Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193107291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-07
- Tag1931-07-29
- Monat1931-07
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1931
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer DTlMblllt und Anzeiger (ElbedlM Ml-Au-tlgerj Drahtanschrift Lageblatt Riesa. Fernruf Nr. 20. Postfach »d-. LL Postscheckkonto: Dresden 1530. Girokasse: Riesa Nr. SL DaS Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rates der Stadt Riesig des Finanzamts Riesa und deS Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Ir 171. Mittwoch, SS. Juli 1S81, abends. 84. Iahrg. Da» Riesaer Lag« blatt erschetot jede« Lag abend« '/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. BerugSpret», gegen Barauszahlung, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell gebühr. Für den Fall de« Eintreten« von ProduktionSverteurrungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen für die Nummer des Ausgabetages sind bis S Uhr vormittags aus-ugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für di« 89 mm breite, 8 mm hohe Grundschrift-Zeile (S Silben) 25 Gold-Pfennige; die 89 mm breite Reklamezeile 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Ausschlag. Feste Tarif« Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unter! rltungt-beilagr -Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Drucker«: der Lieferanten oder der BeförderungScinrichtungen — hat der Bezieher «inen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreis,». Rotationsdruck und Verlag: Langer b Winterlich, Riesa, Geschäftsstelle: llloetheftraß» LS Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann. Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. SIlM U ilUlWMlI WIMM III «II. VW Vsrsntte-Vsvk gesrlwaet. — kvsckluy rwr vvrvner Vessreklvmgev. — LursmmevsevwS üer kvkk mV üer SSkvrlseve» Slsslsdsnk. — ver enMsctte Premierminister rmveksekedrl. Keine geimue riagnsciirirM vom Lvitsediil „6rai Leppeiin". Die Besprechungen zwischen Reichskanzler Dr. BrÜ- , n, ng, Dr. Lurlius, Mr. MacDonaldund Mr. H en- derson, die Dienslagvormittag in der Reichskanzlei began- nen, wurden am Rachmittag in einem weiteren sreundschajt- lichen Gedankenaustausch fortgesetzt und beendet. Einer der Hauptgegenstände der Besprechung war die Trage, wie die Beschlüsse der Londoner Kon seren; am besten in konstruierter weise in die Praxis umzusehcn wären. Die enolischen und deutschen Minister besprachen weiterhin die allgemeine Wirtschaftslage und die Maßnahmen, die zur Beseitigung der gegenwärtigen Schwierigkeiten auf wirtschaftlichem Gebiet getroffen werden könnten. Die Inkraftsetzung des Internationalen Arbeit»- zeilabkommens für den Bergbau wurde in Er wägung gezogen. Das Abrüstung* Problem wurde in Zusamemnhang mit den Vorbereitungen für die kom mende Abrüstungskonferenz erörtert. Die Besprechungen trugen einen außerordentlich freund schaftlichen Charakter, und es herrschte allgemein Ueberein- stimmung darüber, daß die persönlichen Fühlungnahmen, die durch die Zusammenkünfte in Lhequers, Paris und London in so glücklicher Weise geschaffen wurden, fortgesetzt und aus gebaut werden müssen. * Bvv den IiileiMlllMlcii MreMWii zu Heu iiluereu SuolerumMnuduiku. Berlin. lFunkspruch.) Nach dem Diner beim engli schen Botschafter und der Abreise Hendersons haben die Neichsminister gestern abend noch eine Sitzung abgchalten, die bis lange nach Mitternacht dauerte und im Laufe des heutigen Tages fortgesetzt werden sollte. Es liegt auf der