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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193107212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-07
- Tag1931-07-21
- Monat1931-07
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1931
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Riesaer G Tageblatt Dienstag, 21. Juli 1981, a»en»s. 81. Jahr« I? i«7 vis i.onc>onse Konksrsnr Drahtanschrift Lageblatt Riis» Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. SL Postscheckkonto: Dre«den 1580. Gttokasie: Riesa Nr. 58. Tonn» und »i )len; e^ne Eswähr für d<rL Trscheineu an I , , nnigr: sie O» nun oreite Reklamezeile 100 Gold-Pfennige; zeitraubender "und tabellarischer Satz 5O'/„ Aufschlag. Fest« Tarife, en werden muß ober der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage — hat der B^ieher Geschäftsstelle: «eetheftratze 59. »«d Anzeiger (Clbeblalt rmd AaMer». Dar Riesaer Lageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Smirhauptmannschast Großenhain, de» Amtsgericht» und der AmtSanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rate» der Stadt Riel» de» Finanzamt» Mesa und de» Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Das Riesa« Lage-lchst erscheint trüge r« »end- *.« Uhr «tt «nMiahrne der Sonn, und Festtag«. vaznaspret», gegen Vorauszahlung, für «inen Monat s M«ck «» Pfennig ohne Zustrll. gebÄhr. FK» den F»? de» Mntreten« von ProdukttonSverteunmstgeN. Erhöhungen der Löhn« und Materialienprets« behalten wir un» da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige« für sie Nummer de» Ausgabetage« sind bi« v Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; ein« Gewähr für da« Erscheine« an bestimmten Tagen und Plätzen ward nicht übernommen. Grundpreis für die »S mm breite, 8 mm hohe Grundschrift»Zetle (6 Silben) 25 Gold-Pfennig«: die 89 mm breite Reklame,eil« 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz SO'/, Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". — Im Falle Höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrichtungen — hat der Bezieher leinen Anspruch auf Lieferung ob« Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer st Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Geethestratze 59. Verantwortlich für Redaktton: Ferdinand Letchgräber, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Amsriksniscksr «ilkspisn rugunstsn DGutsrkisnck Ise MM der KlMWüMl I» LoMli. X London, so. Juli. Noch nie hat der Viktoria- bahnhof in London ein solches Schauspiel erlebt, wie heute bei der Ankunft beS „Ministerzuges" aus Parts um 17.15 Uhr. Schon eine halbe Stunde vorher deutete ein Meer von Zylinderhüten der Mitglieder des diplomatischen Korps und offizieller Pressevertreter auf dem Bahnsteig und «ine dauernd zunehmende tausendköpsige Menschenmenge, die die Absahrtswege vom Bahnhof füllte, aus ein großes Ereignis hin. Unter den zahlreichen Anwesenden bemerkte man den Neichspresscchef Dr. Zechli», Botschaftsrat Graf Berustorff und den übrigen Stab der deutschen Botschaft, die Botschaf ter von Frankreich und Italien, Sen amerikanischen Bot schafter in Brüssel, Gibson, den amerikanischen Geschäfts träger in London, Ray Atherton, und unter zahlreichen an wesenden englischen Persönlichkeiten Sir Moris Henkey. Ungefähr «ine Viertelstunde vor Eintreffen des Zuges er schienen Premierminister Macdonald und Außenminister Henderson zum Empfang der Minister und waren bald in Unterredungen mit den anwesenden internationalen Diplo maten und Pressevertretern aller Nationen vertieft. Als der Zug pünktlich um 17.15 Uhr im Bahnhof einlief, waren bald die bekannten Gesichter der