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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193108254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-08
- Tag1931-08-25
- Monat1931-08
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1931
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Vertttches und Sächsisches. Riesa, den 28. August 1881. * Wettervorberiane für den 28. Aunnst^ Dlitaetetlt von der Sachs. LandeSwctterwarte zu Dresden.) wechselnd, vorwiegend stark bewölkt. zeitweilig noch Regen, kewveratnren schwankend, im Flachland nur gemSßigt, im »ebirge kühl, schwache bis mäftiae, vorübergehend auch ßusfrischend« RSinde veränderlicher Richtung, »um Donners tag WittenmgSbessrrung nicht ansgeschlosse». —* Daten für den 26. A u g n st 1931. Sonnen aufgang 8,01 Ubr. Eonnennntergang 19 02 Nhr. Mond- »ufgana 18,83 Ubr. Mondunteraana 2.85 Uhr. 1813: Sieg Blüchers an der Katzbach und Theodor Körner föllt bei Gadebusch. 1914: Sieg der Deutschen bei Berdun. ISIS: Eroberung von Brekt-LitowSk. 1921: Der Politiker Matthias Srzberger auf dem KniebnS ermordet. 1921: Der Dichter Ludwig Thoma in Rottach grft. <«,b. 1867). e> M»Me Mm SMelMrmW z« Ms». Die Oeffentliche Höbere OaudelSlebranstalt Riesa beging gestern die Feier des VerfafsnnaStaaes durch Abhaltuna Von tnrnerischen und sportlichen Wettkämpfen. Dem gemeinsamen NuSmarsch zur Hindenburakampfbahn. die der Turnverein Riesa zur Verfügung gestellt batte, ging eine kurze Feier In der Schule voran?, in der Herr Studien direktor Oebme aus den VerfassnngStaa binwieS und die Bedeutung der Lebensarbeit des Freiherr» vom Stein den Schülern und Schülerinnen darleate. AuS den Dreikämvfcu, die in zwei Altersklassen für Schüler und Schülerinnen auSaetragen wurden, gingen als Sieger und Siegerinnen hervor: Schüler: Jahrgang 1914/15. 1. Erwin Karte, Id, Vronze-Plakette des ReichSpräsid. 2. Hermann 6) ran in nid. Id, Ehrenurkunde. Wilhelm Roftbera, IUK. deSgl. 3. Friedrich Klotzsche, Id, dcSgl. 4. Günther Rentzsch. IK. Walter Knepper, 1,3. Fritz Plato. Ild, Schülerinnen: Jahrgang 1914/15. 1. Hanna Liebscher. Id, Ehrenurkunde. 2. Elisabeth Eckardt, Id. Schüler: Jahrgang 1916 und jünger. 1. Martin Richter, 1.3, Ehrenurkunde. 2. Joachim Tbielemann, IIId, deSgl. 3. Siegfried Kurze, Ild. 4. Rolf Schönberner, l^d. Schülerinnen: Jahrgang 1916 und jünger. 1. Ruth Herrmann, V 2. Ehrenurkunde. 2. Herta Haase, V2. Ellriedc Tamm, IVK. 3. Käthe Zschär lick, V2. 4. Frieda Richter, III d. Für die Sieger waren eine Bronzeplakette. sowie sieben oom Reichspräsidenten von Hindenburg vollzogene und vom Wirtschastsministerium vermittelte Ehrenurkunden gestiftet worden, auberdem wurden noch Preise von der Sckule gegeben. An die Wettkämpfe schlossen sich noch allgemeine Frei- Übungen der Schüler und Schülerinnen sowie Staffellänse an. denen ein Handballspiel zwischen Lehrlinasabteiluna und Höherer Abteilung folgte, das die Lehrlinge mit 6:5 siegreich Iah. Die Eiegrrvcrkündiouug wurde durch Herrn Studiendirektor Oebme vor genommen. * —* Bon der Berufsschule. Auf die Bekannt machung, Anmeldung zum zweijährigen Lehrgang der Be rufsschule betr., wird hierdurch hingewresen. Diese Be kanntmachung befindet sich im amtlichen Teile dieses Blattes. —* Das diesiährige 2. Schützen- und Volksfest erfreute sich am gestrigen Abend eine» recht zahlreichen Besuches. Scharenweise zogen die Riesaer zur Schützenwiese, um sich zu vergnügen. Die Schausteller und Budenbesttzer hatten allenthalben volkstümliche