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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193106301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-06
- Tag1931-06-30
- Monat1931-06
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1931
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Riesaer H Tageblatt *>rahümschrff» (EIHtblM MlÄ ^MeEger). PostscheRonto: Lageblatt Rtes^ Dresden 1582. Fernruf 2«. Da« Riesaer Lageblatt ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtthaupiwannschast Girokaffer Postfach vL »st Großenhain, de« Amtsgericht» und Per Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Mesa, des Rates der Stadt Riesa, Riesa Nr. üst de« Finanzamt« Mesa und de« Hauptzollamt» Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 14dl Dienstag, 8O. Juni 1SS1, abends. 84. Aabrg. < > >, — —»»»—^—— -»>>> La» Kiesaer TaoGloM erschetvt jebaU La» «Send» */,» Uhr mit vnenahn» der Sonn- und Festtag«. VeenaSpret«, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell gebühr. FS» den Fa-<l t«S AkitredmS von ProduknonSoerteuerwegen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreis, behalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. 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Verantwortlich für Redaktion: Ferdinand Teichgräber, Riesa; für Anzetgentril: Wilhelm Dittrich, Riesa. kMkIllW m » M WM E progrsmm kür üsn «nglkcksn Ltsstsmünnsr-Ssruck. M KIMM WM? tu. Parts, so. Juni. Wie nach den letzten amtlichen französischen Verlautbarungen schon zu erkennen war, sind die Verhandlungen über das Hoovermoratorium am Montagabend in ein kritisches Stadium getreten. Die Vertagung auf übermorgen kann leicht zu einem endgül tigen Abbruch führen. Bei der Verlesung des amtlichen Communiquös war der französische Ministerpräsident sicht- lich nervös und abgespannt. In der amerikanischen Botschaft herrscht am Montag abend der äußerste Pessimismus. Man hält eS nicht für ausgeschlossen, daß der gesamte Hoovcrsche Plan ins Master fällt. Die Franzosen haben in keinem der wesentlichen Punkte nachgegcben. Es hat sich hcrausgestellt, daß nicht die Inkraftsetzung dcS Hoovermoratoriums. fonderu die Vereinbarungen über die Zeit der Rückzahlung «ach Ab lauf des Moratoriums aus unüberwindliche Schwierigkeiten stoßen. Als ein neues Hindernis ist nun auch die Frage der Zuständigkeit des Haager Gerichtshofes für die Differenzen aus den neuen Abmachungen kinzugetrete«, da die Ameri kaner dafür den Haager Gerichtshof wicht anerkennen wol len. Im Haager Abkommen ist aber der Gerichtshof fest gelegt worden. Ein eigenartiger kommauiqae Vari», SO. Juni. Neber den Mnisterrat. der Montagabend unter dem Vorsitz des PrMpenten Doumer im Elysee stattfand, wurde lediglich folgendes Communique ausgegeben: .Ministerpräsident Laval ha> über den Stand der Ver handlungen mit dem amerikanischen Schahsekretär Mellon und dem amerikanischen Botschafter la pari», Ldge, Aus schluß gegeben.