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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193110198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19311019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19311019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-10
- Tag1931-10-19
- Monat1931-10
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1931
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger ILlbeblatt Md AlyeigkH. Drahtanschrift Dageblatt Ries«. Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. «. Postscheckkonto: L>re«den I53L, Girokaffer Riesa Nr. SL DaS Riesaer Lageblatt ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmvnnschast Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rates der Stadt Riesch des Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Monta«, IS. Oktober 1931, abends. 84. Fahr«. ^l«n; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für .. , > wm breite Reklamezeile 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und "tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Feste Tarif« -rfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unter!,cltungtzbellagr Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Drückern, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher " i oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestraße 59 für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. 244 4>a« Riesaer Taa« blatt erscheint jede« Tag abend« '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne Zusttll- »ebühL Für den Fall de» Eintreten« von Produktion«oerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. An,eigen für di« Nummer de« Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittag« auf,»geben und im voraus zu bezahl di« SS mm breit-, S ww hohe Grundschrift-Zeil« (S Silben) 25 Gold-Pfennig«; die 8S Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag vei""" ----- -- — -Erzähler an der Elbe". — Im Fall, höherer Gewalt — Krieg oder sonstige: «ine» Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rvckz Verantwortlich für Redaktton: . NM MM W U MÄSN MM. Ivo 00« ßlslionskorislklen la vrsunscliwkig suliasrseliierl. Sedveres vravenuaglUck vei Verne; mevrere lole, rsoirelrve Verlelrle. Thomas Mva Edison. Zer Mn der MI WM f. Der bekannte amerikanische Erfinder Thomas Alva« Edison ist Sonntagfrüh gestorben: er hatte ein Alter von 84 Jahren und acht Monaten erreicht. Mehrere Wochen sind verstrichen, seitdem die erste Nachricht über die schwere Erkrankung des großen Er finders T h o m a s Edison durch die Welt gefunkt wurde. Man rechnete schon damals stündlich mit dem Ableben de- 84 jährigen. Nierenentzündung und Diabetes bedeuten in diesem Alter den Anfang vom Ende. Der mit zäher Widerstandskraft sehte sich Edison auch gegen den Tod zur Wehr. Er konnte noch einmal sein Krankenlager ver- lassen und von den Aerzten gestützt durch seinen geliebten Part wandern. Aber dieses letzte Aufflackern war nur ein trügerisches Zeichen. Schon seit Wochen mußte Edison wie der das Bett hüten. Sein alter Hausarzt wurde von den ersten medizinischen Kapazitäten Amerikas unterstützt. Sie konnten jedoch den Verfall des greisen Körpers auch nicht mehr aufhalten. Ein Stärkerer neigte sich über den Vater des „Weißen Blitzes", wie man den großen Zauberer der Elektrizität mit Recht genannt hat, und drückte ihm die Augen zu. Der Landsitz CdisonS liegt im Staate New Jersey mitten zwischen ausgedehnten Fabrikanlagen. Sein Labora torium ist ein großer zweistöckiger Saal. Drei Bilder befinden sich darin, ein Porträt des großen Erfinders Diesel, daneben ein Porträt Henry Ford» und ein anderes, das die ernsten Züge des früheren Präsidenten Eoolidge 'zeigte. Vor der dunklen Holztäfelung der den Fenstern gegenüberliegenden Wand, aber erhebt sich die leuchtende Marmorstatue einer Diana mit hoch erhobener rechter Hand. Zwischen den weißen Fingern hält sie triumphierend eine Glühlampe, die bahnbrechendste Erfindung des Herrn dieses Hauses. Zu den Bildern und der Diana gingen die Blicke EdisonS, solange er noch im Laboratorium arbeitete. Er erschien bis zu seiner Krankheit jeden Morgen