Preise «mgeführt, so daß sich die Besucher schon eher em kleines Amüsement erlauben konnten. Ja, zeitweise herrschte leb hafter Feslbetrieb. Am heutigen Tage findet das zweite Schützen- und Bolksfest seinen Abschluß. —* O pe re t t e n g a st spi e l e. Morgen Mittwoch, abends 8.20 Uhr, findet eine einmalige Ausführung der großen Operette „Paganini" von Franz Lehar statt. Schon durch das Lied „Gern hab' ich die Frau'n geküßt" weltbekannt, erlebte dieses Werk Tausende von Ausfüh rungen und steht heute noch auf dem Spielplan aller guten Bühnen. — In den Hauptrollen «sind beschäftigt die Damen Björnstabt, Brauns und die Herren Dcutschhaupt la. G.s, Aeschmar, Bruck, Hilfinger, Ludwig, Michna usw. Für dir Spielleitung zeichnet Obcrregiss. Otto Bruck, für die musika lische Leitung Werner Jasper. Rolf Brtnkenstein bringt erforderliche neue Bühnenbilder. Das große Vwlinsolo wird von Frau Kapellmeister Trostel gespielt. — ES finden nur noch wenige Vorstellungen statt. —* Berbandstag des GroßenhainerFeuer- wehr-Beztrk-verbandcS in Hetthorn. Am Sonntag fand m Zeithain-Ort der BerbandStag dcS Großenhainer Feuerwehrbezirksverbandes statt. Gleichzeitig war damit die Prüfung der dortigen Frerwillr- gen Feuerwehr verbunden. Um 11 Uhr begann die Wehrvrüfung, sie erstreckte sich auf Fußdienst, Geräte exerzieren und den Abschluß bildete eine Brandübung am Schulwolmgebäude. Der Prüfungsausschuß detz Verbandes stellte fest, daß dte Freiwillrge Feuerwehr Zeithain-Ort den gesetzlichen Anforderungen entspricht. — Da die Frei willige Feuerwehr Zeithain gleichzeitig ihr lOjährtgeS Bestehen begehen konnte, wurde unter Borantritt der Feuerwehrkapelle von Zeithain-Lager ein Umzug durch den reichgeschmückten Ort veranstaltet, an dem sich die m großer Zahl erschienenen Feuerwehrkameraden des Bezirke» restlos beteiligten. Um 8 Uhr fand dann im Hotel „Reichs hof" die BerbandStagung unter der Leitung des Vorsitzenden Branddirektor Ritsche- Großenhain statt. Bei dieser und der Wehrprüfung war der Bürgermeister Wagner mit den übrigen Gemetndevertretern zugegen. — Durch eine besondere Feier im „Reichshof" wurde am Sonnabend das Fest der Freiwilligen Feuerwehr Zeithain eingcleitet und fand mit einem Festhall sein Ende. —* A u ß e r o r d e n t l i ch st a r k e B e s ch i ck u n g wird der diesjährige Lorenzmarkt aufweisen, wie aus den biS jetzt vorliegenden Meldungen zu schließen ist. Die Gesamtzahl der Firanten, Aussteller und sonstiger Unter nehmen dürfte sich zwischen 700 und 800 bewegen, eine Hohl, die der Beschickung des Marktes im Vorjahre minde stens gleichkommt. —* Kreis fest. Seit kurzem besitzt der ev.-luth. Jungmädchenbund von Sachsen ein Erholungsheim in Nied er rädern bet Radeburg. Das Grundstück mit Gebäuden war ein Gelegenheitskauf und ist nun für die Erholung der Mitglieder des Bundes und anderer Gäste eingerichtet, eine wertvolle Ergänzung zu den anderen Häusern, die dort im Rödertal von der Inneren Mission Sachsens bereits unterhalten werden. In dieses Heim hatte der KreiSverband der ev.