- Nach einer Mitteilung aus dem Büro veS Ministerpräsi denten werden Schatzsekretär Mellon und Botschafter Ebge nunmehr über den Stand der französisch-amerikanischen Verhandlungen nach Wafhingto« berichten. Eine neue Zu sammenkunft der französische« «ud amerikanischen Unter händler ist für Mittwoch vormittag in Aussicht genommen. Einziges Zugeständnis - FürWhrlge Mrad' luvgssrist Dazu berichtet die Savas-Agentur weitert .Das Kabinett hat sich einmütig über die Notwendigkeit geeinigt, daß sich die französische Regierung nach der Ab stimmung in der Kammer an den Text ihrer Antwort vom 24. Juni halten muffe. Die Meinungsverschiedenheiten, die Parts und Washington trennen, sind bekannt. Frankreich schlägt vor, daß die durch das Moratorium verfügbar wer denden Summen nicht zur Verbesserung des Kredits Deutsch lands, sondern auch der andern mitteleuropäischen Länder verwendet werden, bei denen die Aussetzung der Aoung- Zahlungen finanziell« und wirtschaftliche Störungen Hervor rufen kann. Di« Bereinigten Staaten dagegen wollen ihr« Bemühungen lediglich auf die Wiedererhebung Deutschlands richten. Frankreich fordert andererseits vor Ablauf de» zwölfmonatigen Moratorium» di« Prüfung von Maßnah men, die deutscherseits im Hinblick auf di« Wiederaufnahme der Zahlungen ergriffe« werden müssen. Hinsichtlich diese» wichtigen Punktes hat, wie es scheint, Frankreich, der Haupt- gläubiger Deutschlands, weder settens der Vereinigten Staa ten, noch Deutschlands die erforderlichen beruhigende« Ver sicherungen erhalten. Das Angebot de» Präsidenten Hoo ver legt Wert darauf, daß di« von Deutschland 1SS1/S2 zu zahlende Annuität erst nach 25 Jahren gezahlt werden soll. Die französische Regierung hat dagegen in ihrer Antwort er klärt, daß dieser Betrag am Ende de» zwölfmonatigen pro visorischen Moratoriums fällig werden müßte. Die französische Regierung ha» in einem Gefühl de» Entgegenkommen» beschlossen, diese Frist von einem Jahr auf fünf öahre zu verlängern; aber da» ist. wie e» scheint, da« einzige Zugeständnis. da» der Blialsterrat z« seinem anfänglichen plan annebmen zu müsse« geglaubt hat, ohne daß das geheiligte Recht Frankreich» auf Reparationen be- elukrächligl wird. Ministerpräsident Laval und seine Kollegen werden das Ergebnis ihrer Beratungen und die Gründe ihrer Haltung im Verlauf der Besprechungen mit den amerikanischen Ver tretern auseinandersetzen. M einer Atzung der lmMM Senat». )( Paris. Ministerpräsident Laval wirb beute nach mittag im Senat vermutlich di« Interpellation L»mery über den Hoodervla« beantworten. Der Auswärtige Aus schuß des Senats dürfte sich vor der Sitzung ebenfalls da mit befassen. Der Vorsitzende des auSwärtiaen Ausschusses, Senator Mrard, soll beabsichtigen, der Regierung «ine Reihe von Fragen über den Vorschlag Hoovers und die von der französischen Regierung getroffenen Maßnahme« zu stellen. Sollte dieses Verfahren angenommen werden, dann besteht die Möglichkeit, daß Senator Bsrard in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des auswärtigen Ausschußes den Interpellanten ersucht, auf sein« Interpellation »u ver zichten. Man rechnet damit, daß Lsmery sich nur ungern hierzu entschließen werde. Ae smMWn MMimer zu dm IrMM-MeriMW» MMIMM. )l Parts, S0. Juni. I« Ergänzung der Berichte über die Meinungsverschiedenheiten, die sich »wischen de» amerikanischen Unterhändlern, Schatzsekretär Mell»« und Botschafter Edge, einerseits und -en französische» Mini stern andererseits bei den Verhandlungen seit Sonnabend nachmittag ergeben haben, veröffentlichen die Morgen blätter übereinstimmende Meldungen, die darauf schließen lassen, daß sie französischerseits amtlich informiert worden sind. Hiernach handelt es sich um drei Punkte, über die bisher eine Einigung nicht erzielt werden konnte: 1. Frankreich wünscht. Laß die Summe, deren Zahlung ausgesetzt wird, von Deutschland, und zwar sowohl was das Kapital wie die Zinsen anlangt, de» Gläubiger« innerhalb von süns Jahre» vom Augendlick der Wieder, ansnahm« der Boungplanzahlnuge« zurückgezahlt wer de«, währen- die Bereinigten Staaten eine ans 25 Jahr« gestaffelte Rückzahlung vorschlagen und sich mit einem geringen Zinssatz begnügen wollen. 