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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193109052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-09
- Tag1931-09-05
- Monat1931-09
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1931
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Riesaer H Tageblatt «r-htanschrq. und Anzeiger sElbedlatt und ^me'lger). Postscheckkon.« Lageblatt Ries«, Dresden 1530. Kernruf Nr. SO. DaS Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Eirokasse: Postfach Nr. VL Großenhain, des Amtsgericht» und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rates der Stadt Riesch Riesa Nr. 5L > Finanzamts Riesa und des HauptzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 207. Sonnavend, 5. September 1981, abenvs. 84. Jahra. 4)a» Riesaer Lag«blatt erschrtut jede» Tag abend« '/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monal 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell, gebühr. Für den Fall de» Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpretse behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige« für die Nummer de« Ausgabetages sind bi« S Uhr vormittags auszugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 89 mm breit«, 8 mm hohe Grundschrist.Zeile (6 Silben) 2b Gold-Pfennige; die 89 mm breite Rcklamezeile ISO Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. ZahiungS- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unter!,rltungsbeilage -Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Drucker«: der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen — hat der Bezieher «inen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: «oetbeftraße LS Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemonn, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. VerküiMung a«8 ViüscMem im Nssg. Vie geplsnle aeul8kk-v8lerreieMLelie LMunion unvereinvsr. Haag. (Fuukspruch.) Pünktlich um 10 Uhr wurde heute vormittag im Groben Sitzungssaal des Haager Frie- benspalastes die öffentliche Sitzung des ständigen interna tionalen Gerichtshofes zur Bekanntaabe der gntachtlichen Entscheidung des Gerichtshofes im Rechtsstreit um die ge plante deutsch-österreichische Zollunion vom Präsidenten, dem bekannten japanischen Diplomaten Adatschi eröffnet. Obwohl man allgemein dieser Sitzung nicht mehr mit der grasten Spannung entaegenfah, mit der dies ohne die be kannten Vorgänge in Genf sicherlich in Genf der Fall ge wesen wäre, hotte sich doch noch eine austergewöhnlich zahl reiche Zuhörerschar eingefnnden, unter der sich fast alle Mitglieder des Haager dipl. Korps, darunter der deutsche Geschäftsträger Dr. Bostze und eine größere Anzahl hol ländischer und ausländischer Pressevertreter befanden. An den Tischen der Parteien hatte für Deutschland Professor Dr. Bruns, für Oesterreich Professor Dr. Kauffmann Platz genommen, während die Gegenseite nur durch ihre Haager Gesandten vertreten war. Zunächst wurde vom Präsidenten die Begründung zu dem damaligen Beschluß des Gerichtshofes, durch den der Antrag Oesterreichs ans Zubilligung eines ab hoc zurückgewiescn wurde, verkündet. Sodann wurde zur Verlesung des Textes der Entscheidung iibergegangen. Zer Mer UM. Gens. lFttnkspruch.s Das heute veröffentlichte Gut achten des Haager Gerichtshofes über die Frage der dentsch- österrcichischen Zollunion kommt zu dem folgenden mit acht gegen sieben Stimmen scstgestcllten Ergebnis: „Ein auf der Grundlage und in den Grenzen der Grundsätze deS Protokolls vom 19. März 1981 errichtetes Regime zwischen Deutschland und Oesterreich würbe mit dem am 4. Oktober 1922 in Gens unterzeichnetem Protokoll Nummer 1 nicht vereinbar sein." Dem Gutachten, das, wie erwähnt, mit acht gegen siebe« Stimmen festgestellt worden ist, sind zwei Sonderbogen an- gesügt worden. Von den acht Richtern, die sich im Sinne der vorstehenden Begründung für die Unvereinbarkeit des deutsch-österreichischen Protokolls mit dem Genfer Protokoll ausgesprochen haben, haben sieben außerdem erklärt, daß daS geplante Regime nach ihrer Ansicht außerdem auch mit Artikel 88 deS Vertrages von St. Germain nicht vereinbar sei. Das italienische Mitglied des Gerichtshofes, Anzilotti, gab eine vollkommen selbständige Begründung, die anderen sechs Mitglieder (Guerra, Rostworowski, Fromaveot, Alta mira» Urrutia und Neguleskus Haven dagegen eine gemein same Erklärung unterzeichnet, wonach die geplante Zoll union dazu angetan sei, die wirtschaftliche Unabhängigkeit Oesterreichs zu gefährden und daher einen Akt barstelle, der geeignet sei, die Unabhängigkeit Oesterreichs überhaupt in Gefahr zu