deutschen, französischen, italienischen und belgischen Staatsmänner sichtbar. In Be gleitung des Reichskanzlers und des Reichsaußenministers befand sich der deutsche Botschafter. Freiherr v. Ncurath, der den deutschen Ministern nach Dover entgegengefahren war, und Staatssekretär v. Bülow. Die deutschen Minister wurden von den Mitgliedern der deutschen Botschaft und den anwesenden deutschen Pressevertretern herzlich begrüßt und hierauf von Macdonald und Henderson, die ihren deutschen Kollegen lange und freundschaftlich die Hand schüttelten. Unter den stürmischen Zurufen der Tausende von Menschen vor dem Bahnhof fuhren hierauf die Kraft wagen mit den einzelnen Delegationen nach den verschie denen Hotels. Die französische Delegation wird im Larlton-Hotel wohnen, wo auch bereits die deutschen und belgischen Ver treter avgcstiegen sind. Infolge des späten Eintreffens des Zuges begaben sich die Delegierten sofort in ihre Haupt guartiere in Vorbereitung der Eröffnungssitzung der Kon ferenz um 18.80 Uhr im Unterhaus. kMMliW Mer die erste Mserruz. London, 21. Juli. Nach der Montagabend abgehaltenen ersten Konferenz der sieben Mächte wurde folgendes Communique ausgege- beu: „Die erste Sitzung der Internationalen Konferenz fand unter dem Vorsitz des britischen Premierministers in feinem Zimmer im Umerhause Montagnachmittag um v,30 Uhr statt. Der Vorsitzende eröffnete die Konferenz, in dem er die Delegierten willkommen hieß und gab eine Erklärung ab, in der er Ursprünge und Uriachen der Krise, die zur augen blicklichen Lage geführt hat, auseinanderjetzte, oesgleichen Vie Wichtigkeit der Ausgabe der Konferenz. Auch Laval gab der Konferenz einen Bericht über die Zusammenkünfte, die m Paris stattgefunden haben, und setzte den Geist auseinan der, in dem die Besprechungen zwischen den französischen und den deutschen Ministern emgeleitel wurden. Er legte tM einzelnen die Lage Frankreichs in der Debatte, deren Beginn beoorsteht, dar und drückte von neuem die Hoffnung loyaler Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland für die Wiederherstellung des Vertrauens und Les Kredits in der Welt aus. i Dr. Brüning bestätigte den Geist der Zusammenar beit und drückte seine Dankbarkett für die Gelegenheit der Pariser Besprechungen aus. Er gab hieraus eine Darle gung mit Statistiken über die finanzielle Lage Deutschlands und die Maßnahmen, die getroffen worden sind, um ihr zu begegnen. Er drängte auf die notwendige Unterstützung zur Besserung der Lage. Fragen des Verfahren» wuroen hier aus erörtert und die Sitzung bis Dienstag vertagt. Eine Plenarsitzung der Konferenz wurde auf 10 Uhr vormittags un Foreign Office festgesetzt." DeElimds Forderungen Die in dem Lommunique erwähnten Ausführungen vr. Srüning» galten hauptsächlich der deutschen Krise und der Finanzlage Deutschland». Er hob hervor, daß vor allem jwei Leitersorderaisse ersüllt werden müssen: Ein Aushörea oer Abrusung der fremden Kredite und ein« Erhöhung -er Golddeckung oer Leich»bank. In seinem Schlußwort faßte MacDonald noch einmal die Ausführungen Lavals und Brünings zusammen. Die Verhandlungen wurden in einem außerordentlich persöhnlichen Geiste geführt Deullch-euglWe Aussprache Es erregie ein gewisses Erstaunen, ais die französischen Minister >m Eharlion-Hoiet erschienen, während die deut schen Minister aus sich warten ließen. Bald wurde jedoch oekanni, daß MacDonalü Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsaußenminlsler Dr. Curtius zu weiteren Besprechungen im Umerhause zurückgehalien und sie ersucht Hane, nut chm das Abendessen einzunehmen. Außer dem britischen Pre mierminister und den beiden deutschen