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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193110285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19311028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19311028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-10
- Tag1931-10-28
- Monat1931-10
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1931
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Mesaer H Tageblatt «ud Anzeiger iGlbebM LN-AnMzerj. v°stsch.««ttm Rageblatt Aies^ Dresden 1889» ffermmf Nr. «, Da» Riesaer Tageblatt ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtthaupttnannschaf» «trokaffe: Poftsach Nr. TR Großenhain. deS Amtsgericht« und der AmtSanwaltschast beim Amtsgericht Riesa, des Rates der Stadt Riesig Riesa Nr. SS. de« Finanzamt« Riesa und de« HauptzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 2S2. Mittwoch, 28. Oktober 1081, abends. 84. Iabrq. Da« Riesaer Laar blatt «rschrtM jede» La« abenb« '/,« Uhr mit «»«nähme der Sonn- und Festtag«. vejUgSbrel», gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark 2S Pfennig ohne Zustell, gebühr. Für de» Fall de» Eintreten» von ProduktionSoetteuerungen. Erhöhungen der Löhn« und Materialienprels« b«halt«n wir un« da« Recht drr Pr«i«erhöhung und Nachfordrrung vor. An,eigen für die Nummer dr« Bubgabetag«« sind bi« 9 Uhr vormittag« auszugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen Grundpreis für di« 8V mm breit«, S ouo hohe Grundschrift.Zetle (9 Silben) Lö Gold-Pfennige; die 8S mm breite Reklamezeile IO» Bold.Pfennige, zeitraubender und tabellarischer Satz 50'/ Aufschlag. Fest» Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezoaen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unter .rltungsbeiiage -Erzähler an der Elbe*. — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der Druckerei drr Lieferanten oder der Besörderunq«einrichtungen — ha» der Bezieh« «inen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich. Riesa. Geschäftsstelle: Goetbestraste 89 Verantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann. Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. MU 8W U WM Wie« in WW. ttsrks VskIdstsNigung. — Keine vnruken. „Srsff reppsiin" vi«6«r in cier «sims». Deutsche Initiative. qu. Die Beurteilung der Washingtoner Verhandlungen zeigt große Widersprüche. Man tann lesen, Amerika wäre zufrieden, und man kann von französischer Seite erfahren, Laval habe sich geschickt aus der Affäre gezogen, Frank reich habe freie Hand, die europäischen Verhältnisse nach seinem Willen zu gestalten. Man kann in zuständigen deut schen Kreisen hören, immerhin sei das Ergebnis von Washington zu begrüßen, und wiederum Amerika habe sich zurückgezogen und damit Frankreich eine Vormachtstellung eingeräumt, die uns nicht gerade angenehm sein könne. Eines aber bleibt tatsächlich: Deutschland mutz sich init Frankreich auseinandersehen. Amerika hat Wohl zugesagt, es wolle finanzielle Hilfe nicht versagen, es werde aber politisch keine Hand rühren. Die europäischen Mächte sollen selbst den Anstoß zu der Lösung der europäischen Krise geben, heißt es offiziell. Mit anderen Worten, verdolmetscht letzt die französische Presse, man erwarte, daß Deutsch land die Initiative ergreift. Worin diese bestehen mutz, wird gleichzeitig verraten: Deutschland soll nicht auf die Verhandlungen in der deutsch-französische»» Kommission warten, sondern gestützt auf das Uoung-Abkommen einen Moratoriumsantrag stellen. „Wären wir", sagte der Reichskanzler im Reichstage, „der Forderung deutscher Kreise gefolgt, dann würde das Schicksal über uuS hereingebrochen