Hand, daß die Minister sich zunächst noch einmal über den englischen Besuch unterhielten. In beteiligten politischen Kreisen wird immer wieder unterstrichen, mit welcher Herzlichkeit er srattgcfundcn hat. Die englischen Minister haben sich ein Bild von der Wirk lichkeit der deutschen Lage machen können und sind von die sen Eindrücken in der Ucberzeugung bestärkt worden, daß ein enges Zusammenarbeiten der Hauptmächte notwendig ist, nm über hen jetzigen, auch für die anderen Länder ge fährlichen Zustand hinwcgzukommen. Man kann deshalb darauf rechnen, dast die internationale Aussprache fortgesetzt wird, zunächst natürlich mit den Franzosen, die wahrschein lich noch vor der Tagung des VvlkcrbundSrates nach Berlin kommen werden. Der englische Besuch hat zunächst rein stimmungsmästig dazu beigetragcn, das Vertrauen zu stär ken und damit zweifellos auch eine gewisse Wirkung auf die internationalen Stillhalteverhandlungen ausgcübt. Wie wir erfahren, stehen diese Verhandlungen durchaus günstig und man rechnet damit, dast sie vielleicht schon heute zu einem gewissen Abschluß kommen. Es handelt sich jetzt noch um gewisse Garantien, die die Kreditgeber für die Sicherheit ihrer Gelder erwarten, allo um rein finanzielle Einzel fragen, wie sie zu solchen Verhandlungen gehören. Im Mittelpunkt der Kabinettsberatungen steht heute und in den nächsten Tagen das Problem der Freigabe des Zahlungsverkehrs, die bekanntlich für Montag geplant ist. Es kommt daraus an, Schwierigkeiten zu vermeiden, die sich aus der plötzlichen Aufhebung der gegenwärtigen Stockung im Zahlungsverkehr ergeben könnten. Ta sich eine Unter scheidung zwischen Sparkonten und lausenden Konten nicht generell durchführen läßt, wirb man wahrscheinlich zu der primitiveren Differenzierung zwischen Banken und Spar kassen gelangen. In Negierungskreisen wird jedoch betont, dast man auch den Sparkaffen soweit wie möglich entgegen kommen will. Daneben berät das Kabinett auch bereits die Selbst- hilsemastuahme», von denen in den letzten Tagen mehrfach » miW WiiiMleiWiiiM ff Berlin, 28. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Der Nest dieser Woche ist dadurch gekennzeichnet, daß zu den für die regelmäßige« Lohu- und Gehaltszahlungen bereitzu stellenden Zahlungsmittel« noch die Anforderungen des Monatsendes hinzntreten. Es erschien daher nicht ratsam, darüber hinaus für die nächsten Tage eine « m - fangreichcre Auflockerung des bisherigen Zah lungsverkehrs vorzunehmen. Die heute erlassene Verord nung der Reichsregierung sieht daher nnr unwesent liche Erhöhungen der zahlbaren Beträge vor. Die beteiligten Stelle« werden dafür sorgen» daß vom Beginn der nächsten Woche ab die Wiederaufnahme eines nor malen Zahlungsverkehrs eintritt. Die Erleichterungen, die bis zum Wochenende eintrete«, betreffen einmal die Erhöhung der Barauszahlnngsgrenze von 299 ans 8Vll RM. bei Kontokorreutguthabeu, während cs hinsichtlich der Auszahlungen ans Sparkonten «ub Sparbücher bei SV RM. verbleiben mußte. Die Anszahlnng auf Kreditbriefe ist ebenfalls aus 8NV RM. erhöht worden. FreigegeVeu znr unbeschränkten Baranszah, lang und folgeweise auch UeVerweisnng find über die bis her bestehende« Fälle hinaus Mietzinsen für Woh nungen und gewerbliche Räume, sofern der Konto inhaber nicht Einnahme» aus Lohn, Gehalt, Ruhegeld usw. bezieht, ferner znr Einlösung von Ztnsrente» und Ge- winnanteilscheineu. Die Ueberweisnngen find im allgemeine« ans 4999 RM. täglich, also insgesamt 16VVV RM. bis zum Wochenende erhöht worben, «nb dem Ueberweisungsver- bande