-luth. Jung- m ä d ch c n v e r e l n e in dem Großenhainer Bezirk (Leiter: Pfarrer Kammerlander m Gröditz) seine Mitglieder auf Sonntag, den 23. August, nachmittags, zu einem Kreis lest emgeladen. Und iie kamen und staunten, waren fröh lich und haben ein paar unvergeßliche Stunden erlebt. Eine Feierstunde in der Kirche von Niederrödern, gehalten vom Bundesaeistlichen Pf. Bodenstetn, leitete das Fest ein. Im Heime begrüßte nach dem Leiter die Bundesmutter Frau Pfarrer Fröhlich, begleitet von der neuen Bundessekre tärin Frl. Dr. von Bremen, die jungen Scharen, dte „guten Partien", mit dem seinen Hinweis auf die Hohe Straße, die norm Haus vorbeiführt. Auf die Kaffeetafel folgten Spiel und Lied auf der Wiese und Darbietungen von der Veranda des Hauses herab (etwas gegen den Aberglauben von Mitgliedern anS Zabeltitz geboten, und „Die Ge schichte vom Hochmut" vom Heimch-n auS Geithain). Mit der Weihe des Wimpels von Gröditz wurde das Fest beschlossen. —* Erhebung von Landwirtschaftskam- merbetträgcn. Die Landwirtschaftskammer hat be schlossen, zur Deckung ihres Bedarfs auf den Termin 1. September von jedem Beitragspflichtigen einen Grund beitrag in Höhe von 2 RM. und auf je 100 RM. Einheits wert 6 Rpf. zu erheben. Außerdem wird von den Beitrags pflichtigen in den Gemeinden in den Bezirken der Kreis hauptmannschaft Ehemnitz, Amtshauptmannschaften Roch litz, Schwarzenberg, Zwickau, Werdau, Borna und in den AmtsgericlstSbezjrken Großenhain, Radeburg, Hai- nichen, Eolditz und Zwenkau ein Sonderbeitrag für land wirtschaftliche Schulen, und zwar auf je 100 RM. Einheits wert 1 Rpf., mindestens aber 50 Rpf., erhoben. —* Motorrad fährt auf einen Lastzug. Aus Wurzen wird gemeldet: In der Nacht zum Montag ereignete sich auf der Staatsstraße Leipzig—Dresden in der Nähe des OrtcS Rornyain ein schweres Verkehrs unglück. Der unverheiratete Lehrer Wolf aus Gohlis (Riesa Land) fuhr mit seinem Motorrad auf einen halten den, vorschriftsmäßig beleuchteten Lastkrastwagenzug aus, kam zum Sturz und mußte ins Stadtkrankenhaus nach Wurzen eingeiiefert werden. Der Verunglückte will das Schlußlicht des Lastzuges für das Licht eines auf der fal schen Straßenseite ihm entgegenkommenden Fahrrades ge halten haben, dein er hatte ausweichen wollen. —* Keine gänzlicheStillegungdes Reichs- bahnausbesserungSwerkes Dresden. Dem Vernehmen nach wird das Reichsbahnausbesserungswerk Dresden am 30. September nicht vollkommen stillgelegt, sondern lediglich die Abteilung für Reparatur von Klein bahnlokomotiven in Dresden aufgelöst. Eine Einschrän kung des Betriebes oder eine Entlassung von Arbeitern ist nicht beabsichtigt. —"Das Verfahren gegen Tempel vor dem Difziplinarhof. In der Dienststrafsache gegen den Präsidenten der Landesversicherungsanstalt Sachsen Gust. Richard Tempel in Dresden ist der Termin zur Haupt verhandlung vor dem Disziplinarhof auf Mittwoch, dex 30. September 1931, vormittags 9 Uhr, festgesetzt worden. Die Verhandlung wird voraussichtlich mehrere Tage dauern. —"Schutz gegen UeberfällebeiBanken und Sparkassen. Die Banküberfälle häufen sich in er schreckendem Maße. Erst in der letzten Zeit sind in ver schiedenen Orten Angestellte bei Banküberfällen mehr oder minder schwer verletzt worden, weil sie sich gegen die Räuber zur Wehr setzen wollten. DaS hat die Reich-fach Ao In MkMkMrl Her Msm MWWM Weil-MW. Die Abschiedsfeicr für die dentschcn Kinder. Unter dieser Ueberschrift brachten alle dänischen Zei tungen in Aarhus einen ausführlichen Bericht, der in seiner Uebersetzung etwa folgenden Wortlaut hatte: „Ein Abend, welcher Zeugnis von der Macht des Friedensgedankens trug. Der große Saal in „Ostergade- Forsamlingsbygning" war gestern abend in den deutschen und dänischen Farben festlich geschmückt. Dte Plätze im Saal waren alle von Aarhusern besetzt, die gekommen waren, um von den zehn deutschen Kindern aus Riesa Ab schied zu nehmen, welcfe diesen Sommer Gäste hiesiger Familien