sein." Tas heißt, hätte die Regierung seinerzeit einen MoratoriumSantrag gestellt, sich auf den Voung-Plan berufen, dann hätte Deutschland lerne Zahlungsunfähigkeit offenbaren müssen, was ein Run der Auslandgläubiger auf deutsche Schuldner zur Folge gehabt hätte. Wir haben auf die große Geste Hoo- Vers gewartet und haben uns nicht zahlungsunfähig er- klärt. Heute liegen die Dinge anders. Sogar Frankreich erwartet, daß Deutschland von seinen Rechten Gebrauch machen, daß eS eine Entscheidung der Reparationsmächte über die Höhe der Reparationszahlungen und vor allem auf ihre Stundung anrust. Tatsächlich liegt heute keine Gefahr mehr vor, wenn wir den vorgeschriebenen Weg be gehen. -selbst von maßgebender deutscher Seite ist ja schon erklärt worden, daß wir zu Zahlungen nicht in der Lage seien, wenn das Moratorium ein Ende nehme. Also eS steht dem nichts im Wege, wenn wir em Moratorium beantragen, wenn wir verlangen, daß unsere Zahlungs unfähigkeit bescheinigt wird. 9iur die Gefahr liegt vor, daß der im Voung-Plan vorgesehene Sachverständigen Aus schuß nicht lediglich die Zahlungsfähigkeit untersucht und ein Moratorium empfiehlt, sondern daß er, wie es die Franzosen verlangen, die Reparationsfrage überhaupt an schneidet. Die Behandlung der Reparationsfrage auf dem vor- geschriebenen normalen Wege indessen heißt, die Tribute zn verewigen, denn wenn auch Frankreich vielleicht zn einer Stundung bereit sein sollte, wenn es zur Herab setzung der Gesamtzahlungen entsprechend einer ameri kanischen Schuldenreduzierung zu haben ist, eS wird tue Grundlage deS Woung-PlaneS so verteidigen, wie es Laval in Washington getan hat. Möglich, daß eS für Erreichte- rungen zu haben ist, baß eS den Gedanken, der jetzt von französischer Seite wiederholt in den Vordergrund trat, verficht, Deutschland könne größere Beträge der Repara tionen durch Sachlieferungen abdecken. ES bleibt di« Tat sache, daß Deutschland weiter Fronarbeit leisten soll «nd daß sich an dem Versailler Vertrag und der Trtbutpflicht nichts ändert. Demnach wäre die große Weltdebatte, die in den Reparationen und im Versailler Vertrag die Schuld an der Weltwirtschaft»- und Währungskrise sah, vergeb- lich gewesen. Und doch, trotz dieser Aussicht, wird dte Berliner Re gierung nicht- anderes tun können, als nunmehr die Ini tiative ergreifen. ES mutz wenigstens der Versuch ge macht werden, eine Neuregulierung zu finden, denn im Februar läuft dqS Stillhalteabkommen ab und im Juli ist das Moratorium beendet. Wir können nicht ruhigen Blutes auf eine neue amerikauisch-französische Auseinander setzung und allein auf die Hilfe anderer Mächte rechnen. Es wird darauf ankommen, in welcher Form und unter welchen Bedingungen Frankreich die großen Verhandlungen um die Neugestaltung Europa» zu führen bereit ist. Daß nämlich die Verhandlungen, die sich um das Moratorium und die Reparationsfrage drehen sollen, nicht nur Deutsch- land berühren, sondern alle europäischen Mächte ein Jn- ter«ise haben, eine Lösung zu finden, die auch ihren For derungen entspricht, braucht nicht erst gesagt zu werden. Und daß die Interessen der meisten europäischen Mächte sich mehr den Forderungen Deutschland» angleichen und dem Egoismus der Franzosen zuwider sind, ist «me Tatsache, die keiner weiteren Begründung bedarf. In den kommen- den Verhandlungen wird dennoch Frankreich, gestützt auf Loudon, 28. Oktober. Während die Menschenmenge in den Straßen auf das Ergebnis der Wahlen zum Unterhaus wartet, wird der Kö nig, der anläßlich der Wahlen von Sandringham in die Hauptstadt zurückgekehrt ist, die Wahlergebnisse im Bucking ham-Palast bis spät in die Nacht