bringen. Berlin. sFunkspruch.) An amtlichen Berliner Stellen hält man sich in der Beurteilung des Haager Gut achtens zunächst noch zurück, weil der Schwerpunkt augen blicklich in Genf liege. Immerhin läßt sich über den ersten Eindruck, den man in politischen Kreisen hat, feststellen, daß der politische Chapaktcr des Mehrheitsgutachteus ofseusicht- lich ist. Zer MIW gegen »en Senser MU )( virlin. Zur Berzichterkläruna d«s Reichraußeu» miuifterS in Genf veröffentlicht die BundeSsShrung deS SlablhetmS, B. d. F., folgend« Erklärung: „Der Reichs- auhenminifter hat in Genf durch seine Erklärung über den Verzicht auf die Fortführung der Zollunion-plane« ein« schwere Niederlage der awtlichen deutschen Außenpolitik vor der Oeffentlichkeit eingeftauden. Es hat sich gezeigt, daß ein großer und richtiger Gedank« in seiner Durchsetzung auch geeigneter Persönlichkeiten und greignetrr Mittel be- darf. Der schwere Schlag, den die Politik deS Reichs» außenministcrS erlitten bat, darf nicht zum TodeSftreich für die große Idee der öfterreichisch-deutscheu Schicksals verbundenheit werden. Unabhängig von allen mit oder ohne Zwang gegebenen Zugeständnissen der amtlichen Politik wird der Stahlhelm die tausendfältigen Fäden, die das Leben des deutschen und des österreichischen Volkes aufs engste aneinanderbinden, mit aller Sorgfalt pflegen und verstärken. Den österreichischen Volksgenossen ruft er gerade in diesen Tage» da» Huttenwort zu: „Geduld, es kommt der Tag, da wir gespannt ein einig Zelt ob allem deutschen Land!" Deutschland und Oesterreich gehören zu sammen und werden zusammenkommen. Dafür arbeitet der Stablbeim, dafür kämpft er." M WWW WUM-WW. K'U KMW Mers Im WWMM. Ge^itf. Der Gegenstand, zu welchem der östcr- : der Nachmittags- September das Wort )l .. . , reichi'che Vizekanzler Dr. Schober in sttzung des Völkerbundsrates am 4. S . erari sen hat, betrifft das im August ds. Fs. von der öster reichischen Regierung gestellte Ansuchen an den Völkerbund. Die österreichische Regierung ist von der Erkenntnis aus gegangen, daß die gegenwärtige Krise mit eigenen Mitteln nicht bekämpft werden kann. Der Völkerbund hat bereit- )s Genf. AIS erster Punkt der Tagesordnung der gestern nachmittag abgehaltenen Sitzung des Völkervunds- raieS wurde das österreichische Gesuch um Gewährung eine» Finanzhilfe erörtert. Der österreichische Vizekanzler Schober gab hierzu folgende Erklärung ab: Die schwere finanzielle und wirtschaftliche Krise, unter der Oesterreich leidet, ist bekannt, um so mehr, als unmit telbar nach Oesterreichs Ersuchen an den Völkerbund her vorragende Mitglieder des Völkerbundssekretariates Wien zu dem Zwecke besucht haben, persönlich einen allgemeinen Uebcrblick über die gegenwärtigen Verhältnisse in meinem Lande zu gewinnen. Ich halte es für meine Pflicht, den Dank der österreichische» Negierung, sowie meinen persön lichen Dank sür die Bereitwilligkeit auSzusprccheu, mit der der Völkerbund das Ersuchen Oesterreichs ausgenommen hat, sowie für die rasche Durchführung, die nunmehr das diese Woche tagende Ftnanzkomitee in die Lage versetzt, sich mit der österreichischen Frage zu besahen. Da wir die Absicht haben, schon in den allernächsten Tagen dem Völkerbünde alles zweckdienliche Material vor zulegen, erachte ich es als überflüssig, jetzt Ihre Geduld durch eine detailierte Darstellung übermäßig in Anspruch zu nehmen. Eine Tatsache nur möchte ich hervorhcben: In der Zwsichenzeit hat die österreichische Regierung bereits ernste Ersparnngsmaßnahmen ergriffen und ein umfassendes finanzielles Programm vorbereitet, das dem Ftnanzkomitee vorgelegt werden wird. Dieses Programm soll Sie davon überzeugen, -aß Oesterreich fest entschlossen ist, alles im Nahmen seiner eigenen Kräfte zu tun, um sich selbst zu helfen. In dem Bewußtsein aber, baß die Zusammenarbeit mit den anderen europäischen Staaten und dem Völkerbünde erforderlich ist, um die gegenwärtige Krise zu überwinden, hat die österreichische Regierung den Zeitpunkt für gekom men erachtet, die Aufmerksamkeit des Rates auf die Lage Oesterreichs zu lenken. In dankbarer Erinnerung an die bereits früher ge währte Hilfe habe ich die Ehre, den Rat zu bitten, das An suchen der österreichischen Regierung an das Finanzkomitee leiten zu wollen. Demütiger gegenüber den im Völkerbund maßgebenden französischen Finanzleuten kann der Vertreter eines selb ständigen Staates wohl kaum auftreten. willigst eine Information über Oesterreich eingezogen, in dem er zwei Mitglieder des Sekretariats, die Herren Avenol und Loveday, nach Wien entsandt hatte. Nunmehr wurde das österreichische Ansuchen in die Taegsordnung