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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193110234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19311023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19311023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-10
- Tag1931-10-23
- Monat1931-10
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1931
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In Wllik M MU. Man greift die Zahl derer, die an ihre Träume al- ZukunftSbnckc glauben, wohl nicht zu hoch, wenn man re mit rund 50 Prozent aller Menschen bezeichnet. Tau end Gelehrte und erste Wissenschaftler könnten den wissen- chaftlichen Nachweis dafür erbringen, bah einem rrgend- welche zukünftigen Ereignisse nur durch Zufall im Traume erscheinen könnten, so würden doch IM000 Leute dagegen aufstehen und sagen: „ aber meine Träume gehen immer in Erfüllung!" Dieser Glaube an Träume ist natür- lich ein Stückchen Aberglauben. Was ist überhaupt «in Traum? Er ist die Tätigkeit des sogenannten Unterbewusst seins. Unter Unterbewntztsein versteht man aber iin all gemeinen einen trüben Spiegel, in dem die voraufge- gangene Tätigkeit de- Bewußftems wicdcrgespiegelt wird. Ter Mensch nimmt am Tage irgendwelche Eindrücke wahr, er hat Erlebnisse und Gedanken. All das teilt sich seinem Gehirn mit. Es verslüchtet sich nicht gleich wieder, son- dern es bleibt eine sehr lange Zeit darin hasten. Daher haben wir nämlich ein Erinnerungsvermögen. Während der Nacht ruht nun die Tätigkeit unseres eigentlichen Be wußtseins und verrichtet nur eine Axt Notdienst, das ist das Unterbewusstsein. Tiefes Unterbewusstsein ist unfähig, selbständig Eindrücke und Erlebnisse aufzuuehmen, und eS ist ja auch durchaus nickt vonnöten, weil wir ja des NachtS im Festschlas keine neuen Eindrücke zu gewinnen haben, dafür verarbeitet es die vorausgegangenen Ereignisse und Erlebnisse. Aber es verarbeitet diese nicht, nm sie viel leicht zu sondieren, sondern im Gegenteil, es läßt sie alle durcheinander und übereinander tanzen, es ist fast wie beim Film, ein Bild wird über das andere geschickt- ten. Es kann ja auch nichts sondiert werden, da über Nacht die Denkfähigkeit rnht. So erscheinen im Traum lauter Sachen wüst durcheinander. In wenigen Sekunden spielen sich Ereignisse von gestern mit Begebnissen, die länger als zehn Jahre zurücklegcn, wider. So träumen wir immer nur von der Bcrgangenheit, von vergangenen Ereignissen, von vergangenen Erzählungen und vergangenen Geschichten- Träumen wir einmal von der Zukunft, so nicht etwa des wegen, weil unser Nachtverstand in der Lage wäre, einen Blick in die Zukunft zu tun, pdcr weil uns irgend eine Eingebung bölwrcr Warte gegeben wird, sondern hvcl>- stens nur darum, weil wir uns im Wachzustand bereits mit unserer Zukunft einmal beschäftigt hatten. Natürlich gibt das Unterbewusstsein auch von dieser Sache nur ein Zerr bild und nichts Einwandfreies wieder. Darum soll und darf man den Träumen nicht glauben, und soll nicht an nehmen, dass sie sichere Künder der Zukunft sind! Pred i. Lertliches und Sächsisches. R i e s a, den 23. Oktober 1!