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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193108171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-08
- Tag1931-08-17
- Monat1931-08
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1931
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MtkilWN W ter WW tes M» ter ötitl Ms» »om 18. Anguft 1881. 1. Die Malerarbeiten im Grundstück Grenzstr. 17 werben an 2 Gewerken und zwar Lvs 1 an Menbe und Los 2 nnb 8 an Rost vergeben. Die Gewerken sollen angehaltcn werden, bet Neneinftellung von Leuten möglichst Wohlfahrts-ErwcrbSlöse zu berück sichtigen. 2. Nachdem die Stadtverordneten die Erhebung der Bttrgcrsteuer nach dem einfachen Satze genehmigt haben — der Rat hatte nach dem Bericht über dte letzte Ratssitzung eine ablehnende Haltung hierzu eingenommen —, faßt der Rat bet der Entschließung der Stadtverordneten Beruhigung und beschließt die Genehmigung des 7. Nachtrags zur Gemeindesteuer ordnung, der die Erhebung der Bürger st euer nach dem einfachen Satze vorsieht, ebenfalls. Hierüber wurden noch IS Punkte beraten. Tertliches und Sächsisches. Riesa, den 17. August 1031. —* Wettervorsieriaae küe den 18. An au st. sMitgeteilt von der Sachs. Lanbeswctterwarte zu Dresden.) Zeitweise lebhafte Winde ans Tiid bis West, veränderlich, aber vorwiegend geringeVewSlknna.etwaSwärmer,Gewitter neigung, sonst keine erheblichen Niederschläge. —* Daten für den 18. August 1831. Eonnen- aufaang 4.48 Uhr. Eonnennntergang 18.18 ilbr. Mond» «usgona 11,04 Uhr. Mondnnteraana 20,.18 Uhr. 1642: Der italienische Maler Guido Reni in Bologna riest, (geb. 1575'. 1830: Kaiser Fran, Joseph l. von Oesterreich in Wien geb. (aest. 1816>. 1850: Der Schriftsteller Honors de Balzac in Paris gest. (geb. 1799'. 1866: Gründung des Norddeutschen Bundes. 1870: Sieg der Deutschen bei Gravelotte-St. Privat. Schlacht bei M"ß. 1815: Die Deutschen erobern Komno. SMM-WW Il> MA „Der fiSele Bauer" Operette in einem Vorspiel und zwei Akten von Viktor Lson — Musik: Leo Fall. Gestern abend feierte im Höpfncrschen Theatcrsaale die Operette „Der fidele Bauer" durch die Mitglieder der Fritz Steiners ch en Operetten- und Schauspiel-Bühne eine fröhliche Auferstehung. „Der fidele Bauer", der auch in Riesa schon eine Reihe Anssührnngen erlebt hat, vereinigt alle die Elemente, die eine Operette zum „Schlager" machen: Humor, drollige Anzüglichkeit, rührende Sentimentalität, durchsetzt und umwoben von lieblichen Melodien. ES ist gewiß kein Fehler, auf ältere Operetten zurückzugreifen. Meist sind diese mehr wert als Saisonneuhciten. Das Libretto wird als genügend bekannt vorausgesetzt, so daß sich ein Skizzieren desselben wohl erübrigt. „Der fidele Bauer" ist mehr VolkSstück wie Operette. Die Aufführung ivar äußerst stimmungsvoll auSgcstaltet und auf wirbelnde Buntheit aufgezogen. Man tanzte und sang in der frischen gesunden Art tiroler oder oberbanrischer Ländler. Die Spielleitung wußte aus dieser Operette mit den vorhan denen Mitteln stilvolle, mit gutem Geschmack abgestimmte Szencnbildcr zu schaffen. Die musikalische Leitung hatte wiederum Werner Jaspert. der die frische Volkstüm lichkeit der Musik von Leo Fall mit der Trostel- Kapelle bestens hcrausznarbeiten verstand und die Fäden des Gesamtspielcs in sicherer Hand hielt. WaS an Einzelheiten geboten wurde, war wiederum durchaus zufriedenstellend. Karl Walbröhl traf das Schlichte, Biedere bcS alten Bauern, der sein Letztes gibt, um den Wunsch seiner toten Gattin zu erfüllen, ganz aus gezeichnet. Oiesanglich fand der Darsteller den gemütvollen Ton, den die Rolle erfordert. Neben ihm