des Völ kerbundes ausgenommen. Entgegen anderslautenden Auffassungen erwartet Oesterreich, wie von maßgebender Seite verlautet, von der Intervention des Völkerbundes bezw. des Finanzkomitecs lediglich einen „moral support" für eine künftige Anleihe transaktion, die vorgenommen werden wird, sobald die Kapitalmärkte wieder aufnahmefähig sein werden. Die vielgenannte Frage der Emission von 150 Millionen Schil ling österreichischer Scßatzfcheinc hat mit der heutigen Be fassung des Völkerbundes nichts zu tun. Tie Begebung dieser Anleihe ist, soweit Kontrollinstanzen zu passieren waren, bereits bewilligt. * Schodm meiMMer Men bn IMmleil. * Genf. Tie Erklärung, die Außenminister Schober in -er Freitag-Nachmittagsiyung des Rates über da» Finanzhilfegcsuch Oesterreichs abgegeben hat, hat in weite sten internationalen Kreisen einen peinlichen Eindruck her- vorgerusen. Es wirb übereinstimmend darauf hingewiesen, daß nach der schweren Niederlage der österreichischen Regie rung in der Ratssitzung vom Donnerstag und der von Oesterreich erzwungenen Zurückziehung des Zollunions planes der tags darauf von Schober dem Völkerbunde aus gesprochene besondere Tank wenig am Platze erscheint. Besonders ausfallend war, daß sich Schober entgegen den sonstigen Geprlogenüeiren nach der Ueberweisung des öster reichischen Hilfegesuchs an den Finanzausschuß von seinem Platze erhob und dem Präsidenten des Rates die Hand schüttelte. Dieses ungewöhnliche Zeichen der Dankbarkeit ist allgemein nicht verstanden worben. * W MMm der MMkMkd Mei Im Rot verlM. * Genf. Die auf der Tagesordnung der Freitag- Sitzung des Rates stehenden obcrschlesischen Fragen, und zwar die große Terror-Beschwerde des deutschen Volks bundes mit der kürzlich eingegangenen Zusatzeingabe und die Beschwerde des Fürsten Pleß sowie die Angelegenheit der Zulassung der Kinder zu den deutschen Minderheiten schulen sind auf eine spätere Sitzung vertagt worden, da die bisher geführten Verhandlungen über die endgültige Regelung dieser Fragen noch zu keinem Abschluß gelangt sind. M WWen Semwktz in Lkl Mk. Eingabe des Gemelndeiages an die Regierung Dresden, 5. September. Der Sächsische Gemeindetag hat an Ministerpräsident Schieck und Innenminister Richter ein Schreiben gerichtet, in dem es heißt: Die einschneidende Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung der Haushalte von Ländern und Gemeinden vom 24. vorigen Monats hat bei den Gemeinden große Unruhe und Unsicherheit ausgelöst, vor allem des halb, weil sie auf der anderen Seite aber den Länderregie rungen so starke Befugnisse'erteilt, wie dies in keiner bis herigen Notverordnungen geschehen ist. Dabei ist diese Ver- ordnung im Gegensatz zu früheren Bestimmungen nicht ein mal befristet. Bei der Durchführung dieser Verordnung durch die Länder aber ist wiederum zu erwarten, daß die Landes regierungen den Aufsichtsbehörden weitere Aussührungsbe- fugnisse übertragen werden. Eine solche Verordnung stellt aber unseres Erachtens die Aufsichtsbehörden vor Auf gaben, denen sie schon nach ihrer Zusammensetzung nicht gewachsen sind und sein können. Sie können beim besten Willen nicht das Maß von Kenntnissen aufbringen, das für die Gesamtheit der Gemeinden in dieser kritischen Zeit nun einmal unerläßlich ist. Mißgriffe einzelner Aufsichtsbehör den werden die beinahe unausbleibliche Folpe lein müssen. ohne Latz man den Aufsichtsbehörden generell daraus einen Vorwurf wird machen können. Wir bitten deshalb den Ministerpräsidenten (Innenmi nister) dringend, Maßnahmen, die die Sächsische Regierung auf Grund der Reichsoerordnung gegenüber den Gemeinden ergreifen will, nicht ohne Fühlungnahme mit dem Sächsi schen Gemeindetag zu treffen. Dabei sind wir uns klar, daß auch wir darauf Rücksicht nehmen müssen, daß diese Durch führungsbestimmungen mit der im Interesse der Gemein- den und ihrer Finanzen selbst gebotenen Beschleunigung er lassen werden. Straßentiimvke in Barcelona Innenminister TNaura teilte mit, datz bei der Belage rung von Anarchisten im Gewerkschaftshaus der Bauarbei ter m Barcelona, die sich schlietzlich ergeben mutzten, zwei Personen getötet und acht verwundet worden seien, al« eine Volksmenge die Polizei angrisf, die eine große Zahl verhaf teter absührle. Gestern um 19 Uhr wurde in fast allen Stadt vierteln von Barcelona geschossen. Die Polizei sammelte in den Slratzen Waffen aller Art. die von den Anarchisten weggeworfen worden waren. Das Streikkomitee in Bar celona hat die Wiederaufnahme der Arbeit für Sonnabend morgen angeordnet: auch in Saraaoiia ist der Ausstand be endet.
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