>31. —* Wettervorhersage für den 24. Oktober. sMitgeteilt von der Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Vorherrschend wolkig und vorübergehend auch trübe bis Regen, Temperaturen, besonders nachts höber. kaum oder nur vereinzelt Nachtfrost, Temperaturen möglicherweise bis zu etwa 10 Grad ansteigend, schwache bis mäßige Winde, vorherrschend aus südlichen Richtungen. —* Daten kür den 24. Oktober 1931. Sonnen aufgang 6,37 Ubr. Sonnenuntergang 16,50 Uhr. Mond ausgang 16,6 Uhr. Monduntergana 4,15 Uhr- 1601: Der Astronom Tycho Bratze in Prag geft. lgeb. 1548. 1648 : Westfälischer Friede zu Münster und Osnabrück- Ende des 30 jährigen Krieges. 1796: Ter Dichter August Gras von Platen-Haller- mund in Ansbach geb. lgest. 1835). * NeiMr-MMellW I» Melo. Am Sonntag, dem 25. 10. 81, findet im Hotel zum Stern die Fleischer-Fach-Ausstellung statt. Wir erfahren hierzu noch, daß Herr Oberbürgermeister Dr. Scheider die Ausstellung pünktlich 11 Uhr eröffnen wird, wozu die Einwohnerschaft von Riesa und Umgegend herzlichst eingeladen Ist. Wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir nochmals aus die so reichhaltig beschickte Ausstellung Hinweisen, da daö Interesse wohl ein allgemeines sein dürfte. Man mutz den Fleischern wirklich Dank sagen, daß sie zum Wohl und Wehe des verehrten Publikums sich die erdenk lichste Mühe gegeben haben, auf die Verfeinerung und Ver schönerung der Fleisch- und Wurstsorten bedacht zu sein. Ganz besonders machen wir die Hausfrauen auf die so appe titlich hergerichtctcn Platten der verschiedensten Wurstarten, Salate, Mayonnaisen, Sülzen, Aspiktorten, Braten, Aun- gen, Schinken und Speckseiten, sowie die feinsten Wurstarten wie Teewurst, Bierwurst, Gänseleberpastete, Wildschweinö kopf, Rouladen, Mosaiken, Galantinen, und sogar gefüllte Spanferkel, aufmerksam. Der Besuch dieser Ausstellung ist wirklich lohnend und jedem zu empfehlen, da der Unkosten beitrag auf 29 Pfg. herabgesetzt ist. — Abends von 7 Uhr ab findet als Abschluß im Saale des Hotel zum Stern ein Festball statt. Dabei haben alle Gäste Gelegenheit, unent geltlich eines von den zehn ausgesetzten Wurst- u. Schinken präsenten zu gewinnen. —* Kirchliches. Nächsten Sonntag, den 25. Oktober, findet di« diesjährige Kirchgemeind«versamßr- lung statt. Die Predigt im HauptgottcSdienst vormittag- S Uhr hält Herr Pfarrer Beck Abends 8 Uhr wir- ein Familienabend in der Elbterrasse abgehalten, bet dem der kirchliche Jahresbericht erstattet werden wird. Danach wird der Direktor des Volksktrchlichcn Laienbundes, Herr Diete, über die Bekämpfung der Gottlosenbewegung spre chen. Das Musica-sacra-Ouartett unter der Leitung von Fräulein Annemarie Schönebaum hat in dankenswerter Weise den musikalischen Teil des Familienabends über nommen. Die Gemcindeglicder werden herzlich gebeten, am Hauptgottesdienst und am Familienabend teilzunehmen. —* Postdtenst. Sonnabend, den 31. Oktober — Reformationsrest — sinket eine Bries-, Geld- und Paket zustellung statt: sonst wird der Postdienst wie an Sonn tagen wahrgenommen. —Bürgersteuer 1931. In Ausführung der Verordnungen d s Reichspräsidenten wegen Erhebung der Bürgersteucr 1931 hat das Sächsische Ministerium des Innern eine Ausführungsverordnung erlassen, die in Nr. 247 der Sächsischen StantSzeitnng zum Abdruck ge« langt. Gleichzeitig werden die Verordnungen de- Mini- sterlums des Innern über die Bürgersteuer vom 2. Oktober 1930 und vom 12. März 1931 aufgehoben. —* Nurernste Musikam Buß-und Toten sonntag. Nach der Verordnung vom 16. Februar 1926 dürfen am Bußtag, am Totensonntag und am Vorabend de- Totensonntages Tanzveranstaltungen an öffentlichen