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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193111126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19311112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19311112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-11
- Tag1931-11-12
- Monat1931-11
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1931
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KiksaerG Tageblatt Lrahtanschrtst Lagedlatt Siirs«. Fernruf Nr. 2«. Postfach Nu Postscheckkont« LrkLden ISS». Gttokaff«: Riesa Nr. ütl» «nd Allseiger tLlbeblM Md Anzeiger). Da» Riesa« Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Lmtrhauptmannschaft Großenhain. de» Amtsgericht« und der LmtSamvaltschast beim Amtsgericht Riesa, d«S Rates der Stadt Riesa, de» Finanzamt» Riesa und de» HauptzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 26L. Donnerstage 12. November 1S31, abends. 84. Iahrg. Da« Riesaer Laa» blatt erlteMt j«»t» La« abend« '/,« Uhr mit «»«nähme der Sonn- und Festtage. veiaaSprei«, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark 2L Pfennig ahn. Zustell, aebühr. Für den Fall de» «intreten« von Produttioulverteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialtenpreise behalten wir un« da» Recht der Prei«erhöhung und Nachforderung vor. Auzetge» für di, Nummer de« vuSaabetage« sind bi« S Uhr vormittag« auszugeben und im vorau« zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis sür di« SS mm breit« 8 wm hohe Grundschrift-Zeile (6 Silben) 2S Gold-Pfennige; di, SS mm breit, Reklamezeil« 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50'/, Ausschlag. Feste Tarife, vewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klage eingezoaen werden muß oder der Auftraggeber in Kontur» gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unter!,cltungsbeilage -Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieh«, «inen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotation«druck und Verlag: Langer » Winterlich. Riesa. Geschäftsstelle: »oettzeftraße öS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich UHIrmann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riet». M DMA MlUWWlt MlklS MMkli. )s Berlin. Der Präsident des Preußischen Landtags, Friedrich BartelS, der seit längerer Zeit schwer erkrankt war, ist gestern abend «m IS Uhr infolge einer Herzläh mung entschlafen. Bartels, der im 81. Lebensjahre stand, gehörte seit ISIS der Verfaffunggebenden Prenßische« Lan- desvcrsammlung «nd dem Landtage an. Seit 1925 bekleidete er das Amt eines Präsidenten des preußischen Landtages. Präsident Bartels gehörte seit ISIS dem Sozialdemokrati sche« Parteivorstanb an. Beileidskundgedungen. * Berlin. Ministerpräsident Dr. Brann hat an Frau Präsident Bartels folgendes Beileids-Telegramm ge sandt: Zu dem unersetzlichen Verlust, den Sie durch bas Hinscheiden Ihres von mir hochgeschätzten Herrn Gemahls, des Präsidenten des preußischen Landtags, Friedrich Bartels, erlitten haben, spreche ich Ihnen und Ihrer Fa milie zugleich im Namen des Staatsministeriums herz lichste Anteilnahme aus. Der Verstorbene hat sich in seiner langjährigen parlamentarischen Tätigkeit und im politischen Leben um Volk und Staat hohe Verdienste erworben, die ihm über das Grab hinaus ein ehrendes Andenken sichern. An das Präsidium des preußische« Landtags hat Mini sterpräsident Dr. Braun folgendes Telegramm gesandt: Dem Präsidium des Landtags spreche ich zugleich im Namen des Staatsministerinms zu dem Ableben des Präsidenten des Landtags, Friedrich Bartels, bas herzlichste Beileid aus. Das Staatsministerium wird der hohen Verdienste des Verstorbenen um