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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.08.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19060817027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1906081702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1906081702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-08
- Tag1906-08-17
- Monat1906-08
- Jahr1906
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Sette S. Rr. 4 t«. LV». Jahr«. Leipziger Tageblatt. Pros.eiior Hass.« einverstandenen, zur Frei, sinnigen Volkspartei gehörenden Ver trauensmänner erklären: „Zur Rechtfertigung un seres Verhaltens berufen wir uns aus die jedem Kenner der Verhältnisse bekannte Sachlage, wonach bei der Ueb er wacht der Sozialdemokratie nur eine gemein same Kandidatur aller Parteien noch Aussicht auf einen Erfolg Hot. Wir waren genau so, wie die Vertrauens, männer der übrigen Parteien, der Ansicht, dafr die Ver ständigung über diese gemeinsame Kandidatur lediglich durch eine von de« Vertrauensmännern im Wahlkreise selbst berbei-usührende freie Vereinbarung zu erzielen sein wird. Von der Richtigkeit unseres Handelns sind wir auch heute noch überzeugt und dieser Ueberzeuqung gemäß Wörden wir und unsere Freunde eine Sondert andi- datur, die dem gemeinsamen Gegner nur nützen könnte, das Ansehen unserer eigenen Partei aber in den Augen aller wohlmeinenden Mitbürger schädigen müßte, in keiner Weise W unterstützen in der Lage sein? — Damit stellen sich also die Vertrauensleute des Döbelner Wahlkreises in direkten Gegensatz zu dem Vorsitzenden des Landesvereins der Frei sinnen Volkspartei, Landtagsabgeordneten Günther, der eine Kandidatur Hass« von Partei wegen als unmöglich er- klärt und die Aufstellung eines freisinnigen Sondcrkandi- daten als wahrscheinlich bezeichnet hatte. * D«S Reichsschatzamt bat der „Natlib. Korresp." zufolge Veranlassung genommen, in eine Nachprüfung der Ange- legenheit Tippelskirch L Eo. einzutreten. Gleichzeitig wur- dm Schritte «rngeleitet, um in allen Zweiten der Reichs verwaltung genaue Erhebungen anzustellen, wie weit das bisher beliebte Verfahren, Geschäftsverbindungen mit Lie feranten «sw. anzuknüpfen, einer Revision zu unterziehen ist; insbesondere auch, ob und wie weit es angezeigt erscheint, in Zukunft die Mitentscheidung des Reichs^chakamts eme größer« Roll« spielen zu lasten, als bisher üblich war. * Geiossiunea. Am 14. August tagte in Berlin eine Konferenz der „Genossinnen", in der Genossin Baader über de« Stand der sozialdemokratischen Frauenbewegung refe rierte. Sie konstatierte zunächst, daß di« Zahl der weib lichen Vertrauenspersonen von 105 au: 325 gestiegen und die Auflag« der „Gleichheit", des Organs der sozialdemokratischen Jvaueu, von 12 000 auf über 16 000 gewachsen sei. * Der Breslauer Krawallprozeß. Im Prozeß wegen des Krawalls am Striegauer Platz zu Breslau rst fetzt 46 Arbeitern, einer Arbeiterin und einer — Hebamme s!j die Anklageschrift zuaestellt worden, und zwar wegen wörtlicher und tätlicher Bslezdigung von Arbeitswilligen und Schutz leuten, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Ungehorsam usw. 113 Belastungszeugen find geladen, denen die Verteidigung fast 150 Gegenzeugen geaenuberstellt. Nur