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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 30.07.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19060730027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1906073002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1906073002
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-07
- Tag1906-07-30
- Monat1906-07
- Jahr1906
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Seil» " Rr. 38S. 1«V. Jahr«.. * ReichStags-Lommerfrische. Alls Sansibar wird vom 29. Juli gemeldet: Die Abgeordneten sind aus dem „Kron- orinz" in bester Gesundheit bier einoetrofsen. Aus dem Stolen Meer herrschte eine fürchterliche Hitze. 40 Grad waren nichts Ungewöhnliches. 5 Fälle von Hitzschlag kamen an Bord vor. Aus dem Indischen Ozean wehte ein Oüdwest- Monsun außerordentlich bc'tig, so daß der Dampfer zwei volle Tage Verspätung hatte. * Immer Erzbcrgcr. Ter „Lolalanzeiger" veröffentlicht über euic Unterredung mit dem Abgeordneten Grz>bcraer einen langen Bericht, der im wesentlichen die früheren Mit teilungen in den verschiedenen Leitungen wiederholt. Neu ist die Angabe Arzbergers, es sei ihm von einem hoben Neichsbcamten mitgetciit worden, da die widerlichen Mit- ceilungeu der „Nordd. Allg. Zig." über die Gehallsverhält- nisse des stellvertretenden Kvlouialdirektors. der Wahrheit nicht entspräct^en. Bei dem Besuche im Neichstagsgebäude 'and der Untersuchungsrichter in dem Erzbcrgerfchen Schränkchen, das sich vor dem Fra-ktionSzimmer befindet,' nichts, In die Lchublade Er^crzers im Sitzungssaal konnte der Untersuchungsrichter nicht Einsicht nehmen, weil Erzberoer den Schlüssel nicht bei sich hatte. Die Staats anwaltschaft bat Erzberaer neuerdings dahin beschiedcn, daß sie aus der Beschlagnahme der Papiere belzarre, daß ihm aber das Material nicht vorenthalten werden solle; die Alten, von denen sie keinen Gebrauch zu machen gedenke, sollen ihm innerhalb einer Woche im Original, die anderen in beglaubigter Abschrift zugestellt werden. * Apotbekerwejen. Die Allgemeine Zeitung erklärt die Nachricht der Pharmazeutischen Wochenschrift als unzu- treffend, daß vom Reichskanzler den Regierungen der Ern- zelstaaten ein Entwurf zur reichsgesetzlichen Regelung des Apothekerwesens zur Beratung überwiesen worden sei. Die Materie sei noch Gegenstand sortgeietzter Erwägungen zwischen den Bundesstaaten, namentlich aber zwischen dem Reich und der preußischen Regierung. " Zur Nachwahl in Döbel». Zu der Meldung, Herr Reichs- und Landtagsabgeordneter O. Zimmermann sei im Döbelner Kreise seitens der Reformpartei ausgestellt wor den, erklärt dieser, daß er schon mit Rücksicht auf seine Wähler im 20. Wahlkreise ein Kandidatur im Döbelner Wahlkreise nicht annehmen werde. Die obige Meldung sei osfenbar von gegnerischer Seite zu dem Zwecke erfunden und verbreitet worden, die nationale Wählerschaft im Kreiie Marienberg-Ölbernhau-<Sayda zu beunruhigen. Die nächste Besprechung der Vertrauensmänner findet Anfang August seitens der Resormpartei in Döbeln statt; sobald die Ent scheidungen der Parteivorslände vorlicgen. Die Wahl selbst dürfte erst für di« zweite Hälfte des Monats Oktober an beraumt werden. * Die Jsteinnabme an Zöllen und Verbrauchssteuern hat im ersten Viertel des laufenden Finanzjahres 207,9 Millio- nen Mark oder 16,6 Millionen Mark mekr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres betragen. Zu dem Mehr hat in erster Reihe die Zuckensteuer, und zwar 7,6 Millionen Mark belgesteuert. Auch sämtliche übrigen Verbrauchsabgaben haben Ueberschüffe gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, allerdings in unbeträchtlicher Höhe, erbracht, nur bei der Tabaksteuer war ein Weniger von einer Viertel million Mark zu verzeichnen. Was die Entwickelung der Einnahme aus den Zöllen anlangt, so sieht es vorläufig nicht danach aus, als wenn die Zolleinnahme gegenüber dem Vor jahre eine starke Steigerung erfahren würde. Im ersten Viertel hat allerdings der Istertrag den gleichen des Vor jahres noch um 4,7 Millionen Mark Übertrossen, jedoch darf dabei nicht unbemerkt bleiben, daß die