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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193111050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19311105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19311105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-11
- Tag1931-11-05
- Monat1931-11
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1931
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OertNches «nd Sächsisches. Riesa, den 5. November 1V-1. —* Wettervorberlaae kür den 6. November. «Mitgetetlt von der Scichs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Meist schwach« Winde an» südlichen Richtungen, nur vor- übergehrnd verstärkte Bewölkung, nach kühler Nacht tag«, über mild. —* Datenfürden 8. NovemberlSSI. Sonnen» aufgang 7,00 Ubr. Sonnenuntergang 16,27 Uhr. Mond ausgang 1,57 Ubr. Monduntergang 14,59 Uhr- 1771: Alois Senrselder. der Erfinder des Steindrucks, in Prag geb. (gest. 1834>. 1833 : Der norwegische Dichter Iona» Lie bei Drammen geb. (gest. 1V08). 1893: Der Komponist Peter Jljitsch Tschaikowsky in St. Petersburg gest. (geb. 1840). WMMrSMM. Bevor die Sammeltätigkeit für die Winterhilfe 1981/82 auf Grund des erlassenen Aufrufes einsetzt, soll noch kurz über die Spenden berichtet werden, die seit Beginn de» Rechnungsjahres 1981 beim Hilfswerk der Stadt Riesa ein» gegangen sind. Den Spendern sei herzlicher Dank znm Ausdruck gebracht. Dabei wird auch an dieser Stelle an alle Einwohner unserer Stadt, an alle Betriebe, Geschäfte «nd Vereine die dringende Bitte gerichtet, bei jeder sich bieten de» Gelegenheit auch der Not zu gedenken, in der sich ohne eigenes Verschulde« ein großer Teil unserer Mitbürger be findet. Die Not ist durch die meist schon jahrelange ArbeitS- und Verdienstlosigkeit sehr groß. Umfangreich und viel seitig muß daher auch die Hilfe sein, die von allen Kreisen erwartet wird, die noch Halbwegs in der Lage sind, etwas zu geben. Deshalb ergeht die Bitte an alle: Spendet zur Winterhilfe 1981/8S, zum Hilsswerk der Stadt Riesa. Bom 1. April bis 31. Oktober 1931 sind eingcgangen: H. Eichler 5.—; Kuhnert 1.80; Christi. Frauendienst 25.—; Verkaufserlös von Zwingerlosen 9.20: Frau Bürgermeister Hans aus einer Spende aus der Schweiz 100.—,- Erlös vom Konzert der Großenhainer Reichswehrkapelle 41.80: Hynek, Ouartiergeld 2.—: Schönhcrr, Ouarticrgeld 4.95: Verkaufs erlös aus Zwingerlosen 19.—: Friedensrichter Müller» Sühnegeld 5.—: Buchhändler Ziller, Gutscheine über Back- und Fleischwaren im Werte von 200 RM. —* Immer noch große Aufregung. Schon seit einigen Tagen sind die Gemüter der Einwohnerschaft sehr erregt. Leider wird dieser Zustand von politischen Heißspor nen dazu benutzt, durch Belästigungen, die nicht selten in Tätlichkeiten auSartcn, die Unruhe immer noch mehr zu schüren. Es wird darum von allen besonnenen Einwoh nern unserer Stadt begrüßt werden, daß von amtlicher Stelle aus das Demonstrationsverbot erlassen worden ist, eine Maßnahme, die unter den gegenwärtigen Verhältnissen als eine Wohltat bezeichnet werden muß. Aber trotz dieses Verbotes konnte gestern in der 8. Abend stunde an der Kreuzung Haupt- und Pausitzer Straße eine