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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193109029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-09
- Tag1931-09-02
- Monat1931-09
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1931
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Riesaer G Tageblatt Mittwoch, 2. September 1931, abends 84. Iabrg 204 Drahtanschrift Lagcblatt Mrs«, «rrnruf Nr. 20. Postfach Nr. 52. PoftscheSkondu Dresden 1SLL. Gtto kaffe: Riesa Nr. 52. Nttd Aufeiger (ClbeblM a«d MMger). Da» Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtSHcnrptmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, Les Rates der Stadt Äiesc^ des Finanzamts Riesa und d«S Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Da» Riesaer Lag» blatt erscheint jede« Lag abend» >/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell, gebühr. Für den Fall de» Eintreten« von Produkttonsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un» da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige» für die Nummer des Ausgabetage» sind bis S Uhr vormittags auszugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für di« LS nun breite, 8 ww hohe Grundschrift-Zeile (6 Silben) 25 Gold-Pfennige; die 89 wm breit« Neklamezeile 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Mage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unter!,«Itungsbeilage -Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher «inen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goetheftraße SS. Verantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. VssM LWMW W WW« veseislerle XunageduiW üer vrssilisner dei« r«ette» Vesveii ües iMkeMtts. ReWMMiit 8 Wzent MImWtz IS WM )l Berlin. Die Reichsbank hat mit Wirkung ab Mittwoch, den 2. September, den Diskontsatz von 1l> auf 8 Prozent und den Lombardsatz von 12 aus 1Ü Prozent herab gesetzt. Ak MM« U die MlNtemWWg der RMsdmk. )l Berlin. In der gestrigen Sitzung des Zentral ausschusses der Reichsbank begründete der Vorsitzende, Ncjchsbankpräsident Dr. Luther, die vom Neichsbankdirek- torium mit Wirkung vom 2. September ds. Js. beschlossene Herabsetzung des Ncichsbankdiskonts von 1» auf 8 Prozent und des Lombardsatzes von 12 ans 19 Prozent wie folgt: Die reibungslose Durchführung des Anfang August bs. Js. wiedcraufgenommenen vollen Zahlungs- und Bankverkchrs hatte cs der Reichsbank ermöglicht, ihren Diskontsatz vom 12. August ds. Js. ab von 15 auf IN Prozent und den Lom bardsatz in zwei Etappen von 20 Prozent bis auf 12 Pro zent zu ermäßigen. Eine weitere Senkung des Diskont satzes mar schon damals in Aussicht genommen für den Fall einer befriedigenden Weiterentwicklung der allge meinen Lage. Inzwischen ist eine gewisse Klärung eingetreten, wobei auf die in Basel gepflogenen Verhandlungen über die wei tere Belassung der in Deutschland noch vorhandenen Ans- lanbsgclder, deren förmlicher Abschluß freilich noch aus steht, hingewieseu sei. Der Status der Reichsbank hat sich im Laufe des MonatS August im Sinne fortschreitender Entlastung entwickelt. Die Anlagen der Reichsbank, die am 7. August noch 3819 Millionen NM. betragen hatten, er fuhren bis zum 22. August eine Verringerung um 695 Mil lionen RM. Die rückläufige Bewegung setzte sich auch in der letzten Augustwoche zunächst noch fort; erst vom 28. Äug. ab zeigte sich infolge des einsetzenden Ultimobedarfs wieder eine Zunahme. Eine