Solleinnahme, von der die Ausfuhroergütungen usw. in Abzug gebracht werden, für den gleichen Zeitraum ein Weniger von 7,1 Millionen Mark aufweist. Daraus kann geschlossen werden, daß der Jstertrag sich später ermäßigen wird, wenn sich die Einfuhr nicht gerade ungewöhnlich hebt. Die Erscheinung ist eine Folge davon, daß vor dem Inkrafttreten der neuen Zollsätze der Import sich stark gesteigert hatte, so daß jetzt au; vielen Gebieten ein B«arf für die Einfuhr von Waren aus dem Ausland« nicht vorhanden ist. Erireulich ist die andauernde Steigerung der Erträge der Reichsstempelabgaben. Sie haben im ersten Vierteljahr 18,3 Millionen Mark oder nahe zu 1 Million Mark mehr als im gleichen Zeitraum deS Vorjahres ausgemacht. Äon dem Mehr entfällt der Haupt- teil auf die Börsensteuer. Die beiden Hauptbetriebsverwal- tunoen des Reichs, Post und Eisenbahnen, weisen gleichfalls Mehreinnahmen auf, jene im Betrage von 7P, diese in Höhe von 2P Millionen Mark. * Wieviel verdient der „Sachsengänger"? Diese Frage findet ihre Beantwortung in einer amtlichen Bekannt machung des Kreisblattes für Osterode, in welcher der Vor sitzende der Veranlagungskommiffion erklärt, daß diese Arbeiter zu niedrig besteuert werden. Sie sind meistens zu den fingierten Normalsteuersätzen von 2,40 und 4 ver anlagt, obwohl der Lohn, wie es in der Bekanntmachung heißt, fürdieDauer einer Saison im Regierungs bezirk Düsseldorf für einen Maurer 1377, Zimmermann 1377, Hauer 1400 Lehrhauer 1280, Hochofenarbeiter 1400, Verlader und Ablader 1350, Koksfcchrer 1380, Erdarbeiter und Handlanger 1100, Platzarbeiter 1100 betrage. Wenn auch anzurrkennen sei, daß verheirateten Arbeitern, die ihre Familie znrücklassen, durch den doppelten Wohnsitz Mehr ausgaben entstehen, und daß die Kosten der Hin- und Rück reise wohl abzugsfähig seien, so sei diese Veranlagung doch wesentlich zu gering. Die Zahlen illustrieren jedenfalls, einen wie guten Verdienst die Arbeiter im westlichen In dustriegebiet haben. * Wahl in Stade. Aus Geestemünde wird gemeldet: Eine gestern hier abaehaltene Delegiertenkonferenz der National liberalen des Wahlkreises Stade stellte einstimmig für die Ersatzwahl den Brauereibesitzer Senator Reese auf. Die Freisinnigen beschlossen in einer ebenfalls gestern stattge Leipziger Tageblatt. Montag, 3«. Juli 1906. halsten Konferenz, wieder den Lehrer Otto von Charlotten- bürg aufzustellen. * Kleine politische Nachrichten. Für die Reichstags ersatzwahl in Hadersleben-Sonderburg ist von dem dänischen Wählerkomitee einstimmig der Landtagsabgeordnete Hanssen-Apenrade ausgestellt. — Die ausständigen Vuch- bindereiarbeiter und Arbeiterinnen in Stuttgart nah men in einer gestern vormittag abgehaltenen Versammlung den am Freitag in Leipzig zwischen den Arbeitgebern und den Vertretern der Arbeiter vereinbarten Tarifvertrag an. Die Arbeit wird am Dienstag wieder ausgenommen werden. Ausland. Frankreich. * Die Altersversorgung. Die Budgetkommission der Kammer, die trotz der Hitz« unentwegt arbeitet, beabsich tigt, am Dienstag den Finanzminister Poincare und den Minister des Innern Clemeneeau über die Frage der Anwendung des Altersversorgungsgesetzes zu hören. Die Regierung hatte diesbezüglich «inen Kredit von 10 Millionen in das Budget 1907 eingestellt, jedoch erhob sich hiergegen Protest, da auf die zu versorgenden Greise nur eine Unter stützung von 5 Frcs. monatlich fallen würde, mit welcher es allerdings schwierig ist, sich satt zu essen. Daher dringt die Budgetkommifsion aui sofortige integrale Anwendung des neuen Gesetzes, was für 1907 eine Ausgabe von 23 Millionen bedeutet. Es müssen also noch 13 Millionen gesunden werden. ' Wahl eines Republikaners in der Vendee. Bei der in Roche-sur-Aon (Dep. Vendsej stattgehabten Ersatzwahl zur Deputiertenkammer wurde der Republikaner Lacombe gegen den Konservativen Derouge gewählt. Der Wahlkreis war vorher durch einen Konservativen vertreten. Ruhland. * Zur Neubildung des russischen Kabinetts. Wie dem „Bert. Lok.