größere Ansammlung beobachtet werden. Die Menge wurde durch Polizeibeamte zerstreut und die bezeichneten Straßen stellen gesäubert. Zu Zusammenstößen ist es nicht gekom men. Während nachtsüber Ruhe herrschte, kam es heute vormittag in der 11. Stunde vor dem Gebäude des Arbeitsamtes wiederum zu Tätlichkeiten zwi schen dort versammelten politischen Gegnern, so daß Poli zei- und Gendarmeriebeamte erneut eingreifen mußten, »m weitere Tätlichkeiten zu vermeiden. Nach kurzer Zeit trat aber auch hier wieder Ruhe ein. — Wie wir zu der gestern gemeldeten Mordsache erfahren, ist die Unter suchung durch die Staatsanwaltschaft, der noch Beamte der staatlichen Kriminalstelle zur Klärung der Ursachen des be dauerlichen Falles beigegcbcn sind, noch nicht abgeschlossen, so -aß es nicht möglich ist, heute Näheres bekanntzngeben. —* Polizeibericht. In der Nacht zum Mittwoch, den 4. 11. 31 ist in einem Zigarrengeschäft der hiesigen Hauptstraße ein E i n b r u ch s d i e b st a h l ausgeführt und dabei Zigaretten aller bekannten Marken in Ser, 10er und 25cr Packungen im Werte von etwa 750 Reichsmark ae st o h l e n worden. Der oder Lie Täter sind vom Grund stück des BicrvcrlcgcrS Schwade aus an den Tatort gelangt. Im letztgenannten Grundstück ist ein gefüllter Sack mit etwa 10 Tausend Zigaretten vorgefunden worden, den die Täter vermutlich infolge des in dieser Nacht herrschenden starken Verkehrs nicht haben wegbringen können. Es fehlen aber noch Zigaretten und Zigarillos im Werte von etwa 250 Reichsmark, die die Täter mitgenommen haben. — Sach dienliche Mitteilungen werden an den Kriminalposten er beten. —* Heute die „Sächsische Ebelschmiere" in Riesa. Direktor Maximus Rens hat jahrzehntelang mit seiner Sächsischen Lan-esbtthne daS Sand durchreist, um auch den Städten und Städtchen, die nicht in ihren Mauern oder in ihrer Nachbarschaft ein Theater haben, wahre Kunst zu bringen. Ueberall, wohin er kam, wurde er mit Freuden ausgenommen, und man mochte seine regelmäßigen Theater zyklen nicht mehr missen. Stets stand seine Truppe mit ihren Darbietungen auf einer beachtlichen künstlerischen Höhe. Leider aber hat sich das einst so erfolgreiche Unter nehmen durch die Not unserer Zeit nicht hindurchretten lassen, die Sächsische Landesbühne ist nicht mehr. Doch Maximus Neus ist nicht der Mann, der sich von seiner künst lerischen Mission so ohne weiteres abbringen läßt. Mit frischem Mut ist er an eine Neugrttnbung herangegangen, die der alten Unternehmung nicht nachsteht, einer Theater truppe, die er mit Humor „Sächsische Edelschmiere" nennt. Und diese will sich heute auch bei uns vorstellen. WaS wir erwarten können, geht aus folgenden Zeilen einer Presse kritik hervor: „Sie spielen ein« Parodie aus die alten Ritter- und Schaucrdramen, „Der geschundene Raubritter" von Friedrich Gerstäcker, das Ncnä mit aktuellen Späßen versetzt hat. Das Merkchen selbst ist sehr vergnüglich. Es bringt alle Motive des „großen historischen Dramas", mit Dolch, Gift, Friedhof, Hungcrturm, Ahnfrau, Gespenstern, Feme iu wirklich komischer Wechselbeziehung, in drastischen Versen und kitschiger Lyrik. Ein Gaudium für jeden, der etwas von dieser Gattung