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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193110150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19311015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19311015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-10
- Tag1931-10-15
- Monat1931-10
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1931
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veutzcNe LrHeU-aenkklies Vrvt. VorKasr-üdemk Im »l-Rdelm-rrsoendmul Mera. De« Stahlhelm-Frau«nv«nd — Ort», grupp« Riesa — hatte au< Aula- der Deutschen Woche zu einem Vortrags-Abend, der gestern tm Saale der „Elbterrafse" stattfand, «ingeladen. Auch diese Veranstal tung hatte «inen sehr starken Besuch aufzuweisen, so baß der in den alten vertrauten Reichsfarben Schwarz-Weitz-Rot und in festlichem Blumenschmuck prangende Saal kau« alle Besucher fassen konnte. Den Erschienenen war «in schöner, stimmungsvoller Abend beschteden, der so recht im Zeichen nationaler Gesinnung einen würdigen Verlauf nahm. Frau Genuit, die Führerin der Ortsgruppe, konnte außer den Kameradinnen, unter ihnen Vertreterinnen der Orts gruppen Glaubitz, Zeithain und Wülknitz, «ine größere An zahl Mitglieder des Bundes Königin Luise und anderer be freundeter Vereine, sowie die in ebenfalls stattlicher Anzahl anwesenden Stahlhelmkameraben und sonstige Freunde und Gönner brgrützen. Ihr besonderer WIllkommenSgruh galt der verehrten Gausührerin von Ostsachsen Frau v. Brulwitz, welche tS übernommen hatte, den Abend durch «inen Vor trag zu verschönen und Weg« zu zeigen, wir durch den Ge brauch d«utscher Erzeugnisse die deutsche Arbeit gestützt und somit die Notlage des deutschen Volkes behoben iverderi könnte. Nach einigen unterhaltenden Musikstücken wurde de« offizielle Teil des Abends mit dem Marsch „In Tr«ue fest" stimmungsvoll «ingelettet. Di«ser musikalische Auftakt, wie auch die übrigen instrumentalen Vorträge stellten den betei ligten Mitgliedern der Kapelle Tro stel und ihrer bestens bewährten Dirigentin Frau E. Tröstet wtedcrum das best« Zeugnis aus. Solch künstlerisch hochstehender Musik zu lauschen, ist wirklich ein Genuß! — Im Anschluß an die Begrüßungsansprache bot Fräulein Docktet einen begeisternden GcdtchtSvortrag: „Schwarz-Weitz-Not". Sodann betrat Frau v. Beulwitz, Dresden, das Rednerpult, um iu eiuem vielseitig anregenden, fesselnden Vortrag die Bedeutung der Deutschen Woche dar zulegen. In überzeugenden, klaren Worten betonte di« Rednerin, daß jeder Einzelne zum Wiederaufstieg Deutsch land« beitragen könne, indem er der deutschen Bi«re vor der fremden de« Vorzug gebe. Nicht Drosselung aller Einfuhr sei der Zweck der großzügigen Wcrbewoche, wohl aber Be schränkung auf die unbedingt notwendigen Rohstoffe Und Vermeiden aller überflüssigen und entbehrlichen Dinge, durch deren Import wir unsere Handelsbilanz verschlechtern, Die Deutsche Woche richte sich vor allem an die Hauptverant wortlichen des Konsums, an die deutschen Haus frauen; sie wolle die Frauen mit der Güte der inländi schen Waren bekannt machen und ihnen beweisen, datz wir stolz sein können aus unsere deutschen Erzeugnisse. Weil d:« bisherige Regierung versagt habe, mühten wir zur Selbsthilfe greifen und das wenige Geld, das wir noch an legen können, auch richtig nnlegen, um unseren, deutschen Arbeitern wieder Lohn und Brot zu verschaffen. Fast scheine cS zu spät, diese Erkenntnis in unsere Reihen zu tragen; aber immerhin könne man hoffen, datz «S vielleicht doch nicht zu spät sei. sondern