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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193109211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-09
- Tag1931-09-21
- Monat1931-09
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1931
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Mksim H TagMM Montag, 21. September 1931, abends 84. Jahrg Drahtanschrift Tageblatt Ries«. Fernruf Nr. SV. Postfach Nr. LL Postscheckkonto: Dresden ISSV. Girokaffer Riesa Nr. LS. und Anzeiger lMMM uuL MMger). Da»' Mesa« Tageblatt ist das zur Veröffentlichung d« amtlichen Bekanntmachungen der AmtSHauptmannschofft Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rates der Stadt Riesch deS Finanzamts Riesa und deS HauptzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 220 Da, Riesaer Lage blatt «scheint jede« Lag abend« '/.«Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell, gebühr. Für den Fall bei Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un« das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige« für die Nummer des Ausgabetages sind bis S Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da- Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für di« 89 mm breite, 3 ww hohe Grundschrift-Zeile (6 Silben) 25 Gold-Pfennige; die 89 mm breite Reklamezeile 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50«/, Aufschlag. Feste Tarife Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. ZahlungS- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige UnterhcltungSbeilagc -Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen deS Betriebes der Drucker«., der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher «inen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Gvetheftratze LA. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich UHIemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. WMlWW »KI' SW»» IN kNgiSNN. 01« I.on«Nsnsr vörss ksuts geschlossen. Odsrschlesisch« rvlscksnkSIIs erlscNigt —6rsk Leooelln sm2iel SllMMlM. WiWWWk. SMMiVk. Eoldwiihrung in England ausgehoben Londoner Börse geschlossen London, 21. September. Das Reukerbüro veröffentlicht folgendes Lommunique: Die Regierung ist sich nach Zurateziehung der Dank von England darüber klar geworden, daß es notwendig ist, ab Sonntag, den 20. September, Mitternacht, die Goldwäh rung außer Kraft zu sehen. Ein Gesetzentwurf, der die Dank von England ermäch tigt, die Einlösung der Banknoten in Gold einzustellen, wird dem Parlament am Montag zugeleitet und sofort in allen Lesungen erledigt werden. Seit Mitte Juli sind Summen, die sich auf über 200 Millionen Psund belaufen, vom Londoner Platz weggezo gen worden. Diesen Anforderungen ist man teilweise mit Hilfe der Bestände an Gold und französischen Valuten nach gekommen, teilweise mit Hilfe der in Frankreich und Amerika eingeräumten Kredite. Durch die oben angeführten Beschlüsse werden Verpflich tungen der englischen Regierung oder der Dank von Eng land, die in fremden Währungen zahlbar sind, nicht berührt. Line Unterbrechung des gewöhnlichen Bankgeschäftes wird nicht eintrelen und es besteht lein Grund, daß sonstige Trans- aktionen, die sich in Sterling vollziehen, durch die neuen Maßnahmen in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Börse nzird heute nicht geöffnet sein, da das Par lament die Annahme der notwendigen Gesetzentwürfe er ledigen muh. Die Regierung ist der Ansicht, daß die augen blicklichen Schwierigkeilen nicht auf Kapitalexport durch eng lische Staatsangehörige zurückzusühren seien, da die große Masse der Kapitalzurückziehungen aus fremde Rechnung er folgte. Die Banken haben sich verpflichtet, ihre Mitwirkung bei der Einschränkung der Käufe von fremden Devisen durch englische Staatsbürger zur Verfügung zu stellen. Ausge nommen sind nur solche Devisenanforderungen, die zur Er füllung bestehender Verpflichtungen oder durch die tatsäch lichen Bedürfnisse des Handelsverkehrs sich ergeben. Die Regierung wird, wenn es rötlich erscheint, nicht zögern, noch weitere Maßnahmen zu ergreifen. und Diskonterhöhung Die Bank von England hat ihren Diskontsatz von 4,5 auf S Prozent erhöht. Dieser Sah kommt mit Beginn de» Geschäftes am Montag, dem 21. September, zur Anwendung. Die Riiilwirkunseu aus Deutschland Wieder Schliehung der Börsen? Berlin, 21. September. In Berlin liefen seit Sonntagnachmittag Gerüchte von ungewöhnlichen Maßnahmen der englischen Regierung und der Bank von England auf finanziellem Gebiete um. Als am Abend die oben gemeldeten Beschlüsse der englischen Re gierung, deren wesentlichster die Außerkraftsetzung der Gold- Währung ist, bekannt wurde, waren die interessierten Kreise schon zu Beratungen über die deutscherseits erforderlichen Maßnahmen versammelt. Zu diesen gehör» in erster Linie, wie uns von maßgebender Seite erklärt wird, eine erneute Schließung auch der deutschen Börsen. Sie dürfte schon heute beschlossen werden. Auch eine Verschärfung der Devisenvor schriften wird sich voraussichtlich al» notwendig erweisen. Inwieweit die Diskonterhöhung der Bank von England eine Diskonterhöhung auch der Reichsbank zur Folge haben wird, bleibt abzuwarten. Jedenfalls liegt die Erhöhung des Neichsbankdiskontes durchaus im Bereiche der Möglich keit. Berlin, 21. September. In der amtlichen Mitteilung zur Steueramnestie heißt es: „Die auf Grund der Selbstanzeige gewährte Steueram nestie hat zwar nicht unbeachtliche Erfolge gehabt. Immer hin glaubt die Reichsregierung, wichtige Anhaltspunkt dafür zu haben, daß bei weitem noch nicht alle Kreise der Bevölke rung den ernstlichen Willen gehabt haben, ihren steuerlichen Verpflichtungen nachzukommen und die bisher verschwiege nen Vermögensteile der Besteuerung wieder zuzuführen. Die Reichsregierung wird dafür sorgen, daß die bis- her hinterzogenen Werte steuerlich erfaßt werden. Sie ist entschlossen, diesen ihren Willen mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln durchzusehen. Zu diesem Zweck verlän gert sie nochmals die Steueramnestiesrist bis zum 15. Ok tober und sieht zur Erlangung der SteuergUnestie ueben der Selbslanzeige der bisher verschwiegenen Werke auch noch einen neuen Weg, nämlich den Erwerb einer steuer- sreien Reichsbahnanleihe in Höhe der bisher nicht angegebe nen Werke ohne Anzeigepflicht vor. Dafür sollen aber gegen alle diejenigen, die von dieser nochmaligen Gelegenheit, wieder steuerehrlich zu werden, keinen Gebrauch machen, mit den schwersten Strafen vorgegangen werden. Wer nunmehr sein Vermögen wei terhin vorsätzlich nicht richtig deklariert oder das bisher schon angegebene Vermögen nicht entsprechend berichtigt, oder auf Befragen unrichtige Auskünfte gibt, wird auf jeden Fall mit Gefängnis nicht unter drei Monaten, in schweren Fällen mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft. Außerdem sollen in verstärktem Umfange eidesstattliche Versicherungen darüber eingefordert werden, daß Anderes als das angegebene Vermögen nicht vorhanden ist, insbeson dere. daß im Auslande keine weiteren Vermögensgegenstände liegen. Endlich wird sich die Reichsregierung mit auslän dischen Regierungen zwecks gegenseitiger Erfassung der im Auslande befindlichen Vermögen in Verbindung setzen. Steueramnestie soll nach der neuen Verordnung nicht nur einlreten, wenn der Steuerpflichtige die bisher vorge sehene Anzeige gegenüber der Steuerbehörde mit entspre chenden Rachzahlungen für 1SZ0 und 1SZ1 macht, sondern auch dann, wenn er, ohne daß er zur Anzeige, die von man chen, die wieder steuerehrlich werden und zahlen wollen, ge scheut wird, verpflichtet sein soll, die von der Reichsbahn jetzt ausgegebene steuerfreie Anleihe im Nennwert des bisher verschwiegenen Vermögens für 1. Januar 1SZ1 und, wenn hinterzogenes Einkommen in Erbschaften, Schen kungen, Gewerbeertrag oder fünf Prozent des Umsatzes in einem der Jahre 1SZ0,1S2S oder 1S2S größer ist, Anleihe in Höhe dieses Betrages erwirbt. M Mllllkl Mse Wie MIM Berlin. lFunkspruch.) Der Börsenvorstand macht be kannt, mit Rücksicht ans die Schließung der Londoner Börse «nb anderer enropiiischer Börsen findet eine Notiz von Wert papieren, Devisen und Metallen an der heutigen Berliner Börse nicht statt. Der freie Handel in diesen Werten ist nicht zulässig. Devisenkurse werben heute in der Reichsbank fest gestellt. Die deutschen Provinzbörsen schließen sich der Berliner Börse an. Berlin. lFunkspruch.) Anch die Börsen von Esten und BrcSla« haben sich dem Vorgehen der Berliner Börse an geschloffen. MMM LmiMs zur SulHiM«. Danzig. lFunkspruch.) Amtlich wirb mitgeteilt: Durch eine Rechtverordnung des Senats vom heutigen Tage wird das Privileg der Bank von Danzig dahin geändert, daß die Noten der Bank fortan ausschließlich durch Gold und Gold devisen gedeckt sind und die Einlösung der Noten ausschließ lich in Gold oder Golddcvisen nach Wahl der Bank erfolgt. Der Gulden ist aul Golbbasis gestellt uud mithin eiu Gold- Wer diesen Weg der Amnestie wählt, muß die Anleihe fünf Jahre ununterbrochen im Besitze hallen. Sonst geht er der Vorteile der Amnestie mit rückwirkender Kraft ver lustig. Die Anleihe soll außerdem steuerfrei sein. Das war nötig, denn sonst hätte der Steuerpflichtige bisher hinterzo gene Umsätze und die Erträge daraus bereits im nächsten Jahr in seiner Steuererklärung ausnehmen müssen, und dann wäre gerade das nicht erreicht, was mit der Amnestie durch Zeichnung von Anleihe ohne Deklaration erreicht werden sollte. Um aber dem Steuerpflichtigen für die Zukunft keine ungerechtfertigten Vorteile zuzuwenden ist der Zinssatz nied rig, d. h. auf 4,5 Prozent, bemessen. Darin liegt gleichsam ein oorweggenommener Abzug der m Frage kommenden Steuern von Einkommen und Vermögen. Die Anleihe soll auch von anderen Personen als solchen, die bisher ihre Steuern nicht richtia gezahlt haben, erwar ben werden können. Ein gewisser Anreiz liegt trotz niedri gem Zinsfuß in der Steuerfreiheit. Da diese Personen die Anleihe selbstverständlich jederzeit übertragen können, sind sie auch von vornherein in der Lage, sie steuerfrei zu ver schenken, während diejenigen, die die Anleihe zu Steueram nestiezwecken erworben haben, sie erst nach fünf Jahren fteuersrei verschenken können. Ueber den Erfolg der Anleihe kann naturgemäß nichts gesagt werden. Er wird wesentlich davon abhängen, wie groß die Steuerhinterziehungen sind die auf diesem Wege wieder gutgemacht werden sollen. Daher sind auch die letzt hin in der Presse genannten Summen bloße Kombinationen. Immerhin wird es sich um nicht unerhebliche Beträge han deln. Das Aufkommen wird die Reichsbahn für ein zusätz liches Arbeitsbeschaffungsprogramm verwenden. Schließlich weist die Reichsregierung auf folgendes hin: Ls ist in letzter Zeit eine so weitgehende Mißachtung der Gesetze und ein so erschreckender Mangel an gesundem Ge meinschaftsgefühl und staatsbürgerlicher Gesinnung hervor- aetreten, daß durchgreifende Abwehrmahnahmen unerläßlich sind. Die Reichsregierung hat sich daher entschlossen, zum Schutze der öffentlichen Sicherheit und zur Re i n h a l t u n g der deutschen Wirtschaft und der öffentlichen Steuer moral dem Herrn Reichspräsidenten den Erlaß einer Rot- Verordnung über die Errichtung von Sondergericht en vorgeschlagen. Die Sondergerlchte sollen in einem auf das äußerste be schleunigten Verfahren zur Aburteilung von gröblichen Ter rorakten und Gewalttätigkeit sowie von schweren Fällen verbrecherischer geschäftlicher Mißwirtschaft oder Stcuer- und Devisenhinkerziehung berufen sein. gülden. Die Danziger Währung ist von der Verbindung mit dem englischen Pfund damit gelöst. Die Deckung des Notenumlaufs durch Gold und in Gold einlösbare Devisen beträgt heute 100 Prozent. M HilMerM M »kl MWWklll. Berlin. lFunkspruch.) An amtlicher Stelle werden die Aeußcruge«, die der bentfchnationale Parteiführer Hngenberg gestern auf dem Parteitag in Stettin über die Stellung des Reichspräsidenten gemacht hat, mit stärkstem Befremden ausgenommen. Man bezeichnet an sich schon als ungewöhnlich und nicht üblich, den Reichspräsidenten in die politische Debatte hineinzuzichcn. Die Aenßerung, daß der Reichspräsident an seinem Schwur festgehalte« werben soll verdiene aber nm so mehr schärsste Zurückweisung, als es doch wohl allgemein bekannt sei, wie genau es der Reichspräsident mit seinen Pflichte« «nd seinem Eide nehme. „Nautilus" in Bergen Bergen, 21. September. Das Arktis-Unterseebot „Nau tilus" ist Sonntagmorgen hier eingetroffen. Professor Wit kins vermochte noch nicht anzugeben, wie lange das Boot hier liegen wird.
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