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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193107169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-07
- Tag1931-07-16
- Monat1931-07
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1931
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MW« M MemUMU Die steuerlicheu Velast««-e« rmd ihre Auswirkuogeu im Riefte^ FtvaozemtSbrzirl. Bedeullicher Nückgauß »er Steuerpflichtige« i« der Landwirtschaft. Nach der letzten Notverordnung de» Reichspräsidenten wird bekanntlich da» Einkommen der landwirtschaftlich tätigen Personen gegenüber anderen Berufen besonder» milde behandelt. Durch die Einführung der landwirtschaft lichen Einheitsstcuer werden di« ersten «von RM. Jahres einkommen von der Notverordnung nicht erfaßt, wodurch eine ganz erhebliche Zahl von Mittel- und Kleinbauern sehr wenig oder gar kein« Krisensteuer zu entrichten haben. Hierin wurde eine besondere Begünstigung der Landwirt schaft erblickt. Daß da» nicht der Fall ist, sollen folgende Zahlen beweisen. Vergleiche mit der letzten und den vorhergehenden Steuerveranlagungen zur Einkommen-, Umsatz- und Ver mögensteuer lassen die Berechtigung der Sonderstellung der Landwirtschaft zur Notverordnung erkennen. Es gibt heut« wohl kaum einen anderen Berufsstand, der nicht der artig unter den Steuerlasten zu leiben hat, wie gerad« die Landwirtschaft. In der Land- und Forstwirtschaft im Finanzamtsbeztrk Riesa muhten auf Grund der Sinkommensteuerveranlagung vom Jahre 1925 von 1158 Landwirten rund 2,59 Millionen RM. Einkommen besteuert werden. Auf Grund der letzten fetzt vorliegenden Einkommcnsteuerveranlagung betrug da gegen die Zahl der Steuerpflichtigen 1108, also insgesamt 50 weniger. DaS zu besteuernde Einkommen aber belief sich auf 1960 000 RM. Während sich bei der Einkommensteuer noch keine großen Unterschiede bemerkbar machen, so ergibt die Um- satzsteucrveranlagnng bereits ein ganz anderes Bild. Be reit» ein Vergleich der ReichSergebnisi« gibt eine Uebcr- sicht über die Notlage der Landwirtschaft. So verzeichnete gegenüber -er Zählung von 1926 die letzte stattgefundcne Umsatzbcstcucrung rund 799 09» zur Landwirtschaft veran lagte Personen weniger. Noch schlimmer wirkt sich die Zahl au» bet einem Vergleich der Kleinstumsätze bis zu 5000 RM., denn hier war die Zahl von rund 1,6 Million«« auf rund 859 990 zur Umsatzsteuer veranlagten Landwirte» herab gesunken. Das bedeutet als» ein Ausfall von rund 59 Pro zent d<r Steuerpflichtigen bei den Klein, und Mittelbauern! Für den Flnanzamtsbezirk Amtsh. Großenhain waren im Jahre 1026 noch insgesamt 8715 Landwirte veranlagt, die rund 160 000 RM. Umsatzsteuer zu entrichten hatten. Die letzte Umsatzstcucrveranlagung sah dagegen nur noch 2670 Landwirte veranlagt, die rund 106 000 NM. Umsatz steuer aufbrachten. Innerhalb dieser beiden Umsatzsteuer ¬ erhebungen waren also bereit» 1045 Landwirte nicht mehr steuerbelastet, weil ihr Umsatz nicht mehr die Besteuerungs grenze erreichte. Bemerkenswert für die letzte Notverord nung ist nunmehr eine Uebersicht über die Umsätze bis zu 6000 RM., die ja bekanntlich von der Krisensteuer nicht er faßt werden. Leider sind in den Erhebungen bislang nur immer bi« Umsätze bis zu 5000 RM. behandelt worden, so daß sich in Wirklichkeit das Ergebnis etwas verschieben dürfte, soweit e» sich um die Krisensteuer handelt. Die Umsatzsteuer des Jahre» 1926 sah bi» zu einem Umsatz von 5000 NM. insgesamt 2971 Pflichtige verzeichnet, dagegen die letzte