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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193108224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-08
- Tag1931-08-22
- Monat1931-08
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1931
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Riesaer H Tageblatt uul^ AujlVlgev (EtdeblM Wld Anzeiger). Vostscheckkr^ Fernruf Nr. ro. Da« Messer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der SmtShmrptmannfchast «irokaffe: Postfach Nr. VL «roßeuhain, des Amtsgericht, und der AmtSanwaltschast beim Amtsgericht Mesa, des Rate« der Stadt Riesa. Ries- Nr. LL de, Finanzamts Meso und des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 195. . Sonnadend, 22. Angnst 1931, abends. 84. Aahrg. 4)a» Riesaer Laa» blatt erscheint setzen Laa abend» '/,» Uhr mit «utnabme der Sonn» und Festtage, veinatztzret». gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell gebühr. Für den Fall de» Eintreten» von Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un» da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. 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Geschäftsstelle: Goettzestratze SS- Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. SKUMWN Ul' NiilMWW kill' Ule KlMiM. (iroks stommunistisck« Vsßksnlsgsr in Ssriin suoZSkobsn. Ar MMWt W MtlMsVlU LW. Von maßgebender landwirtschaftlicher Sette wird der „Landwirtschaftlichen Wochenschau" geschrieben: Nach Ausbruch der Finanzkrise hatte sich die Landwirt schaft alsbald vorbehaltlos für die Selbsthilfe und für eine gesunde Sanierungspolitik zur Verfügung gestellt. Ob wohl damals schon ftir die Erntefinanzierung die Zeit drängte, hatte sie es doch in Kauf genommen, daß die Maß nahmen für die Erntcbcwegung zunächst hinter die Rege lungen für die Finanzkrise zurückgestellt wurden. Sie hatte bann allerdings gemeinsam mit dem Reichsernährungs minister aus die beschleunigte Nachholung der Erntefinan zierung drängen müssen, nachdem schon die Getreidepreise so verhängnisvoll zurückgegangen waren, daß eine restlose Verschleuderung der Ernte drohte. Diese Maßnahmen sind jetzt einigermaßen zum Abschluß gekommen, wenn auch noch die Aussührungsbestimmungcn für die Lagerscheinordnung ausstehen. Der Erntcfinanzicrung, zunächst für Getreide, kam darum besondere Bedeutung zu, weil sonst der Landwirt schaft die Grundlage für die weitere Produktion entzogen worden wäre. Aber gerade im Sinne der vom Reichs kanzler geforderten Selbsthilfe mußte dafür gesorgt werden, baß die in der Landwirtschaft als dem größten in sich ge schlossenen deutschen Wirtschaftszweig noch vorhandenen Kraftreserven nicht aufs Spiel gesetzt wurden. Mit der Erntcfinanzicrung ist eine wichtige Voraussetzung für den Wirtschaftsplan, zur Ueberwindung der Krise geschaffen worden, der von der Reichsregierung schon vor geraumer Zeit angekündigt worden ist. Bedauerlicherweise ist es in zwischen von diesem Wirtschastsplan still geworden. Auch der Wirtschaftspolitik negative Ausgang der Beratungen der Finanzsachverständigen in Basel hat die Ncichsregie- rung bisher nicht veranlaßt, mit einem Wirtschaftsplan hervorzutreten. Gerade nach dem Ausgang der Baseler Verhandlungen liegen doch die Verhältnisse so, baß man alle Kräfte der Selbsthilfe bis zur letzten Reserve ansnan- nen muß, um die ^testens zum Februar 1982 drohende Wiederholu— der Finanz, und Wirtl^'aftskatastrophe zu verhüten. Die in Angriff genomm"" planwirtschaftltchen Etnzelregelungen für bas Bankwesen und die Kommunal finanzen, die aucb noch in der nä^'»en Woche die ganze Arbeit des Wirtschaftsausschußes der Reichsregierung in Anspruch nehmen sollen, kann man nicht als Ersatz für den Wirt^''aftsplan aufsassen, zumal k^on -er unmotivier ten Mitwirkung des sozialistischen Mißwirtschaftsexperten Dr. -siilfcrding mit erneuten sozigli'"^en Experimenten gerechnet werden muß. Wenn in diesen Tagen die Führer der Landwirtschaft gemeinsam mit dem RetchSernährungsminister über die Fortführung -er Agrarpolitik verhandeln, so sollte man an nehmen, -aß nunmehr von landwirtschaftlicher Seite der Anstoß zur Inangriffnahme eines in sich geschlossenen Wirt- schaftSplans gegeben wird. Dabei dürfte es sich nicht nur um die Fortführung der Erntcbcwegung des Getreides, um die Ausdehnung der Aktion auf die anderen Agrarerzeug nisse un- um kurzfristige Maßnahmen handeln, sondern — wie etwa bet dem Schutz der Veredlung-Wirtschaft — um