gewesen sind. Die Veranstalter des AbenvS waren dte Dänische Frauenfriedensliga, der Deutsche Verein und der Esperantoverein Aarhus. Im Namen dieser Vereini gungen nahm die Dame des Komitee, Frau Broendum, das Wort zu einer Willkvmmenrede. Zunächst dankte die Dame für alle Freundlichkeiten, die den zehn deutschen Kindern zuteil geworden sind. Einen besonderen Dank richtete sie dann an verschiedene: an Entreprcnoer Soerensen, Schiffs händler Johnsen, an die Seepfadfinder und an den schotti schen Kapitän Riedl aus Edinburgh, der die deutschen Kinder mit ihren Pflegeeltern auf sein Schiff eingeladen und bewirtet hatte. Darnach fang die Versammlung auf Dämfch und Deutsch „Wi priser de grönne Hoje", „Wir preisen die grünen Höhen". Der ideale Führer, vwn er wähnt« die Dame des Komitee den idealen Führer, den man in Herrn Kröver gefunden hatte, der die Kinder von Riesa nach hier begleitete. Man habe der anderen Kinder transporten vorher schon gute deutsch« Fühxer gesehen, aber Herr Kröver lei der ideale Führer Le Walen. LvkNl rnüsi« seine Freundlichkeit und Sorgfalt den Kindern gegenüber bewundern. Die Rede der Frau Broendum endete mit einem spaßhaften Bekenntnis zu dem Gedanken der Völkerver- whnung, indem sie mitteilte, daß der dänische Führer des Vorjahres, Herr Drachmann, sich in Deutschland eine Frau gesucht habe und der deutsche Führer, Herr Hertel, sich mit einer Aarhuserin Verlobte. Ein besseres Mittel der Völker versöhnung könne es nicht geben, und sie empfahl deshalb dem diesjährigen Führer, Herrn Kröber, diesem Beispiele zu folgen. Dank an die Pflegeeltern. Im Namen der deut schen Kinder sagte Herr Kröber den dänischen Pflegeeltern einen herzlichen Dank. Die Gerechtigkeit gebiete ihm eigent lich, alle die zehn Namen der dänischen Pflegeeltern zu nennen. Er wolle jedoch eine Ausnahme machen, indem er nur den Namen der Familie Soerensen erwähne, da Herr Soerensen als „Käpten" mit seinem Segelboot sich ganz besonders dte Herzen der deutschen Kinder erobert habe. Herr Kröber pries den Hafen und das Meer, das den deutschen Kindern besondere Freude bereitet habe. Unter lebhafter Teilnahme der Versammlung überreichte er Herrn Entreprenör Soerensen schließlich durch das Jüngste der deutschen Mädchen eine mit Blumen geschmückte silberne Schale als Andenken an die deutschen AuStauschkinder von Rtesa. Es wurden noch mehrere Reden gehalten, die den Gedanken der Völkerversöhnung priesen. Gegen ein Wieder holen von 1914—18. Der Vorsitzende deS Aarhuser Espe ranto-Vereins, Herr PahlSberg, legte in einer längeren Rede den wahren Sinn des Kinderaustausches klar. Die Gastfreundschast, die Vie dänischen Kinder in Deutschland und die deutschen Kinder hier gefunden haben, habe einen tieferen Sinn. Wir wollen uns gegen ein Wiederholen von 1914—18 sichern. Wir wollen nicht, daß unfere Kinder, wenn sie einmal groß sind, sich gegenseitig erschießen müssen. Unsere Kinder sollen aufwachsen und leben, damit Iie aur Weltentwickluna bettvagen können. Wir Mingen gruppe Banken des Deutschnationalen HandluncS ichilfcn- Verbanves veranlaßt, sich mit den Spitzenorganisationen des privaten, des öffentlich-rechtlichen und des genosfen- schaftliclxn Bankgewerbes in Verbindung zu setzen und Schubin abnahmen vorznschlagen. ES wurde dabei zunächst gefordert, daß in allen Betrieben niit den Mitteln der modernen Technik (durch schußsichweS GlaS, durch Ueberfall-Stgnaleinrichtuiigen u. a.) versucht wird, Ueber- fälle von vornherein zu erschweren. Dann