Erhebung nur noch 1818 Landwirte. Die letzte Um satzsteuer verzeichnete also ein Minu» von insgesamt 1158 Landwirten. Der Umsatzsteuerausfall belief sich demnach auf rund 81 000 RM. Diese sogenannte Produktionsüber- sicht läßt bereits die Staffelung der Notverordnung als be rechtigt erscheinen. Wie stark gerade die Lanbwirtschast durch alle die vielen Steuern tn Mitleidenschaft gezogen worden ist, geht auch aus der Bermvgenftcucrveranlagung hervor. Die erste Veranlagung seit der Gelbentivertung fand im Jahre 1924 statt. Nach den RcichSangaben wurden damals rund 1552 500 Landwirte zur Bcrmögensteuer veranlagt. Ein Jahr später waren es bereits 185 000 Landwirt« weniger. Di« letzte Vcrmögensteuerveranlagung sah nur noch rund 1A Millionen Landwirte steuerlich veranlagt. — Nach der Vermögenbesteuerung vom Jahre 1925 wurden tm Finanz, amtSbezirk Riesa insgesamt 1184 Steuerpflichtige von land wirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen oder gärtnerischen Grundstücken steuerlich belastet bei einem Vermögen steuerwert von rund 51,8 Millionen Mark. Die letzte Ver- MögenSsteu«rerhebung sah dagegen unser Gebiet mit nur noch 971 Landwirten steuerlich belastet, die ein Vermögen von rund 43,9 Millionen RM. zu versteuern hatten. DaS bedeutet gegenüber der vorhergehenden Steuerveranlagung einen Ausfall von 213 Steuerpflichtigen, wodurch rund 7,0 Millionen RM. landwirtschaftliches Vermögen der Besteue rung entzogen wurden. Vergleiche mit den anderen Erwerbsgruppen haben nicht annähernd den gleichen StcuerauSfall aufzuweisen wie gerade die Landwirtschaft. Um «inen Ausgleich zu schaffen, ist die Landwirtschaft bei der letzten Notverordnung gegen über den anderen Berufen in der Krisensteuer günstiger gestaffelt. M öeilW »er IMMWIW SMWWei. LW. Rittergutsbesitzer von Zitzewitz-Sottow hielt kürz lich einen Vortrag über bi« Möglichkeiten einer technischen Nationalisierung in der Lanbwirtschast und deren Auswir kung aus bi« Gestehungskosten. Infolge seiner allgemeinen Bedeutung geben mir im folgenden einen kurzen AnSzng des Vortrags. Zur Wiederherstellung der Rentabilität der deutschen Landwirtschaft gibt eS zwei Wege, die Erhöhung der Vcr- kaufskosten und die Senkung der Gestehungskosten. Da der erstere Weg nicht gangbar erscheint, ist die Senkung der Produktionskosten zur Lebensfrage der Landwirtschaft ge worben. Wenn man die BuchführungScrgcbnisse landwirt schaftlicher Betriebe betrachtet, so zeigt sich, wo diese Sen kung am ehesten erreicht werden kann. Nebeu deu 5,9 Mil, Narben Mark sachlicher Gestehungskosten für die Ernte, Ist besonders die Zinseulast von 1,8 bis 1^ Milliarden Mark jährlich außerordentlich drück«»- und muß unbedingt ver mindert werden, um Einnahmen und Ausgaben in Ein klang zu bringen. Diese Zinsbelastung wirkt sich in den einzelnen Betrieben natürlich verschieden aus. so beträgt sie im Westen ungefähr nur 9 Prozent deS VerkaufSwertrs der Produkte, während die Erzeugnisse in vielen Gebieten Ostdeutschlands bis zu 80 Prozent der Berkaufskofte« mit diesen Zinslesstungen belastet find. Die Zinssrage steht in engem Zusammenhang mit den Reparationen und eine Re gelung dieser Frage ist auch di« Grundbedingung für jede Wiederherstellung der Wirtschaftlichkeit. Da eine Abänderung der Zinslast nicht in der Macht der Landwirtschaft liegt, an ein« Senkung der Arbeiterlöhne ebenfalls nicht zu denken ist, kann eine Senkung der Ge stehungskosten nur durch Beseitigung der Arbeitsspitzen, vor allem während der Erntezeit, erfolgen. Besonders für den i deutschen Osten stellt Rittergutsbesitzer von Zitzewitz-Kottow I die Forderung an die deutsche Landmaschinentechnik zur ^0^1 vo/V lkstkselr-ikrlmrcnutr ovircu osns» ^kiirk».v/k»szv 9. Fortsetzung. Nachdruck verboten. »Di« wird auch nichts tunHönnen Wir haben das Recht der Freizügigkeit. Ls ist doch !