stand mit nicht geringerem Erfolg als des Bauern Töchterlein Annamirl Marga Brauns. TaS Spiel der Künstlerin war äußerst flott und gelöst. Fritz Schneider erfreute als Sohn nnd Bruder Stefan als ernster Mann zwischen den Gegensätzen, dem die Heimat verloren ging, weil man ihn aus ihr hinauSbränate. In der Person des Stefan erfüllt sich ein altes ethisches Gesetz. Recht gut gab Bruno Mich na seinen Vincenz. Als Lindobcrer hatte Fred Ludwig genügend Gelegenheit, komisch zu wirken. Die mancherlei Uebcrtreivimgcn des Lindoberer im Schlußakt entsprachen allerdings nicht dem Bauernstolz und der Würde der GevirgSbauern. Sehr nett war Franzi Parschau als Stefans junge Frau. Reizend nahm sich vor allem auch die Heincrle-Szcne aus. DaS in der Ein fachheit seiner Melodie so volkslicdartige „Hctncrle, mein Heinerle" wurde von der kleinen Edith Mehner als Seinerle und Ilse Björnstad, der mütterlichen roten Lisi, recht schön wtcdcrgcgcben. WaS sonst noch In mehr oder weniger nebensächlichen Rollen beschäftigt war, tat ebenfalls seine Schuldigkeit. DaS immerhin zahlreich erschienene Publikum feierte die Hauptdarsteller überaus lebhaft. An Hervorrufen und Wiederholungen fehlte eS nicht. So hat also die Operette „Der fidele Bauer" kaum etwas von ihrer Zugkraft eingebüßt. * —* Personendampfschiffahrt. Ab heute ver kehren dte Dampfer der Sächs.-Böhm.-Dampfschisfahrt A.-G. nach einem neuen Fahrplan. Für Station Riesa kommen zur Zeit nur wenige Veränderungen in Frage. Der letzte Dampfer von Dresden nach Riesa verkehrt täglich etwas früher als bisher; er verläßt Dresden 1SZ0 und trifft in Riesa 20,15 ein. Nach und von Mühlberg fährt von heute ab nur noch ein Dampfer, und zwar 18,80 von Riesa nach Mühlberg und 7,15 von Mühlberg nach Riesa. — Wir bringen den neuen Fahrplan in der vorliegen den Tageblatt-AnSgabe zum Abdruck. —* Der Männergesangverein „Amphion" hatte zu seinem planmäßigen Famtlienausflug über 80 Teilnehmer um sich versammelt, die am Sonntag vor mittag in einem Sonderwagen der Reichsbahn nach Mitt weida fuhren. Bet prächtigem Wetter wanderte man vom Bahnhof Mittweida durch die schönen Anlagen am Schwa- ncnteich und am Technikum und durch das Rößgener Holz nach dem Waldhaus an der Talsperre. Ein Sonder-Motor boot führte die Sängerschar mit ihren Angehörigen beim Klang der Lieder vom „kühlen Grunde" und vom „Heimat- Hans im Tale" nach der Talsperre Kriebstein. Der wundervolle Stausee erglänzte im Blau, umrahmt von Fels und dunklem Wald. Gerade zur rechten Zeit wurden die bestellten Autobusse in Kriebetal erreicht. Dann setzte strömender Regen ein, der aber nur so lange anhirlt, bis der Dämmerschoppen im „BereinShof" und tm „Ratskeller" in Waldheim zu Ende war. Der Ausflug, um den sich die Herren Hagemann, Küchenmeister, Kirchhübel und Bvh- nisch besonders verdient gemacht hatten, fand seinen Abschluß in gemeinsamer, für jung und alt unterhaltsamer Rückfahrt. > —Operettengastspiel«. Zu Ehren des Mei- sterS, des großen unsterblichen Walzerkönigs, findet morgen DienStag abends 8,20 Uhr, eine Ausführung von „Fledermaus" statt. Oberspielletter Bruck und Kapell meister Jaspert Haven es sich sehr angelegen sein lassen, ge rade dieses Werk mit ganz besonders großer Sorgfalt ein- zustudieren. — Sämtliche Rollen sind Vesten» besetzt und auch sonst alle Vorbereitungen getroffen, um dieser Ausfüh- runa ein besonderes Gepräge zu geben. — Die Preise der Plätze sind nicht erhöht und Karten, wie immer, in der VorverkaufVstekle Zigarrcngeschäft Wittig, zu haben. ES sei noch besonders bemerkt, daß dte Gaaltüren bei Beginn der Ouvertüre geschlossen werben und Zuspätkommende