etwa gleichartige Bewegung hatte der Notenumlauf auszuweisen, der seinen niedrigsten Stand am 26. August mit etwa 3956 Millionen NM. erreichte. Die täglich fälligen Verbindlichkeiten erfuhren bis zum 25. Aug. eine Zunahme auf rund 600 Millionen; erst vom 28. August ab überwogen die Abzüge. Schon heute ist erkennbar, baß die Ultimobelastung der Bank, deren genaue Ziffern im Augenblick noch nicht vorliegen, sich in durchaus gemäßigten Grenzen gehalten hat. Insbesondere überschreitet der Notenumlauf mit etwa 4880 Millionen in keiner Weise das übliche Maß. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Devisen wird etwa 39,3 Prozent betragen gegenüber 36,1 Prozent Ende Juli. Angesichts dieser Gestaltung der Lage glaubt das Neichsbankdircktorium, die für die Wirtschaft nach wie vor außerordentlich drückenden Zinsenlasten durch eine Senkung des Diskonts aus 8 Prozent und des Lombardsatzes auf 10 Prozent erleichtern zu sollen. Ob und wann weitergehende Erwartungen zu verwirklichen sein werden, bleibt von der künftigen Entwicklung des Kredit- und Devisenmarktes ab hängig. Der Reichsbankpräsident gab ferner der Versammlung davon Kenntnis, daß die unter dem Zwange der Verhält nisse im Juni angeordneten und im Juli weiter verschärf ten restriktiven Maßnahmen dank der seit der Wieder aufnahme des vollen Zahlungsverkehrs eingetretenen Be ruhigung aufgehoben werden konnten und daß die Reichs bank bestrebt ist, ihre wtedcrhergestellte Kreditberettschaft tunlichst weiten Wtrtschaftskreisen zugutekommen zu lassen. Vor einigen Tagen ist zur Bestätigung dieser seit längerer Zeit verfolgten Tendenz ein besonderer Runderlatz an alle Neichsbankanstalten ergangen, in dem darauf hingewiesen wird, daß jetzt jeder gute Handelswechsel, der als reichs bankfähig anzuerkennen ist, bei der Reichsbank soll Unter kunft finden können. Außerdem sind Besprechungen mit den Banken usw. ausgenommen, die die Schaffung erwei terter Verwcrtungsmöglichkeiten für gute Warenwechsel zum Ziele haben. Von größter Wichtigkeit hierfür ist, baß Handel und Gewerbe durch Bereitstellung eines geeigneten Materials von auf Güterumschlägen basierenden Wechseln ihren Banken die Möglichkeit geben, einen tunlichst großen Teil der gegenwärtig von ihnen bet den Banken in An spruch genommenen Kontokorrentkreüiten und Diskont kredite für Handelswechsel umzuwandeln. Damit würbe nicht nur eine straffere und gesündere Gestaltung unserer Krcbitverhältnisse geschaffen, sondern auch den Banken er möglicht, ohne wesentliche Verringerung ihres Kredit- bcstaudcs, ihre Liquidität zu verbessern und zum Nutzen der deutschen Wirtschaft die von der Reichsbank gebotenen Kreditmöglichkeiten ktir Warenwechsels besser auszunutzen. W MM UM M »M MWklt. LelAe WWWs Her WWcs m W. )( Pernambuco, 1. September. Um 21,05 Uhr mitteleuropäischer Zeit wurde das Luftschiff Graf Zeppelin in Pernambuco gesichtet. Um 21,26 Uhr erfolgte die Lan dung unter dem Jubel einer großen Menschenmenge. Die ganze Bevölkerung war auf deu Beinen, als das Luftschiff am Horizont erschien. Es überflog in majestäti, schem Bogen zweimal die Stadt, nm dann aus dem Flug feld Jequia zu landen. Die Brasilianer geben ihrer Be wunderung über die glatte und fahrplanmäßige Abwicklung des Fluges Ausdruck. )l Pernambuco, 1. September. Das Luftschiff Graf Zeppelin wurde um 15,20 Uhr mitteleuropäischer Zeit bei Fernando Noronha lBrasiliens gesichtet. Tr. Eckener