datz doch noch Hilfe in der Not komme. — Frau v. Beulwitz behandelte nunmehr den Sinn der Deutschen Woche vom Standpunkte der Weltwirtschaft aus. Als vornehmstes Glied der Weltwirtschaft müsse j«dcr Deutsche di« deutsche Wirtschaft Hochhalten, damit deutsche Arbeit wieder zu vollem Recht komme. Auch all« anderen Länder hüteten sorgfältig ihr« eigene Wirtschaft. Eng- land, das cs gegenwärtig mit seiner Pfundkrise nicht leicht hab«, habe bereits vor Jahresfrist darauf hingewiesen, was eigene Wirtschaft bedeutet. Es seit dort ein amtlicher Marktrtng zum Schutze der heimischen Wirtschaft gebildet worden, mit dem Erfolge, daß der Umsatz der heimischen Ware um 2N Prozent gestiegen sei. Selbst Amerika sei dazn übergegangen, die eigene Wake zu schützen. Präsident Hoover habe einen «Klub der nachdenkenden Frauen beim Einkauf" gebildet. In Ungarn werde schon in der Schule der Wert der heimischen Erzeugnisse gelehrt und in den Straßen sei auf Plakaten zu lesen: Die Ungarin sieht am schönsten aus in ungarischer Kleidung. Dänemark habe «in Gesetz erlaßen, daß AußlandSwar« als solche gekenn zeichnet wird. Dasselbe wäre auch für Deutschland zu be grüßen. Natürlich wache auch Frankk«tch scharf auf daS Absitzen der eigenen Ware. Auch Oesterreich hab« den eindringlichen Ruf erlassen: ,^auft österreichisch!" Am energischsten gehe natürlich Italien vor. Mussolini habe sehr scharfe Maßnahmen herauSgegeben, was durch treffende Beispiele bestätigt wurde. — Die Frau Vortragende beschäf tigte sich sodann mit der Frage: Wi« Ist eS möglich, datz Deutschland so spät die Bedeutung des JnnenmarktiS er kannt hat? Da die Negierung es an der nötigen Einsicht -ab« fehl«, lass«,, müsse aus bim Volk« heraus b> Er kenntnis «achgerufen werden, in w«lch«r Weise wir «ns bisher selbst geschädigt haS«N. Auf Grund von statistischem Material, worüber Frau v. Btulwitz ungeheure Zahlen vor- rrug, fei «rrechnet worden, wie schwer das deutsche Volk zu seinem «igrnen Nachteil gesündigt Lat. ES sei daher Pflicht besonders der deutschen Frau, sich ernsthaft mit d«, Frage zu befassen, wi« kann ich «S ansangen, Satz die deutsche Arbeit durch mich gestärkt wirb. 85 Prozent aller Einkäufe gehen durch die Hand der Hausfrau, so Latz also ein großes Verschulden die Frauen treffe. Dt« bisher geübte Ge dankenlosigkeit und Sorglosigkeit ave» müsse auftzdren, der große Mangel an Selbsterhaltungstrieb, der bei dem Be gehr nach AuSlanbSware zum Ausdruck kommt, müsse ver- schivinden. Erschütternd sind die Summen, die besonders für Nahrungsmittel dem Ausland« zuflietz««. Für über 4 Milliarden werben jährlich nur sür Nahrungsmittel autz«rdcutschen Ländern »»geführt. Unter Nennung ver schieden«! anderer Unsummen, di« durch Wareüetnfuhr nach Deutschland d«tn Auslande gezahlt werden, wies die Rednerin darauf hin, daß viele ausländische Frücht« gekauft und di« schön««, frischen inländisches Frücht« unverkaust bleiben. Dasselbe sei besonder» auch der Fall bei den landwirtschaftlich«» E rz eug nt ff« n. Die deut- sche Landwirtschaft werde sicherlich in der Lage sein, den ganzen Bedarf de» deutschen Volke» zu becken. Sehr hohe Summen würden auch für Auslanösgetreibe ausgegeben, während eine Unmena« deutschen Roggens unabsetzbar sei. Und was von den landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu sagen sei, da» treffe auch bei vielen anderen Waren zu. So würden noch viel zu viel ausländische Weine, ausländisches Fleisch, Speck und Wurst, Konserven, Parfümerien, Seifen und be sonder» Tuche eingeftihrt und gekauft, trotzdem