Drama gesehen oder gelesen hat. Der Heldenmut der Darsteller ist nicht hoch genug anzu- erkennen. Die Wellen der Heiterkeit gingen höher, und starker Beifall lohnte das lustige Ensemble, dem in seiner Gesamtheit alles Lob gebührt. Und das um dieser Spezia lität und um seines ehrlichen, anständigen Ringens willen die Unterstützung aller Theatcrliebhaber verdient." —* Einen Ntchard-Wagner-Abend als kul turpolitischen Kunstabend veranstaltet die Ortsgruppe Riesa der National-sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei am Freitag, den 6. November 1981, 20 Uhr im Höpsner-Saal. Als Mttwirkende konnten Herr Kammersänger Fritz Vogclstrom, Dresden und Herr Kapell meister Curt Striegler von -er Staatsoper in Dresden ver pflichtet werden. Beide Künstler sind in Riesa nicht unbe kannt. Den musikalischen Teil hat die Dresdner Stan- darten-Kapelle, unter Leitung -eS Kapellmeisters Beil, übernommen. Der künstlerische Teil der Darbietungen ist im 1.Detl dem Bühnenfestsptel „Der Wng des Nibelungen", im S. Teil dem Bühnemvethspiel „Parsifal" entnommen. — Im S. Teil spricht im Rahmen dieses Abends der Reichs- tagSabgeordnete Lehrer Hans Schemm, Bayreuth, Letter der kulturpolitischen Abteilung der NSDAP., über das Thema: Siegfried und Parsifal — Kampf «nd Opfer. — Das Programm verspricht einen künstlerisch genußreichen Abend, und alle Freunde -eutscher Kunst und Verehrer unseres großen Künstler» Richard Wagner sollten sich diesen Abend nicht entgehen lassen. Wir verweisen noch auf die im Anzeigenteil befindliche Anzeige. — Für ans- reichenden polizeilichen Schuh ist, wie uns mitgetetlt wird, gesorgt. —* Redakteur in -er Nachrichtenstelle der Sächsischen GtaatSkanzlei A. Pröhl verstör- ben. Am Mittwoch früh ist plötzlich und unerwartet daS journalistische Mitglied der Nachrichtenstelle in -er Staats- kanzlet, Alfred Pröhl, an einem Herzschlag verschieden. Mitten au» der vollen Schaffenskraft heraus hat ihn der Tob gerissen. Er ist noch am Mittwoch früh im Dienst er schienen, um seinen täglichen Pflichten nachzukommen. Alfred Pröhl war in Dresdner Journalistenkreisen un weit darüber hinaus als lebensfroher und wissensreicher Mann beliebt und gern gesehen. Seine Pflichttreue und kollegiale Gesinnung wurde von allen anerkannt, die mit ihm arbeiteten. Pröhl, der im 55. Lebensjahre stand, war seit dem 1. Januar 1920 als Redakteur in der Nachrichten stelle angestellt. Vorher war er lange Jahre als Redakteur des Mittweidaer Tageblattes, der Chemnitzer Allgemeinen Zeitung und an anderen sächsischen Blättern tätig. Der Verstorbene ist auch in unserem Riesaer Tageblatt ein treuer Mitarbeiter gewesen. Er war der Verfasser der gern ge lesenen „Dresdner Plaudereien". Noch kur» vor seinem Tode hat er die letzte dieser Arbeiten fertwgestellt; wir wer den sie in der kommenden Sonnabend-AuSgabe veröffent lichen. —* Aus dem „Capitol". Wessen Herz jubelt nicht bei der Erinnerung an -i« e-inschmetcheln-e Musik der herr lichen Operette KalmanS „Die FaschtngSfee". Jahre lang hat die Operette einen beispiellosen Erfolg auf allen Bühnen der Welt zu verzeichnen gehabt. — Nnd nun sind die Motive der Operette verfilmt worben. Der