erst nach Beendigung derselben Einlaß finden. —* Bund Königin Luise. Die Monatsversamm- lung der hiesigen Ortsgruppe vom Bunde Königin Luise am Freitag fand unter regster Anteilnahme statt. Nach erledigter Tagesordnung schilderte ein« Kameradin die Reize ihrer eigenartig schönen Fahrt aus der Elbe mit dem Motorkutter nach Hamburg und weiter mit dem Schiff nach Helgoland. Dort hatte sie die Freude, Gast der dortigen Luisenschwestern zu sein und überbrachte deren Grüße. — Im Mittelpunkt d«S Abends stand dec Bericht von der Rcichsjugendtagung auf Burg Wettin vom 30. Juli bis 2. August durch die OctS.zruppenvorsltzcnd:. Bei der Tagung hatten die bereits früher anwesenden Fülwerinnen die Freude, einen Vortrag von Professor Günther-Jena über Rassenforschung und ferner eine Fülle anderer anregender Vorträge zu hiß en. Recht l b ndig wurde es aber erst auf der Burg, als die Jugend ankam. Trotz schwerer Notzeit hatten sich 300 Jungluisen aus ganz Deutschland eingcfunden, um unvergeßlich schöne Tage zu verleben. Die alten Mauern des Stammschlosses unseres sächsischen Königshauses hallten wieder von fröhlichem Mädchen lachen, sahen die jungen Gesichter ernsthaft den gehaltvollen Vorträgen lauschen oder die schlanken Gestal ten in ihren blauen Bnndeskleidern im Burggärtlein sich im lieblichen Reigen wiegen. lieber allein aber la" lachender Connenschein-Hochsommertagc ans B irg Wettin. Die Tag - arbeit begann frühzeitig, naclsdem sich alles von seinem Strohlager erhoben hatte, mit Gymnastik, der später eine kurze Andacht im Burghof folgte. D"r »rste Tag brachte Wettbewerbe der einzelnen Landes, erbände, Gaue und Orts gruppen im Turnen, Singen und Volkstänzen, anschließend einen Vortrag über den Wert des Turnens von der Bundes« tnriimeisterin. Unvergeßlich schön das Laienspiel Gudrun, das die Jugendgruppe Wettin am Abend bei Fackelbelcnch- tung im Burghof spielte. Anderntags gings mit frohen Marschliedern durchs Saaletal. Am Spätnachmittag fan den Samcrriterübungen statt, und d-r Abend versammelte alle Jungluisen im Lnisensaal auf dem „Teppich", den 48 Ortsgruppen gestickt haben, lagernd nm die allvcrehrte Bnndcsführcrin Frau Netz. Mütterlich besorgt nm ihre vielen blauen .Kinder, sas; sie unter ihnen nnd erzählte von ihrem Anfcntlmlt in China, wo sie während des Krieges für die im Felde weilenden deutschen Lehrer 100 chinesische iLtudcntcn unterrichtete. — Der schönste Tag war der Sonntag. Nach dem Gottesdienst mit anschließend r feier licher Kranzniederlegung um Gcfallenenehrcnmal hielt Frau von Gärtner-Jhlfeld einen Vortrag über: Die Freiheit und das Himmelreich gewinnen keine Halben. Noch ist die Freiheit nicht verloren, solange man sie heiß ersehnt, rief sie allen zu. Wie unendlich frei sei die Frau im Dienen um andere. Im Alltag gälte es zu kämpfen und zu ringen, um ern ganzer, ein freier Mensch zu werden. Tief hinein führte sie in den Jammer unserer Zeit. — Am Nachmittag wanderten alle noch einmal hinaus im lachenden Sonnen schein mit wehenden Wimpeln auf einen An§er hoch über der Saale, wo die Ortsgruppe Wettin das Stück „Wenn die seidnen Fahnen wieder rauschen" ausführte, und sich dann alles im frohen Reigen wiegte. Zurückgekehrt sprach Frau Netz zu Herzen gehende Worte und gab älten das Wort Paul Gerhards mit hinaus: „Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser schönen Sommerzeit, an deines GottcS Gaben." Bei der daraus folgenden Preisverteilung hatten die hiesigen Jungluisen die Frcuoe, mit zwei 1. Preisen aus gezeichnet zu werden. Bald hieß es Packen und Abscksäed- nchmen, hinab gings den Burgberg, und manch strahlender