-Anz." aus Petersburg gemeldet wird, gibt Premierminister Stolypin trotz des ersten Mißerfolges die Hoffnung auf Bildung eines Koalitionskabinetts nicht auf. Er unterhandelt mit mehreren Politikern, darunter Stachowitsch. Nach den letzten Meldungen haben sich einige Führer der „Partei friedlicher Reformen" zum Eintritt in das Kabinett Stolypin unter folgenden Be dingungen bereit erklärt: Einberufung der Reichsduma spätestens im September dieses Jähres, keinesfalls erst am 5. März, Erweiterung der Kom petenz der Reichsduma und Einschränkung der Befugnisse des Reichsrats, Reorganisation der Gerichte, Aufhebung des Kriegszustandes und des außerordentlichen ver stärkten Schutzes, Abschaffung der Todesstrafe durch kaiserlichen Ukas, Reform der Semstwo-Institutionen, Gleichstellung der Juden, Zulassung der nicht russischen Sprachen in den Grenzländern zum Gebrauch bei den niedersten Behörden, Ausarbeitung von Gesetzentwürfen, betreffend bürgerliche Freiheiten, behufs Einbringung in der nächsten Dumasession, Amnestie, wenn auch keine voll ständige. Agrarreform auf Grund des Kutlerschen Projektes. Diese Bedingungen soll Stolypin akzeptiert haben; er soll auch den Kadetten Kutler ins Kabinett be rufen wollen. — Die oben erwähnte „Partei friedlicher Reformen" ist, wie schon früher erwähnt, aus dem „Verband vom 30. Oktober" hervorgegangen und von den ehemaligen Deputierten Grafen Heyden und Stachowitsch organisiert. Di« Organisatoren hoffen, zum Führer der neuen Partei 'Schipow zu gewinnen. Da das Programm dieser Partei im Vergleich zu dem des „Verbandes vom 30. Oktober" erheblich erweitert ist, so besteht Aussicht, daß di« rechtsstehenden Ka detten ihr beittketen. * Die Meuterei im Scwskij-Negiment in Poltawa, die gestern bereits telegraphisch gemeldet worden ist, stellt sich wieder einmal als eine sehr schwere heraus. Ein Teil des Regiments marschierte in vorvergangener Nacht be waffnet aus den Kasernen. Eine große MenZe erwartete sie auf den Straßen und schloß sich ihnen an. Sic wandten sich ins Artillerielager, überrumpelten die erste Batterie, bespannten die Kanonen und zogen gegen das Gefängnis, um die politischen Gefangenen zu befreien. Der Kommandierende rückte mit einer Abtei lung Maschinengewehre gegen die Menge und feuerte auf die Meuterer, als sie eben ins Gefängnis einzudringen begannen. Die Meuterer ergriffen die Flucht und ließen einen Toten und eine Anzahl Verwundete zurück. Die Ent flohenen meldeten sich dann reuig in ihren Kasernen. Bald nach Mitternacht war die Stadt wieder vollkommen ruhig. Zu bemerken ist, daß die Maschinengswehrabteilung vom Jelctzer Regiment war, das erst unlängst gemeutert hat, jetzt aber vollkommen zuverlässig ist. In Poltawa wohnen viele Anarchisten. * Ein Arbeiterausstand ist in Jusowka in einer von vielen Tausenden von Bergarbeitern abgehaltenen Versammlung beschlossen worden. Wegen Auflösung der Reichs- duma wird dort die Arbeit in allen Hüttenwerken einge stellt. Infolgedessen sind Dragoner nach Jusowka abkom- mandiert. Marokko. * Der Thronprätendent befand sich, wie der „Matin" aus Melilla berichtet, nicht unter denjenigen Truppen, die vor einigen Tagen von den Sultanstruppen an den Ufern des Mulahja geschlagen worden sind. lleiprigrr Nngelegevdrileil. Wetterbericht be» kgl. sächf» meteorst Institut» Dresden. Voraussage für den LL. Juli. Mäßige nördliche Winde, vorwiegend heiter, trocken, Temperatur nicht erheblich geändert. Leipzig, SO. Juli. ! Ordensverleihung. Der König hat dem besoldeten Stadtrat Herrn Georg Wunder in Leipzig die Krone zum Ritterkreuze 1. Klasse des Albrechtsordens verliehen. * Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg passierte in vergangener Nacht auf der Reise nach Bayreuth, von Scyoerin kommend, unsere Stadt. ! Auszeichnung. Die Kgl. Kreishauptmannsckast Leipzig hat den nachgenannten, bei der Firma Hübel « Dcnck in Leipzig, Tauchaer Straße 15b, beschäftigten Personen, näm lich den Herren Kontrolleur Hermann Max Reiche in L.-Thonberg und dem Obermarkthelfer Gustav Adolph Kretzschmar in L.-Neusellerhausen je ein« Belobi- aungsurkunde ausgestellt, die ihnen heute an Rats stelle in Gegenwart des Inhabers der Firma, Herrn Carl Friedrich Hübel, ausgehändigt worden sind. ** Neuer Friedhof in L.