um 9 Uhr dort. Neue Ideen beschäftigten seinen ruhelosen Geist. Sein Wahlspruch lautete: „Das Zeitalter der Erfindungen hat erst begonnen." Seltsamerweise teilte der Erfinder der Sprechmaschine ein gleiches Schicksal mit dem großen Heroen der Tonkunst Beethoven. Er war fast taub. Wenn er Besuche oder Angestellte empfing, konnte die Unterhal tung nur mit Hilfe eines regen Zettelaustausches geführt werden. Wer Edison war, braucht heute keinem Schuljungen mehr erzählt zu werden. Das Lebenswerk dieses gewal tigen Arbeiters beherrscht die Welt. Von 1869 bis zum heutigen Tage hat Edison nicht weniger als 3000 Patente angemeldet. Alle Gebiete der Elektrizität wurden von ihm mit technischen Neuerungen umwälzender Art bedacht. Der Telegraph und das Telephon, die Glühbirne und elektrische Eisenbahn, der Phonograph und das Radio Megaphon und Dynamomaschine danken ihm ihre Existenz. An der Ans- Nutzung der Elektrizität für die bergmännische Gewin nung von Erzen war er als Vorkämpfer beteiligt. Auch das Portlandzement geht aus seine Arbeiten zurück. In seinen letzten Lebensjahren träumte er davon, die gewal- tigen Energien der Sonne für elektrische Zwecke auszu- Vas groye UerdstzrvMWNM. kln psar kulietsgL, Haan klimm« verucd uml verutungen im MkkeimMüeirst. Berlin, 19. Oktober. Die neue Woche wird nach der Hochspannung der letzten vierzehn Tage in die politische Entwicklung zunächst eine Pause bringen. Der Kanzler fährt Montagabend zunächst bis Freitag oder Sonnabend nach Süddeutschland. Der Vize kanzler Dr. Dietrich ist bereits nach Baden abgereist, und einige andere Mitglieder des Kabinetts werden wohl auch noch für einige Tage Berlin verlassen, um sich von den An strengungen der letzten Zeit zu erholen. Am nächsten Sonntag wird das Kabinett wieder voll zählig versammelt sein, und zwar schon mit Rücksicht auf den Besuch Grandis, dem nicht nur für die deutsch italienischen Beziehungen, sondern auch für die Lösung der großen, die ganze Welt interessierenden Probleme besondere Bedeutung zukommt. Grand! fährt im Anschluß an seine Berliner Reise nach Amerika. Er wird bei seinem Berliner Aufenthalt über die Auffassungen der Reichsregierung ins Bild gesetzt werden und auch Gelegenheit haben, sich einen unmittelbaren Ein druck von der Lage in Deutschland zu schaffen. Man braucht wohl nicht daran zu zweifeln, daß er nach Rom und später nach Washington den Eindruck mitnehmen wird, daß es jetzt ums Ganze geht, daß wirklich etwas Durchgreifende» ge schehen muß, wenn die Weltkrise nicht noch erschreckendere Ausmaße annehmen soll. Die politische Pause in dieser Woche wird weiter noch dadurch bedingt, daß das innerwirtschaftliche Programm nicht eher in Angriff genomemn werden kann, als eine Klä rung der englischen Regierunasverhältnisse herbeigeführt worden ist. wenn die Wahlen in England am 27. Oktober, wie man erwartet, den Konservativen den maßgebenden Ein ¬ fluß aus die Regierungspolitik bringen, so müssen wir mit einer Zollpolitik Englands rechnen, von der auch die deutsche Wirtschaft betroffen wird. Ls lieg« auf der Hand, daß die wirtschaflspolitifchen Maßnahmen der Reichsregierung sich auch auf diese Dinge einftellen müssen. Der Wirtschaftsbeirat wird also erst arbeiten können, wenn hierüber Klarheit besteht; er wird zwischen dem 26. und 29. Oktober zu seiner ersten großen Sitzung unter dem Borsitz des Reichspräsidenten zufammentreten. Diese Be ratungen werden mehrere Tage in Anspruch nehmen, bis die Grenzen der zu behandelnden Probleme abgesteckt sind. Dann werden mehrere Ausschüsse gebildet werden, die die positive Arbeit zu leisten haben; und zwar wird je ein Aus schuß für die Geld- und Zinsfrage für das Problem der* Lohntarife, für das Kartellwesen und für die Preisbildung, sowie für die Fragen, die den gewerblichen Mittelstand be-i sonders angehen. In den Ausschüssen werden vertreten sein die Landwirtschaft, die Industrie die Gewerkschaften und auch der Reichsrat, damit auch die territorialen und regio nalen Bedürfnisse berücksichtigt werden. Man rechnet damit, daß die Ausschußarbeiten etwa zwei Wochen in Anspruch nehmen werden, so daß unter dem Vorsitz des Reichspräsi