Munstern nahmen an dem Essen teil: der britische Schatzkanzler Snowden, Außen minister Henderson und der permanente Unterstaatsjekretär >m Foreign Office Sir R--8err Vansittart. London. (Funkspruch.) Wie Reuter meldet, glaubt man allgemein, daß das Esten im Unterhaus, zu dem Mac- douald gestern abend die dentsche» Minister eingeladen hatte, weit mehr als ein gesellschaftlicher Empfang war und vielleicht vollkommen neue Aussichten für die Konferenz eröffnete. Man glaube, daß Macdonald und seine Kollegen mit ihren Gästen die Frage erörtert hätten, wie «au un verzüglich Hilfe leiste« könne, ohne baß diese i« Gestalt einer großen Anleihe erfolge, die von mehrere» Mächte« mit den Garantien u«d Beschränkungen gezeichnet «»erden würde, die unvermeidlich dazu gehören würde«. Einer der Vorschläge, die gemacht wurden, bestehe darin, daß die Kon ferenz die Möglichkeiten untersuchen solle, wie ma« Deutsch land in seiner gegenwärtigen kritischen Lage Helse« könnte, ohne seine Verpflichtungen, die, wie ma» sagt, eine fast un erträgliche Belastung hedenteteu, in lästiger Weise z» v«r» größer». MocZomktÄs Sr-Ymmgsrede In seiner Rede, mit der MacDonald die erste Sitzung der Siebenmächte-Konferenz eröffnete, führte er u. a. aus, daß die Konferenz nicht nur die Maßnahmen zu erörtern habe, die nötig sind, um Präsident Hoovers Vorschlag in die Tat umzusegen, sondern wir haben darüber hinaus noch die dringende Notlage zu besprechen, die sich feither in Oeuffch» land entwickelt hat. Andernfalls wird es schw erig sein, die Flut einzuüämmen, bevor sie ganz Zcnrraleuropa überwäl tigt hat, mit Folgen sozialer, politischer und rrin finanziel ler Art. die kein Mensch abschätzen .an». Unsere Aufgabe ist daher mit einem Wort, da» vertrauen de» avsiändischen Geldgebers zu Deutschland wiederherzustellen. Leeses Pro blem hat offenbar sowohl politische als auch sinar> zielle Seiten, aber die Aufmerksamkeit der Konferenz muß sich auf die letzteren konzentrieren. Wir sind nicht hier, uw etwas zu erzwingen oder um jemand zu Fall zu bringen oder um jemand zu demütigen. Wir sind hier, um zu ver stehen. um in objektiver Weste unsere Probleme zu erwägen, um daran zu denken, wie eng wir in wesentlichen Dingen von einander abhängen, uns einander anzupasicn und uns auf etwas zu einigen, was jeder von uns vor 'ein Parla ment und zur Annahme bringen kann. Es he'ht ein Mit tel zu finden, um neue Anleihen oder Kredite für Deutsch land zu besorgen. Das Problem besteht darin, zu verhindern, daß das Kapital, das bereits in Deutschland ist, zurückgezogen wird. MacVonald schloß: Unser erster Schrill ist, mil der größtmöglichen Beschleunigung über die Wittel zu entschei den, durch die dieser plan endgültig in die Tot vmgrfeht werben kann. Ich betone „mit größtmöglicher Beschleuni gung-. M.SliWMM" M MklM? tu. Berlin, 21. Juli. Sine Londoner Meldung de» Vorwärts deutet die Aeußernng Macdonald« in seiner Sr- öffnuugsanlorache, wo er von der direkten Inangriffnahme de« Frag« sprach, und die SrklS runa de« Kanzler», in der er die Verhinderung der Abziebnna von Krediten au« Dentschland und die Vergrößern» g der Golddecke forderte, dahin, daß dem Plan einer großen internationalen 2 Miliardenanleibe der Ged anke eine« log. Ttillbalte- tredtteS entgegengesetzt wird, den die amerikanischen und englischen Banken unter U »«ständen auch obne Frank- reich autzubringe» imstande wäre«. Dieser Kredit, dessen Höhe noch nicht genannt wurde, würde »ur Versüßung der Reichsbank sieben, um die normale Golddeckung wieder berzultellen. Er könnte je nach Bedarf in Anspruch ge- nommrn werden. Keule lledenMW Ker MiMWen MM». tu. Washington. 