fünf Angeklagte befinden sich noch im Haft. — Die gerichtliche Ausbeute des traurigen Falles scheint demnach nicht bezonderZ groß zu sein. * Kleine politisch« Nachricht««. Dem „Beri. Taaebl." zufolge ist für di« Mittelmeerreise des Kaisers n» Frühjahr 1907 wiederum der Pvstdampfer „Hamburg" von ver Hamburg-Amerika-Linie gechartert worden. — Der bischerige Referent beim Gouvernement von Deutich-Ost- afrcka, Regierunasrat Dr. v. Spaldina, ist mit Wirkung vom 1. April 1906 ab zum ständigen Hilfsarbeiter i« der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes ernannt worden. — Dem Leiter der deutschen Kolonialschule in Witzenhausen, früheren Dioisionspfarrer Fabarius, ist nach dem „Hann. Kur." der Charakter als Professor ver lieh«» worden. * Berichtigung. Die Notiz über Podbielskis Rücktritt in der heurigen Morgennummer enthält mehrere Fehler, auf die hier kurz hingewi«sen sei. So ist aus einer onrs posterior eine arcri» postorior geworden, ein „nun" wurde in «in „man", ein „das" in ein „daß" verwandelt. riuslanü. England. * D>« militärisch«« Ersparnisse. Nach einer Meldung de- „Standard" sind im Zusammenhänge mit den bereits angenindigten Reduktionen des Heeresbudgets weitere schwerwiegende Aenderungen in der Armee beschlossen worden. Bei den diesjährigen Herbstmonövern sollen starke Einschränkungen eintreten. Mehrere militärische Bildungs anstalten sollen eingehen. Frankreich. * Ei« vatikanischer Kommentar zur Enzyklika. Der vati kanische „Lstervatore romano" bringt einen halboffiziellen Kommentar zur Enzyklika des Papstes, worin er sagt, i m großen ganzen hab« der Papst erklärt, daß es Pflicht der Katholiken sei, Gott m«hr zu gehorchen, als den Menschen. — „Im großen ganzen" hat der Papst natürlich seinen selbst verständlichen Standpunkt in Form einer unbezweifelten Wahrheit zmn Ausdruck gebracht. In der Praxis wird Minister Briand recht haben, der die Enzyklika eine „Parade-Kundgebung" nennt und erwartet, daß die Kurie die Schaffung eines moäus vivendi stillschweigend geschehen lasten wird. Sie spricht kein tolerari posse, aber denkt cs und läßt eS nicht zum äußersten kommen. Auch die fran zösische Regierung wird ein Einsehen haben und zufrieden lein, wenn nur dem Gesetze kein pi'ener Widerstand geleistet wird. * Briand über dir Enzyklika, lieber di« schon gemeldet« Acußerung des Ministers Briand iss-er die päpstliche En zyklika lautet ein anderer Bericht, der sich durch größere Klarheit empfiehlt: Der Unterrichtsminister Briand erklärte einem Interviewer, das Gesetz werde keine Veränderung er- 'ahren, da es den Wünschen einer so großen Mehrheit der Bevölkerung entspreche. Sollte dem Gesetz ernster Wider, stand bereitet weichen, so habe der Papst nur ein« schlimmere Lage geschaffen. Bei der Einführung des Gesetzes habe der Minister sowohl die Möglichkeit eines Widerstandes, als auch die Annahme des Gesetzes seitens des Papstes ins Auge ge faßt und entsprechende Maßnahmen vorgesehen. Unter diesen befänden sich einige, die der Kirche eine unangenehme Ueberraschuno bereiten dürften, aber er wolle noch immer in der Enzyklika des Papstes nur eine Parade-Kund- gebuug erblicken und sei überzeugt, daß Pius X. geheime Instruktionen an die Bischöfe ergehen lasten werde, so daß schließlich