-Sellerhausen. Die Stadtver ordneten hatten di« Instandsetzung und Verbesserung der beiden Brunuen auf dem Neuen Friedhof in L-Seller- hausen mit 1255 Kostenaufwand abgelehnt und den Rat ersucht, den Friedhof mit Wasserleitung und den dcuu gehörigen Ständern zu versehen. Ern Anschlag hat er geben, daß hierdurch Ausgäben in Höhe vom 4500 ent stehen werden. Der Rat hat däher beschlossen, d i e Brunnen beizubehalten, und hat die Stadtverord neten ersucht, die oben genannten 1255 ^l. nunmehr bewilligen zu wollen. Zur Erläuterung bemerkt der Rat, daß vom Wasserwerk und Gesundheitsamt empfohlen werde, öffentliche Brunnen nur dann zu beseitigen, wenn dringende Grüikde vorliegen. Solche seien in diesem Falle nicht vorhanden. ** Leipzig im Blumenschmuck. Auf «ine Eingabe des Vorstandes des V e r ke hr sv e re i n s hin hat der Rat be schlossen, dem genannten Vereine auch in diesem Jahre einen Beitrag von 500 ^l. zur Ausstattung zweier Preise, sowie als Beihilfe zu den sonst erwachsenden Kosten des Wett bewerbs „Leipzig im Blumenschmuck" zu gewähren. Die Stadtverordneten sind um ihre Zustimmung ersucht worden. * Wo sind sie, die vom Breitensteine — Zu unserem lokalen Leitartikel vom vergangenen Freitag erhalten wir folgende Zuschrift aus Jena: In der Nummer vom 27. Juli Ihres geschätzten Blattes bringen Sie eine Er klärung obiger Strophe, die inhaltlich wohl nur auf Ver mutungen beruhen dürste. Die richtige Erklärung dürfte felgende sein: Der „Breitenstein" hieß in Jena früher die Erweiterung der Saalzasfe an der Kreuzung mit der Schloß, und Oberlauengasse, jetzt scherzweise „Pariser Platz" genannt. Drei Häuier davon entfernt stand in der Oberlauenzasse an der Ecke des Einganges zum „Sack" das Haus des bekannten und wegen seiner Strenge wenig be liebten Pedells Kahle lKahle kommt, Kahle kommt. Kahle kommt von Jene usw.), das vor zwei Jahren einem Neubau weichen mußt«. Diesem Kahle wurden von den Studenten öfters Serenaden in Gestalt von Katzenmusiken.dargebracht, und einmal stieg die Erbitterung gegen ihn so hoch, daß durch die herzförmigen Ausschnitte in den Fensterläden die Scheiben eingestoßen, die Haustür erbrochen und die innere Einrichtung des Hauses fast vollständig demoliert wurde. Kahle mußte, um sein teueres Leben in Sicherheit zu bringen, über den Dachboden in das Nachbarhaus flüchten. Zu diesen Demonstrationen versammelten sich die Stu- denten gewöhnlich auf dem Breitenstein und waren trotz aller Aufforderungen der Pedelle nicht zum Fortgehen zu be wegen, so daß sie, wie es zutreffend in dem Liede heißt, „nicht wankten und nicht wichen." Sonderzüge. Der gestern anläßlich der Dres dener Vogelwiese von hier, Borsdorf und Wurzen nach Dresden abgelassene Sonderzug zu ermäßigten Presten hatte eine sehr lebhafte Benutzung. Er mußte in zwei Teilen abgelassen werden und beförderte 1260 Personen. — Für die Arbeiter der Engelsdors er Eisenbahn-Werk stätten kamen heute vom hiesigen Bayerischen Bahnhofe aus zwei Sonderzüge in Verkehr. Mit ihnen wurden etwa 1500 Personen nach Plauen i. V. befördert. — Zur Be wältigung des sehr starken Ausflugsverkehrs machten sich gestern vier Sonderzüge zwischen hier und Großbothen nötig, die sämtlich voll besetzt waren. n Sächsischer Landesverein des Evangelischen Bundes. Der Landesverein zählte am Schluss« des letzten Berichts jahres 100 Zweiavereine mit 6 angeschlossenen Ortsgruppen und 3 selbständigen Ortsgruppen mit zusammen 28 611 Einzelmitgliedern. Der Zuwachs an neuen Zweigvereinen und Ortsgruppen betrug 12 bez. 3. Der Zweigverein Niederstriegis schloß sich an den neu entstandenen Zweig verein Roßwein an. Die drei Ortsgruppen Wechselburg, Lunzenau und Dohna wurden Zweigvereine. Der Zuwachs an Einzelmitgliedern belief sich im Berichtsjahre auf 2266- Im Gesamtvorstand besitzt der Landesverein 25 Stimmen. Als körperschaftliche Mitglieder traten dem Landesverein nen bei eine Stadtgemeinde, fünf Kirchenvorstände und sechs Vereine. Einschließlich der dem Landesverein ungegliederten Vereine und Körperschaften mit gegen 21 500 Mitgliedern umfaßt der Landesverein rund 50 000 Mitglieder. Im