Film ge langt mit dem nächsten Programm im „Capitol" zur Ans- führnng. Eme liebreizende Handlung, verschmolzen mit der ins Gemüt dringenden Musik, wird von neuem daS Publikum zum Besuch bestimmen. Und wenn man Anny AhlerS als die entzückende Faschingsfee sehen kann, Camilla Spira als reizendes Malermodell, Ernst VcrcbeS als stet» zu lustigen Stretchen aufgelegten Baron, Victor de Kowa als jungen Maler, der das Glück im richtigen Moment am Schopfe zu packen weiß, ja, dann müßte man von Stein sein, wenn man nicht von diesem Spiel begeistert ist. Stehe auch heutiges Inserat. —* SchiffahrtSbchinderung beseitigt. Dienstag abend ist es nach langwierigen Arbeiten gelungen, das Wrack -eS an der Elbvrückc in Torgau havarierten Kahnes abzubringen. Damit ist die Behinderung der Elb- schisfahrt nunmehr wieder beseitigt. —* Von der Vvlkörccht-Partei. Wie unS mitgetetlt wird. Ist der Sächs. Landcsvcrbands-Parteivor- stand der Volksrecht-Partci für Sonnabend, den 7. Nov. durch den Landcsvvrstand Landtagsabg. Amtsgerichtsrat Dr. Wallner zu einer Sitzung nach Leipzig einberufen. Die Ortsgruppe Riesa der VolkSrecht-Partei ist dabei durch ihren Vorsitzenden vertreten. —vdz. Beschränkter Nachnahme-Verkehr mit Oesterreich. Die österreichische Postverwaltung hat wieder Nachnahmen bis 200 Schilling auf Etnschreib- briefscndnngcn, Wertbriefen und Wertkästchen nach Deutsch land zugelassen. Nachnahmen auf Einschreibbriefsenbungen, Wertbriefen und Wertkästchen sowie auf Postpaketen aus Deutschland nach Oesterreich sind dagegen noch nicht wieder zugelassen. Ebenso bleiben der Postauftragsvcrkehr nach und aus Deutschland nnd der Postanweisungsverkehr aus Oesterreich nach Deutschland weiter gesperrt. —* Ausbaumaßnahmen in -er Angestell- tenversichcrung. Bereits im Jahre 1929 hat daS Reichsarbcitsministertum dem Reichstag einen Gesetzent wurf überreicht, der verschiedene Ausbaumaßnahmen für öie Angestelltenversicherung vorsteht. Die Zahl -er Arbeits losen, die zwangsläufig erneute Not bringt und die Auf rechterhaltung der Anwartschaft in der Angestelltenversiche rung für viele in Frage stellt, ebenso Las ungewisse Schick sal, das dem Gesetzentwurf bcschieden ist, hat den Gewerk schaftsbund der Angestellten veranlaßt in Eingaben an -en Sozialpolitischen Ausschuß des Reichstages und an -aS Neichsarbeitsmtnisterium darauf hinzuwirken, baß verschie dene dringliche Punkte aus dem Gesetzentwurf heraus genommen und vorweg verabschiedet werden. Darunter fallen folgende Ausbaumabnahmen: Wiederauflebenlassen verfallener Anwartschaften, Verlängerung -er Verjäh rungsfrist für Beitragsrückstände, Sicherung -er Angestell ten gegen leichtfertige Pflichtenübertragung, Anrechnung hinterzogener BeitragSzetten, Einführung der Elternrente und der Rentenzahlung an schuldlos geschiedene Witwen, Erhöhung der Altersgrenze auf 18 Jahre für die Waisen renten und Kinderzuschußgcwährung. Da alle diese Aende- rungen dazu angetan sind bisher bestehende Härten aus -er Welt zu schaffen und dabei für Lie Angestelltenverstcherung eine allzugroße Mehrbelastung nicht entsteht, ist zu wün schen, baß Forderung bald ihre Erfüllung findet. Strehla. Sin Bagger ist