Orten, rn Privathänsern oder in den Räumen geschlossener Gesellschaften nicht stattfinden. Am Bußtag und am Toten sonntag darf nur ernste Musik geboten werden, auch sind nur solche theatralische und kinematographische Vorstel lungen gestattet, die dem Ernste de- Tages entsprechen. Marschmusiken und -gelänge sind als verbotene Musikdar- dtetunüLu im Sinne dieser VeroMwSL üüLNiedkv, —* Gescheiterte Lohnverhandlungen. Gestern fanden in Dresden die Lohnverhandlungen für die ostsächsische Textilindustrie statt. Sie wurden bereit- nach kurzer Dauer ergebnislos abgebrochen, da keine Einigung erzielt werden konnte. —* Aus dem Jahresbericht der Lande-» Versicherungsanstalt. Nach dem soeben veröffent lichten Jahresbericht der LandeSversichernugsanstalt Sach sen sind die Beitragseinnahmen im Jahre 1930 um etwa 14 Prozent gegen das Vorjahr zurückgegangen, während die Rentenlast erl>eblich gestiegen ist. Bei der weiter . fort schreitenden Verschlechterung der finanziellen Lage der In- Validenversicherung können die Ausgaben im laufenden Jahre nicht ohne Zuschuß aus dem Vermögen bestritten werden. Die Heilfürsorge wurde unbeschränkt aufrecht er- halten. —vdz. Reichsbahn ermäßigt Fahrpreis zum Besuch von Theater- und Orchesterver anstaltungen. Vor nicht allzulanger Zeit sind die. Reichsbalmdireltionen ermächtigt worden, versuchsweise die ausliegendcn Sonntagsrückfahrkarten Mittwochs mit einer Geltungsdauer von 12 bis 24 Uhr an Besucl)er von Theater- und Orchesterveranstaltungen auszugcben. Die Vergünstigung, die ftz de- Fahrpreises beträgt, sollte zu nächst auf den Besuch solcher Theaterunternehmungen und Orchestervereimgungen beschränkt werden, die gemeinnützige Zwecke verfolgen, durch das Reich oder die Länder unter halten oder wesentlich unterstützt werden und von den Landesbehörden anerkannt sind. Diese Begrenzung hat sich als zu eng erwiesen. Die Reichsbahndirektionen sind deS- hach neuerdings ermächtigt worden, versuchsweise die Fahr preisermäßigung in gleichem Umfange auch den Besuchern anderer gleichartiger Theaterunternehmungen (Schauspiel-, Opern- und Operettenbühnen, nicht aber Varietötheatern, Lichtspielhäusern, Marionettentl>«atern ufw.) zugänglich zu machen. vdz. Heiße Getränke bei Erkältungen! Die erste Regel bei der Behandlung einer Erkältungs krankheit ist die schnelle Herveiführung von Wärme. Heiße Getränke sind ein beliebtes Hausmittel. Man erzielt da mit vortreffliche Wirkungen und es sind nicht nur »-.ört liche Wirkungen, die einen Gesündhei'Seiufluß ausüben. Jede erfahrene Hausfrau weiß, daß bei Heiserkeit z. B. ein Glas heiße Milch oder heißes Zitronenwasser von Vorteil ist. Wichtig ist die allgemeine Wirtnng de- heißen Getränkes auf den Körper. Jemand hat sich erkältet und dabei einen Mittelohr-Katarrh davongetragen, JLchiaS oder Rheuma tismus. Die Wärme, die mit der heißen Milch in den Körper gelangt, teilt sich vom Magen und Darm -auS auch dem Blut mit. Der ganze Blutkreislauf wird ange regt, geht schneller vor sich und damit kommt in der gleichen Zeit mehr Blut zu der kranken Stelle und mit ihm auch mehr Heilkräfte. Heiße Milch beispielsweise regt die Nierentätigkeit an. Das bedeutet erst recht eine notwendige Entlastung des Körpers von Batterienabfällen und Bak teriengiften. Weil eben die Nieren alles ausscheiden müs sen, was im Körper an Abfällen flüssiger Art entsteht, werden sie leicht bei