2. Frankreich besteht ganz besonders darauf, daß Deutsch land sich verpflichtet, »«ich dem einjährige» Hoover-Mora tori««, und zwar während der fünf Jahr«, in Leuen die ausgesetzten Beträge zurückgezahlt werden sollen, nicht Las im Uoungplan vorgesehen« Moratorium für sich z» Veansprnche«, unL daß im Falle eines Uoungplan- moratortums Frankreich nicht der BIZ. Len Garantie- fonds von S0O Millionen Mark — wie es -er Aoung- plan vorsteht — «inzuzahlen braucht. v. Frankreich besteht darauf. Laß die von Deutschland an die BIZ. 1931/82 zu leistenden Mark-Zahlungen nicht nur zugunsten Deutschlands, sondern auch de, Länder Mittel» und Osteuropas Verwendung finde», die durch die Aussetzung des deutschen Transfers in Schwierig keiten geraten könnten. Während über Punkt 1 und S eine Annäherung des französischen und des amerikanischen Gesichtspunktes wahr scheinlich erscheint, soll der französische Ministerpräsident beschlossen haben, in Punkt 2 intransigent zu bleiben. In gewiffeu Kreisen würde man es gern sehen, wenn Deutsch land seinen juristisch durchaus begründeten Standpunkt, daß eS sich in die zwischen Frankreich und Amerika geführ te» Verhandlungen nicht einzumischen habe, aufgeben und von sich aus einen Schritt unternehmen würde, der «in Ar rangement zwischen Amerika und Frankreich erleichtern könnte. MM WM BerMrW litt KlM-W«. Zustimmung Oesterreichs. Polens «nd der Tschechoslowakei. )( Washington, 29. Juni. Nach einer längeren Konferenz mit Hoover gab Unterstaatssekretär Castle heute die positive Erklärung ab, daß Amerika keine« Vorschlag an nehm«« werde, der nicht dem Sinn «nd Zweck des Hoover. planS vollkommen entspreche. Wie hier verlautet, hat Mel lon dieses Verlangen dem französischen Ministerpräsidenten unterbreitet. Man betrachtet die Lage hier zwar als deli kat, aber nicht als hoffnungslos, doch ist man sich darüber im klaren, baß bas amerikanische Parlament nie auf den Plan Hoovers eingehcn werde, wenn er zu sehr veriväffert und sein eigentlicher Zweck einer einjährigen Atempause für Deutschland vereitelt werde. Dies wurde der französischen Regierung ganz klar zum Ausdruck gebracht. Die Tatsache, daß Polen und die Tschechoslowakei dem. Plan Hoovers zustimmten, wurde hier mit großer Befriedi gung ausgenommen. Di« Zustimmung Oesterreich« wurde heute von dem österreichischen Gesandten dem UnterstaatS- fekretär Castle in einer formellen Note überreicht. MklloM» InninimW M Lik Ms« NktzantzllWkll Mm. )( Washington. Nach langen Beratungen mit dem Präsidenten Hoover gab UnterstaatSsckretär Castle gestern abend über die Verhandlungen zwischen Schatzsekretär Mellon und dem französischen Ministerpräsidenten Laval «in formelle» Cmumvaiqrrs aus, in welchem di« französische Regierung als di« einzige bezeichnet wird, die sich nicht ein mal prinzipiell mit dem Plan Hoover» einverstanden er klärt habe. Castle sagte wörtlich: „Soweit »vir unterrichtet sind, Haden jetzt sämtliche Regierungen im Prinzip