bis Freimachung der letzten überhaupt noch in der deutschen Wirtschaft vorhandenen Kraftreserve, um die Sonsolidle» ruug der Landwirtschaft, Lie als einzige eine sichere Grund lage für die Sanierung aus eigener Kraft abgeben kann. WkMiW In »er Mm Nml. Berlin. fFunkspruch.) Im Hinblick auf die Zuspitzung der Lage der Landwirtschaft und die wachsende Erregung in landwirtschaftlichen Kreisen haben die Führer der Grünen Front in eingehenden mehrtägigen Verhandlungen die zur Abwendung des größten Unheils erforderlichen Maßnahmen burchveraten und das Ergebnis ihrer Verhandlungen dem Herrn Retchsmtnister für Ernährung und Landwirtschaft in einer eingehenden Darlegung mit konkreten Forderungen überreicht. Gleichzeitig haben die Führer der Grünen Front den Herrn Reichskanzler gebeten, zu einem möglichst nahen Zeitpunkt eine größere Abordnung von Landwirten aus allen Teilen Deutschlands zu einer ausführlichen Aussprache zu empfangen. MlW Mer »le MlstM. Berlin. fFunkspruch.) Unter dem Vorsitz des Reichs kanzlers berieten heute vormittag der Wirtschaftsausschuß des ReichskabinettS der Neichsbankpräsident und Vertreter Preußens zusammen mit den Sachverständigen die gesamten Fragen des deutschen Bankwesens. Die Erörterungen hier über werden Ende nächster Woche fortgesetzt- W Al »kl WlWWil i« NM. M MllAlWWW erst M Seils zii MM. Berlin, 22. August. rlm Freitag haben sich die Besprechungen beim Reichs kanzler gehäuft. Er hat nicht nur mit den Vertretern der drei großen Mittelstandsgruppen die Sorgen besprochen, die diese Wirtschaftsgruppen besonders drücken, sondern er emp fing abends auch noch den deutschen Vertreter bei den Base ler Bankierverhandlungen, Melchior, der ihm seine per sönlichen Baseler Eindrücke schilderte. Anschließend daran nahm der Kanzler den Antrittsbesuch des neuen Vorsitzenden der Landvolkpartei, von Hauenschild, entgegen. Den Ab schluß bildete der Besuch des Präsidenten Thomas vom Internationalen Arbeitsamt in Gens. Dabei handelte es sich aber wohl mehr um einen Höflichkeitsakt. Inzwischen dürfte dem Kanzler nun das Material vor liegen, das zur Entscheidung der Bankensragen das Kabinett heute beschäftigen wird. Auf Grund dieser Unterlagen wird der Kanzler den Sachverständigen heute bestimmte Fragen vorlegen. In unterrichteten Kreisen glaubt man, daß dann bereits heute praktisch die Entscheidungen getroffen werden. Allerdings rechnet man mit dem Erscheinen der entsprechen den Notverordnung nicht vor Mitte nächster Woche. In zwischen fährt der Kanzler am Montag zu der Fraktions sitzung des Zentrums nach Stuttgart. Außerdem muß die Unterschrift des Reichspräsidenten erst von Dietramszell ein geholt werden. Diese beiden Umstände erklären die Verzö gerung bis Mitte nächster Woche von selbst. , Nach der Rückkehr Dr. Brünings aus Stuttgart wird das Kabinett sich weiter mit den Gemeindefinanzen be schäftigen, da die Regelung dieser Frag« angesichts der Mi-, ter ständig zunehmenden Finanznot der Kommunen allmäh lich drängt. Das dürfte auch in der Besprechung zum,Aus druck gekommen sein, die die Finanzminister der größeren Länder beim preußischen Finanzminister abgehalten haben. Zu irgendwelchen Beschlüssen ist es hier nach Angabe von unterrichteter Seite nicht gekommen, es ist aber wohl anzu nehmen, daß Dr. Hgpker-Aschoff bei der Weiterberatung des kommunalen Finanzproblems im Retchskabinett die Aus sprache der Ländermintfter nutzbar machen wird. Las Reichskabinett wird außerdem in der -wetten Hälfte der Woche noch die Genfer Verhandlungen vorberet- ten muffen, da di« deutsche Delegation bereits am Sonn- abenabend abreist. Lei dieser Autle de« Arbeitspläne» der nächste« Woche ist natürlich nicht daran zu denken, datz da« Mrlschafi-program«, da» den zu erwartenden grohea Schwierigkeiten diese« Winter« begegnen soll, noch vor der Genfer Tagung hera««kommt. Zn unterrichteten Kreisen rechnet man vielmehr erst auf die erste Septemberhälite. * MM dkl MmWer III MU )f Berlin, 21. August. Der sächsische Ministerpräsi dent Schleck traf in Begleitung höherer sächsischer Ministe rialbeamter: am Freitag in Berlin ein. Am Nachmittag fand dann im preußischen Finanzministerium Lie bereits angekündigte Besprechung der Finanzminifter der größeren deutschen Länder statt. Anläßlich -er letzten Sitzungen der vereinigten ReichsratsauSschllsse war aus -em Kreise der Länder -er Vorschlag gemacht worden, periodisch solche Ministerzusammenkünste in Berlin zu veranstalten, damit