Erkrankungen in Mitleidenschaft ge zogen. L>o ist eine Nierenentzündung häufig die Folge erscheinung einer vorauSgegangenen Mandelentzündung. Die Anregung der Nierentätigkeit durch heiße Milch beugt auch hier bestens vor. —qu. Die Verlängerung der Krisenunt«r- stützung. Bekanntlich ist die Bezugsdauer für die Ar beitslosenunterstützung auf 20 Wochen herabgesetzt wor den und für die Saisonarbeiter sogar auf 16 Wochen ge kürzt. Ten folgenden politischen Vorstellungen war eS ge lungen, zu erwirken, daß entsprechend dieser Kürzung die Krisensürsorge eine Verlängerung erfahre, so daß die UnterstützungSberechtigten Arbeitslosenunterstützung und Krisenunterstützung zusammengenommen, die alte Zeit dauer auSfüllen. Tie Verordnung über die Verlängerung der Krisenunterstützung ließ aber lange auf sich warten, so daß neuerdings wieder Befürchtungen auskamen, man wolle eS doch bei einer generellen Einschränkung der Ge samtdauer der Unterstützung belassen. Wir hören nun von maßgebender -stelle, daß die entsprechende Verordnung nun mehr in den nächsten Tagen veröffentlicht werden soll. —* Zuviel Geschäfte zwischen Tür und Angel. Der Hausierhandel hat in letzter Zeit wieder einen außerordentlichen Umfang angenommen. Man führt dieses Ueberhandnehmen zum Teil auch darauf zurück, daß von der im Gesetz über die Besteuerung deS Gewerbebe- triebe- im Umherziehen vorgesehenen Möglichkeit des Er lasses oder der Ermäßigung der Wandergewerbesteuer in immer größerem Umfang Gebrauch gemacht wird. Dem gegenüber scheint der Hinweis angebracht, daß die ein stehendes Gewerbe Betreibenden, von denen im Gegensatz zum Wandergewerbe erhebliche Kommunalsteuern und son stige Abgaben und Lasten erhoben werden, von dem Hau- jtergewerbe nicht in ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit beeinträchtigt werden dürfen. —* Zur Bruchgefahr bei Eiern. In letzter Zeit wir- nicht selten darüber geklagt, baß die Bruchgcsahr bei dem Versand von Eiern erheblich zugenommen hat. Man führt diese Erscheinung vielfach darauf zurück, daß die Hübner zu wenig kalkhaltige Nahrung erhalten. Dieser Gesichtspunkt darf bet der Etererzeugung nicht unberücksich tigt bleiben. Abgesehen von den Preisabschlägen, die sich derartige Eier gefallen lasten müssen, kann dieser Mangel zu einer Stärkung der Stellung der Tiereinfuhrländer sichren. Schlagwitz. Jagdglück. Rentier Hennig in Dchlxrg- witz erlegte auf der Jagd drei Rehe, davon zwei auf einen Schuß. Doubletten und bei Großwild selten, so daß eS sich im vorliegenden Falle um besonderes Jagdglück handelt. Zehren. Dtenstjubiläum. Eine Persönlichkeit von sei- ten großem Diensteifer und treuem Pslichtbewußtiein, Frl. Martha Straube, die Inhaberin der hiesigen Postagentur, kann heute auf 25 Jahre Tätigkeit im Dienste der Reichs- post zurückblicken. 11 Jahre war sie ständige Vertreterin und anschließend daran 14 Jahre selbst Inhaberin der AoÜawvtW. * Meißen. Schadenfeuer. In Garsebach fiel da« An- wesen des Zimmermanns Melier mit massivem Schweine- stall einem nächtlichen Schadenfeuer zum Opfer. Außer einem drei Zentner schweren Schwein sind groß« Vorräte und Handwerkszeug mit verbrannt. Der Schaden ist be- trächtlich. Man vermutet Braudstiftnna. * Dresden. Die Nöte des SchuhmacherhanbwerkS. In der gestern vormittag abgehaltenen öffentlichen Ver sammlung der Schuhmacher-wangSinnuna, an der auch Vertreter, der staatlichen