«in« Stillegung, sondern nur eine Ortsveränüerung Schlechter wird es nur für Ihr« Arbeiter, di« müssen em paar Kilometer weiter laufen und fahren und werden nicht gerade erfreut darüber sein. Und der Stadtsäckel, der hat's am allerschlechtesten, denn Sie ver lieren den Hauptsteuerzahler." »Ja, aber ein solcher Umzug kostet doch Tausende von Mark!" »Vielleicht nicht mehr, als das Mehr von Steuern aus machen würde, das sie hier zahlen soll." »Frau Laibacher wird es sich schwer überlegen Das ist ein« Drohung, auf die ich nichts gebe." »Vielleicht ist es besser. Herr Bürgermeister, wenn die Stadt ihre unbegründete Antipathie gegen Frau Laibacher fallen laßt und ihr entgegenkommt! Auf Wiedersehen. Herr Bürgermeister!" Er ließ das Stadtoberhaupt mit rauchendem Kopfe zurück. Agnes Holgar unternahm an diesem Abend einen Spazier gang. Sie schritt an den Feldern vorbei, di« im frischen Grün prangten. Frieden atmet« alles Sie hatte nickt gemerkt, daß sie längst auf Schlettowschem Grund und Boden schritt. Mötzlich fuhr sie zusammen. Aus dem Nebenwege trat plötzlich «in Mann. Es war Uw« von Schlettow. »Guten Abend!" grüßte er herzlich Si« dankt« ihm verlegen und sagte: „Der Abend ist so schön Ich mußt« einmal heraus in den Frühling Wenn der Herbst kommt für uns. . . dann wird di« Sehnsucht nach d«m deutschen Frühling immer größer." .Ja!" gestand er. »Mir ging'» in der Fremde sol Mit eln«m Male kam di« Sehnsucht nach dem Frühling . . aber es >var doch wohl etwa» anderes, was mich nach der Heimat ^Ä^str^lhn fragend an. »Hl«0«icht habe ich geahnt, daß Ich Sie . . . wieder einmal iehcm witrd«, was ich di« ganzen Jahre ersehnt habe " »Herr von Echlettow. sprechen Sie nicht so zu mir!" „Ich will Ihnen nicht w«h tun, aber einmal muß es doch ausgesprochen werden, war vor Jahren nicht geschah Ich habe immer an St« gedachl. Ich hab« otel« Frauen in meinem Leben gesehen, aber nicht eine Hot mir das Her» erwärmt. wejL all meio« Gedanken bei Awur waren»"' Sie iah ihn lange an. Dann iagte sie still: „Lassen Sie ruhen, was «inst war." „Haben Sie vergessen . . . und verziehen?" „Ja!" sagt« sie einfach »Ich habe vergessen und oer- ziehenl" „Ich war schlecht zu Ihnen! Ich hab« Ihn«n einmal bittere« Leid gebracht!" „Es ist vorbei! Ich will nicht mehr daran denken! Ich habe gefunden, was ich suchte . ich hab« meinen Frieden Lassen Si« mir meinen Frieden!" Der Mann senkte den Kopf. »Agnes. . . und setzt, da wir uns beide als freie Menschen gegenüberstehen . . . jetzt gib« es keine Brücke mehr von einem zum anderen . . . zum Glück!" Da sah ihn die Frau lange an. »Uw«, lasten Sie uns Freunde sein . gute Freund«! Das ist so viel." ». . . und so wenig!" ergänzte er bitter. »Eine Hoffnung habe ich die ganzen Jahre getragen Soll sie umsonst sein?