Be- richtsjahre wurden drei Vorstandssitzungen gehalten. Kreis verbände sind bis jetzt neun entstanden. Ausschließlich einer erst im nächsten Kassenbericht erscheinenden Spende von 10 000 F gingen im Rechnungsjahre 1905 . für die evangelische Bewegung in Oesterreich 37 857,54 ein. Für das Lutherstist in Thammenhain wurden aus der Landes- vereinskaffe 300 ^l, für die zu gründende Diakonissenanstalt in Lehn in 50 -ll gewährt. Die Auflage des „Evangelischen Bundesboten" beträgt 30 000 Stück. * In Verwahrung des Polizeiamtes befindet sich ein vierrädriger, blauaestrichener Handwagen, der im Fe bruar einem Diebe abaenommen worden war, der Dieb stähle von Bleirohr auf Neubauten ausgeführt hatte und den Wagen in Stötteritz gestohlen haben will. Der Eigen tümer des Wagens kann sich bei der Kriminalpolizei melden. * Vereiteltes Sittlichkeitsattentat. Am Freitag nach mittag in der 2. Stunde versuchten zwei Unbekannte in der Linie, in der Nähe der weißen Brücke, ein junges Mädchen gewaltsam in das Gebüsch zu ziehen. Aus die Hilferufe des Mädchens kam ein Radfahrer dazu, bei dessen Nahen die Unbekannten, die offenbar em Sittlichkeitsatten tat geplant hatten, die Flucht ergriffen. Einer der Männer war 26—28 Jahre alt, lang und schmächtig, hatte kleines schwarzes Schnurrbärtchcn. Von dem anderen kann nur gesagt werden, daß er hellgrauen Anzug trug. * Jestgenommen wurde ein 30 Jahre alter Arbeiter aus Halle, der in einer Holzhandlung in Plagwitz beschäftigt gewesen und kürzlich nach Unterschlagung von 500 .1k flüchtig geworden war. Das Geld hatte er vertan. — Ein schon viel fach vorbestrafter 32 Jahre alter Kaufmann von hier kam in Hast, weil er in zahlreichen Fällen sich unter Bei legung eines falschen Namens von Geschäftsleuten Geld beträge erschwindelt hatte. — Dasselbe Schicksal erreichte eine schon mehrfach bestrafte 56 Jahre alte Vermiete- r i n aus Sohlen die dringend verdächtig ist in der Markt- Halle Taschendiebstähle verübt zu haben. — Zur Rechenschaft gezogen wurde ein 12iähriger Knabe, der im Oswiertel kleinen Kindern Geldbeträge abgenommen hatte. * Nach Unterschlagung von 48 000 Kronen, bestehend in Tausendkronennoten, ist von Pest flüchtig geworden der 19 Jahre alte Kanzleidiener Gabriel Rozsa. Er ist von großer hagerer Gestalt, hat auffallend kränkliches Aussehen, schwarzes kurzgeschnittenes Haar, spricht ungarisch und deutsch. In seiner Begleitung befindet sich sein Bruder Ladislaus Rozsa. Dieser ist 21 Jahre alt, klein und schmächtig, hat gebräuntes Gesicht, braunes Haar und eben solches Schnurrbärtchen. * Gestohlen wurde aus Wohnungen in der Brau- straße eine Nähmaschine, in der Kochstraße ein goldener Herren-Siegelring mit rotem Stein, und in der Stern- wartenstraße ein dunkler, karierter Jackettanzug- aus einem Garten am Schönefelder Weg eine Anzahl Hühner und Tauben, die an Ort und Stelle abgeschlachtet wurden; in der G e l l e r t st r a ß e ein Fahrrad, Marke „Blücher", Nr. 20058, von einem Unbekannten, etwa 27 Jahre alt übermittelgroß mit gebräuntem Gesicht; aus einer Badeanstalt in der Südvorstadt eine ältere goldene Herren-Zylinderuhr mit Schlüsselaufzug. * Vermißt wird seit dem 25. d. M. aus der elterlichen Wohnung in der Fabricestrahe in Gohlis der 14 Jahre alte Schulknabe Wilhelm Dorschei. Der Knabe ist von kleiner, schmächtiger Gestatt, hat schmales Gesicht, dunkel braunes Haar, trug weißes, blaugestreiftes Äarchenthemd und braune Manchesterhose. * Unfälle. Gestern nachmittag wurde in der Windmühlen- straße eine 35jährige Arbeiterin von einem Motor zweirade zu Boden gerissen, wobei sie erheblich an der Stirn verletzt wurde. — Heute vormittag wurde in der Kochstraße einem Schmiedegesellen durch em Pferd beim Be schlagen der rechte Unterschenkel zerschlagen. Der Ver letzte fand Aufnahme im Krankenhaus«. — In der Goethe- straße kam gestern abend ein Klavierspieler beim Aufspringen aus einen im Gange befindlichen Motorwagen zu Falle und zog sich dabei mehrere blutende Verletzungen zu. — Heute früh gegen ^8 Uhr stürzte der etwa 10 Jahre alte Sohn des Schneidermeisters Eller, Friedrichstraße 21, beim Spielen