doch die dem Gesetz entsprechenden Kultusgenosten- schaften akzeptiert würden. Rußland. * Der Brotkorb höher gehängt. Aus vollkommen zuver lässiger Quelle wird mitzeteilt, daß Popowzeff in den Semstwomännern nur regierungsfeindliche, oppositionelle und radikale Elemente sieht. Er hat den Semstwos daher jegliche Kredite verweigert und wird ihnen nur die ihnen vom Staate zukommenden 4 Millionen Rubel bewilligen. Dazu, daß er den Semstwos die diesjährigen Zahlungen kündigt, ist er nur dadurch veranlaßt worden, daß sie im entgegengesetzten Falle einfach nicht gezahlt hätten. Die Situation der Semstwos ist vielfach derart, daß sic nicht einmal die eigenen Angestellten bezahlen können. * Russisches. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus Odessa: Aus dem hiesigen Bahnhöfe überfielen gestern sieben Anarchisten einen Elsenbahnkassrerer, nahmen ihm 5500 Rubel und flüchteten daun. Als sie von Polizisten verfolgt wurden, warfen sie unter diese eine Bombe, wobei «in Poli zist gelötet und ein anderer verwundet wurde. Trotzdem gelang es, drei der Anarchisten zu verhaften. — In der Warschauer Vorstadt Wolawa explodierte gestern vor einer Prozession aus Rokitno zurückkehrender Pilger eine Petarde. Von einer vorbeimarschrercnden Militärabteilung wurde hieraus in der Richtung aus die Prozession geschossen, wobei 10 Personen verwundet wurden. Bulgarien. * Die Bulgaren in Marienbad. Der in Maricnbad ein getroffene König Eduard wird, wie bestimmt verlautet, heute der dort weilenden Prinzessin Clementine von Koburg einen Besuch abstatten und sodann den Fürsten von Bul garien empfangen, der an dem Diner beim König teilnehmeu wird. Vorgestern sand eine Begegnung des Fürsten Ferdi nand mit dem englischen Premierminister Campbell- Bannermann statt. — Hoffentlich wird König Eduard dem Fürsten eine sehr ernste Miene zeigen, wenn die Rede auf die entsetzlichen Greuel von Anchialo und die anderen Gc- tvalttätigkeiten seiner Bulgaren gegen die Griechen fällt. * Paubulgarisches Meeting. Der in Anchialo weilende Minister des Innern Pestow wird wahrscheinlich Sonntag zu dem panbulgarischen Meeting in Philippopel eintreffen, wohin sich auch Saratow begibt. Man verspricht sich davon einen ruhigen Verlauf des Meetings. * Fortdauer der autigriechischen Bewegung. Es fanden in mehreren Provinzstädten antigriechische Versammlungen statt, die ohne jeden Zwischenfall verlausen sind. Alle griechischen Häuser sind militärisch bewacht In Stanimaka und Karnabad besetzten die Bulgaren die dortigen griechischen Kirchen, nachdem sie von den Griechen gut- willig geräumt waren. Für die zum Sonntag geplante all bulgarische Versammlung in Philippopel sind große mili tärische Maßnahmen getroffen worden. Trotzdem verließen die meisten griechischen Familien fluchtartig die Stadt. Alle griechischen Kaufläden und Etablissements sind ge schlossen. * Der Brand von Anchialo. Die Untersuchungskommission in Anchialo gestattet niemandem den Eintritt in das Städtchen. Niedcrgebrannt sind etwa 900 von 1000 Häusern. Ter verhaftete griechische Bischof Wassilios verweigerte bis her jede Aussage. Kuba. * Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich — In Havanna ist ein Komplott zur Ermordung des Präsidenten Palma von Kuba