die inlän dischen Waren ausgezeichnet und preiswerter sind. Auch die Einfuhr von Herrenhüten, Leder- und Schuhwaren. Uhren, Nähmaschinen nsw. wurde kritisierend «rwähnt und aus die dem deutschen Arbeiter entgehenden Berdienstmögrichkeiten Angewiesen. Schließlich wandte sich Frau v. Beulwitz mit warmen Worten dem alten deutschen Handwerk, dem edlen Träger de» Bürgersinnes, zu, um dessen tatkräftig« Unterstützung sie dringend bat. Am Schlüsse ihrer Ausführungen ermahnte die Vor tragende nochmal» die anwesenden Frauen, Selbstdisziplin zu üben und den deutschen War««, die zu gleiche« Qualitäten und »u gleichen Preis«n ,U haben seien, den Vor zug zu geben. Für jede ausgeführten 2500 Mark könne «ine Landarbcitersamili«, für jede auSgesührten 6000 Mark eine Jndustricarbeiterfamtlie ein Fahr lang leben. Unsere Wirtschaft sei schwer krank, aber ste atme noch leicht. Rednerin schloß mit dem Appell: „Kauf» deutsch« Ware? — DaS Vaterland r«stk — Deutsche Kraue«, tut Eure Pflicht!" Langanhaltender Beifall folgte den «indringenden Dar legungen. Nachdem daS kleine Orchester weitere sehr ansprechend« Musikstücke zu Gehör gebracht hatt«, wurden In leb«nü«n Bildern „Die 7 Werke der Barmherzigkeit" äußerst eindrucksvoll dargestellt, wozu Herr und Frau Genuit erläuternde Worte sprachen und die Musik durch zarte Klänge die ergreifenden Darstellungen prächtig um rahmte. Angesichts deS letzten Bilde» „DeS Tode» Ernte" sangen die Anwesenden, tieferarisfen von dem Gehörten und Geschauten, den 4. VerS des Deutschlandliedes. — Frau Genuit dankt« hierauf der hochgeschätzten Frau Vor tragenden für di« trefflichen Ausführungen und bat, die Anregungen zu beherzigen und in die Tat umzusetzen. Sie dankte deS weiteren den Darstellern der lebenden Bilder, für deren Ausgestaltung Frau Gtrob«lt besonderer Dank gebühre, ferner allen Übrigen, die zum Wohigeltngen des Abends mit beigetragen haben. — Im Saal« waren reizende von den Kameradinnen gefertigte Hanbarbet- ten und gespendete Wirtschaftsartikel ausgestellt, die durch eine Verlosung in die Hände der glücklichen Gewinner übergingen und sehr viel Freude beKiteten. — Aus den am kommenden Sonnabend stattfindenben Leutfchnatio- nalen Vortragsabend wurde «mpsehlend hinge- wiesen. Ein zwanglose» kameradschaftliches Beisammensein ver einte die Besucher noch ein Stündchen in schönster Unter- Haltung. Musikalische Gaben und deutsche Lieb«r und Tänze der Jungmädchengrupve, das Wanderleben veran schaulichend, gestaltet«« auch diese» Stündchen zu «>n«m er hebenden Erlebnis, so datz der ganz« Abend sich zu einer eindrucksvollen Nationalen Kundgebung auSwtrkte. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den IS. Oktober 1981. —" Wetterv v ß er'aae für den IS.Oktober. (Mttgrteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden.» M«ist schwach» Winde vorzugswei'e au» nördlich»« Rich tungen, bauvtsächlich heiter» Neigung zur Nrbrlbilduiig, »ach kaltrr Nacht tagsüber mild. —* Daten kür den 16. Oktober 1981. Sonn«« aufgang 6.23 Ubr. Sonnenuntirgang 17,07 Uhr. Mond »ufgana 18.18 Uhr. Mondunteraang 1S.4S Uhr. 1726: Der Maler Daniel Lbodowtecki in Danzig geb. lgest. 1801). 1827: Der Maler Arnold Böcklta in Lasel geb. lgest. 