wird der Tagesbetrag ans SV VVV RM. voraussichtlich auch weiter erhöht werde». Zur Wechseleinlösnng solle« täglich 8VVV RM., also SS SV« RM. bis znm Wochenende, ansgezahlt «erbe» dürfen. Die Wechselprotestfristen sind entsprechend de« bisherigen Regelungen wieder stasfelweise etwas hin ausgeschoben worden, während eine Verlängerung der Vorlegungssrist für die nach dem S1. Juli 1VS1 ausgestellte« Schecks nicht mehr notwendig schien. Ferner aber ist vor gesehen, daß die Bankinstitute Wechselverbindlichkciten nicht nur wie bisher aus eigene« Akzepte«, sonder» auch aus ihrem Giro erfülle» dürft«. Schließlich stellt die Verordnung sicher, daß bestätigte Verrechnungsschecks auch noch in den erste» Tagen des August ausgestellt werden dürfen, und daß die Ein lösung auch durch Gutschrist aus einem Konto erfolgen kann, das nicht bei dem gezogenen Kreditinstitut geführt wird. Selbstverständlich kann die Gutschrift nur im Rahmen der für Ueberweisnngen freigegebenen Beträge stattsinde«. Im übrige« bleiben auch diesmal die Borschristen über den Schuldnerschntz, über die Ausnahme der Reichs post, Reichsbank und der Deutsche« Goldbiskontbauk von de« Vorschriften der Verordnung und die Vorschriften über die unbeschränkte Berfügnngsfreiheit über neue Konten «nb über überwiesene Gehaltsbezüge anfrecht- erhalteu. M MWWtkUW. * Berlin. In der am gestrige« Dienstag veröffent lichten sechsten Verordnung über die Wiederaufnahme des Zahlungsverkehrs heißt es im Artikel 2 über die Wechsel- protestfristen: „Bei Wechsel«, deren Fälligkeitstag in der Zeit vom Sonntag, den 1V. bis Donnerstag, den 28. Juli 1981, einschließlich liegt, kann die Erhebung des Protestes nicht vor dem dritten Werktag «nd darf noch am vierten, fünften «nd sechste« Werktage nach dem ZahlungStage ge schehen. Bei Wechseln, deren Fälligkeitstag in der Zeit vom Freitag, den 24. bis Dienstag, den 28. Juli 1981, einschließ lich liegt, kann die Erhebung des Protestes niäit vor dem dritte« Werktag und darf noch am vierten «nd fünften Werktage nach dem Zahlungstage geschehen. Bei Wechseln, deren Fälligkeitstag in der Zeit vom Mittwoch, den 29. Juli, bis Sonnabend, den 1. August 1981, einschließlich liegt, kann die Erhebung deS Protestes nicht vor dem dritte« Werktag »nd darf noch am vierten nnd fünften Werktag nach dem Zahlnngstage geschehen. Für die Kreditinstitute gelten hinsichtlich der Erfüllung ihrer eigenen Verbindlichkeiten ans Wechseln vom Mittwoch, den 29. Juli 1981, ab keine Beschränkungen des Zahlungsverkehrs." In dem amtlichen Wortlant ist entgegen dem amtlichen AnSzng ans der Verordnung übrigens nichts davon gesagt, daß die Ueberweisnngen im allgemeinen auf 4099 Reichs mark täglich, also insgesamt 18 009 Reichsmark bis znm Wochenende, erhöht werden, sondern es wird nnr von , Ueberwetsunaen bis insgesamt 1S VVV RM. gesprochen. t die Rede war. Dabei spielt z. B- die Frage eine Rolle, ob es zweckmäßig ist. unsere Devisenbestände willkürlich und ungeregelt ausgeben zu lassen oder ob sich nicht eine syste matische und sparsame Kontrolle empfiehlt. Aus diesem Ge biet hat das Neichskabinett mit der vor einigen Tagen er lassenen Verordnung über die Angaben von Devisenbestän den seine Maßnahmen eingeleitct. Weiter bedarf in der nächsten Zeit die Laae der Gemeinde besondere Aufmerk samkeit, da auch sie sich in den letzten Wochen finanziell außerordentlich zugesvitzt hat. In gewissen Kreisen unterstreicht man mit Befriedigung als Erfolg der internationalen Verhandlungen der letzten 10 Tage, daß doch eine starke