von einem dort stehenden zweiräderigea Kohlenwagen und brach dabei den rechten Unterarm. Nur oer umgegena. * Pegau, 30. Juli. (Aus dem städtischen Kolle gium.) Di« städtischen Kollegien bewilligten dem Zentral komitee der deutschen Vereine vom Roten Kreuz in Berlin sür die Zwecke des Samariterdienstes in Deulsch- Südwestafrika einen einmaligen Beitrag von 100 -<l. — Die diesjährige Verpachtung der städtischen Obst anlagen ldarunter auch die junge Anlage in der Nieder- aue), brachte einen Erlös von 374 .K. gegen 230 im Jahre 1905. — Im Stadtverordnetenkollegium regte dessen Vor steher Herr Oberlehrer Müller die Herstellung eines Springbrunnens im Schwanentelche und die Auf stellung eines Trinkbrunnens in den Promenaden an. — Gegen die Linienführung der künftigen Bahn Pegau- Kieritzsch und die Anlage eines Bahnhofes im Nor- den der Stadt war aus Interessentenkreisen Vorstellung er hoben worden. Das Kgl Finanzministerium bat nun ent schieden, daß es bei der vorgesehenen, der Sachlage am meisten entsprechenden Linienführung und der Anlage eines Bahnhofes im Norden der Stadt Pegau zu bewenden habe. Nur Zacbren. * Dresden, 30. Juli. * Beginn des Schuljahres. Die Stadtverordneten hatten in ihrer Sitzung vom 29. Juni in Abweichung von einer Ratsvorlage beschlossen, den Beginn des Schuliahres künftig auf den 2. April sestzusetzen. Sie batten gleich zeitig den Rat ersucht, dahin zu wirken^ daß das Osterfest gesetzlich festgelegt und der Anfang des Schuljahres auf den Herbst verlegt werde. Soweit dieser Beschluß die Festsetzung des Schuljahrbeginns für den 2. April ausspriHt, wurde er vom Stadtrate autyeheißen, der im übrigen aber beschloß, dem Kultusministerium Bericht zu erstatten. den man sofort freudig begrüßen würde, wenn man ihm nur die entstellende Maske abnehmen könnte. Endlich erbarmte sich ein Kellner und las mir vor, was auf der Karte stand, und unter vielen Unbekannten begegneten mir so wackere Leute wie Beefsteak, Schnitzel, Kartoffelsalat. Damit war mein Schicksal für die Dauer meines Aufenthalts in Kiew besiegelt: Beefsteak, Schnitzel und Kartoffelsalat ist hier die Losung. In Moskau aber werde ich ein deutsches Gasthaus suchen, um aus diesem Jammer herauszukommen und meine Speisekarte mannigfaltiger zu gestalten. In Kiew wohnen zwar sehr viele Juden, deren „jiddisch" weiter nichts als etwas verdorbenes Deutsch ist, trotzdem aber ist es hier schwieriger ourchzukommen, als in Odessa. Tort gab es drei oder vier deutsche, Buchhandlungen, was auf eine stark deutsche Bevölkerung schließen läßt, in Kiew habe ich nichts dergleichen gesehen, und schon die polnischen Bücher, die wenigstens in den uns geläufigen lateinischen Lettern gedruckt sind, kamen mir wie willkommene Boten aus der heimischen Welt vor. Von den Tagesereignissen aber sah und erfuhr ich hier nicht mehr als in Odessa. Alles schien ruhia seinen alten Gang zu gehen, und nur die illustrierten Witzblätter in den Zeiiungskiosken, welche allerlei bekannte Leute wie Pobje- dvnoszew usw. verspotteten, brachten mir leise Kunde von den Dingen, welche die russischen Gemüter bewegen. Ich vermute, daß Kiew gerade kein Herd der revolutio nären Bewegung ist, trotz der hier so zahlreichen Juden und der wahrscheinlich ehenmlls zahlreichen Polen. In dieser heiligen Stadt, die alljährlich von vielen hunderttausend Pilgern besucht wird, scheint die russische Autokratie und Theokratie fester zu stehen als anderswo, wenn ich den Ein drücken trauen darf, die ich in den Kirchen empfing. Dort drängten sich die gläubigen Scharen so, daß ich stark an den 'ranrösischen Wallfahrtsort Lourdes erinnert wurde, und in Mekka können die frommen Moslim ihre Gebetsübungen nicht eifriger machen, als ich es in Kiew an den orthodoxen Pilgern sah. Das ging so weit, daß ich hier und da in Ver legenheit, um nicht zu sagen. Ängst geriet, da mir die Ge bräuche gänzlich unbekannt waren und ich deshalb nicht ein mal vas äußerliche Gewand deS Schafes annehmen konnte. Indessen geschah mir nichts, und man ließ den Wolf un gehindert und unbelästigt durch die heiligen Stätten wan- dern, ohne sich anscheinend über