1901). —* Ein Verkehr-Unfall ereignete sich gestern nachmittag tn der 6. Stund« an der Kreuzung der Bis marck- und Paufttzer Straße, indem dort ein Motorrad fahrer und ein Radfahrer zusammenstteßen. Glücklicherweise sind die beiden Radfahrer ohne Verletzungen davongekom- men; eS ist nur Materialschaden entstanden. Nach Lage der Sache sollen beide Fahrer Schuld an dem Zusammenstoß tragen. —* Jubiläum. Heut«, am 18, Oktober, ist e» Herr» Kassenoberinspektor Hellrtea«! bet der Güterabfertigung Riesa vergönnt, auf ein« 40sährtg« Gisenbahndienstzeit zurückzuvlicken. D«m Jubilar wurde heute «in Anerkennungsschreiben be» Herrn Reichs- Präsident«« und ein Glückwunschschreiben de» Herrn Gene raldirektor der Deutschen R«ich»bahnges«llschaft durch de« Vorstand be» Reich-Verkehrsamt«» Döbeln überreicht. Sein« Mitarbeiter erfreuten ihn durch herzliche Wünsch« und Ueberreichung einer Festgabe. — Wir wünschen dem allver- ehrten Jubilar noch lange Jahr« frohen Dienstes tm Zeichen deS Flügelrades. —* Oeffentliche Kundgebung der Deutsch nationalen vokkSpartet. Am 17. Oktober, 8 Uhr abend», findet im Hotel Höpfner «ine öffentliche Kund gebung der Deutschnationalen Volk-vartet statte tn ber der o »sächsisch« Lünd«»g«sHäst»sührer Dr. Meyü « r spricht über „Unsere Freiheit kommt!" — Näheres ist an der Einladung im Anzeigenteil« zu ersehen. —* Nationalsozialistisch« Deutsche Ar beiter-Partei, Ortsgruppe Riesa. Ueber bas Thema „Finanz- und Wirtschaftspolitik tm nationalsozialistischen Staate" spricht am Montag, den IS. Oktober, abend» 8 Uhr tm Saale de» Hotel Höpfner, -er bekannte Program matiker der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter- Partei, Herr Diplom-Ingenieur Gottfried Feber, M. d. R. und Mitglied be« Staat-grrtchtShofe-. — Gottfried Keder wird, entgegen den vielen hoffnungslosen Sanie- runaSversuchen -e» heutigen System-, da» national-soziali stische Finanz- und Wirtschaft-Programm al» den «tnztgen und letzten Weg au» dem heutig«« Lhao» zum Inhalt s«1tt«» Vortrag«» machen. Kein Vertreter der Industrie, be» Handel», deS Gewerbes und ber Landwirtschaft sollte «» versäumen, sich diesen genialen Führer der deutsche« Frei- heitLbeivegung anzuhüren. —* Der Verband Deutscher Techniker, Ortsgruppe Riesa hrvlt am 18. 10. 1981 im „Säch sischen Hof" eine Versammlung ab, in der Gauvorsteher Klenke über den „Kampf um das Tarif- und Schlich tun gs- wesen" sprach. Redner warnte die Arbeitgeber, den Bogen nicht zu straff zu spannen, denn die technischen Angestellten würden um die Erhaltung der Grundrechte und Grundge danken de» Tarif« und Schlichtungswesen» zu kämpstn wissen. ES sel im nationalen Interesse dringend notwendig, eine Gefahren- und Arbeitsgemeinschaft »wischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu schaffen, damit die tominenden Schwie rigkeiten überwunden werden könnten. — Kerner wukdan Satzungsänderungen und organisatorische Umstellungen im Gau besprochen. Die Versammlung konnte erneut den Bericht über eine gute Entwicklung de- BDT. entgegen nehmen. Auf die Notwendigkeit eine» noch festeren Zu sammenschlusses aller christl. nationalen Techniker wurde nachdrücklichst hingewiesen. —* Li« sächsisch«« Kint«, in Agra «1«»«- tr offen. Nach Mitteilung au- Lugano Ist b«r am IS. Okt. 1981 «rsotgte sächsische Kindertransport gut tn ber Hellstatt« Agra lKanton Tessin) «tngrtrosfen. —* Rauchverbot für Kraftradfahrer. Ein schwerer Unfall gibt dem Chef der Heeresleitung Veran lassung, allen Heerc-lmgehörtgen da» Raucheiß während der Fahrt auf Krafträdern — In und auh«r Dienst, auf Dienst- und PrwatkraftrLdeni —. gruniMltch zu ver bietens 17. und IS. Oktober in , gefangen IM 00t) RM. chchstgewrnn betrügt —* 12. Zwin-er-Lotteri«. Bei der 12. Zwinger- Lotterie, die unwiderruflich am -- Dresden öffentlich gezogen wird, gelangen Geldgewinne »ur Au-zahttmä. Der Hö tm günstigsten