entdeckt worden. Tie Palastwachen find verdopelt und andere Vorsichtsmaßregeln getroffen worden Ealisto, Garcias Sohn und andere Führer der Revolutiouspartei werden streng überwacht. Ghina. * Der erste konstitutionelle Versuch. Einer Meldung der „Morning-Post" aus Schanghai zufolge beabsichtigt der Generalgouverneur Juanschikai, versuchsweise in der Pro vinz Tschili eine konstitutionelle Regierung einzusühren. — Bekanntlich hat der Kaiser von China längst die Einbe rufung eines gesamt-chinesischen Parlaments für das Jahr 1912 zugesagt. Lriprigrr Ungrlrgendeilen. Wetterbericht -es kgl. fächs. nieteerel. Institut» Dresden. Voraussage für deu 18. August. Mäßig« nördliche Winde, ziemlich trübe, Gewitterregen, Tempe ratur nicht erheblich geändert. Leipzig, 17. August. o Auszeichnung. Die Königl. Kreishauptmaunschaft Leipzig hat dem seit 14. Juli 1881 ununterbrochen bei den Schieferdcckermelsteru E. Meyer L Krchhan tu Leipzig, Emilienstraße 48, beschäftigten Schieferdecker Herrn Fried- rich Carl Plat en in Leipzig eine Belobigungs urkunde verliehen, die ihm gestern in Gegenwart seines Meisters Krehhan an Ratsstelle ansgehändigl wurde. -^r. Souberzua »ach der Sächsische» Schweiz. Es sei s nochmals darauf aufmerksam gemocht, daß nächsten Sonn tag, den 19. August, ein Sonderzug zu ermäßigten Preisen von hier nach Dresden und der Sächsischen Schweiz verkehrt. Er verläßt den hiesigen Dresdner Bahnhof früh 4 Uhr 45 Min. und trifft 7 Uhr 28 Min. in Dresden (Haiwt- bcchnhof) und 8 Uhr 43 Min. in Schandau ein. Der Fayr- kartenverkanf wird schon Sonnabend, abends 7 Uhr, ge schlossen. * Neue Telegraphrnanstalt. In Röbschütz bei Orla münde ist am 16. August eine Telegraphen anstall mit öffentlicher Fernsprechstellc eröffnet worden. Die neue An stalt hält beschränkten Tagesdienst ab. * Die Förderung der landwirtschaftlichen Nutzgeflügel- zücht im Königreiche Sachsen wird mit Genehmigung des Königlichen Ministeriums des Innern nach einheitlichen Grundsätzen neu geregelt werden. Zur Errichtung, sowie Erhaltung von Zuchtstationen und durch Veranstaltung von Gcslügelstallschauen mit Preisverteilung sollen Beihilfen ge nehmigt werden. * Das Griecheuhaus (Kathariuenstrahe Nr. 4) moderni siert sich immer mehr. Nachdem man die schöne Holzarchi tektur im Hofe durch Einbauten und Jenstereinsetzen verun ziert Hal, sängt mau in der Straßenfront mit dem Einsetzen von modernen Fenstern an. Bekanntlich befindet sich seit dem 20. Oktober 1805 im Meiten Stocke die griechische Ka pelle zum heiligen Georg. Dort wohnt auch der Archimandrit. Das Haus hat deu Namen von den Griechen, die hier in früheren Zeiten wohnten. Durch den Aufenthalt der Griechen machte sich eine Kirche notwendig. Es wurde eine solche als griechischorthodoxe durch die Protektion des dama ligen Kaisers von Rußland im Jahre 1751 gegründet. * Neue Gosenstube. Die Nitterguts-Goscnbrauerei in Döllnitz kaufte das Grundstück Hainstraße Nr. 25 lbis jetzt Kulmbacher Ratskellers, um darin eine Gosenstubc einzu richten. O Iw Kristallpalasttheater tritt in dem neuen Pro gramm seit gestern Coco, der menschliche Pavian, aus, die xraat, at.trL«tioo, die wohl für die bevorstehende Messe bestimmt ist- Der Herr und Lehrmeister dieses aus der Gegend des Congo stammenden, jm