die parlamentarische Arbeit stets dankbar gedenken. Beileid der Reichsregierung. Berlin. sFunkspruch.) Reichskanzler Dr. Brüning hat aus Anlaß des Hinscheidens des Präsidenten des preu ßischen Landtages Friedrich Bartels der Gattin des Ver storbenen, sowie dem Präsidium des preußischen Landtages telegraphisch, zugleich im Namen der Reichsregierung, seine Anteilnahme ausgesprochen. Der preußische Landtag wird eine Trauerkundgebnng für seinen verstorbenen Prä sidenten am kommenden Montag nachmittag S Uhr in der großen Wandelhalle des Parlamentsgebäudes veranstalten. Die Kundgebung soll durch musikalische Darbietungen von Mitgliedern der Staatsoper umrahmt werden. ES sind Ansprachen eines Vertreters des LanbtagsprästdiumS und eines Vertreters des Staatsministeriums vorgesehen. Mit Rücksicht darauf, daß gegenwärtig im Landtag noch Aus- schußsitzungen angesetzt sind, wirb der Verstorbene einst weilen in würdiger Weise in einem Repräsentationsraum des Präsidenten-Wohngebäubes aufgebahrt. Am Sonn abend soll die Leiche in die Wandelhalle überführt und dort aufgebahrt werden. Die Vizepräsidenten des Landtages haben ein besonderes Beileidsschreiben an die Gattin Fried rich Bartels gesandt. Berlin. sFunkspruch.) Der preußische Landtag steht heute im Zeichen -er Trauer um den verstorbenen Präsi denten Friedrich Bartels. Der Hauptausschuß, dessen Be ratungen bereits um 10 Uhr beginnen sollten, vertagte zum Zeichen der Trauer auf Antrag seines Vorsitzenden Hirsch sSoz.) die Verhandlungen aus 1 Uhr. Auf dem Landtags gebäude sind die Reichs- und die, preußische Landcsflagge halbmast gesetzt. Am Vormittag fand eine Besprechung des Präsidiums und im Anschluß daran eine Unterredung zwi schen dem Präsidium, Vertretern der sozialdemokratischen Partei und der Familie des verstorbenen Landtagspräsi denten über den Termin der Beisetzung und die im Zusam menhang damit zu veranstaltenden Feierlichkeiten statt. N NWM U M MWI UM? Ak WlllW lki NiM-MW. )l Berlin. Der japanische Botschafter in Washington stattete gestern dem amerikanischen Staatssekretär für das Aeußere, Sttmson, einen längeren Besuch ab und erläuterte eingehend die Lage in der Mandschurei. Der japanische Botschafter wiederholte im Namen sei ner Regierung den Vorschlag einer unmittelbare« Konfe renz zwischen Java« und China und sprach dabei die Ueber, zeugung ans, daß allerdings nur die Anerkennung der japanische» Forderungen Aussicht auf Beilegung des Kon flikts eröffnen würde. Diese japanischen Forderungen erstrecken sich auf fünf Punkte. Zunächst sollen China und Japan sich gegenseitig die Unverletzlichkeit ihrer Gebiete garantieren. Tann soll China sofort seine antijapanische Propaganda einschließlich des Boykotts der japanischen Waren einstellen, die Sicher heit des Lebens und des Eigentums der in China ansässigen Japaner garantieren, die von Japan in der Mandschurei gebauten Eisenbahnen bezahlen und schließlich die bestehen den Verträge und die sich aus diesen ergebenden Rechte und Verpflichtungen anerkenne». Diese Bedingungen dürsten für die chinesische Regierung etwas schwer sein, und man ist auch in Washington darauf gespannt, ob China auf diese Bedingungen eingehen wird. Die Vereinigten Staaten wollen keine neue Note an die japanische Regierung senden und auch keine selbständige Aktion in dem mandschurischen Konflikt unternehmen. China hat sich für daS RüstnngSseierjahr ausgesprochen. Dabei wurde jedoch ausdrücklich betont, daß bei Versagen des Völkerbundes und des Kelloggpaktes die chinesische Re gierung sich gezwungen sähe, ihre nationale Verteidigung stark genug auszubauen, um die Unverletzlichkeit des chine sischen Gebietes und seine