich rasch improvisiert im Mund, funk »der alle deutschen Gender „ballen bat, ist di» erst« nnetNche Kundgebung, nicht nur ,u der Initiative Hoober», sonder« seit der Rückkehr au« Cbegnir» überhaupt. Man Hat hier de» Eindruck — »nd dieser Eindruck dürft« von all«, Hörern dieser ernsten und pflichtbewußte« An«, führunge« tm En- «nd Ausland» ««teilt «erden —, dah e« ve» Kanzler vor allen Dingen »m den antzenpolitischen Teil seiner Darlegung««, di« Ansprache an Frankreich, zu tun »ar, mit der er ftiner vrberzengnng «»«druck gab, daß die Schwierigkeiten nicht »»überwindbar st»d, di« sei« «Wine» Seit »wische« de« beide» »roste« Nachbar- Völker» steh»«. An ganz weniaen Worten bat er dadei den Kern de« ganze» augenblickliche» Problem« zwischen Deutschland «nd Urankreich hrra»«,eschält: dl« Retwendig- keit, da» vergangen« seelisch z« überwinden. Gr hat sich bereit erklärt, ,« einer grostzügige» Vraktischen Zusam- «enarbett, «r ist soweit gegangen, offenbar süßend auf An. regnngen, di« von verschiedene» Organen der Oeffentlich» »eit i« jüngste« Zeit gemacht worben waren, sein« au«- drücklich« Bereitschaft znr Ben«tznng einer Gelegenheit an- »«kündigen, wie st« nenlich die Zusammenkunft in Ebrguer« für «in« Erörterung zwischen Deutschland «nd England «,. schaffen hat. Bei der zurückhaltenden Natur de« Reich«, kanzler« «ad der ernsten Ueberlegnn«. mit der er all, sein« Schritt« vorbereitet, darf man darin den versuch erblicken, gewiss«, trotz aller Hemmungen spürbar werdend« Be strebungen i» »rankreich ,» ermutig«» und zu fördrrn, solche Bestrebungen nämlich, di« di» großherzige Initial!,« Hoover« ans dem einfachst denkbaren Weg«, also vor alle» *»t«r Bermrtdnug vo« Rechtösraaen «nd Konferenzen überwinden möchten. Man darf hoffen, daß di« Ansprache Dr. Brüning« in Frankreich «erftändni« findet »nd zur Erleichterung «nd vereinsachnng der sich anbahnenden weiteren Erörterungen führen wird. Bereit« «in« Stunde, nachdem Reichskanzler Dr Brü ning sein« Red« im Rundfunk beendet hatte, lag hier di« M«ld»ng au» Newport vor, daß di« von der National Broadcasting Company übernommene Ansprache de« Kan». lerS t« ganz Amerika zu verstehen »ar. We MkW »U MlMMkl StldMWlttMdV. Washington, 24. Juni. Sm Staatsdepartement wurde betont, daß Hoover» Vor, schlag einen einjährigen Feiertag für alle Regierungsschul, den bedeute einschließlich der im Houng-Plan näher bezeichn neten Teilbeträge der Reparationszahlungen. Nur unter dieser Bedingung, so wurde ausgeführt, könne der Plan das erstrebte Ziel einer Erleichterung der deutschen kritischen Lage erreichen. MU Rücksicht mff gewisse in französischen Blättern zum Ausdruck gebrachte Empfindlichkeiten wegen einer angebli chen Ueberrumpelung der französischen Regierung wurde ün Staatsdepartement folgende Erklärung abgegeben: «Der amerikanische Vorschlag ist vor feiner endgültigen Formulierung nicht mit irgendeiner ft em den Regierung be sprochen worden. Der Präsident, der di« Lage in Deutsch land, wie «an verstehen kann, mit größter Besorgni, ver folgt hotte, erkannte, wie di« deutsche finanziell« Krise an de» beiden letzten Tage« der vorigen Woche zeigte, daß, fog fern er nicht sofort handle, eine Katastrophe unmittelbar be-i vorstehe, und Frankreich war die erst« der fremden Mächte, dle in Kenntnis ^seht wurde. als er sich zum Handeln ent schloß. Vas war am Freitag." Die Regierung hat kein« amtliche Mitteilung darüber erhalten, daß Frankreich Gegenvorschläge zu Hoovers Plan zu machen gedenke. Man übt in den Kommentaren zu den Pressemeldungen aus Pari» über eine solche Möglichkeit sehr große Zurückhaltung. Angesicht» der Erklärung Stimfons, wonach Hoover» Vorschlag die gewünschte Wirkung nur daun haben könne, wenn er unverzüglich angenommen würde, kält man es für wahrscheinlich, daß eia französischer Vor schlag für eine bedeutende Abänderung de» Plane» in Wa shington ungünstig ausgenommen werden würde. Bezüglich des in Hoovers Borschlag erwähnte« Datums vom 1. Juli 1L31 wurde erklärt, man hob« dieses Datum al» Begin« vorgeschlagen, weil das amerikanische Etatsjahk am 1. Just beginne. Mit Rücksicht auf die Dringlichkeit der Lage hoffe man, daß die übrigen Mächte innerhalb der noch zur Verfügung stehenden acht Tage Homers Vorschlag an nehme». SllllMW MM Ki ZMl-MNtt HW WS? Eine Weltanleihe? tu. Paris. Nach Mitteilungen, bi« der »Jntranst- geant" aus RegierungSkreisen erhalten haben will, sollen oie Besprechungen zwischen den Ministern am Montag zu der grundsätzlichen Annahme der Hooverschen Vorschläge ge führt haben. Di« Minister hatte« sich jedoch mit dem Fall Leschäftigt, w««« Deutschland »ach Ablaus des einjährigen Zahlungsaufschubs sich außer Staude erkläre« würde, die Zahl»«««» unter Berufuug auf das Aonugplan-Moratorinm wieder auf,«nehme«. I» diesem Falle würde Frankreich aus Sruud des Anhanges 8 des Konngplanes verpflichtet sei«, das Garantiedepot bei der BIZ. «m 509 Millionen GM. in Devise» zu erhöhe». Hiervon seien bereits 5S Mil lionen einaezahlt morde». Es blieben also 418 Millionen, die sofort fällig mürbe«. Der französische Staatshaushalt würde also außer de« Ausfall der deutschen Zahlungen und der «ngeschützte« JahreSzahlung noch eine« weiteren Fehl betrag z« decken habe«. Der Finauzmiutster suche daher eiue Lösung, die eS der französische« Regierung ermögliche, dem Hooverschen Plan zuznstimmeu, ohne die französischen Steuerzahler mit «ene» Laste« von insgesamt S Milliarden Franke» -« belaste». Angeblich fänden jetzt schon Verhandlungen statt, die zu dem Abschluß einer internationale« Anleihe führen sollten. An dieser Anleihe sollten sich, sämtliche an der Frage der Schulbenregelung interessierten Länder beteiligen und die Regierungen der Alliierten und der Bereinigten Staaten sollten die gemeinsame Garantie übernehmen. Mit Hilfe dieser Anleihe solle eS gelingen, die Haushalte der Staaten, die durch den Hooverschen Vorschlag berührt worden seien, wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die Verhandlungen über die Anleihe sollten nicht von Diplomaten, auch nicht von den Sachverständigen des DaweS- oder ?)oungplaneS, sondern von den Bankiers und Kaufltuten der beteiligten Läuder geführt werden.
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