vierten Lebensjahre stchenden Pavians ist ein Deutscher, Herr Armand Marcell. Er hat sich mit seinem gelehrigen Schüler eine Pantomime zurecht gemacht, die etwa als Restaurant- oder Hotelszene zu bezeichnen ist. Herr und Schüler, als Gigerln gekleidet, kommen in das Restaurant und nehmen, nachdem sie sich des Hutes und Rockes entkleidet haben, an einem Loche Platz. Eine schmucke Kellnerin bringt alsbald die Speisenkarte. Während Herr Marcell die Karte studiert, poussiert Coco gan^. ungeniert mit der Hebe, umarmt sie, küßt sie und setzt sich, als sein Herr die Sache bemerkt, mit der unschuldigsten Miene wieder an den Tisch. Sobald das Essen kommt, ißt er natürlich seinem Herrn di« Speisen weg, löscht ihm wie derholt das Zündhölzchen ab, mit dem er sein« Zigaretten anstecken will, und gibt schließlich, weil sein Herr kein Geld hat, der Kellnerin, da er ebenfalls „geplatzt" ist, seine Weste zum Pfand für die Zeche. Diese komische Szene fand bei dem sehr zahlreichen Publikum natürlich großen Beifall. Aber auch die andern neuen Nummern des Programms wurden sehr beifällig ausgenommen; so die tüchtige Lieder, sängerin Lucie Bernhards, die spanische Tänzerin Alice Resane und die beiden Exzentrics Frob «l und Rüge mit ihrem komischen und dabei doch unendlich schwie rigen Luftakt. Als tüchtiger Geigenspieler produziert sich Friedrich Regnis, der als Geigenmacher von Cre mona auftritt und uns, als eine Traumerscheinnng gedacht, die großen Geiger Pagamni, Sarasate, Kubelik und Remenhi in getreuen Masken vorführt. Als neue Nummern des Programms sind auch die amerikanischen Duetisten John- s o n und Wells zu begrüßen, die in ihrem soux nnck ckanso Außerordentliches leisten. Aus dem alten Programm sind die 7 Postillons, die diesmal eine reizende Kostüm szene „In der Soiree" bringen, der Humorist Walte, Steiner, temperamentvoll und treffsicher wie immer, und Ernst Thorn mit seinen überraschenden Illusionen zu nennen. Sie tragen mit dazu bei, das gegenwärtige Kristallpalastprogramm zu einer wirklichen Sehens würdig- leit zu gestalten. * Falsches Zweimarkstück. Ein Unbekannter ver ausgabte in einem Produktengeschäst in der Breitenfelder Straße in Gohlis ein falsches Zweimarkstück beim Einkauf einer Kleinigkeit Das Falschstück trägt das Münz zeichen X, die Jahreszahl 1905 und das Bildnis Wilhelm II. Freitag, 17. August 1V0V. Es ist leichter als die echten Stücke, fühlt sich fettig an und die Rändcrung ist schlecht hergestellt. Da noch mehr der artige Falschstücke austauchen dürften, sei hiermit gewarnt. * Roher Bursche. Zur Nachtzeit belästigte in der Kirch straße zu Neustadt ein junger Bursche, dessen Persön lichkeit durch die Polizei sestgestellt werden konnte, Vorüber- gehende mit den unflätigsten Redensarten. Es wäre er wünscht, wenn diese Personen, di« an dem Gebaren offenbar Aergernis genommen haben, sich bei der Polizei melden würden. * Verhaftet wurde ein 25 Jahre alter Hausdiener aus Reudnitz, der in einer Wohnung in Gohlis einen Schlaskollegen um 40 ^l. bestohlen hatte; ein 16jähriger Schreiber aus Möckern, der aus einem Geschäftslokal in der Neichtzstraße, wo er für feinen Prinzipal Aufträge zu erledigen hatte, Geldbeträge von 120 und 40 .L. entwendete und ein 29 Jahre alter Scherenschleifer aus Thier bach wegen Verbrechens nach 8 176 Abs. 1 des R.