Kalle SOOM RM., die Prämie 30000 RM., der i. Hauptgewinn 20000 RM., der 2. Hauptgewinn 10 000 Retch- nakt, der 3. Hauptgewinn 5000 RM. Gewinne zu 1000, 500, 200, 100, 50 RM. ustv. befinden sich tn der Ztehung-trommel. Lose zu 1 RM. sind noch bet allen Lvtterie-Einnehinern erhältlich. —"Warnungpor Geldwechselschwindlern. AuS Leipzig wird gemeldet: Am 10. Oktober erschien in , einem Wäschegeschäft In der Otto Schillstratze ein unbe kannter Mann, kaufte zwei Taschentücher und gab einen 20 Mark-Schein in Zahlung. Als Vie Verkäuferin den Schein bereits gewechselt hatte, nahm ihn der Unbekannte wieder zurück und bezahlte mit passendem Geld«. Dann wollte er doch noch den Schein gewechselt haben, worauf die Verkäuferin da- Wechselgeld erneut aufzählte. Im gleichen Augenblick betrat ein anderer unbekannter Mann da» Geschäft, der verschieden« Wäscheartikel verlangte. Er sprach dabei fortgesetzt auf die den Schein einwechselnde Verkäuferin ein. Inzwischen hatte sich der erste Unbekannte mit dem eingewechselten Gelde entfernt. Nun verließ auch der zweite Unbekannte da» Geschäft, ohne etwas gekauft zu haben. Hiernach erst bemerkte die Verkäuferin, daß ihr der 20 Mark-Lchetn fehlte, den nur der erste Unbekannte beim Einstretchen de» Wechselgelde- wieder mit an sich ge nommen haben kann. Zweifellos haben die zwei Männer Hand in Hand gearbeitet. —* Schank- und T a n z er l a u b n i s s e. Das Wirtschaft-Ministerium erläßt tm Ministerialblatt kür die Sächsische Innere Verwaltung Nr. 19 vvm 15. Oktober 1931 folgende Verordnung: Bon verschiedenen Seiten, so auch vou den Gewerbekanimern, wird Klagr darüber geführt, daß bei der Erlanbniserteilung für den Ausschank geistiger Getränke und für Dietentanz die Pediirfni-krage nicht allenthalben mit der gebotenen Strenge geprüft werde, insbesondere habe die ErlanbniSertetlung für BcreinLhäu- ser, Klupheim« usw. einen Umfang angenommen, der einer inneren Berechtigung entbehre: eb-nso würden tn sehr reichlichem Maße sogenannte TaacSlonzessrvnen an Ver eine für Äaldfeste und ähnliche Veranstaltungen vergeben. Da» Wirtschastsmimsterium weist daraufhin, daß, wenn schon in normalen Zeiten eine strenge Prüfung solcher Ge suche geboten ist, die gegenwärtige Notzeit — in der zahlreiche Gaststätten geschlossen werden, wett weiteste Be- völkerung-schichten sich ihren Besuch versagen müssen — die allergrößte Zurückhaltung zur Pflicht macht. InSbe- sondere wird e» zur Zett kaum Fälle geben, in denen die Errichtung neuer großer Hotels, Kaffeehaus- und Ver- gnügungSbetriebe sich rechtfertigen läßt. Mehr denn je muß gegenwärtig darauf Bedacht genommen werden, die bestehenden Betriebe lebensfähig zu erhalten. Es ist des- kalb auch besonders darauf zu achten, daß Vereine mit Schank- bezw. Tanzerlaubnis sich in den durch den Ver- etn-zweck gegebenen Grenzen halten. Mit Entschiedenheit ist daher jeder gewerblichen AuSnütznng der Konzession entgegenzutreten, z. B. der Veranstaltung von Schlacht festen und dergleichen, zumal wenn die Vereine sich hierbei nicht auf den KreiS ihrer Mitglieder beschränken, sondern öffentlich Freunde und Gönner usw. zur Teilnahme auf fordern. —* Zahlung der Verwaltungsarbeiter- lühne. Nach einer Verordnung de» Ministeriums deS Innern sind für die vom 11. bis 17 ds. MtS. laufende Lohnwoche die Berwaltungsarbeiterlöhne nach den gleichen Grundsätzen zu zahlen, wie sie für die vorhergehende Lohn woche galten. —* Kommunistischer Antrag. Die kommu nistische LandtaaSfraktion hat einen Antrag eingebracht, tn dem schärfster Protest