wird die Frage aufgeworfen, ob nicht durch zn starke Personaleinschrä»- kungen erst die Ueberfülle der lebten Zeit erleichtert worden sind. Bekanntlich sind einige der am meisten Aufsehen erregenden Ucbersälle mir möglich gewesen, weil der Kassen beamte allein im Geschüftslokal anwesend war. Außerdem fovderr die Reichssachgruppe Banken im DHV., daß für daS tm Kassendienst beschäftigte Personal ausreichende Unfall- Versicherungen abgeschlossen werden. —* Die Verzinsung der Steilerrück stände betr. Wie das Reichsfinanzmiiiisterium mitteilt, waren die in-der Notverordnung über Zuschläge für Steuerrückstände vom 20. Juli 1931 festgesetzten Zinssätze und Verzugszu schläge erforderlich, um wieder pünktliche Steuerzahlungen zu erreichen. Von verschiedenen Seiten ist mit Rückficht auf die Herabsetzung des Reicl sbankdiSkontS angeregt wor den, die getroffenen Maßnahmen aufzuheben. Die Auf hebung kommt jedoch im Hinblick auf die Finanzlage des Reiches noch nicht in Betracht. Die Finanzämter sind aber angewiesen worden, bei Festsebung der Siuiidungszinsen auf die wirtschaftliche Lage des Pflichtigen Rücksicht zu nehmen und soweit erforderlich Entgegenkommen zu zeigen. Auch bei Festsetzung d-r Verzugszuschläge für Steuerrückstände von 5 v. H. für den halben Monat sollen die Finanz ämter unnötige Härten vermeiden, und von der Festsetzung eines Verzugszuschlages daun abjchen, wenn die Frist unverschuldet nur um ein geringes Überschritten wird. —* Abgesagte Tagung. Der Verein Deutscher Freimaurer läßt ivegen der ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse eine für Mitte September nach Gera cinbc- rufene diesjährige Hauptversammlung aussaNen und wird statt dessen eine erweiterte Vorstandssttzung abhalten. —* Keine Einfuhr von Weihnachtsbäumen mehr. Nach der Verordnung zur Verhütung der Ein schleppung von Krankheiten der Nadelholzpflanzen vom 3. Juni 1930 ist die Einfuhr von Tannen-, Fichten- und Ktefernpflanzen sowie von Teilen solcher Pflanzen, wie Weihnachtsbäumen, Bindegrün usw. verboten. Die Ein fuhr von Weihnachtsbäumen war im Vorjahre jedoch aus nahmsweise von Falt zu Fall zugelassen worden, da die Kaufverträge über Lieferung von Weihnachtsbäumen zum Teil schon abgeschlossen waren, bevor die Verordnung er schien. Wie die zuständtgen Regierungsstellen nunmehr mitteilcn, muß das Verbot tn Zukunft streng durchgeführt werden. Dementsprechend können auch Weihnachtsbäume nicht mehr zur Einfuhr zugelassen werden. Strehla. Zusammenschluß von Wirtschaftsorgani sationen. Hier haben sich die drei Wirtschaftsorganisa tionen: der Gewerbeverein, der Hausbesitzerverein und die Innungen zu einer Arbeitsgemeinschaft unter dem Namen „Arbeitsgemeinschaft von Gewerbe, Hausbesitz und Innun gen in Strehla" zusammengeschlossen. Der Zweck dieser Arbeitsgemeinschaft ist, die Interessen der drei Organisa tionen gemeinsam zu wahren. Der Vorstand der Arbeits gemeinschaft besteht aus -en Vorsitzenden der drei Organi sationen. * Stanckih. Todesfall. Der seit Freitag vermißte Herr M ax Pfundt von der Firma Gebr. Mundt hat sich im Moritzburger Wald erschollen. Die Leiche wurde dort von der Landiagerei anfaesunden. Der Bedauerns werte ist ein Opfer der wirtschaftlichen Not geworden. Der so plötzlich aus dem Leben geschiedene, verdienstvolle Mann genoß allseits Verehrung und Achtung, sein Heim gang wird sehr betrauert. Stauchitz. Gemeindeverorvnetensitzung. Am Sonn- Mend abend 8 Uhr fand wiederum eine öffentliche Ge- meindeverordnetensitzung statt. Die Tagesordnung um faßte folgende Punkte: Punkt 1 Vorsteherwahl; 2. Zuwahl zu den Ausschüssen; 3. Wegebau: 4. Grundsteuer betr.; 5. Haushaltplan; 6. Verschiedenes. Bürgermeister Schu mann eröffnet die Sitzung. Anwefend sind acht Abgeord nete. Zu Punkt 1 wird beschlossen, den Vorsitz für den aus dem Kollegium scheidenden Postmeister Weinhold dem Bürgernieister Schumann bis zum JahreSschluß mit zu übertragen. 