-St.-G.-B. * Totaesahrcn. Heute vormittag gegen II Uhr wurde in Leutzsch von einem Kraftfahrzeug ern etwa sechs Jahre alter Knabe überfahren. Der Kleine wurde dabei so schwer verletzt, daß er im Diakonissenhause, wohin er sofort gebracht wordm war, alsbald verstarb. * Ein Nachschlüsieldieb verschaffte sich Einlaß in eine Wohnung in der Bernhard st raße zu Anger-Crotten dorf und entwendete 70 und eine goldene Damen-Remon- toiruhr. Beobachtet wurde ein Unbekannter, etwa 27 Jahre alt, mittelgroß, mit blondem Schnurrbart. * Eiubruchsdicbstähle. Mittels Einbruchs wurde ans einem Kontor an der Theresienstraße en Eutritzsch ein Mantel von gelblichem Gummi für Automobilfahrer, eine Anzahl Herreujacketts mit der Firmenbezeichnung „Richard Tetzlaff, Berlin", verschiedene andere Herrenkleioungsstückc, eine Partie Schlüssel u. v. a. im Werte von über 200 2t. gestohlen; auf gleiche Weife aus einem Setterswasser. Verkaufs st and« am Rosentaltor Himbeer- und Banillesast, eine schwarzseidene Fraueubluse mit Spitzen besatz, Hand- und Wischtücher und PoWvertzeichen. Außer dem ließen die Spitzbuben «inen Ballon Selterswasser aus laufen. * Gestohlen wurde am Peterssteiuweg ein Zweirad mit hellgrünen Felgen, an der Satteltasche die Bezeichnung „Brennabor"; am Georgiring ein Rover, Marke „Ex quisite", Nr. 179 534; von einem Neubau in der Baye rischen Straße ein Fahrrad, Marke „Solidaria", Nr. 104 287; iu der Poststraße ein Zweirad, Marke „Presto"; aus einem Lokal in der Aorkstraße ein Sprech- ap parat, der später am Viadukt in der Berliner Straße wieder aufgefunden wurde; aus einem Schaukasten iu Hoh manns Hof eine Anzahl Kuverts mit eingeprägten preußischen und braunschweigischen Briefmarken aus den 60er Jahren; in der Etisenstraßc ein Portemonnaie von grauem Krokodilleder mit 75 ^l.; aus einem Etablisse- ment in der Ostvorstadt ein Opernglas mit Perlmuttergestell und Goldeinfassung. * Unfälle im Straßenverkehr. Heut« morgen stürzte in der Pfaffendorfer Straße ein 17jahriger Maurerlehr ling infolge eines Defekts mit seinem Fahrrode und ver- letzte sich so schwer am Kopfe, daß er ins Krankenhaus ge bracht werden mußte. — In vergangener Nacht stürzte in der Frankfurter Straße em Radfahrer in eine unbe- leuchtete Ausgrabung und zog sich mehrfache Ver- letzungen im Gesicht« zu. — Beim Ueberschresten der Fahr straße wurde am Löhrsplatz ein 77jähri^er Privatmann aus Gohlis von einem Radfahrer umgerissen. Er erlitt eine leichte Verletzung am Hinterkopfe. — Aus dem Grimma- ischen Steinweg lief ein« 69Wrige Wäscherin in eine Droschke hinein, wurde umgerissen und am Kopfe, so wie am rechten Oberschenkel nicht unerheblich verletzt. — In der Bayerischen Straß« wurde ein mit Straßen- kehren beschäftigter Ratsarbeiler von einem Straßen bahnwagen angefahren und zu Boden geschleudert. Er erlitt leichte Verletzungen am Kopfe und au den Armen. — In der Meusdorfer Straße in Connewitz wurde gestern ein acht jähriger Knabe von.einem Radfahrer umgerissen und leicht an der Stirne verletzt. Gegen deu Radfahrer ist An zeige erstattet worden. Rur Zacitten. * Dresden, 17. August. 8. 