denten in ungefähr drei Wochen die Schlußverhandlungen der Dollkonferenz stattfinden können. Die große Rotverordnung, die auf Grund dieser Be- rakungen die großen wirkschaftlichen Fragen regeln soll, ist demnach für Anfang bis Mitte Dezember zu erwarten. In unterrichteten Kreisen erhofft man von diesen Maß nahmen wesentliche Fortschritte in der Behandlung der wirt- schaftlichen Lage, da auch dann etwa gleichzeitig die außen politischen und weltwirtschaftlichen Bedingungen in die Lnt- scheidung hineingreisen dürften. MM kll! WM UlldkllWU. Herne. sFnnksprnch.) Auf der Zeche „Mont Zenis' in Sodingen ereignete sich heute früh ein Grubenunglück, über dessen Umfang die untenstehenden Meldungen Näheres besage«. Um 9)4 Uhr hatten bereits vier Wage« des Roten Kreuzes Verletzte oder Tote aus dem Zechengclände fort geschafft. Herne. (Funkspruch.) Zur Zeit des Grubenunglücks auf der Zeche Mont Zenis waren 79—89 Bergleute beschäftigt. Die Zeche zahlt znr Zeit eine Belegschaft von 1800 bis 2909 Mann, die sich über drei Schichten verteilen. lFunkspruch.) Wie das Grubeusicherheitsamt erklärt, sind nach den bis 12 Uhr mittags vorliegende« Nachrichten über das Unglück auf der Zeche Mont Zenis 5 »»d 19 Verletzte geborgen worden. Man hofft, daß sich die Zahl der Verunglückten nicht erhöhen wird. Ne erlle mlNe MIl»m. Esse«. sFnnksprnch.) Der Zecheuverband teilt mit: Aus der Zeche Mont Zenis I—III ereignete sich in der heuti gen Frühschicht gegen 8)4 Uhr im Revier 8 der westlichen Abteilung auf der 5. Sohle, Flöß V, eine Explosion. Der Umfang des Unglückes ist noch nicht genau zu übersehen. Bisher sind 8 Tote und 18 Verletzte geborgen. Die Rettungs gruppen von den Zechen Rheinelbc, Zonstantion, Erin, Lchamrock, sowie der Leiter der Hanptstelle für das Gruben- rettungswefen, Bergassefsor Dr. Forstmann, sind znr Hilfe leistung eingetrosseu und eingefahren. s Alk. 2? MM M UM Wr. Herne. sFnnksprnch.) Um 11)4 Uhr bringen aus dem Unglücksschacht Mont Zenis aussahrende Rettungsmann schaften die Nachricht, daß das ganze Revier abgefahren ist und mit weiteren Opfern nicht mehr zu rechnen sei. Tie Gesamtzahl der Opfer beträgt 9 Tote «nd 27 Verletzte. Irgend eine weitere Gefahr für die Rettungsmannschaften, die zum geringen Teil noch unter Tage sind, und für die Grube besteht nicht. nutzen. Er sah Erfindermöglichteiten in allen Naturreichen. Alle Verhältnisse des menschlichen Zusammenlebens wurden durch seine genialen Neuerungen von Grund aus ver- ändert. Er war eine der ganz großen Persönlichkeiten unserer Epoche. * London. Thomas A. Edison wird am Montag und Dienstag in seinem in der Hauptstraße von West-Orange gelegenen Laboratorium öffentlich aufgcbahrt sein. Die Traucrfeierlichkeiten sowie die Beisetzung am Mittwoch finden nur tm engsten Familien- und Freundeskreise auf Edisons Besitzung im Glenmont Llewellyn Park statt. Seier«! m SM über Ulk «MW M. X Dessau. Ruf der Bertretertagung der Deutschen Volkspartei im Reichsiagswablkreise Magdeburg-Anhalt, die dem Führer der Partei, Diugeldey, das Vertrauen aus sprach und ibm einmütige Wesolgschaft gelobte, sprach Generaloberst von Teeckt zur Lage. Er betonte, die Absicht des Reichskanzlers, die Gegensätze auszugleichen, sei lobenswert. Er glaube aber, die Gegensätze seien in mancher Hinsicht, besonders in geistiger, derart, daß sie nicht überbrückt werden könnten, sondern auSgrkämpst werden müßten. Jetzt schieden sich die Geister. ES sei salsch, wenn man behaupte, die Rechte wend« sich gegen die Arbeiter, schäft. Die ReichSregierung vertrete den Standpunkt der Heiligkeit de« Privateigentums, den Begriff von Treu und Glauben und den der wohlerworbenen Rechte. Der Träger des Kampfes gegen diese Begriffe sei aber die dir Regie- rung stützende Sozialdemokratie. Obwohl die Gottes lästerung mit Strafe bedroht sei, geschehe gegen die Gott- lofendewegung nicht«, weil auch dir Sozialdemokratie zu ibr neige; das Zentrum gber duldet das. Auch Hochverrat fei strafbar, die Kriegsdienstverweigerung werde aber öffentlich gepredigt. Man dulde auch die dir Sowjetherr- schast vrrüerrlichenden Film«.
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