sein Ketzertum zu ent- ietzen oder zu erzürnen. Geht es so weiter, so werde ich doch noch heil und ganz aus Rußland beimkebren, was meine Pariser Freunde mir als höchst problematisch vor stellten. Aber ich werde mich dock> freuen, in Moskau und Petersburg in eine mehr europäische Umgebung zu kommen, denn diese Knebelung meiner Zunge fängt an, äußerst ungemütlich zu werden, und wenn ich nicht bald jemand finde, mit dem ich plaudern kann, ist mir der Tod durch Platzen gewiß. * * Sammlungen alter Kunst. Ein Aufsatz der „Kunst- chronik" bestätigt die Meldung, daß die Sammlung Hainauer in Berlin verkauft worden sei und über London mutmaßlich nach Amerika wandern würde. Sie wurde sofort verpackt und ist bereits seit einer Woche in den Verkaufsräumen der Firma Duveen in London zur Schau gestellt. DaS ist nun glücklich die dritte große Sammlung alter Kunstwerke, die im Laufe von wenigen Monaten von Deutschland an da» Ausland verschachert worden ist: zuerst die Sammlung des Barons Albert v. Oppen heim, die durch Herrn Seligmann in Paris an Pierpont Morgan um 2 500 000 verkauft ist, dann die Sammlung Wenke in Hamburg, die um »ine Million Mark denselben Weg gegangen ist, und jetzt die Sammlung Hainauer, die von Dnvern um fünf Millionen erworben ist. Sammlungen von dieser Bedeutung gibt eS nicht mehr in Deutschland; sie waren weitaus die hervorragendsten Sammlungen in ihrer Art, und ähnliche Sammlungen lasten sich überhaupt nicht mehr zusammenbringen. Das sind unwiderbringliche Verluste. Und sie sind nicht etwa die ersten. Bor kaum S Jahren hat Herr Gutmann in Berlin seine hervorragende Sammlung von deuticbrm Silber verkauft, gleichfalls an Herrn P. Morgan, um 1 Million Mark; und vor ihr ist die in ihrer Art weitaus groß artigste Sammlung deutschen Silbers, die von Baron K. M. Roth schild in Frankfurt, an feine Erben nach Frankreich gewandert. Daß auch auf den Versteigerungen der letzten Jahre, von Pannwitz, Dahl, Schubert und so fort das Beste nach dem Auslande gegangen ist, ist allbekannt. — Ueber dir Kollektion, die der verstorbene Milliardär Beit 1892 begonnen hat, schreibt in de»selb-n „Kunst chronik" Wilbelm Bode: „Bett hat ohne Zaudern zugegriffen, wo sich besonders günstige Gelegenheit bot: au» der Sammlung Dudley, vor allem ans der Galerie Walter» und Lord P. Elinton Hope hat er die wertvollsten Stücke gewählt, und diesen Bestand durch glückliche Käufe bereichert. Aehnlich bat er rS mit den Werken der Kleinkunst gemacht. Das neue, in der Mitte von Park Lane gelegene Hans, mit dem Ausblick in den Lyd« Park, gibt dos beredteste Zeugnis für der Geschmack und die Gesinnung seines Erbauer». Dir Halle zeigt Renaissancestil und bot in einem vrächtigrn Mannorkcnnin von Rovezzano, einem stattlichen DovpelvortrSt von Veronese und einigen klassischen Florentiner Möbeln und Broncen die vornehmste Ausstattung, die reicher Blumenflor farbig belebt. Alle anderen Räume des Erdgeschosses sind im Regencestil gehalten, die kleineren Räume des ersten Stockes haben dagegen einfachere moderne eng lische Einrichtung, die zum Teil der alten Wohnung entlehnt sind oder sich ihr anschließen. In dem Arbeitszimmer sind die Wände mit der bekannten Folge der Geschichte des verlorenen Sohnes von Murillo auS der Sammlung Dudley bedeckt. Das Eßzimmer schmücken ein paar statttiche Damenbilduiste von Nattier. DaS vordere Drawing Room enthält ausschließlich englisch« Gemälde des 18. Jahrhunderts, meist Porträts, sämtlich Meisterwerke von Sir Joshua Reynolds, Hopner, Romney und so fort. DaS anstoßende Zimmer, mit dem Ausblick in den Wintergarten, enthält als Wandschmuck die gewähltesten Bilder der holländischen Genremalrr, darunter zwei der schönsten Bilder MetsuS: den „Briefschreiber" und die „Briefleserin'', die „Milchmagd" von N. Mae»", den bekannten „Bries" von Jan Vermeer, mehrere Gemätde von A. van Osiade von ähnlicher Qualität und andere mehr. DaS Billardzimmer birgt an den Wänden verschiedene große LandschaftSgrmäldr, die auch nach Qualität als di« Meisterwerke von Jacob RuiSdael, Hobbema und Willem van d« Veld« be zeichnet werden können. In den oberen