2. X. Unglücksfall. Von einem recht bedauerlichen Un- glücksfall ist am Dienstag der Inhaber des allbekannten und beliebten „Italienischen Dörfchens", Herr Trai teur Voigt betroffen worden. Er hatte in der Friedrichstadt geschäftliche Angelegenheiten zu erledigen. Er benutzte die Straßenbahn und sprang am Ziel etwas zu zeitig ab, so daß er zu Fall kam unb di« Räder deS Motorwagens über den linken Fuß des Verunglückten hinweggingen. Der Verletzte wurde in daS Friedrichstadter Krankenhaus ge schafft. * Zittau, 16. August. sPrämiiert. — Buffalo Bill. — Vermißt. — Jagdglück. — Einzug ge halten.) Ausgezeichnet wurden bei der jetzt erfolgten Prämiierung auf der Reichenberger Ausstellung mit dem goldenen Ülusstellungspreis die Firma Rudolf Engelhardt, Lausitzer Steinholzwcrke, Baumeister, mit dem silbernen Kammerpreis die Kunstglaserei Richard Schlei« und mit dem bronzenen Kammerpreis die Kunstglaserei C. Türckc ein anderer Foricher aus den Schätzen des Radowitz- und Varnhagen-Nachlasses eine ganze Reihe wertvollster Goerheana. Kunstmann hatte außer seinem Bibliotheksamt auch noch die Archivarstelle in der Akademie der Wissen- chaften inne, und es ging die Legende, d-aß er die Honorare 'ür seine literarisch-kritische Tätigkeit beim Theater oftmals in Form von Fünftalerscheinen in der Zerstreutheit als ' Lesezeichen in den von ihm in der Akademie benutzten Büchern habe liegen lassen. Gefunden allerdings hat bisher noch kein Nachbenutzer einen Taler- oder Zwanzigmark schein in einem jener Bücher. Di« gelehrten Herren von der Bibliothek waren damals viel zugeknöpfter als jetzt, wo durch den Verkehr des Publi kums am alphabetischen und Realkatalog die Beziehungen zwischen dem akademisch« Libliothkspcrional und den Be nutzern viel leichter, freier und freundlicher geworden sind. Wer hätte damals einen der im Lesefaal sitzenden Kustoden oder Bibliothekare anzusprechen gewagt? Eine gelehrte Höhe, eine ernste und strenge Äeamtenwürde entfernte leden Anflug von annähernder Vertraulichkeit. Wem wäre cs beizekommen, den gelehrten Buschmann, den schnurrigen Doktor Pfund, den alten Professor Siebel zu fragen? Wer hätte einen Katalogband anrübren dürfen? Wer hätte daran gedacht, daß Damen je die heiligen Bibliotbeksräume, den düsteren staubgrauen Lestsaal zu ebener Erde betreten würden? Man fühlte sich gewissermaqen nur geduldet als studentischer Benutzer dieser Bücyerschätze, es herrschte eine stierliche Stille im Lesesaal wie in einer Kirch. Der einzige Laut war der schlürfende Schritt der Bibliotheksdicner, die um die langen Tische mit den Pulten und Leiern herum gingen und mit wachsamen Polizeiaugen auspaßten, ob auch niemand in einem königlichen Buch etwas anstrich oder beim Schreiben einen Fleck hineinmachte. Ta konnte man dann auch wohl mitten unter den Studenten und anderen Be suchern groß« Gelehrte bei der Arbeit betrachten, Theodor Mommsen z. B , der, von einem Sekretär oder Famulus begleitet, ein Kästchen mit bernsteingelben Gänsefedern vor sich, römische Inschriften verglich und kopierte, bald schrieb, bald leise diktierte, bald ein« Lupe ans Auge brachte, um den Text genauer zu erkennen. Eine komisch« Geschichte verbinvet di« Erinnerung aus jüngerer Zeit mit dem langen Professor L, der am letzten Fenster vorn im Lesefaal wohl als dessen Vorsteher seinen etwas erhöhten Sitz