politische Unabhängigkeit zu sichern. Die Lage in Tientsin hat sich in den letzten Tagen erheblich verschärft. Die amert- kanischen und französischen Wachtruppen befinden sich in Alarmbereitschaft. Die Geschäfte sind natürlich geschloffen. Die städtische Verwaltung ist in die frühere deutsche Konzes ¬ sion verlegt worden. Auch in Peking ist es zu Zwischen fällen und Schießereien gekommen. Ueber die militärischen Vorgänge in der Mandschurei sind objektive Berichte kaum zu erhalten, da man sowohl von chinesischer wie von japanischer Seite mit allen Mitteln der Propaganda, besonders durch Verbreitung von Rund- funknachrichten die Stimmung in Europa und in den Ver einigten Staaten zu beeinflussen versucht. Tie Verhandlungen des Völkerbundsrates, zu denen Deutschland wieder den bisherigen Vertreter von Mutius entsenden wird, werden sür de» Völkerbund die schwierige Ausgabe bringen, einen Konflikt zu lösen, bei dem weltpolitische Probleme eine Rolle spielen, aus die der Völkerbund nicht den geringsten Einfluß hat. Immerhin könnten sich, wenn der Völkerbund versagt, aus diesem Versagen für ihn die ernstesten Folgen ergeben, und es mehren sich die Stimmen, die behaupten, daß der Völkerbund erledigt wäre, wenn er der großen Ausgabe, die der chinesisch-japanische Konflikt ihm gerade unmittelbar vor dem Beginn der Abrüstungs konferenz stellt, nicht gewachsen ist. MM Mkll MM m Willi Md ZMM. Genf. sFunkspruch.) Briand hat in seiner Eigenschaft als Ratspräsident wiederum einen Appell an China und Japan gesandt. Er erinnert nochmals daran, daß die beiden Parteien sich vor dem Rat verpflichtet hätten, jede Ver schärfung des Konfliktes zu vermeiden und besteht darauf, daß dem Kommandanten der beiderseitigen Streitkräfte die striktesten Anweisungen gegeben werden, sich jeder militäri schen Aktion zu enthalten. Im übrigen spricht Briand die Erwartung aus, daß den Natsmächten, die vielleicht Be obachter an Ort und Stelle entsenden, um sich ein Bild über die Vorgänge zu machen, die Ausübung ihrer Aufgabe ermöglicht werde. NMMMW Mr MnerlWMWte». Die Verordnung deS Reichspräsidenten über die Zah- lungsfrist in Aufwertungssachen verhütet eine Katastrophe, die sonst am 31. Dezember 1831 über den gesamten deutschen Jmmobilienbesitz hereingebrochen wäre. Nach dem am 1. Oktober 1930 in Kraft getretenen Gesetz vom 18. Juli 1930 würden an diesem Tage einmal alle Aufwertungs hypotheken, sofern für sie keine Stundung bewilligt wor den ist, fällig geworden sein, dazu die Zusatzhypotheken, soweit sie im Rahmen des sogenannten Nangvorbehaltes gegeben worden waren. Was darüber hinaus mit allen an deren kündbaren Hypotheken zu diesem Termin geworden wäre (und noch jetzt werden wird), entzieht sich jeglicher Berechnung. Sicher war nur, daß ohne eine Korrektur des Gesetzes vom 18. Juli 1930 der 31. Dezember 1931 eine Sintflut von Hypothekenfälligkeiten gebracht hätte, der der deutsche Grundstücksmarkt unter gar keinen Um ständen gewachsen gewesen wäre. Bei der Bewertung der nun veröffentlichten Notverordnung ist, wie schon ange deutet, ins Auge zu fassen, daß von dem nicht von der Aufwertungsgesetzgebung berührten Teil des Immobilien- Marktes und seiner Hypothekenbelastung dem deutschen Realkredit unverändert die alten und die inzwischen neu aufgetauchten Gefahren drohen, die durch die vorliegende Notverordnung keineswegs wesentlich abgeschwächt werden können. Hier muß die Regelung, über die gegenwärtig der Wirtschaftsbeirat der Reichsregierung berät, Sicher heiten schaffen. Der Sinn des Gesetzes vom 18. Juli 1930 war, den Aufwertungshypotheken-Gläubigern endlich die tatsächliche Verfügung oder aber eine angemessene Verzinsung