Blick flog noch hinauf zu unsrer Burg mit der wehenden Bundessahne. Neue Kraft nahmen alle mit hinaus in unsere Zeit voll Verwirrung und Unruhe, voll Bangigkeit und Qual. — Nach diesen Ausführungen wiederholten die Jungluisen ihre Wettiner Volkstänze und Lieder, die den harmonischen Abend beendeten. —* Der Junglandbunb Riesa und Umge bung hatte für vergangenen Sonnabend abend seine Mit glieder und Gäste zu seinem Erntefest eingeladen, das in Gestalt eines großen Militärkonzertes mit anschließen dem Ball gefeiert wurde. Es ist dem Junglandbund hoch anzurechnen, daß er alljährlich nach der großen Ernte seine Mitglieder und Freunde zusammenruft, um nach schwerem Schaffen auf dem Felde einige gesellige Stunden zu feiern. Auch am Sonnabend bekam man von dem Fest des Jung- landbunbeS, bas tm mit Pflanzengrttn, Erntekränzen und einer Fahne der Bereinigung geschmückten Saal des Hotel zum Stern stattfand, einen guten Eindruck. Zum Militär konzert war das rühmlichst bekannte Trompeterkorvs des 4. Art.-Regt., Dresden, unter persönlicher Leitung des Musikmeisters Fritz Waldau, gewonnen worden. Der vorzüglich gespielte Marsch, Deutschlands Ruhm von Schröder leitete bas Konzert ein. Dte Kapelle, dte zum großen Teil Streichmustkbesctzung hatte, wußte auch mit der klassischen Musik zu brillieren. Das Vorspiel zur Oper „Die Zigeunerin" von Balfe, sowie die Fantast« aus der Oper „Martha" wurden meisterlich gespielt. Leider fand die Kapelle aber bet dem Publikum nicht genügend Aufmerk samkeit, so baß der Kunstgenuß nur einem kleinen Teil der Zuhörer beschteden war. Während einer Pause sprach Frl. Gelb haar »Riesa recht sinnig einen Prolog, der dem Erntefest gewidmet war. Im Namen des Junglanbbundes begrüßte alsdann deren Vorsitzender, Herr Hanke, die so zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste, besonders die Vertreter der Landwirtschaftlichen Schule Riesa, sowie den Vorstand vom Landwirtschaftlichen HauSfrauenveretn Riesa, Frau Thomas, und die Presse. In seinen weiteren Ausführungen wies Herr Hanke auf die Bedeutung de» Erntefestes für die Junglandbündler hin und knüpfte daran die Forderung, baß der Bauernstand sich fester zusammen schließen möge. Nur wenn Einigkeit herrsche, könne matt sich als Machtfaktor behaupten. Dte Landwirte hätten also ihr Schicksal selbst in der Hand. Deshalb sei es das Gebot der Stunde, daß sich alle Landwirte den Organisationen ihres Standes und die Junglanbwtrte dem Junglandbunb anschließen. Als Abschluß der ermahnenden Worte sang dte Festversammlung stehend die 1. Strophe des VrntedankltebeS „Nun banket alle Gott", womit dem Abend ein besonders weihevoller Augenblick zuteil wurde. Im zweiten Teil der Konzertfolge brachte das Trompeterkorps in Streichmusik- besstzung die Ouvertüre zu „Orpheus in der Unterwelt" von Offenbach, Goldregen, Walzer von Waldteufel, Melo dien au» der Operette „Dte Fledermaus" von Strauß neben Einlagen bravourös zum Vortrag. Und zum Schluß de» Konzertprogrammes gewann die Kapelle durch dte gespiel ten Märsche auf Feldtrompeten und Kesselpauken vollends die Herzen der Erschienenen. Auf jeden Fall verstand das TrompeterkorpS das 4. Art.