* Sie antwortete nicht, aber sie reichte ihm die Hand. »Gur« Nacht, Uwe!" lagt« sie herzlich. Dann wandte sie sich und schritt den Weg zurück. Der Mann sah ihr lang« nach „Gute Nacht, Uwe!" Dies« Wort« klangen in ihm nach Herzlich war der Ton. Durfte er hoffen? Hermann war mit dem Prokuristen HertNng aus Görlitz zurückgekommen. Mehr tot als lebendig kletterte Hertling au» dem Wagen, warf Hermann einen wütenden Blick zu und verschwand in der kleinen Werkvilla. Hermann schafft« den Wagen in seinen „Stall" und suchte dann Stolze auf, der mit Schute in besten Zimmer Schach spielte »Wieder zurück aus Görlitz?" »Jawoll! Na, der Prokurist ist das letztemal mit mir ge fahren! Das war «tn Spaß, Stolze, den hätten Sie sehen sollen, wie er leichenblaß wurde, wenn wir mit 100 Kilo meter hinbrausten Da» war «in« Fahrt! Donnerwetter noch mal . . . dem hab« ich gezeigt, was «in Schofför ist!" „Sie sind ein schlimmer Mensch, Hermann! Haben Si« schon zu Abend gegSsten?" »Jawoll, in der »Krone"!" »Donnerwetter, haben Sie da keine Schwierigkeiten gehabt?" „Ach ne«, die haben schon Respekt gekriegt! Der Wirt türmt« gleich, wo er mich sah. aber d«r Ober, der strahlt« über das ganze Gesicht! Der hat Ihre zwanzig Mark noch nicht vergessen. Schute! Der fragt«, wann w»r wieder mal ausräumen " Di« Männer lachten »Und dann . was ist denn eigentlich postiert? Di« ganz« Stadt ist in Aufregung Hab« da «a» gehört von Betrieb»- verleüuna." Schaffung von Maschinen, die die Mechanisierung ber Hack Kultur uud Kartoffelbearbeituug ermögliche«, um so zu Er sparnissen an Hand- und Gespannkräften zu kommen Ebenso setzt sich der Redner für die Mechauifieruug der Ge treideernte ein. Al» weitere Ziele, die zur Abrundung die ser Rationalisierungsmatznahmen notwendig erscheinen, muß auf die Herstellung brauchbarer Kartoffel- und Rüben erntemaschinen hingearbeitet werden. Bei systematischem Abbau aller dieser Arbeitsspitzen innerhalb «ine» Jahres wirb eS möglich sein, den notwendigen Bestand an Hanb- unb Gespannkräften auf das wirtschaftlich tragbare Mindest maß zurückzuführcn. Der Redner warnte ganz besonder» vor Verwendung von Kapital an Stellen, die nicht den höchstmöglichen Nutzen versprechen. Namentlich wendet er sich dagegen. Gelb in noch nicht ausgeschlossene Böden zu stecken, es muß vielmehr das Bestreben dahin gehen, die Gefamtmeug« -er Aufwen dungen auf wenige und bestere Böden zu konzeutriere« und Kapital nur deu iuteusivsteu Wirtschaft«» zuzusühreu. Auch betont der Redner ausdrücklich, daß die Vorbedingung für diese Nationalisierungsmaßnahmcn ein« Agrarpolitik ist, die einen stetigen Verkaufspreis garantiert, denn nur so hat der Landwirt die Möglichkeit, auf länger« Sicht zu dis ponieren. „Kein Gesetz kann so schlecht sein, wi« eins, das all« halbe Jahre geändert wird" waren die Worte, mit denen er eine stetige Agrarpolitik verlangt«. BnMWWu zuMIidw. Von Friedrich Mewe», Reichsjugendführer des Gewerkschaftsbundes der Angestellte«. In diesem Jahre findet wieder eine der alle zwei Jahre wiederkehrenden großen Reichslagungen der Angestelltem jugend statt, wie sie z. B. viele Tausend Jugendlicher 1927 rn Kassel, 1920 in Nürnberg zusammcnführten. — Diesmal ist Hirschberg im Ricsengebirge das Ziel dieser jungen Menschen <18.-20. Juli). — DaS weit«, in der Oeffcntltch- keit oft noch recht wenig bekannte Gebiet der Jugenbbewe- gung zeigt, nach Feststellungen von „Fachleuten", einig« typische Entwicklungslinien, so u. a. in den letzten Jahren eine immer stärkere Zunahme der Mitglieder tn den Ju- gcndverbänden auf bernfsftäudischer Grundlage. AuS die sem Grunde dürste der nachstehende Artikel aus der Feder des ReichsjugendsührerS des über 45 000 Mitglieder zäh lenden JugendbundcS im GDA. starker Beachtung sicher sein. In unserem Volksleben spielen heute die Jugendver bände der verschiedensten Art eine recht wesentliche Rolle. Sie üben keinen geringen Einfluß auf die Entwicklung deS jungen Menschen