angesichts der Notstände auch die Länderinstanzen dauernd auf dem Laufenden gehalten werden können. An den Besprechungen nahm auch -er Reichssinanz, Minister Dietrich teil. Gegenstand dieser Konferenz war neben anderen Problemen erneut das Problem der Länder» und Gemeindesinanzen. Ferner wurde die durch -aS Base ler Stillhalteabkommen akut gewordene Frage hinsichtlich der kurzfristigen Länder- und Gemeindeauslandsverschul dung aufgeworfen. Wie bereits gemeldet, fallen diese Ver bindlichkeiten nicht unter das Stillhalteabkommen und man muß nun Mittel und Wege finden, um diese Verbindlich keiten zu prolongieren. Nach Schluß der Besprechung einigte man sich, im Laufe der nächsten Woche erneut zu einer Länderministerkonsereuz in Berlin zusammeuzutresfeu. Am Sonnabend nachmittag findet ein Kabinetlörat statt, in dem bas Problem der Ge meindefinanzen beraten werden soll. Am Vormittag wird der Bankenausschuß tagen, dem dann der Status der Danatbank und der Dresdner Bank vorliegen wird. * Ae StellWiMe »kl Mei SemMei. vüz. Berlin. Der Reichsstädrebund, der Deutsch« Landkreistag, der Deutsche Landgemeindetag und der Ver band der preußischen Provinzen veröffentlichen solgeude gemeinsame Erklärung: Die Vertretungen der ländlichen Gemeinden und Ge- meinbeverbände und der mittleren und kleinen Städte, der Deutsche Landkreistag, der Reichsstädtebund, der Deutsche Landgemeindetag sowie der Verband der preußischen Pro vinzen sehen sich genötigt, an die Regierungen des Reiches und der Lander, die Parlamente und die gesamte Oeffent- lichkett die dringende Bitte zu richten, in ihrer Stellung, nähme und ihrer Kritik der kommunalen Betätigung nicht immer die Verhältnisse großer Städte zum Ausgangspunkt zu nehmen. Es wird gerade von -er nichtgroßstäötischen Selbstverwaltung keineswegs bestritten, daß in unserer jetzigen Finanz, und Wirtschaftslage allergrößte Sparsam- keit ein Gebot zwingender Notwendigkeit ist. Die ge» nannten kommunal«» Spitzenverbände müßen sich aber ent, schieben dagegen wende», daß die Regierung Maßnahmen, m« nur der Abstellung von Mängeln in einzelne« große« Stadtgemeinde« diene» können, immer wieder verallge meinert nud ans alle Gemeinden nnd Gemeindeverbänbe ansgehen. Tatsächlich ist es ein Gebot der Gerechtigkeit, sestzustellen, daß unbestreitbare und mit erheblichen Aus gaben verbundene Uebertreibungen in vielen Arten der kommunalen Betätigung von der übergroßen Zahl der kleineren Gemeinden und Gemeindeverbände — und hierzu gehört noch immer die überwiegende Mehrzahl der Bevöl kerung — von jeher bewußt abgelehnt worden sind. Gleiche Dparmöglichketten, wie in großen Städten, sind in diesen Gemeindegruppen nicht vorhanden. Daher verlangen die kleineren Gemeinde« nud die G«, meiudeverbände eine besondere Berücksichtigung bei den zur Behebung der kommunal«« Kiuanzuot dringend notwendig gewordenen Maßnahmen des Reiches und der Länder. Wenn jetzt von einem Versagen der Selbstverwaltung in der öffentlichen Meinung gesprochen wirb, so sollte sich diese Kritik nicht auf die kleineren Gemeinden und die Ge- meindeverbände erstrecken. Es wäre unsinnig, Maßnahmen, die zur Abstellung von Mängeln in einzelnen großen Stadtgcmeinden bienen sollen, auf alle Selbstverwaltungs körper auszudehnen und diese unverschuldet in ihrer Be tätigung zu lähmen. Großstädte und die „deutschen Ge meinden" und Gemeindeverbände sind nicht ein un- das selbe! Ak NU Lek AMMkU Berlin. fFunkspruch.) Wie wir hören, wird bas Kabi nett in der Frage der Steueramnestie eine Verordnung ver- abschteden, die unter -em Titel „Verordnung über die steuer liche Erfassung bisher nicht versteuerter Werte und über Dteueramnestie" noch heute veröffentlicht werden soll. Man nimmt in unterrichteten Kreisen an, daß in dieser Verord nung eine Verlängerung der Termine für die Abgabe der Bermögenssteuererklärung und für die Steucramnestte wahrscheinlich bis Mitte September vorgesehen lein wird. Wieder 15 Kommunisten in Berlin festgenommen. Berlin. lFunkspr.) Auf Grund der Ermittlungen der Abteilung la de» Polizeipräsidium» wurden im Lauie de» heutlaen Vormittage» weitere 16 Kommunisten zwang», geftevt, die im Verdacht stehen, an d«n politischen Blut- taten der letzten Zeit beteiligt gewesen zu sein. Die noch andauernden Deruehmiinarn sollen Klärung bringen, ob die Bermutuugen der Polizei und die Angaben au» dem Pub likum zu Reckt bestehen-
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