gegen die neue ReichSnotverordrumg erhoben und ihre Durchführung für Sachsen abgelehnt wird. —* Die Gehaltszahlungen an die Lehrer. DaS Ministerium für Volksbildung hat verfügt, daß die Volks- und BerufSsch-ullehrer wegen deS Ausgleichs nach den Vorschriften der Sparverordnung vom 21. v. M. für Monat Oktober 1931 einen zweiten Gehaltsbogen auszu füllen und an den GehaltSrechner abzugeben haben. Nähere Anweisung erhalten die GehaltSrechner mit Uebersendung der ab 1. ds. Mts. geltenden HtlMafeln. Die Lehrer haben sich dieserhalb mit den Gehaltsrechnern in Ver bindung zu setzen; sie sind verpflichtet, die erforderlichen Mitteilungen zu machen. —* Lohn- und Gehalt-pfSndungSgrenze. Bon verschiedenen Seiten gingen der Industrie- und Han delskammer Dresden Anregungen zu, diese möchte sich für eine Herabsetzung der Lohn- und GehaltSpfändungSgrenze etnsetzen. Da die Angelegenheit gleichzeitig auch an anderer Stelle zur Erörterung gekommen ist — so haben beispiels weise der Verband kath. kaufmännischer Vereinigungen Deutschlands sowie die Hauptaemetnschaft des deutschen Einzelhandels bestimmte Vorschläge sür eine Neugestaltung der jetzt auf 195 RM. festgesetzten Lohnpfändung-grenze auSgearbeitet — hat dte Kammer sich für eine Anpassung der jetzt bestehenden Lohn- und GehaltSpfändungsgrenze mindesten» an den allgemein gesunkenen Lebenshaltungs index und die in den letzten Monaten durchgeführten Lohn- nnd Gehaltssenkungen ausgesprochen. Gemeinschaftlich mrt den übrigen sächsischen Kammern ist in diesem Sinne dem sächsischen WiktschaftSministerium berichtet worden. * Georg Arnhold-Stiftuna. Au» den Zin sen der bet der Industrie- und Handelskammer Dresden errichteten Georg Arnhold-Gtistung soll satzung-gemäß ein Stipendium in Höhe von etwa 800 RM. al- Beihilfe an einen würdigen und begabten jungen Kaufmann gewährt werden, der zu seiner beruflichen Weiterbildung einen Aufenthalt im Ausland nehmen oder längere Zeit eine Stelle im AuSlande bekleiden will. Der KreiS der Be werber beschränkt sich ans solche Angestellte, dte bet einer zur Industrie- und Handelskammer Dresden wahlberech tigten Firma im Dresdner Kannnerbeztrke beschäftigt sind. Der Empfänger der Beihilfe mutz wenigstens eine Fremd sprache beherrschen. Dte Bewerbungen sind bi» spätestens Ende November 1981 an die Industrie- und Handelskammer Dresden zu richten. —* Geheimrat Hugenberg spricht in Dresden. Am 11. November veranstaltet der Dresdner Stahlhelm ein« gvotze Kundgebung im Zirkus Sarvasani. Redner find Geheimrat Hugenberg und der Bundeskanzler de» Stahlhelm Wagner. —* Neuer Sächsischer Lehrerverein. Der Neue Sächsisch« Lehrerverein hält am 19. und 20. Oktober 1981 km Komg-Albert-Heim in Gelenau i. E. ein« Sitzung de» Landesvorftande» und ver Gaugruppenvorsttzenden ab, die sich vor allem mit den letzten Notverordnungen deS Reiches und Sachsen» beschäftigen wird. —* Au» dem Konsulat-dienst. Dem zum Kaisers, japanischen Generalkonsul in Hamburg ernannten Ketnosuke Fujti ist Namen» de» Reiche» da- Exequatur er teilt worden. De« Genannte ist auch sür das sächsische Staatsgebiet anerkannt und zugelasfen worden. Mü-Sln. Eine schön« Marschleistung vollbrachte, wie mit,«teilt wirb, d«r Rentier Herr Aug. Schumann- Mügeln. Der 7ö Jabre alte Herr machte sich morgen» zu Fuß auf -t«Mess<! nach veipzsa und «rr«ichte sein Ziel abend« Aw ÜHr. Allerhand Hochachtung vor ber Energie des Tötührrsen, einen solchen Marsch von etwa 6ö Kilometern an «tue» Tage -urch-ulührent
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