seit etwa 14 Tagen im Strehlaer Stromgebiet tätig. Dir Arbeiten stehen im Zu sammenhang mit der Legung eine» Flußkabel« »wischen Etrrhla nnd Lorenzkirch. * Loren,kirch. Jubiläum. Am Reformation-fest batten fick 40 Jahr« vollendet, seitdem der Schuhmacher meister Klingenberg in Loren,kirch feinen Dienst al» Loten» bettmeifter und Bälgetreter in der dortigen Kirchgemeinde angetreten bat. Außerdem bat derselbe fast SO Jahr« hin durch da- Amt des Glöckners versehen. Aus diesem Anlaß wurde er vom Kirchenoorstand feierlich beglückwünscht und ihm glrichiettig eine Anerkennungsurkunde de» rvang.»luth. LandeSkonfiftorinmS für seine treuen und gewissenhaften Dienste aulgehändigt. * Rvderau. Nach dem vom Ministerium de» Innern genehmigten Teilungsplan wertet die Sparkasse Rüderau ihre Markeinlagen mit 29,5 Prozent auf. * Zeithain. In der Nr. 25S -eS „R. T." vom 8. November 1981 haben wir unter „Zeithain" eine dem „Gr. Tbl." entnommene Notiz veröffentlicht, wonach der Unterzeichnete seine Tochter, die mit ihrem Bräutigam a« einem Vergnügen vom Turnverein in Zeithain tetlgenom- men hat, gewalttätig vom Saale entfernt und dieselbe ge- mtßhanbelt hat, so Laß sie ohnmächtig zusammengebrochen sein soll. Hierzu wird uns vom Vater des Mädchen» mit geteilt, daß die Behauptung nicht den Tatsachen entspreche. Der Sachverhalt sei folgender: „Meine Tochter hat am 29. September 1981 vom Amtsgericht Riesa einen Verweis erhalten. Ihr wurde besonders nahegelegt, abends zeitig nach Hause zu kommen. Als Vater bin ich insbesondere verpflichtet, auf Einhaltung dieser gerichtlichen Empfehlung z« j rgen. Da meine Tochter 8 Wochen vorher erst vor mittags XS Uhr nach Hause kam und auch an dem fraglichen Sonntag um 12 Uhr nachts noch nicht zu Hause war, mußte ich sie von dem Vergnügen holen. Meine Tochter wurde nicht mißhandelt. Ick bi» tv keiner Bestehung gegen sie gewalttätig vorgegangen. Die Ohnmacht ist auf ernen Schreck zurückzuführen. Der Untersuchung sehe ich mit größter Ruhe entgegen. Ich muß weiter bemerken, daß ich kein Gewerkschaftsangestellter bin. F. G." * Boritz. Es ist «ine erguickliche Sache, in dieser unsrer betrübten Zeit sich an geistiger Musik erfreuen zu können. Mit gefestigtem Herzen verläßt man das Gottes haus, nm neuen Sorgen, neuen Enttäuschungen zu begegnen. Ein solches inneres Erleuchten schuf am vergangenen Sonn- tag -te Kirche zu Boritz ihren Gliedern durch ei« in allen Teilen wohlgelnngeneS Kirchenkonzert. Znm andern mar beabsichtigt, einen Reingewinn zu erzielen, der die An schaffung eines Harmoniums für das Konfirmandenzimmer ermöglichen soll. Mast muß wissen, -aß -ie dortige Kirche nicht heizbar ist: im strengen Winter soll dann -er Gottes dienst im genannten Raume abgchalten werden. Herr Kantor Ahnert, Boritz, der dem musikalischen Unter nehmen vorstand, hatte eS verstanden, sehr gute Kräfte für alle Darbietungen zu gewinnen. Er selbst leitete mit einem Orgelvortrag „Sollt ich meinem Gott nicht singen" wuchtig und präzis oin. Ihm folgten zivct Lieder für gemischten Chor: „Der Herr ist mein Hirt" und .Wächterruf" gesungen vom Kirchenchor zu Heyda. In Weichheit wie auch in Stärke, von einer verhältnismäßig