und auf die Heranwachsende Generation als Ganzes aus. Wäre das nur eine angemaßic Nolle, ent standen aus der Betriebsamkeit einiger Menschen oder Menschengruppen. bann wär« dies« Erscheinung bald vor- iibergegangen, aber wir sehen di« Jugendvcrbände von Jahr zu Jahr gefestigter in ihrer Wirksamkeit. Di« Be wegungsfreiheit der Jugend ist gewachsen. Großstadt und Großbetrieb erschweren alten Erziehungsmächten wi« d«m Elternhaus und dem Lchrherrn der alten Art ihren Ein fluß auf die Jugend. Der Lehrling wird an s«iner Arbeits stelle nur noch in der Arbeit unterwiesen, aber nieyt mehr zum Leben herangebildet, vom ungelernten jugendlichen Arbeiter ganz zu schweigen. Und doch braucht ber junge Mensch Borbilder uns feste GesinnnngSkrcise, die ihn erfassen und die er sogar sucht. Ohne führende und kameradschaftliche Hilf« fände sich der junge Mensch kaum für sich selbst zurecht, geschweige denn in seinem Verhältnis zu den Aufgaben des Lebens, zu Volk und Staat. Alle JugenöverbSnd« haben demzufolge die Aufgabe den jungen Menschen in seiner ganzen Lebenshaltung »uö Lebenseinstcllung zu erfafien. Sie unterscheiden sich aber darin, von ivelckem Ausgangspunkt her sie ihn erfassen Jeder Einfluß braucht ja sozusagen ein Einsallstor, von „Wenn die Stadt nicht nachgibt, ziehen wir nach Klein- Petersdorf." „Da sind wir 'n Stückchen näher an Blmkewinkel ran. Dort wohnt nämlich meine Marthel Di« werden wir nu ooch bald holen " »Aber da bin ich auch mit dabei!" sagte Schute. „Klar, Mensch, Schute! Das wird 'ne Sache! All« Zeitungen Extrablätter: Brautraub in Blinkewink«!!" „Das wird 'n« knorke Sache! Hermann, beute hätte ich ma! Lust, auszugehen! Geld ist ja knapp io kur, von» j Ersten, aber wi« wäre es. wenn wir uns wieder einmal nach I der Stadt begeben?" ! „Machen wir 'n Zug! Ich bin einverstanden! Aber Schutt muß die Geldtasche einstecken!" i „Ich stecke ein!" lagt« Schute fixer, als man er von ihm gewohnt war. > „Wir wollen unteren Freund nicht schröpfen!" i „Ach was denn, wir sind drei jut« Freunde! Zwee find geldklamm . der dritte kriegt von Vatern im Monat eine« Lausender . . alio muß er ran!" Schute nickte ihm strahlend zu. „Oh!" sagte er großartig „Seien Sie doch nicht io stolz, Herr Stolze! Si« g«ben sich ja ioo viel Mühe mit mir! Und Papa hat ja ioo viel Geld!* „Alio denn los! Aber per Bein«! Das getrau ich mir nichk den Wagen von Frau Caroline zu verlangen." »Schön, dann laufen wir!" Sie schritten gemeinsam aus hem Hause Ms sie kn der Fabrikhof kamen, stießen sie auf Lisa »Aha ausgeheni" lachte Lisa. „Jawoll. Frolleinl" lagt» Hermann. „Wir wollen mal in Bötzingen einen vergnügten Abend machen!" „Au Backe Bötzingen! Und lausen wollen Sie da?" „Ja. Frollein Lisa, ich kann doch Ihre Frau Mutter nicht bitten, daß Ne für unsere Bummeltour den Wagen zur Ver fügung stellt." . ^enn nichl? Den drei Musketieren gibt sie iHv schonl" »Nee, das getrau ich mir nicht!" »Da werde ich sie mal fragen!" Lisa flitzte davon. Frau Laibacher laß mit Rose!, die schmäler geworden war, km Wohnzimmer zuiammen mit Agnes Holgar. Gemeinsam berieten sie über «ine Handarbeit, Da schneite Lisa herein. „Mama!" »Was willst du denn, Kind?" „Mama, die drei Musketiere wollen in di« Stadt «inen Lumme! machen Sie getrauen sich nicht, dich um den Wagen zu bitten " Frau Caroline lächelt«. »Ach, und da haben sie dich ge schickt. Mädel? Ja. aber eigentlich ist es bester, wenn sie ! laufen Wie denkst du, Rose!?" j »Danz wi« du. Mama!"
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