und städtischen Behörde», der Ge- werbekammer sowie des LanbesausschustcS de- Sächsischen Handwerks teilnahmen und in der auch -er früher« Finanz- Minister Dr. Weber da- Wort ergriff, wurde gegen die be- hörbltche Ncgiewirtschaft scharf Stellung genommen. Es gelangte einstimmig eine Entschließung zur Annahme, in der namentlich die Schließung der städtischen Werkstätten in Dresden und Befreiung der kleinen Handwerksbetriebe von der Mietzinssteuer verlangt werden. Ein entsprechender Antrag wird den Stadtverordneten unterbreitet werden. Nach der Versammlung begab sich eine Abordnung, bestehend aus drei Obermeistern, nach dem städtischen Fürsorgeamt, um die Forderungen des SchuhmacherhanbwerkS vorzu bringen. * Leipzig. Durch kochende Farbe verbrüht. Am Donnerstag vormittag «rechnet« sich in einem Fabrikbetrteb am Plüsner Weg ein schwerer Unglücksfall. Der mit dem Anfkochen von Farbe beschäftigte 61 jährig« Färber August Schlinsog stand auf einer Erhöhung neben dem etwa 899 Liter fastenden Kessel. Als Sch. zwecks Herabminderung deS Druckes ein Ventil öffnete, wurde er von dem ans- strömenden Dampf geblendet und am sofortigen Schlüßen der Sicherheit-Vorrichtung gehindert. Im nächsten Augen blick kochte die Farbe, «in Teil schoß aus der Ventilöffnuoig heraus und ergoß sich über den Färber. Schlinsog erlitt an beiden Beinen schwere Verbrühungen und wurde dem Krankenhaus zugesührt. * Leipzig. Obst verkaufen leicht gemachtl In Leip- zig ist ein Mann ausgetreten, der Obst In die Häuser brachte und behauptete, gewiss« im Augenblick abwesende Bewohner hätten bet ihm Obst bestellt: er liefere eS jetzt ab und er bitte, den Betrag für die Nachbarn auszulegen. Es stellte sich nachher heraus, daß diese Nachbarn eine Bestellung nicht abgegeben hatten: im übrigen entsprach auch die Beschaffen heit des zurückgelassenen Obstes keinesfalls dem dafür er- legten Preis. Vor dem Schwindler wivd gewarnt. * Chemnitz. Vcrkehrsunfall. Am Mittwoch wurde an der Ecke Hainstraße-Wettinerplatz ein 57 Jahre alter Fleischer von einem Kraftwagen angefahren und Hingerissen. Der Fleischer erlitt durch den Sturz eine Gehirnerschütte rung, so daß sich die Ueberführung inö Krankenhaus not wendig machte. * Neukirchen lErzgeb.) Durchgehende Pferde. Aus dem GutShof deS Landwirts Neukirchner ging am Diens tagabend ein Pferbegespann durch und überfuhr den Kut- scher. Der Mann erlitt einen doppelten Beinbruch und mußte dem Krankenhaus zugeführt werben. * Aue. Tödlicher Berkehrsunfall. Mittwoch abend wurde auf der Aeuß. Schneeberger Straße der 69 Jahre alte Arbei ter Wilhelm Kramer von einem stadteinwärts fahrenden Schneeberger Personenkraftwagen angefahren und zu Boden geworfen. Kramer, der einen Halswirbelsäulenbruch davontrug, wurde auf der Stelle getötet. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. * Zwickau. Unregelmäßigkeiten bei einer Bank- filiale. Bei der Zahlstelle der Beamtenbank Leipzig hier- selbst hat der Revisor der Gesellschaft das Fehlen von 14 999 Mark Kassengelber festgestellt. Der Verluch des Geldes wurde Mitte Juni offenbar, obwohl er wahrscheinlich noch weiter zurückliegt. Die Angelegenheit wurde aufgedeckt, als infolge der Bankfeiertage die Schalter geschlossen wer den mußten und die Leipziger Zentrale von der Zwickauer Zahlstelle 15 999 Mark anforderte, die nach Leipziger Be rechnung hier hätten vorhanden sein müssen. Der