ihrer Guthaben zu geben. Es handelte sich ganz einfach um die Liquidierung eines der letzten und wirtschaftlich als schwere Hemmung wirkenden Kriegsüberbleibsels, dem am 1. Ja nuar 1932 ernsthaft und grundsätzlich mit Kündigung der Aufwertungshypotheken zuleibe gerückt werden sollte, so daß die in dem Gesetz vorgesehenen Ausnahmebestimmungen tatsächlich nur die Bedeutung von Ausnahmen haben soll ten, daß für den Hauptteil der in Frage stehenden Hypo theken die Kündigung am 1. Januar 1932 tatsächlich ein treten sollte. Da man im Juli 1930 nicht mit der ungeheuerlichen Entwicklung der Weltwirtschaftskrise rechnete, wohl auch nicht rechnen konnte, glaubte man einmal, das Datum für die Fälligkeit der Aufwcrtungshypotheken richtig ge wählt zu haben, glaubten andrerseits zahlreiche Schuld ner, die Möglichkeit der Stellung eines Antrags auf Be willigung einer weitergehenden Zahlungsfrist nicht aus nutzen zu müssen, weil sie annehmen durften, un Jahre 1932 den Aufwertungsbetrag ausbringen, ja vielleicht so gar eine niedriger zu verzinsende Hypothek an die Stelle der Aujwertungsbvvothek setzen zu können, für die ab 1. Januar 1932 ein Zinssatz von 7Vz Prozent festgesetzt wurde. Inzwischen sind die im Gesetz vom. 18. Juli 1930 gesetzten Fristen für die Stellung von Stundungs anträgen längst verstrichen. Tic Entwicklung der Lage aber ist so, daß die weitaus überwiegende Mehrzahl aller Aufwertunashrwothekensckuldner nickt entfernt in der Lage ist, am 1. Januar 1932 die Erfüllung ibrer Verpflichtungen auf sich zu nehmen. So war es unerläßlich, zu einer Wie deraufnahme des Stundungsverfabrens zu schreiten und dies eben ist in erster Linie der Sinn der neuen Notver ordnung, durch die im großen und ganzen das kritische Datum des 1. Januar 1932 um zwei Jabre hinausgerückt wird. Tas gilt selbstverständlich nicht nur für die Schuldner aus Aufwertungshyvotheken, sondern auch für die Schuld ner aus Jndustrieobligationen, die am 31. Dezember 1931 fällig werden, weil hier die finanzielle Situation der der Hypolhekenschuldner im wesentlichen vollkommen entspricht. Schiedsspruch für die Reichsbahn Zm Lohnstreik der Deutschen Reichsbahngesellschask ist von der Schlichterkammer ein Schiedsspruch gefällt worden, nach dem mit Wirkung vom S. November 1SZ1 dieGrund- löhne um 4,5 Prozent gesenkt werden. Diese Lohn regelung ist erstmalig kündbar zum ZI. März 1932. La«ke« fiir ZmKeasting Der Vorstand des Zentraloerbandes des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes e. V hat sich gestern in eingehender Be- ratungmit der Frage der Zinssenkung beschäftigt. Er stellt seine Mitarbeit in vollem Umfang zur Verfügung, um zur Herabminderung des auf der deutschen Wirtschaft lastenden Zinsdrucks beizutragen. Dementsprechend sind von den Spit zenverbänden der Banken, Sparkassen und Genossenschaften die erforderlichen Schritte eingeleilet worden, nm die von ihnen zweck» Durchführung des Abkommens geschaffenen ört- lichen Organisationen dem Ziel der Zinssenkung dienstbar zu machen. Amerika aad die Pariser Koaserear Staatssekretär Stlmson erklärte zu dem dem japanischen Botschafter überreichten Memorandum, daß man in amtli chen Kreisen weder irgendwelche Maßnahmen gegen Japan erwäge, noch glaube, daß der Völkerbund Sanktionen be schließen werde. Man sieht die Lage Amerikas als kompli ziert an. Die amerikanische Regierung müsse ganz besonders vorsichtig sein. Man habe sich entschlossen, einen Botschafter zur Pariser Völkerbundsratssitzung zu delegieren. General Dawes Geschick sei bekannt, und mau glaube, daß die Pariser, Beratungen erfreuliche Resultate zeitigen würden.
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