21 Juli. Wie offiziell »ach einer Sonfereuz Hoovers mit Mells. Daweg und Morrow be- kauntgegcben wird, werde« die amerjka» Iche« Vertreter a»s der Londoner Konferenz am heutige« Dienstag amerika nische Hilfsvorschläae zngunsten Dentschlanbs aaterbreite« Alle MmW? »ar der Mus. London. sFunkspruch.s Bor dem heutigen offiziellen Beginn der Konferenz um 1» Uhr vormittags hatten Reichs kanzler Dr. Brüning und Ltaarsickretär Dr. Schösser vom Ncichssinanzministerium eine einstüudige Besprechung mit Snowden und Roh im Schatzamt, während Reichsaußcn- mtnister Dr. Eurttus und Staatssekretär von Bülow eine Unterredung mit Henderson im Foreign Office hatten, * - Nksiua »er Mus lu LMU. London. sFnnksprnch.j Tie Siebenmächtekonferenz ist um 10 Uhr vormittags im Außenministerium zusam, mengetrete«. d ksuiuiuusU« l'«r die Bsmillusrüduus. London. lFnnkspruch.) Tie Siebenmächtekonferenz vertagte sich um 12,45 Uhr über die Mittagspause. Ueber die Vormittagssitzuug wurde folgendes Communiqus aus gegeben: Die Sonsereu, ist «m 1V Uhr im Foreign Office -usam- mengetreteu und hat über internationale, finanzielle Zu- fammeuarbeitsmöglichkeiteu berate», die geeignet sei» könn te«, möglichst umgehend das wirtschaftliche Gleichgewicht io Deutschland wieder herzustelle«, und zwar als Vorbereitung zur Prüfung weiterer Maßnahme», die sich als notwendig Herausstellen sollten, «m die Finanzsiinatiou Deutschlands für dauernd wieder ans eine feste Grundlage zu stellen. E» wurde vereinbart, daß die Finauzmiuister der ans der Kon ferenz vertretenen Mächte sowie Reichskanzler Brüning heute nachmittag unter dem Vorsitz Macdonalds zu einer neuen Sitzung zusammentrete» solle«, i« der die Prüfung der ausgeworbeuen Frage« fortgesetzt werden soll. MMMeimMkr küstiiiz Ukl W MMsMsng. London. fFunkspruch.) Zu der heutigen ersten Boll, sitzung der Konferenz erklärte Außenminister Dr. CurtiuI, der heute zum ersten Male nach seiner Ankunft die deutsche Presse empfing, daß mau sich heute ausschließlich mit der Erörterung siuanzieller Probleme befaßte. Hierbei war besonders bemerkenswert, baß sich Stimson in hervorragen dem Maße au den Besprechungen beteiligte und daß die Amerikaner versuchte«, die Sage auf das genaueste auszu klären. Zunächst befaßte mau sich mit der Frage, unter wel chen Umständen und mit welchen Maßnahmen «in Stillhaltc- Sonsortinm gebildet werden kann, so daß auch wirklich prak tisch der größte Teil der kurzfristigen Anlage» nicht zurück gezogen wird. Mau wies daranshiu, daß es keinen Zweck haben würde, wen« sich nur die Großbanken verpflichteten, keine Anlagen zuriickzuzieheu, während die Lleiubankeu do mit sortfahren. Es müßte Vorsorge getroffen werde», da mit eine wirkliche Stillhalt«ug erreicht werde. Diese Frage- wurden aufs eingehendste erörtert unter Berücksichtigung von Zahlen über die Größe der derzeit in Deutschland vor handenen kurzfristigen Anleihen von englischer, amerika nischer, schweizerischer «nd holländischer Herkunft. Da es sich zeigte, daß eine Erreichung von praktischen Vorschlägen tn dem großen Kreis der Bollkonfereuz nicht möglich sei, be schloß man, um S,8N Uhr nachmittags eine Konferenz der Finanzminister abzuhalteu, während die Bollkonferenz morgen srüb um 10 Uhr wieder zusammentrete« wird. Es bestehe die Hoffnung, daß diese Sousereuz der Finanzmini- ster in der Lage sein wird, der morgiger, Vollkouferenz praktische Vorschläge zur Lösung der ersten Frage zu über reichen. Die zweite Frage, die Znrlicksühruug neuen Kapi tals nach Dentschland, wnrde aus der heutig«« Sitzung zwo: gestreift, aber nicht vertieft.
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