Ver walter der Zahlstelle Zwickau, Oberpostsekretär Thümmler, redete sich zunächst daraus hin aus, daß er nicht wisse, wo bas Geld liege. Später behauptete er, es wäre ihm am 4. Mai gestohlen worden: er glaube nicht, die Person des Diebes zu kennen. Die Leipziger Beamtcnbank hat die Angelegenheit der Kriminalpolizei übergeben. Thümmler versah das Amt des Kassierers mit seiner Frau nebenamt lich, wofür er eine Entschädigung von 129 Mark monatlich erhielt. Von der Beamtenbank Leipzig wird noch mitge- teilt, baß die Guthaben bei der Bank nicht gefährdet seien. * Zwickau. Drei Gelbschranketnbrecher festgenommen. Am Mittwochmorgen wurden in dem Verwaltungsgebäude des Erzgebirgischen Steinkohlen-AktienvereinS drei Geld- schrankknacker von der Polizei überrascht. Die Einbrecher hatten bereits einen Schrank angebohrt. Die Festgenom menen trugen geladene Schußwaffen und eine Menge Ein bruchswerkzeug bei sich. Wte die polizeilichen Feststellungen ergaben, handelt es sich bei den Einbrechern um drei hier wohnhafte Arbeiter. * Penig. Aus der Haft entlassen. Der Haftbefehl gegen den ehemaligen Direktor der hiesigen Spar- und Kreditbank Max Erbacher ist nunmehr aufgehoben und Erbacher aus der Untersuchungshaft im Chemnitzer Unter- suchungSgefängniS entlasten worden. Die gegen ihn an hängigen Verfahren wegen umfangreicher Urkundens«!- schung und Unterschlagungen nehmen ihren Fortgang. * Glauchau. Erfreuliches Ergebnis der Nothilfe. Wte im Vorjahre ist auch für den Winter 1931/32 ein groß zügige- Nothtlfewerk zugunsten der Erwerbslosen ringe- richtet worden. Neben zahlreichen anderen Hilfsmaßnahmen wurden vor allem auch Sammlungen durchgesührt, die bis jetzt den Betrag von 7991 RM. erbrachten. Bor allem hat sich die hiesige Industrie sehr rege an der Sammlung bctei- ligt und hat außerdem laufend für den Winter Unter- ftützungen für Lte Nothtlf« »»gesagt. Die «rbeiternothtlfe hat ebenfalls bereit- 2260 RM. neben zahlreichen Sach spenden durch Sammlungen aufgebracht. Beide Nothilfe, werke ergänzen sich gegenseitig in vorbildlicher Zusammen arbeit. * W«rdau. Kommunistische Ausschreitungen. Aus dem Wettiner Platz in Leubnitz sammelten sich am Donners tag mittag Erwerbslose, die hauptsächlich aus Anhängern der KPD. bestanden, Lu einem nicht genehmigten Demon- strattonSzuge. Zwei Polizeibeamte, die in der Bahnhof, straße den Umzug auszulösen versuchten, wurden von der Menge entwaffnet und schwer mißhandelt, so daß sie sich in ärztliche Behandlung begeben mußten. Nachdem das Zwickauer Ueberfallkommando alarmiert worden war, wur- den von der Polizei mehrere Verhaftungen vorgenvmmen. * * Mücken berg. Schwerer Berkehrsunfall. — Zwei Tot«. Ein schweres Verkehr-Unglück aus der Straße Mückenberg—Bockwitz forderte Mittwoch abend gegen tL8 Uhr zwei Menschenleben. In der Nähe der Fabrik Mtlly der Bubiag fuhr «in Auto au» Elsterwerda durch die geschlossene Bahnschranke der Werkbahn und wurde van dem vom Bahnhof Mückenbera herauSkommenden Leerzug der Grubenverwaltung erfaßt^ und vollkommen zertrüm mert. Der Führer d«S verunglückten Auto», der 29 Jahre alte Paul Pülter aus Elsterwerda, und der «inzig« Fahrgast, «in Reisender aus BreSlau, war«« sofort tot. Die Schranke war gut beleuchtet und die Straße leicht zu übersehen. Offenbar hat der Führer infolge des Schnee- ctMheus dte Stökt verloren»
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