2. Infolge Wegzuges dcS Postmeisters Wein hold werden in den Kassenprüfungsausschutz an sein« Stelle gewählt Gem.-Verordn. Meusel, in den Finanz ausschuß SciMlleiter Schaaf, in den WasferleitungSaus- schuß Gem.-Verord. Hänsel. 3. Größere Wegebauarbeiten müssen infolge der finanziellen Not bis auf weitere- zurückgestellt werden. Der Weg vom Bahnhof nach den Eisenbahnbrücken soll durch vorschriftsmäßige Verkehrs schilder „für den Verkehr gesperrt" gekennzeichnet und die der Staatsbahn gehörigen Warnungstafeln entfernt wer den. 4. Grunderwerbssteuer. Durch die gerichtliche Ein tragung des Rittergutes Stauchitz ist somit Herr Jung hanns Besitzer. Die Gemeinde fordert die ihr zustehende Summe von 14 800 RM. Grnnderwerbssteuer. I- weigert sich ober und will gerichtlichen Entscheid herbeiführen. Punkt 5: Haushaltplan. Die finanzielle Lage der Ge meinde ist nicht gerade die beste, zumal durch den Ausfall der Grunderwerbssteuer von 14 800 RM. Selbst die durch dte Amtshauptmannschaft verfügte lOOprozentige Bier- steuererhöhnng wird die Lage nicht viel bessern. Punkt 6: die Bande der Nationen fest zusaminen, wenn wir uns gute 'Freunde in anderen Ländern suchen. Esperanto hat die innere Idee, Frieden zu erreichen durch gegenseitige Ver ständigung. Der Redner schließt mit dem Wunsche, daß der Kinderaustausch zwischen ven zwei Ländern ein gutes Freundschaftsverhältnis begründet habe und mithelfen möge bei der Arbeit für den Frieden. Im Anschluß an die Rede antwortete Herr Kröber m Esperanto, immer von Herrn Pahlsberg übersetzt, und teilte einiges Interessante über die Verbreitung des Esperanto mit, besonders über die Einführung der Weltlstlfssprache aiS Lehrgegenstand in den Schulen. Jetzt stand Herr Schifsshändler Johnsen auf und hängte um Herrn Kröbers Hals eine kleine Messing kanone an einem Bande in den dänischen Farben mit den Worten: Wenn alle Völker tn der Welt leine größeren Kanonen hätten als diese, so sei der Weltfrieden gesichert. Die kleine Kanone ist eine Kopie einer 200 Jahr alten Feuerwaffe und das sechzigste Exemplar dieses Ordens habe der dänische König bekommen. Dieselbe Auszeichnung erhielten der schottische Kapitän und eine Rekovdpaddlerin, die von Hamburg nach Aarhus in einem Kajak gerudert war, Frau Müller. Der kleinen Susi's Lied. Nun wurde alles still im Saale. Die kleine Sufi, das kleinste der deut schen Kinder, fang mit Herrn Kröbers Klavierbegleitung ein wundervolles, deutsches Volkslied „AuS der Jugend zeit". Als die Helle Kinderstnnme verstummte, erntete das kleine Mädchen einen riesigen Beifall der Versammlung. Ebenso wurden einige von den deutschen Kindern gemeinsam gesungene Volkslieder: „Der Lindenbaum", „Aennchen von Tharau" u. a. sowie die englische, dänische und deutsche Nationalhvmne mit großem Beifall von der Versammlung ausgenommen. Zum Schluß traten zwei junge Damen auf dte Bühne, gekleidet in den deutschen und dänischen Farben und boten eine Freundschaftsszene. lldach der üblichen KaffeedasKl würde bis MitteyraM setqnzt."
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