kleinen Sängerschar ge boten, vortrefflich gelungen, verdient Herr Kantor Arnold, Heyda, al» Dirigent höchstes Lob. Fräulein Lotte Kirchhof, Dtollberg, brachte sodann den 25. Psalm „Mein Gott, ich hoffe aicf dich" zu Gehör. Ihre warme schlichte Stimme eignet sich für die Kirchenmusik ganz her vorragend. Innig und vollkommen stimmrein war auch der Sologesang von Frau Kantor Ahnert, Boritz, di« bei kirchlichen Festen schon oft und gern gehört worden tst. Im Engelterzett au» EliaS „Hebe deine Augen auf" wurden die betdcn Solistinnen noch durch Frau Kantor Arnold, Heyda, ergänzt. Anch hier ein Beweis von großem Können und vieler vorangegangcner peinlicher Sangesarbeit! Ein ganz besonderer musikalischer Genuß waren die Biolin- vorträge des Herrn Schulleiter Schäfer, Niederlom matzsch, der durch sein virtuoses Svicl schon des öfteren bei Kirchenkonzerten unsrer Gegend Bewunderung erregt hat. In religiösen Stücken von Beethoven nnd Mendelssohn bot er auch hier wieder — auf einem Instrument von unüber trefflicher Tragweite und Klangfiille gespielt — sein Bestes. Im „Gebet" — für gemischten Chor, Violine und Orgel — verklang die herrliche Feier. Noch einmal erfüllten wohl geschulte Stimmen und engelSgleichcr Geigensang die Herzen der Zuhörer mit dankbarer Freude. — Zu wünschen ist der Kirchgemeinde zu Boritz. daß das Konzert seinen Zweck erfüllt hat: zu hoffen ist, recht bald wieder zu ähn licher Veranstaltung geladen zu werden. E. Weinert. * Stölpchen- Karpfen-Diebstahl. In der Nackt znm 29. Oktober ist der hiesige Ritterantsteick non unbekann- ten Tätern vollständig abnelgssen nnd es sind dabei etwa 210 Stuck rinvisindiae Karpfen, ferner ein Zentner Brut (Tahkarplen) gestohlen worden. Der Mesamtsckaden beziffert sich auf 850 M. Es ist anmnehmen, daß die Täter nutz der Großstadt gekommen sind, sie baden vielleicht al» Pilzsuchrr die Gelegenheit zn diesem Fischdiedstabl erkannt, Pros iß. 90. Geburtstag. Heute, am 5. November, feiert in seltener körperlicher und geistiger Friscke der vor malig« Stellmachermeister, jekige Privat»» Herr Karl Heinze in Drofitz, in treuer Obhut seiner Tochter, Frau Jenßsck, und seines Schwiegersohnes, des Herrn Eckmiede- mristerS Jentzsch in Prosid, feinen 90. Geburtstag. Mügeln. Mit dem Fahrrad gegen den Gitterzug. Montag nachmittag gegen 2 Ubr fuhr «ine Radfahrerin gegen einen Zug der Kemmlitzer Industriebahn. Angeblich batte die Rücktrittbremse im entscheidenden Augenblick ver- sagt, so daß der Zusammenstoß nicht vermieden werden konnte. Da» Bahnpersonal bemühte sich um die Verun glückte und leistete die erst« Hilf«. Sie hatte Verletzungen am Bein davongetraaen. * Frei b 61 g. In Langenau hat die 80 jährige Mutter des Gutsbesitzers Hengst bei einem Stubenbrande tödlich« Brandwunden davongetragen; sie starb am nächsten Tage unter großen Qualen. "Dresden. Die Aufwendungen für die Sozialfür sorge. Die gesamten Ausgaben der sozialen Fürsorge bezif ferten sich für die Stadt Dresden im Monat September auf 3 408872 Mark. Den Hauptanteil an diesem Betrage hatte die Wohlfahrtserwerbslosensürsorge mit rund 1,2 Mil lionen Mark. * Dresden. Der freiwillige Arbeitsdienst. Dis Stadtverordneten