dem Plane de» Präsidenten Hoover ,»gestimmt mit Ausnahme der französischen Regierung. Es haben sich einige Schwie rigkeiten ergeben, den französischen Standpunkt mit dem Geist de» Vorschlages d«S Präsidenten in Uebereinstim- nnrng zu bringen. Zwischen dem Botschafter Edge und dem Schatzsekretär Mellon sowie den französischen Ministern finden noch Erörterungen statt." Diesem Communigus fügte Castle noch hinzu: „Wir verhandel» immer «mh^ das ist alles, was wir gegeuwSrtia sage» können." SkMMIWk MW Mumm. XVrüss«l, 2S. Juni. Wie in unterrichteten Kresse« verla«t«t, bat de« KabinettSrat die von de« beteiligten Ressortmsniftern entworfene Antwortnote der belgische« Rraiernng auf das Angebot des Dissidenten Hoover ge- nehmigt. Die Antwort ist sehr kurz »nd umfaßt nicht «ehr «IS zwei Schreibnmschinenseite«. Sie entbölt di« ,r»«dsötzlich« »««abme des «»»„»ersetzen Vorschlages «nd drückt knr» die Hoffnnng au«, daß Amerika die br- sondere Log« Belgiens gegenüber de« Reporation«problrm und den schwierige« belgisch«, Finanzen versteben werde. Fernmüi« wird die Hoffnung »nm Ausdruck gebracht, daß Amerika diese« besondere« BrrbSltnistr« in der Ans- fsibrung de« Hooversche« Diane« Rech«««, »ragen »verde. Gleichzeitig mit der belgischen Antwortnote gehen dem belgischen Botschafter in Washington eingebende Weisungen über die besonderen belgischen Wünsche z«. Danach finde« die weiteren Verhandlungen »wischen der belgischen «ad der amerikanische» Regierung i« Washington statt. Las Program« des Bersiaer Besuchs Wochenende aus Schloß Hubertusstock Vertin, 30. Juns. Wie wir erfahren, ist für den Berliner Besuch der eng lischen Minister folgendes Programm vorgesehen: Henderson trifft am Freitag, den 17. Juli, vormit tags, von Paris kommend in Berlin ein während Mac- Donald im Flugzeug erst kurz nach Mittag erwartet wird. Für den Freitagabend ist ein Essen beim Kanzler, für den Sonntagabend eines in der englischen Botschaft vorgesehen. Dazwischen liegt die eigentliche Aussprache, und zwar wir ke sich la dem Jagdhaus hubcrlusslock absplelea. da« etwa siebzig Kilometer von Berlin am Werbellinsee lieg» Huber tusstock ist bekanntlich dex Wochenendsig des preußischen Mi nisterpräsidenten. der auch an dem Besuchssonntag in Huber tusstock anwesend sein und an den Besprechungen teilnehmen wird. In politischen Kreisen wird diese Teilnahme des Mi nisterpräsidenten Braun begrüßt zumal die beiden englischen Gäste der Arbeiterpartei angehören. Ein Beschluß wegen de» Aufenthalts in Hubertusstock ist übrigens noch nicht ge faßt worden; man darf aber annehmen, daß es bei der ge schilderten Absicht bleibt. * M MS W A. WM «ntz Sr. kiirllur I» Rm. )( Rom. In ftalieniscben diplomatischem Kreisen wird wir di« «aenzia Stefani meldet, der Gedanke einer Reise vo« Dr. Brüning und Dr. TurtiuS nach Rom günstig ausgenommen, aber mau hält es für wünschenswert, daß dieser Besuch nicht vor dein angekündigten Zusammen- treffe» der beide» deutschen Staatsmänner mit dem fran zösischen Minifterpräsidemen Laval und Außenminister vriand ftatiftnd«. In den gleichen Kreisen wird der Hoff- nung Ausdruck verlieben, daß dieses Zusammenireffen tat- sächlich «ine» segensreichen Einfluß aus die iranzöiisch-dent- schen Bezirdmigrn und insolgrdessen mittelbar auch aus di« allgemein« Lage Europa» aurüben werd«.
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