hatte der Funkstation Olinda durch Funkspruch mitgeteilt, daß das Luftschiff im Siidatlantischen Ozeaw auf schwere Regcnstürme gestoßen sei und daher mit verminderter Ge ¬ schwindigkeit habe fahren müssen. Tas Luftschiff köune da her nicht vor dem frühen Nachmittag in Pernambuco ciu- trefsen. Weitere Funkmeldungen besagten daß das Heck des Graf Zeppelin in den schweren Regenstürmcn leicht be schädigt worden ist. Pernambuco rrägt bereits reichen Flaggenschmuck, und aus den Ortschaften der Umgebung sind Tausende in die Siadt geeilt, um das Luftschiff bei seiner zweiten Landung zu begrüßen. Gegen Mittag hatte der Zeppelin den Aeqna- tor passiert. Ties Ereignis ist mir der üblichen „Taufe" von den Paffagieren gefeiert worden. Associated Preß meldet aus Pernambuco: Graf Zep pelin überrlog die Stabr unter dem Pfeisengeheul dec Schisse und Fabriken. Große Menschenmengen in den Straßen und auf den Brücken jubelten dem Luftschiff zu, das erleuchtet und niedrig fliegend südwärts nach dem 8 Meilen entfernten Flugfelde weiterflog. «k «KM« M WWW NMM Nie MtllWiWle LMMMll M Sei ölMWWM R. vbz. Berlin. Der Aeltcstenrat des preußischen Land tages lehnte am Dienstag abend die vorzeitige Einberusung des Parlaments, das sich selbst bis zum 13. Oktober vertagt hatte, mit 12 Stimme» der Regierungsparteien gegen neun Stimmen ab. Die vorzeitige Einberufung des preußischen Landtages war von den Deutschnationalen zur Beratung der Vorschläge des preußischen Finanzmtnisters Dr. Höpker-Aschoff für eine. Retchsreform und von den Kommunisten zur Beratung des von ihnen eingebrachten Mißtrauensantrages gegen das Staatsministerium verlangt worben. Ter Neltestenrat er klärte sich am Dienstag mit den Stimmen der Regierungs parteien entgegen der Auffassung der Opposition zunächst für zuständig, diese Frage überhaupt zu entscheiden. Tie Deutsch nationalen hatten baS nämlich bestritten. Sie hatten einge wendet, der Landtagspräsideut habe auf Grund zwingender Verfassungsvorschristcn das Parlament ohne weiteres zu be rufen, ohne den Aeltcstenrat vorher zu befragen. Mit den Stimmen der Regierungsparteien wurde dann auch die vor zeitige Einberufung des Landtages selbst abgelehnt. Dabet gab die Mehrheit der Auffassung Ausdruck, daß die Bestim mungen des Artikels 17 der preußischen Verfassung, auf die sich der deutschnationale Antrag gestützt hatte, sich lediglich auf den Fall beziehen, baß der Landtag geschloffen worben ist, ohne daß ein Termin für seinen Wiederzusammcntritt festge setzt worden wäre. Nur für diesen Fall gelte die Bestim mung, daß der Landtag sich in jedem Jahre am 2. Dienstag des November versammeln müsse und baß der Präsident ihn früher berufen müsse, wenn es mindestens ein Fünftel der Mitglieder verlangt. Im vorliegenden Falle handele es sich jedoch nicht um den Schluß einer Landtagsseffion, denn der Landtag selbst habe sich nur, und zwar bis zu einem bestimm ten Termin, vertagt. Tic Kommunisten hatten ihren Ein berufungsantrag auf die Veriaffungsbestimmung gestützt, daß über einen Mißtrauensantrag innerhalb von 14 Taaen nach seiner Einbringung abgestimmt werden müsse. Tie Ab lehnung des kommunistischen Antrages wurde von der Mehrheit des Aeltestenrats damit begründet, baß ein Antrag erst dann als „eingebracht" gelten könne, wenn ihn der Präsident dem versammelten Landtag vorgelegt habe. Da her laufe die 14tägige Frist erst vom Tage des Wiederzu sammentritts, also vom 