hatten den Rat ersucht, von Arbeiten im freiwilligen Arbeitsdienst abzusehen und alle Gemein nützigen Arbeiten, für die freie Auftragsvergebung nicht in Frage kommt, als Notstandsarbeiten unter tarifmäßiger Entlohnung durchzuführen. Der Rat beschloß in seiner Sitzung, hierzu den Stadtverordneten mitzuteilen, daß nicht beabsichtigt sei, ben freiwilligen Arbeitsdienst als Ersatz für die Tarifarbeit auszubauen. Im Interesse der Arbeits willigen werde aber für nötig gehalten, denen, die es wollen, solche ArbeitSmöglichkett zu schaffen. Die Frage des frei willigen Arbeitsdienstes solle daher weiter verfolgt und zu nächst soweit gefördert werben, als dadurch -er Stadt keine Ausgaben entstehen. Zu solcher Förderung wird das Tief- bauamt insbesondere zur Mitwirkung bei der im Wege frei willigen Arbeitsdienstes geplanten wetteren Planierung des Flugplatzes ermächtigt. Etwaige Notstandsarbeiten der Stadt sollen unter Beobachtung tarifrechtlicher Vorschriften durchgeführt werden. " D resden. Schwerer Betriebsunfall. Am Dienstag nachmittag geriet ein 27 Jahre alter Mann, der in dem in Altpteschen gelegenen väterlichen Betrieb als Tischler gehilfe beschäftigt war, in die Transmission. Er wurde mehrmals herumgeschleudert, wobei ihm die Kleidung vom Leibe gerissen wurde. Schwerverletzt mußte der Verunglückt« in eine Klinik gebracht werden. * Dresden. Tödlich verunglückt. Dienstag abend wurde auf dem Zöllnerplatz ein sechsjähriger Knabe von einem Lieferauto überfahren. Das Kind erlitt einen Schädelbruch, dem es kurz darauf im Carolahause erlag. * Dresden. Tödlich verunglückt. In ihrer Wob- nung auf der Sckulautstraß« stürzte gestern eine 41 Jabre alte Frau im Krampfanfall zu Boden, siel mit dem Hali« auf einen Eimer und fand so den Erstickungstod, bevor ihr Hilf« gebracht «erden konnte. * Dresden. Unfälle. Am Mittwochmittag wurde im ReichSbatnaurbefferungSwerk der Oberwexksinspektor Hille tot aufgesunden. Er hat wahrscheinlich während de» Dienste» «inen Schwächeanfall erlitten, ist zum Sturz ge- kommen und hat sich dabei tödlich wirkende inner« Ver letzungen zugrzogen. — Ebenfalls von einem Schwächeansall betroffen wurde am Mittwochvormittag auf der Lennt. ftraß« «in 23 Jahre alter Arbeitsloser. Er erlitt beim Sturz eine Gehirnerschütterung, sodaß sich seine Urber- tührung ins Krankenbau« nötig macht». * Bautzen. Wegen Fkibrerflucht verurteilt. Am Abend des S. September d. I. war auf der Landstraße zwischen Bautzen und Burk der über 50 Jahr, alt« Jnoalidenrent- uer Jannasch au» Bautzen, der auf feinem Rade fuhr, von dem zuletzt in Burk beschäftigt grwefenen 18jährigen Mel ker Erich Walter verzog mit dem Motorrad angesabren und zu Boden »«schleudert worden. H. und sein auf dem Soziussitz milsahrendrk Bruder kamen «bensall» »um Sturz, bliebe» aber unverletzt. Sie ließen den bei dem Zusammen stoß tödlich verunglückten Jannasch auf der Straße liegen und fchoben ihr Motorrad auf einem Feldweg nach Bur«. Die Leiche Jannasch» wurde später von «in«m de« Weg» kommenden Autofahrer bemerkt und nach der Wobnun» dr« SrtrdhOfSmirter» gebraucht. A»s»ru»d de» »er Klei-
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