Beruhigung geschaffen worden ist, die es ermöglicht, nun zunächst die Maßnahmen durchzu, siibren, die von innen her die Gesundung nuferer wirtschaft lichen Lage herbeiführen solle«. Abreise MncTonaldS. Berlin. lFunkspruch.) Premierminister MacDonakd ist um 10,97 Uhr vom Flugplatz Tempelhos nach London ge startet. Berlin. lFunkspruch.) Zu Ehren des scheidenden eng lischen Premierministers MaeTonald, der heute vormittag vom Tempelhofer Flugplatz in einem Militärflugzeug nach London znrückkchrte, batte der Flughafen Tempelhof ein festliches Gewand angelegt. Am Sturmmast war die eng lische Flagge gezogen, während an den anderen Fahnen masten die deutsche Reichsflagge, die preußische Staatsflagge, der Berliner Bär und die Fahnen der Lufthansa und der Flughasengesellschast im Winde flatterten. Tie Vorhalle und der Gang zum Flughafen waren reichlich mit Grün und Blumen geschmückt und mit roten Läufern belegt. Hannover. lFunkspruch.) Um 11 Ukr 40 erschienen die drei englischen Flugzeuge, die den englischen Premier minister MaeTonald und seine Begleitung nach England bringen, über dem hannoverschen Flucckeld. Nach einem Rundslug über der Stadt erfolgte fünf Minuten später die Landung. Zum Emvsang hatten sich der englische Konsul Aue und einige Pressevertreter einaeiunden. Nach kurzem Aufenthalt, der vor allem dazu bestimmt war, neuen Be triebsstoff aufzunchmcn, verließ der englische Minister- Präsident, der einen kurzen Imbiß im Flughaienrestaurant eingenommen hatte, Hannover in der Richtung auf Rotter dam. MMM vvv MVkllvv vor Ver mMmerMWeii Reffe. * London. Ter englische Ministerpräsident Mae» Donald und Außenminister Henderson sprachen am Diens tag vormittag in Berlin zu Vertretern der englisch-amerika, nische« Presse über die Lage in Deutschland und die inter» nationalen Probleme. MacDonald führte dabei u. a. aus: Zur Zeit beständen zwei Aktionen: Die erste sei, daß die Staatsleute daran arbeiten müßten, die allgemeine Atmosphäre zu verbessern, die zweite sei, daß die Sachverständigen die Einzelheiten der finanziellen- und Abrüstungsprobleme ausarbeiten müßten. Diese beiden Aktionen liefen nebeneinander her und man müsse hoffen, daß sie Erfolg brächten. Es handle sich nicht darum, eine Notbrücke zu bauen oder iraenbwic ein Wun der zu erwarten, es müsse dauernde Arbeit geleistet werden, indem man ständig und nachdrücklich und geduldig weiter baue. In Beantwortung von Fragen erklärte MaeTonald, daß er und seine Kollegen sich gefreut haben würden, wenn sie die Führer der deutschen Nationalisten hätten treffen können, aber die ihnen zur Verfügung stehende Zeit sei zu kurz gewesen. Sowohl der Ministerpräsident als auch der Außen minister bestätigten, baß eine allgemeine psychologische Ver änderung schon sichtbar sei. Diese Entwicklung würde noch klarer zutage treten, wenn wir erst 14 Tage weiter seien. Henderson sprach von der Verbesserung der englisch deutschen Beziehungen und fügte hinzu, daß der Besuch der deutschen Minister in Paris eine neue Acra in den Be ziehungen eröffnet hätte. TjeS könne wesentlich dazu bei tragen, noch viele nicht gelöste Probleme zu lösen. Tie letzte französische AbrüstungSdenkschrtft sei noch nicht in vollem Umfanae und Ausmaß erwogen worden. Aber sobald die Minister sich wieder in Genf treffen würden, würde sich reichliche Gelegenheit bieten, diele zu erörtern. Es sei ferner ganz klar, daß ein Versuch Deutschlands seine AuskiGr zu vergröbern, nicht weise, sondern bedauerlich sein würde.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite