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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193109222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-09
- Tag1931-09-22
- Monat1931-09
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1931
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BrzuaSprrt», gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell, gebühr. Für den Fall des Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns da» Recht der Preiserhöhung und Nachsorderung vor. Anzeige» für die Nummer de« Ausgabetages sind bis S Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 89 mm breite, 8 mm hohe Grundschrift-Zeile (6 Silben) 25 Gold-Pfennige; die 89 mm breite Reklamezeile lOO Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/^ Aufschlag. Feste Tarife Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Untererltungsbeilage -Erzähler an der Elbe*. — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — Hai der Bezieher «inen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestratze SS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann. Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. vsglsudlgungsrckesidsn SWMlkl SliMll SkMet lik »I» und anderer europäischer Börsen findet am 22. und 23. Sept, eine Notiz von Wertpapieren, Devisen und Metallen an der Berliner Börse nicht statt. Ter freie Handel in diesen Wer ten ist nicht zulässig. Devisenkurse werden heute in der Neichsbank sestgestellt werden. Berlin» MIe beule und niurnen ueWosien. Berlin. sFunkspruch.) Der Börsenvorstand macht be kannt, mit Rücksicht 4»us die Schließung der Londoner Börse blickliche Krise denen, die es bisher abgelehnt hätten, sich an einer Erörterung dieser Frage zu beteiligen, die Notwendig keit einer dringenden Aktion vor Augen halten würde. Tie britische Regierung werde bestimmt keine Gelegenheit ver säumen, um die Dringlichkeit und Wichtigkeit dieser Frage zu betonen. M MM M UM SM« UUWMMU. * London. Nach der Erledigung durch das Unter haus wurde das Gesetz zur Abänderung des Goldstandard gesetzes vom Jahre 1925 vom Oberhaus innerhalb von zwei Minuten angenommen. Zwölf Lords waren anwesend. Im Anschluß an die Abstimmung wurde die Zustimmung des Königs kommissarisch erteilt. ff London. Im Unterhaus, in dem auch der Prinz von Wales anwesend war, brachte gestern der Finanzminister Snowden die neue Norlage zur zeitweilige« Außerkraft setzung des Goldstanbardaktes von 1925 ein. Snowden gab zunächst einen Ueberblick über die Krise, die mit den österreichischen und deutschen Schwierigkeiten begonnen und u. a. dazu geführt habe, daß 1,4 Milliarden Mark englischen Kapitals auf Grund der Beschlüsse der Lon doner Konferenz in Deutschland festgefroren seien. Sodann habe bas Ausland aber auch Kritik an den englischen Ausgaben für die Arbeitslosenunterstützung geübt, wie überhaupt an allem, was in England vor sich ging. Alles dies sei im Ausland übertrieben worden, so daß sich alsbald eine allgemeine Atmosphäre der Nervosität ergeben habe. Bezeichnend sei in diesem Zusammenhang gewesen, daß die Goldvcrluste der Bank von England in der Hauptsache aus ausländische Rückzüge, nicht aber auf englische Kapitalflucht zurückzusühren waren. Snowden kam dann auf die ungleiche Verteilung der Geldvorräte der Welt zu sprechen. Seit langem habe die Negierung diese Mißstände aufmerksam ge prüft, aber alle Schritte, die sie evtl, hätte ergreifen wollen, seien gescheitert. Vielleicht trage die augenblickliche Krise dazu bet, die ganze Welt von der Wichtigkeit des Gold problems zu überzeugen — ein deutlicher Wink des eng lischen Schatzkanzlers, daß England fetzt auf eine Konferenz oder zum mindesten auf eine internationale Zusammen arbeit in bezug auf die Goldfrage hinarbeitet. Mit aller Schonung für baS französische und amerikanische Empfinden unterstrich der Schatzkanzler, baß sich heute Dreiviertel des Goldvorrats der Welt in französischen und amerikanischen Händen besinden, wo es so gut wie wertlos und steril sei. Dies bilde eine große Gefahr für das Weltkreditsystem. Desgleichen erinnerte Snowden Amerika und Frankreich daran, daß England selbst den Amerikanern 83 Proz. seiner Schulden bezahle, während die Franzosen England nur 24 Prozent ihrer Schulden bezahlen. Snowden betonte im weiteren Verlaufe seiner Rede, baß die innere Lage Eng lands sicher sei, und daß deshalb kein Grund zur Ueber- treibuüg vorlicge. Es bestehe kein Anlaß, daß das Pfund einen wesentlichen Wertverlust erleiden solle, falls die Finanzpolitik Englands sorgfältig gehandhabt werde. In den Ausführungen, die Snowden gestern nachmittag im Unterhaus bei Begründung des Gesetzentwurfes über die Suspendierung des Goldstandards machte, war noch eine Stelle von besonderer Bedeutung, in der der Schatzkanzler die Bereitwilligkeit der britischen Regierung, eine inter nationale Konferenz abzuhalten, betonte. Es sei der Regie rung, erklärte Snowden, jedoch reichlich klar gemacht wor den, baß jeder Vorschlag dieser Art andere« Mächten nicht willkommen und daher eine Konferenz zum Fehlschlage ver urteilt sein würde. Es könne jedoch sein, daß die äugen- Ile «NIMM Les WtMWi Wem imlen. An dem gleichen Tage, an dem Francois Poncet in die Französische Botschaft am Pariser Platz in Berlin ein- zog, schloß die Bank von England ihre Tore. Für den Außenstehenden besteht zwischen beiden Ereignissen kein innerer Zusammenhang, die tustdigen Thebaner dagegen kennen sich aus. Francois Poncet zog vor N/s Jahren in das Ministerium für Nationalwirtschaft ein, das im Ge bäude des Innenministeriums einguartiert war, in dem damals der Innenminister Laval, der gegenwärtige Mini sterpräsident der französischen Republik seines Amtes wal tete. Seit jenen Tagen war Francois Poncet in allen Finanz- und Wirtschaftsfragen die rechte Hand Lavals. Es ist das Verdienst Porncarös, den französischen Franken vor dem Untergang gerettet und die Finanzen der Republik wieder aus gesunde Grundlagen gestellt zu haben, -seine Nachfolger im Ministerpräsidium und Finanz ministerium brauchten feinen Weg nur geradlinig fortzu fetzen, nm zu erreichen, daß die Bank von Frankreich rhre Goldbestände im letzten Jahre verdreifachte. Unter dieser Finanzpolitik ist sie so kapitalstark und kreditmächtig ge worden, daß ihre Gouverneure vor einigen Wochen in aller Form einen Angriff aus das Pfund Sterling unter nehmen konnten. Dank der Vermittlung der Amerikaner gaben die Franzosen aber nach und gewährten den Eng ländern einen französisch-amerikanischen Kredit von 50 Mil lionen Pfund Sterling, der vorerst die englische Währung wiederum stabilisierte. Aber neue Gefahren drohten, wenn eS nicht gelang, fofort den englischen Haushalt ins Gleich gewicht zu bringen. An den Schwierigkeiten der Lösung dieser Aufgabe stürzte die Arbelterregierung MacDonald. Ein nationales Konzentrations-Kabinett erschien, das durch drastische Sparmaßnahmen den englischen Staatshaushalt ausbalancierte. Eine Folge dieser Sparmaßnahmen war die Meuterei der atlantischen Kriegsflotte. Obwohl die eng lische Oeffentlichkeit und Presse eine mustergültige Selbst zucht übte, wirkten sich diese Ereignisse für den Kredit des Landes und die zentrale Kreditinstitution Welt-Britanniens, die Bank von England, so katastrophal aus, vornehmlich waren am letzten Freitag und Sonnabend die Abflüsse so stark, daß das nationale Konzentrations-Kabinett am Sonn tag — zum dritten Male im letzten Jahrzehnt — zu einer Sitzung zufammentrat und beschloß, am Montag die Bank von England zu schließen. Bis auf weiteres ist die Gold währung außer Kraft gesetzt, die Banknoten werden nicht mehr in Gold eingelöst, der Diskontsatz wurde von 4^ auf 6 Prozent erhöht, die Börse stellte bis zur Durchfüh rung der geplanten Maßnahmen den Effektenverkehr «in und der Devisenverkehr erfuhr, ganz ähnlich wie ber uns, die schärfsten Einschränkungen. Wir stehen hier vor einem Ereignis von weltpolitischer Bedeutung. Selbst in den Tagen der Kontinentalsperre Napoleons war die Bank von England nicht in solchen Schwierigkeiten wie heute. Ihre damalige Lage veran laßte einen Adam Smith und David Ricardo zu ihren klassischen Untersuchungen über die Fundamente der Volks wirtschaft und veS Steuerwesens. Diese wurden von ge schichtlicher Bedeutung für die wissenschaftliche Entwicklung der gesamten Volkswirtschaft. Die Engländer selbst haben eS aber besser als alle anderen Völker verstanden, aus den Lehren der klassischen Nationalökonomen die praktischen Folgerungen zu ziehen. Gerade deshalb kommt die gegen wärtige Krise der Bank von England auch für die Welt öffentlichkeit jetzt so überraschend. Um eS ehrlich zu gestehen, wundern wir uns über diese Entwicklung nicht im geringsten. Wir haben unS an dieser Stelle bereit» mit der Goldpolitik der Franzosen und Amerikaner auseinandergefetzt und sestgestellt, daß die Grundlagen, aus denen unser ganze» kapitalistisches System ruht, wanken und schwanken. Kredite sind m letzter Hin sicht Angelegenheiten de» Vertrauens. Da die Franzosen ihre Ersparnisse und ihre überschüssigen Kapitalien wah rend der lebten Jahre politisch mcht günstig anlegen konnten, gewährten sie ruhig den Engländern so viele kurzfristige Kredite, als sie nur wünschten. Wir wissen, daß diese kurzsristrgen Kredite von London aus nach Deutschland weitergegeben wurden und sich hier glänzend verzinsten. Die Franzosen sahen diesem kapitalistischen Spiel zunächst geduldig zu- sie liehen die Engländer mit aller Gemütsruhe in die gestellte Falle laufen, auch so tief hinein, daß eS kaum mehr ein Entrinnen gab, und erst dann begannen sie mit dem Generalangriff, der jetzt international die Kreditwürdigkeit der Bank von England erschütterte. Niemand kann sich darüber hinwegtäuschen, daß diese Erschütterung kvmvmentaley Natur ist, denn die kurzfristigen Kredite, die ja den Engländern als ein Bleigewicht an den Füßen hängen, belaufen sich nach vorsichtiger Schätzung auf 3—4 Milliarden RM. ' Vor dem Kriege war eS internationaler Grundsatz, daß da» Geld nirgends so sicher angelegt werden kann, als bei der Bank von England. Als vor einigen Wochen die ersten Zweifel aufkamen und das neue nationale Kon- zentrationS-Kabtnett glücklicherweise den französisch-amen- kanischen 50 Mill.-Pfund-Kredit erhalten hatte, beeilte sich Ministerpräsident MacDonald im Unterhaus zu erklären, daß die Sicherheit der Bank von England nach wie vor über allen Zweifeln erhaben ist. ES hat keinen Monat gedauert, bis die Goldwährung außer Kraft gesetzt wer den und Maßregeln ergriffen werden mußten, wie sie die Deutsche Reichsbank nach dem schwarzen Tage vom 11. Juli ds. Js. in Berlin ergreifen mußte. Die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise, die wir im Deutschen Reich während der letzten Monate und Wochen mit ihrer tiefen Erschütterung unserer Wirtschaft durchlebten, wirkt sich jetzt auch ihrem ganzen Umfange nach, auch mit nicht geringerer Tragik in dem klassischen Lande des modernen Kapitalismus aus. Wenn irgend Zweifel noch bestanden, so zeigt das gegenwärtige Schicksal der Bank von Eng land aller Welt, daß die Grundsäulen des kapitalistischen System ins Wanken geraten sind. Die Wahrungsdebatte in London London. 22. September. Im weiteren Verlaufe der Debatte im Unterhaus kriti sierte der Arbeiterparteiler W ! ie ziemlich scharf die Politik der Regierung. Er erklärte, die Schwierigkeit sei auch zum großen Teil darauf zurückzukühren, daß britische Untertanen vor dem Pfund fliehen. Es werde in der Eity allgemein be hauptet, daß ein großer Teil des Transfers britischer Wäh rung von britischen Untertanen unternommen worden sei, die ihr Kapital ins Ausland zu bringen wünschten. Snow den warf hier ein: Das ist nicht wahr. Wise forderte die Regierung müsse die Bankenauslage ebenso beaufsichti gen wie Deutschland und fragte: Wird England seinen Tlak- ken unter den Stiefel von Wallstreet und Paris legen oder die Initiative in internationalen Angelegenheiten «greifen? Der linke Flügel der Arbeiterpartei beantragte eine Ablehung der Vorlage mit der Begründung, daß das Haus die zweite Lesung ablehne, bis Vorkehrungen getroffen seien, um die Preise zu kontrollieren und die Kaufkraft der Lohnempfänger, der Bezieher von Arbeitslosenunterstützung und der Pensionäre der Arbeiterklasse aufrechtzuerhalten. Die Gesetzesvorlage über Aufhebung des Goldstandards wurde in dritter Lesung in einfacher Abstimmung angenom men. Das Unterhaus nahm mil 271 gegen 14S Summen den Regierungsvorschlag an, die Debatte nach der zweiten Lesung zu schließen. Das Haus konstituierte sich dann als Ausschuß zur Erörterung der einzelnen Fragen des Gesetzentwurfes. »i>8 WN« Wl» M« WKWW. vis 6suts<k«n vTGSnflisgsr ksclv Zaksnnssn gsrsttst Dsr neue krenrüsiscfte Sorscftetter überreicht »ein Laval »Weil emaeladea Paris. 22. September. Wie havas meldet, hat Ministerpräsident Laval oea amerikanischen Botschafter Edge empfangen, der ihm eine Einladung de» Präsidenten Hoover überbrachte, sich zu einer Aussprache nach Washington zu begeben. Laval beauftragte Edge, Präsident Hoover seinen Dank ür die Einladung zu übermitteln, die die Lösung der gro» jen Probleme der gegenwärtigen Stunde durch direkte Be» prechungen nur erleichtern könnte. Obwohl unter den ge genwärtigen Umständen Laval keine endgültige AntwoH geben zu können glaubte, wies er darauf hin, daß die fran zösische öffentliche Meinung der Initiative des amerikanischen Präsidenten mit Befriedigung aufnehmen würde. Da diese Woche ein Ministerrat stattfindet, bevor Laval und Brianü nach Berlin reisen, werde wahrscheinlich nach dieser Bera tung die offizielle Entscheidung der französischen Regierung bekannt werden. Man könne annehmen, daß sie auf eine Annahme der Einladung des amerikanischen Präsidemen binauslaujen werde.
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