-Regt. Dresden mit Schwung und zackigem Rhythmus und jederzeit ausdrucksvollem Zu sammenspiel ausgezeichnet zu gefallen. Es war eben nur schade, baß die künstlerische Wirkung durch die Unaufmerk samkeit der Festbesucher beeinträchtigt wurde. — Darauf traten die Ballfrouden in ihre Rechte. Erst nach Mitter nacht rüstete man zur Heimkehr in dem Bewußtsein, ein schlichtes, aber frohe- Erntefest beim Junglandbunb mit gemacht zu haben. —* Steigen der Arbeitslosigkeit lm sächsischen Baugewerbe. Die am V. August im sächsischen Baugewerbe vorgenommene Erhebung erstreckte sich auf 63012 Personen. Davon waren 18 786 Maurer, 14172 Bauhilfsarbeiter, 5147 Facharbeiter, Lehrlinge usw. arbeitSle». Die Arbeitslosigkeit ist damit von 58,8 Prozent am 3. August-auf 60,5 Prozent gestiegen. —* Treffen der 19 Ersatz-Division. Am 22. August veranstaltet die 19. Ersatz-Division (Brtgad> Ersatz-Batl. 45 und 46, 63 nnd 64, 88 und 89) ihr erstes Treffen in Chemnitz. Die Kameraden der 19. Ersatz-Divi sion und der Arbeitsgemeinschaft des Feldkameradenbundes sind zur Feier eingeladen. Auskunft erteilt Hugo Dachselt, Chemnitz, Brühl 65. —WK. WaSwirdauSdemReichSwohnungs- Programm? Für 1931 sieht das WoynungSprogramm des Reiches noch eine Wohnungsbeschaffung von 165 000 Kleinwohnungen einfachster Ausstattung mit Hilfe von Hauszinssteuermitteln vor. Angesichts der stark eingeeng ten Mittel scheint aber dieses Programm noch zu weit ge steckt zu sein. Die Gemeinden müssen sich bei ihrer ange spannten finanziellen Lage von jeder neuen Belastung fernhalten und daher in erster Linie darauf bedacht fern, etwaige Vorgriffe auf die HauSzinSsieuer abzudecken. Die laufenden Einnahmen ans dem HauS'inSsteueraufkommen dienen also zu gewissen Teilen dazu, bereits erstellte Bau ten endgültig zu finanzieren. Was an verfügbaren Mit teln aus der HauSzinssteuer bleibt, reicht nur für eine beträchtlich geringere Zahl von Wohnungen als im Bau- Programm vorgesehen. Es kommt hinzu, daß die beabsich tigte Streckung der HauSzinSsteuermittel durch Hergab« von Zinszuschüssen an Stelle von Hai'Sinssteuerl'hpotheken illusorisch wird, weil zweite Hypotheken an den Kredit märkten nicht zu beschaffen sind. Dte Finanzierung der zweiten Hypotheken stellt sich ntchE zuletzt deshalb so schwierig, weil tue Reichsbürgschaften für den Wohnungs bau solange keine wirksame praktisch» Hilfe bedeuten, wie das Reich jedes eigene Risiko aus den Bürgschaften ab lehnt und die Haftung auf die Länder und Gemeinden ab wälzt. Nach allem kann cs keinem Zweifel unterliegen, daß die wirtschaftlichen Tatsachen dm unter öffentlicher Forderung stehenden Wohnungsbau 1931 noch stärker be schränken, als bei der Aufstellung des Wohnungsspro- gramms bereits vorauSzusehen war. Der erste Druck wird von der HauszinSsteuec ausgehen, deren Aufkommen wegen der zunehmenden Befreiungen und der Ausfälle durch Leerwohnungen nicht unbeträchtlich zusammenschrumpft. —* Gegen das Zugabewesen. Der LandeS- ausschuß des Sächsischen Kleinhandels hat an die Frak tionen und Mitglieder des Volkswirtschaftlichen Ausschusses des Reichstages eine Eingabe gerichtet, in der gebeten wird, dahin zu wirken, daß die wiederholt in Aussichtt gestellte gesetzliche Regelung des Zugabewesens beschleunigt durchgcführt wird. Das Zugabewesen habe sich im Freistaat Sachsen zu einem Unwesen herausgebildet. Dem Uebel sei nur beizukommen mit einer Ergänzung des ReichSgesetzcS gegen den unlauteren Wettbewerb durch Einfügung eines neuen Paragraphen. Für dessen Fassung mache sich der LandesauSschuß die Anregung der sächsischen Gewerbe kammern zu eigen. Diese haben sich dahin geeinigt, daß es tm geschäftlichen Verkehr verboten sein soll, Zugabe zu ge währen, dte nicht nur einen äußerlich sinnfälligen Reklame wert, sondern einen Eigenwert als Verbrauchs- oder Ge brauchswert besitzen; die Gewährung von Zugaben vom Einkauf in bestimmter Höhe oder Menge abhängig zu machen: in öffentlichen Bekanntmackiungen oder tn Mittei lungen, die für einen größeren Kreis von Personen bestimmt sind, anzukündigen, daß Zugaben oder Vorteile ähnlicher