13. Oktober, an. Von den Regie rungsparteien wurde erklärt, bei einer anderen Auslegung würde ja eine kleine Minderheit die Möglichkeit haben, den Landtag jede Woche von neuem zum Zusammentritt zu zwingen; das könne nicht Sinn der Verfassung sein. Tie dcutschuationale Landtagssraktion beabsichtigt, gegen diese Entscheidung des Aeltestenrats den Staatsgcrichtsbos anzurufcn. Nach Auffassung der Oppositionsparteien ist der Präsident bei der Einberufung des Landtags auf Grund der beiden ungezogenen Versassungsbestimmungen nicht an die Zustimmung des Aeltestenrats gebunden. Hinsichtlich des Mißtrauensantrages wird im Gegensatz zu der Auffassung der Regierungsparteien der Standpunkt vertreten, daß ein Antrag als „eingebracht" anzusehen ist, sobald er von dem amtierenden Präsidenten unbeanstandet entgegengenommen worden ist. Der französische MiMerbeftch am 28. September Die Frage des französischen Ministerbesuches in Berlin ist auch hier zwischen Dr. Curtius und dem französischen Delegierten Francois Poncet besprochen worden. Das Datum ist noch nicht endgültig festgelegr. Vorläufig ist der 26. Sep tember ln Aussicht genommen. Bis dahin wird auch die Völkerbundstagung abgeschlossen sein. Man rechnet sogar bestimmt damit, daß die Tagung schon einige Tage früher zu Ende geht. Außenminister Briand, der erst Anfang der kommen den Woche hier eintrifft, wird nicht während der ganzen Dauer der Tagung hier bleiben, sondern so frühzeitig nach Paris zurückkehren, daß er rechtzeitig die Reise nach Berlin antreten kann. An der Berliner Reise wirb außer Briand der französische Ministerpräsident Laval teilnehmen. Beide Herren werden nur von ihren engsten Mitarbeitern begleitet sein. Es handelt sich um einen Besuch in der Art des ersten Besuches der deutschen Minister in Chequers und Paris. Die bisherige Vorbereitung de» Berliner Besuch» scheint zu der Hoffnung zu berechtigen, daß voraussichtlich auch positive Verabredungen, und zwar wirlschast- licher Art, das Ergebnis dieses Berliner Besuches sein werden. kin WelMIt »er BMW. Warschau. lFunkspruch.) Ter durch seine dcuisch- feindlichc Haltung sich auSzcichnende Krakauer Illustrierte Kurier macht den durch nichts zu rechtfertigenden Versuch, Deutschland gewissermaßen für die Ermordung Holuwkas verantwortlich za machen. Er behauptet sogar, die Be wegung in der ukrainischen Minderheit nehme stets au Kraft zu, wenn Deutschland in Genf oder sonstwo eine Offensive gegen Polen unternehme. Das ist aber nur die Einleitung. In der Ausführung geht man zu weit größeren Andeutungen, in denen es unter anderem heißt: Die ukrai nische Militärorganisation sei nur ein von einem anderen Hirn und Willen geleitetes und gemietetes Werkzeug. Di» jenigeir, die im Stande gewesen seien, die ganze Welt in Blut zu ersäufen, schreckten auch nicht zurück, wenn cs sich um das Leben eines Menschen oder einiger Dutzende han dele. Wer gemeint ist, ergibt sich aus der Ucbcrschrist' „Die Bluttaten der Ukrainer und das deutsche Hirn." MM MM« M zreitag. ll Wen f. Tie für Mittwoch vorgesehene Sitzung des Völkerbundsrates ift auf Freitag verschoben worden. Als Grund für die Verschiebung wird angegeben, dgß der heutige Tag voraussichtlich vollständig mit den Beratungen des KoordingtionSkomitecs anSgeiüllt sein werde, und daß am Donnerstag der Europa-Ausschuß zu seiner vierte« Laguna Lusa»une,itr»t«,
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