Zimmern sind von Jan Steen, PH. Wonwrrman, Rembrandt (darunter rin svätet brrrkiche» Porträts Isaac van Ostad«, Jacob Ruis- vael. D. Tenier» und anderen Werke von älmltcher Treff lichkeit aufgestellt. Der Sammlung der Gemälde kommt die der Majoliken an Zahl und Güte gleich: neben italienischen Majoliken der besten steil eine im Privatbesitz wohl einzig vollständige Samm lung von hispano-maurrSkrn Fayencen. Und mindesten- von gleicher Bedeutung ist die Kollektion der Bronzen, zumeist italienische Bronzestaturtteo, darunter Meisterwerke von Pollaiuolo, Riccio, Bellaao und so fort, wie sie im Privatbesitz sich nur noch io den Sammlungen Saltiag und Morgan be find«». Von;der ganzen Sammlung, die voraussichtlich in der Hand seine» einzigen Bruder» Otto Beit beisammen bleiben wird, hat Bode vor ein paar Jahren einen räsonierenden Katalog angefertigt. Daß Beit» Name auch in den großen öffentlichen Sammlungen stet» dankbar genannt werd«, dafür hat er durch Legate seiner beiden herrlichen großen Bildnisse von Sir Joshua Reynolds an dir National Gallery in London und an da» Kaiser Friedrich-Museum in Berlin gesorgt, wie er diesen Samm lungen und vor allem den Museen seiner Vaterstadt Hamburg auch schon bei Lebzeiten wertvolle Geschenke gemacht hctt." * Kleine Ltzrantk. An« Bayreuth wird der „Frkf. Zig." über den Abend der ..Götterdämmerung" »och gemeldet: Das Publikum brach in tosenden Beifall und Hervorrufe Richters aus, wie sie bier noch nicht gehört wurden, waS aber der Stimmung nicht eben zuträglich war. Im Wandelgaug deS Festspielhauses, war heute angeschlagen: „Da es auch diese» Jahr b« der Auffüh rung des ParsifalS sich ereignet, daß einige aus wohlgemeinter, wenn auch irrtümlicher Pietät den Beifall de» Publikums durch Zischen niederzodrücken versuchen, siebt sich die Verwaltung der Festspiele veranlaßt kund zu tun, daß eS ausdrücklicher Wunsch deS Meister- selbst war, am Schluß deS Werke» da» Bild zu zeigen, damit dem Publikum Gelegenheit geboten werde, den darstellenden Künstlern ihren Donk zn äußern." — Wie un» aus Jena geschrieben wird, hat der a. o. Professor der Geologie in Jena Dr. Johanne» Walther einen Ruf al» Nachfolger de» verstorbenen Prof. Freiherr» v. Frstlch nach Halle al» Ordinarius für Geologie und Paläontologie sowie Direktor de» Mineralogischen UuiversitSISinststut» erhalten und wird, den» Bernehmen nach, dem Rufe Folge leisten. Professor Walther, zu Neustadt a. d. Orla geboren, ist 46 Jahre alt; er hat zn geologischen Studien Aegypten und Borderasieo, Ostindien und Ceylon. Nordamerika und die Turkmenenwüfle bereist und wirkt seit 1890 al» Professor in Jena. Bon seine» Büchern sind na mentlich „Geologie al» historische Wissenschaft" «nd „Vor schule der Geologie" weiterhin bekannt geworden. — Der jetzige Direktor Drngg, der früher dem Dreberschen Schliersrer- Enfrmble angehörte und später «in eigene» Bauerntheater gründete, hatte Dreher» Impresario Ludwig Fenster wegen Be leidigung verklagt. Dieser hatte di« Bauern-Echthrit der Dengg- schen Truppe angezweiselt und behauptet, daß sich Berof»schausvteler darunter befänden. Da» Schöffengericht am Landgericht I in München hat zugunsten de» Klägers Denga entschieden und den Angeklagten Fenster zu 25 Geldstrafe verurteilt. Inter essant war die Aussage Konrad Dreher», der al» Zeuge und Sachverständiger meinte, dem Publikum sei es egal, ob es Bauern oder Beruf-schauspieler seh« — Ja Pari» wurde da» Denkmal de» ehemaligen Kritiker» des „Trmps", Gustave Larroumrt, auf dem Platze vor dem Thöätre Franyai» enthüllt. — Der Streit, den Pietro MaScagni gegen da» Kon servatorium von Pesaro, da» ihn an» seiner Stellung al» Letter entlasten hatte, geführt hat, ist jetzt endlich zum Abschluß gekommen. Der Apellhof zu Rom entschied, daß da» Konser vatorium an Ma-cagni eine Entschädigung-summr für seine Ent lastung zu zahlen hab« — Da» 14. eidgenössisch« Musikfrst bat in Freiburg in der Schweiz begonnen. Der Hooptclon be stand in einer Gesamtausführung zweier vaterländischer Kompositionen durch Li« vereinigten 3000 Mnstker»
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