hinein durch Rundfunk erfahren. Die Abgabe der Stimmen vollzog sich unter leb hafter Beteiligung in voller Ruhe und Ordnung und wird wahrscheinlich einen Rekord darstellen. Loudon, 28. Oktober. Da« erste Wahlresulkak, da» bekannt wurde, ergab für den Wahlkreis hornsey sMiddlecsser) die Wiederwahl de» konservativen Kandidaten. Die konservative Mehrheit stieg von 8511 auf 33S09 Stimmen. Nach den bi» um 23,45 Uhr iMLZ) vorliegenden Ergeb- nisten find gewählt worden: konservative 79, Arbeiterpartei, Gruppe Henderson S, Liberal« aller Richtuugeu 14, davon Gruppe Simon S. Die konservativen haben bisher 8 Sitze gewonnen und die Arbeiterpartei, Gruppe Henderson, hat bisher 8 Sitze verloren. Die drei Wahlbezirke von Salford, die bei den letzten, Wahlen Arbeiterabgeordnete wählten, haben den Führer der konservativen gewählt. Der Arbeiterparteiler Lentillet wurde ln Süd-Salford mit sehr großer Mehrheit geschlagen. In Süd-Salford betrug bei den lehtea Wahlen die Mehrheit der Arbeiterpartei 3254 Stimmen, die konservativen erhiel ten diesmal eine Mehrheit von S838 Stimmen. Die ersten bekannlgewordenen Wahlergebnisse deuten auf einen großen Sieg der -Nationalen Regierung- hin. Am eindruckvollsten ist da» Ergebnis in den drei Wahl kreisen von Salsord, die im Jahre 1929 den konservativen von der Arbeiterpartei abgenommen worden waren und jetzt wieder sämtlich zu den konservativen zurückgekehr« find. Im Wahlkreis Lheltenham hat sich dle Mehrheit de« konserva tiven Sir Preston von S74S bei den letzten Wahlen aus 17 2S1 Stimmen erhöht. Die Arbeiterstimmen zeigen hier ebenfalls eine leichte Erhöhung uw 345, während die konser vativen Stimmen sich um 7245 vermehrten. Zu dem Wahl ergebnis von hornsey ist zu bemerken, daß die Mehrheit de» konservativen von 33S09 ein« der größten Mehrheiten ist, die jeweils während eine« Wahlkampf« in England zu ver zeichnen gewesen ist. Henderson geschlagen. Der frühere Staatssekretär de, Aeuheren. Arthur Hen derson, der Führer der Oppositionellen Arbeiterpartei, ist in Larnley unterlegen. il London. I« Wahlkreis Bnrnley hat die Arbei terpartei «in« außergewöhnlich schwere Niederlage erlitte». Der Führer der Partei, Arthur Heuberso« und vormaliger Staatssekretär des Neußer», ist, wie gemeldet, von dem konservativen Kandidaten «nd zwar mit einer Mehrheit von 9209 Stimme« geschlagen worden. Bei der letzten Wahl hatte Henderson eiue Mehrheit von 7954 Stimmen erhalte«. Dte Stimmenzahl »erteilt sich wie solgt: Konteradmiral Campbell erhielt SS 12« Stimmen, Arthur Henderson 28S17 Stimmen «ud ein kommunistischer Kandidat 812 Stimmen. Konteradmiral Campbell ist der Schöpfer der sogenannte« „U-Boot-Falleu", der sogenannte« Ou -Boote. Die Libe rale« hatte« ihre« Kandidaten zurückgezogen, «m Campbell zn unterstütze«. MMM Ml dir Okk WM». Loudon. sFunkspruch.) MacDonald erklärte Presse vertretern, die Ergebnisse der Wahle« seien nicht nur über raschend, sondern auch bestürzend. Der Erfolg Thomas und derjenige Sir Herbart Samuels seien erfreulich. Nichts zeige deutlicher, daß eS sich dabei um de« Sieg der nationalen Regierung «nd nicht um de« Sieg einer politische« Partei handel«. inne Militärmacht, gestützt auf seinen Goldhort, den Aus schlag zu geben haben. Wie wir hören, wird die deutsche Regierung nunmehr ungesäumt prüfen, in welcher Form sie sich der Bcsttm- mungen des Poung-Abkommens bedient Wahrscheinlich werden, wie unS von maßgebender Seite versichert wird, zunächst diplomatische deutsch-französische Verhandlungen einsetzen, um aus der Vorsühlung gewisser Richtlinien zu schaffen. London. sFunkspruch.) Um 18 Uhr MEZ. betrug der Stand der Parteien: « Konservative 229 Rationale Sozialisten 8 Liberale 97 sdavon 14 Simon-Liberale) Oppositionelle Sozialisten 2S Sommnuiste» 9 Nene Partei 9 Unabhängige 1. Bisher sind also gewählt 295 Abgeordnete, davon für di» Regierung 271, gegen die Regierung 28, Unabhängige 1. Gewinne «ud Verluste: Konservative 193 Gewinne skeine Verluste) Nationale Sozialisten 8 Gewinne skeine Berlnstej Liberale seinschließlich Limo» - Liberales 18 Geott«»«, 2 Verluste Unabhängige 1 Gewinn, 2 Verloste Oppositionelle Sozialisten 118 Berlnfte. Ak dkWklllsk MIM llgMM, die die Folge der gestrigen Wahlen sein wird, hat die poli tische« Kreise sehr überrascht. Die Freude der Kouser- oativeu ist nur durch die bittere Enttäuschung der Arbeiter parteiler Überbote«. Es fft möglich, daß sie weniger als 100 Sitze erhält. Es fehlen jetzt den Konservativen nur noch SO Sitze, um die Mehrheit über alle anderen Parteien zu erlangen. Wahrscheinlich werden sie mehr als 400 Sitze bekommen, was ihnen eine Mehrheit von 185 Stimmen verschaffen würde. Die Natioualregieruug würde dann über eine überwältigende Mehrheit verfügen. Tie Regie rungsblätter frohlocken und buchen mit Begeisterung die Ergebnisse, die sie als den Sieg einer ehrlichen und gesun den Regierung feiern. I» MM 8« MedMr »kl WIM MI»!«LMM. London. sFunkspruch.) Die Tatsache, daß das gesamte „Arbeiterrumpfkabinett" durch die Neuwahlen von der par lamentarischen Bildfläche verschwunden ist, hat den aller tiefsten Eindruck gemacht. Der radikale „Star" schreibt: Labour ist bei den Wahlen überwältigt worden. „Eveuiug Standard" bemerkt: Die bisherigen Ziffern zeigen bereits, daß die Sozialisten in eine Droschke gepackt werden können. „Evening News- führt aus: Großbritannien bat in unmißverständlicher Weise bewiesen, daß eS den Sozialis mus durchschaut hat und nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Die Berichte aus den Wahlkreisen selbst und eine sorg- fältige Analyse der Wahlkreise, deren Ergebnisse heute mit- geteilt werben, zeigen, daß eine anSgesprochene Möglichkeit besteht, daß bis heute abend bi« gewählte« Kandidat«« ber nationale» Regierung ans etwa 889 gestiegen sei« werde», was der Regierung die riesige Mehrheit von etwa 489 gebe» würde, eine Rekorbmehrheit in der britischen Politik. Die größte Mehrheit, die bisher eine britische Regierung hatte, betrug 870, die dte liberale Regierung vom Jähre 1882 vor fast 100 Jahren besaß. Die Konservative« allein werde» diesmal möglicherweise saft 450 Mitglieder im Unterhaus habe«, was ihnen eine eigene Mehrheit von etwa 800 über all die übrigen Parteien zusamme« gebe» würde. Nur in den Bergwerkskreisen des Nordens, deren Ergebnisse heute noch mitgeteilt werden müssen, wird Labour, wie man er wartet, seinen Stand behaupten. Das Hauptinteresse kon zentriert sich heute auf den Wahlkreis Seaham, wo, wie mau glaubt, der Premierminister einen sehr schweren Stand ge habt hat. Obgleich es sich hier um einen BerawerkSwahl- kreis handelt, läßt die gestrige überwältigende Abstimmung zugunsten der nationalen Regierung und insbesondere der große Sieg des Kollege« MacDonald, darauf schließen, daß der Premierminister gewählt werden wird. * Ak erde MIM der WliMi Miei I» New york. (Junksprucb.) Di« Blätter gekirn den inglffkbrn Wahlergrbniffen, die hier einen starken Eindruck machen, großen Raum, und erhoffe, hi«»»« Weitere Fort- schritt« sür eine wirtschaftlich-finanziellr Stabilisierung, abwohl die Berichte an« Washingtoner palitischen Kreisen Befürchtungen sür den amerikanischen Außenhandel infolge der erwartete» englischen Zollerbühunarn melden.
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