Art, selbst soweit sie zulässig sind, gewährt werden. Hof b. Stauchitz. Sturz vom Grumtfuder. Am Freitag in der fünften Stunde stürzte Bürgermeister und Wtrt- fchaftsbcsitzer Gründling so unglücklich von einem vollbela denen Grumtfuder, daß er eine Weile besinnungslos liegen blieb. Dr. Schulz-Stauchitz, der sofort telephonisch angerufen wurde, brachte den Verunglückten im Kraftwagen nach dessen Wohnung. Nach sorgfältiger Untersuchung stellte er einen schweren Rippenbruch und andere innere Verletzungen fest, durch welche unser Bürgermeister wohl längere Zeit an das Bett gefesselt sein dürfte. Dem Verunglückten wendet sich allgemeine Teilnahme zu. "Meißen. Verkehrsunfälle. Am Sonnabend morgen fuhr an der Plossenkurve ein Butterhändler aus Lausa mit seinem Lieserauto gegen die Schuhmauer. Er selbst blieb unverletzt, dagegen erlitt sein mitfahrender Vater einen Schädelbruch, der feine Uederführung Ins Meißner Stadtkrankenhaus nötig machte. Der Wagen >vurde stark beschädigt. — Auf der Landstraße Meißen—Nossen stieß am Sonnabend vormittag ein Chemnitzer Personenkraft wagen, der ein Lieferauto überholen wollte, mit einem entgegenkommenden Auto aus Hamburg zusammen. Dieses kippte um und der Führer wurde herausgeschleudert. Er erlitt eine Gehirnerschütterung und Armverletzungen, der Führer des Chemnitzer Wagens zog sich GesichtSver- letzungen zu. Beide Wagen cvurden beschädigt. "Birkwitz. In der Nacht vom Freitag zum Sonn abend wurde dte Sck>eune des Gutsbesitzers Zschvler mit sämtlichen darin lagernden Getreidevorraten, landwirtschaft lichen Maschinen usw. durch Feuer vernichtet. Den Be mühungen der an der Brandstelle erschienenen Feuerwehren gelang es, die benachbarten Gebäude zu retten. Man ver mutet vorsätzliche Brandstiftung, Döbeln. Schwerer Motorradunfall. Wie erst jetzt bekannt wird, bat sich in vergangener Woche abends, zwischen dem Gasthof Zschackwitz und dem Chausseehaus ein schwerer Mokorradunfall zugetragen. Ein 22 jähriger Schweizer aus Säaußlitz wollte mit einem 18 jährigen Mädchen aus Naußlitz per Motorrad nach Döbeln fahren. An der genannten Stelle lief den beiden ein angetrun kener Fußgänger tn den Weg. Das Motorrad kam dadurch zum Sturz. Die Beifahrerin erlitt einen schweren Schädel bruch, der Motorradfahrer leichtere Verletzungen. Beide wurden dem Stadtkrankenhaus Dübeln zugeführt. Auch der angetrunkene Passant, der bei dem Unfall Kopfverletzungen uiü» Hautabschürfungen erlitt, wurde zur Anlegung von Verbänden dem Krankenhauje zugeführt. Die Schuld dürste dem letzteren zugeschrieben s«n. Leisnig. Zahme snna« Rebhühner. Der Inhaber de« Gasthofe« ^Drei Lilien" in Gersdorf. W. Zünglein, fand in seinem Jagdrevier «in Nest, da« bei der Ernte ir»i gelegt worden war. Di« Venn« »ar beim Mähen getöte« worden. Gin« Glnck« wurde ans di« Tier gesetzt, ««Nie«' diese au« und fünf klein« lustig« Nebtsthner erfreuen fit di« Gäste im Gerädorse« Gasthof. Dl« in ihrem Volk, üblich« Scheu haben st« abgelegt. Gi« sind »ahm, fürchte» sich vor nicht« und picken dem Beschauer höchsten« «inmni tn die Siuaer, wenn er »u »Mb« an da« Futter komm!. Unsentert steigen st« auf de« Stammtisch (da« TinvrrftSnd- ui« der Gäste voranrgesetzt). geben Gla« ,« Glas, suchen im Aschebecher nach Futter und unterhalten so «ine gau»e rtschruud«. Leit« jo .Sestaenommer Deserteur. Von der tiesteen Polizei 4vnrd, ein tschechischer Infanterist in Haft genom- men. Gr erschien in voller Uniform a»k der Polzeiwacbs und erbat sich «in« UebernachtungSmöglichkeit. Ginlg« Tage norhe» war er bet seiner Trnooe bet einer Uebuua an der
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