hatte. Ein auswärtiger Freund von mir, der Kunstgeschichte studierte, wünlschte eines Tages ein« bekannte große illustrierte Ausgabe von Vitruv, dessen berühmtes Werk „I>- aivhita<ttura" er zu seinen Arbeiten dringend brauchte, bei mir zu benutzen. Ich bestellte das Werk genau nach Erscheinungsjahr, Format usw., bekam aber den Zettel mit dem seltiamen Vermerk: „Bitte per sönlich!" und der Unterschrift eines mir bekannten Biblio thekars zurück. Ich stellte mich am andern Tage bei Dr. G. ein, der mich zum Katalog führte. Da stand neben dem genau angeführten Titel der Vitruv-Ausgabe, die mein Freund wünschte, etwa folgendes: „Nicht im Fach 1840." „llbi? 1845." „Unter nebenstehender Bezeichnung nicht zu finden. 1850." usw. Jede dieser kollationierenden Be merkungen >var mit dem Namen eines der Nessortbiblw- thekare unterschrieben, darunter in der langen Reihe von Jahren seit 1840 bis in die siebziger hinein auch mehrmals der Name von Professor X. Da starb der Gelehrte und sein Nachfolger auf dem Eckplatz im Lesefaal nahm das Kissen von Professor T's Stuhl herunter. Unter dem Kissen lag der dicke, illustrierte Vitruv. Professor L hatte dreißig Jahre auf dem auch von ihm so viel gesuchten Buche gesessen. * Vom Berliner Theater. Aus Berlin wird uns geschrieben: Die Premierenslut setzt früh rin. Gleich drei Erstausführungen in einer heißen Augusiwoche, das eröffnet gute Peripeltiven auf den kommenden Winter! Als erste haben die kleineren Bübuen den Feldzug eröffnet. Am Dienstag brachte Las Trianon-Theater eine Verirrung des begabten englischen Dramatikers Artur W. Pinero zur Aufführung, ein Lustspiel „Die Frau ohne Lächeln", das im vorigen Winter in London einen kleinen Tbrateiskandal hervorgerusen hatte. Der Hauptwitz des Ganzen ist, daß der Zuschauer den Abend über eine Puppe mitten im Zimmer an einem Faden hängen sieht, der mit einem Sopha im Fremdenzimmer verbunden ist. Jedesmal wenn ein verliebtes Pärchen sich auf das Sopha setzt, sängt dir verräterische Puppe an zu tanzen Das war den moralischen Londonern zu deutlich, und es erhob sich im Blätterwald ein Rauschen vom Entrüslungsslurm der Theaterbesucher, die ihrem Zorn in langen Briesen an di« Zeitungen Lust machten. Sind die Berliner nun weniger moralisch, da sie nicht- davon merken ließe«, daß sie in ihren heiligsten Ge fühlen verletzt wären? Sie sanden den über drei Akte ausgezerrteu Witz und die Geschichte, die Pinero darum geschrieben hat, von einem Mann«, der seine Frau das Lächeln lehren will, nichts als langweilig und albern, und so endete die erste Bühnenschlacht im heurigen Kriegsjahr mit einer Niederlage. Am Mittwoch folgte das vom Glück begünstigte Lustspiel haus mit einem französischen Lustspiel „Spatzenliebe', als dessen Autor Lonis Artus zeichnet, während der Uebersetzer sich Franz Schreiber nennt. Den vier langen Akten war ein freuadlict er Ertolg beschieden. Im leichten, oft allzu weit aus- aespounenen Dialog, mit manchem hübschen Witz wird sehr an- wruchsloS ein altes Thema in einer neuen Variante abgehandelt: Der junge Mann mit dem allzu wetten Herzen, der Ton Juan deS Salons, der keiner schönen oder auch weniger schönen Fran gegenübertreten kann, ohne daß di« lieblichste« Komplimente von seinen Lippen fließen, «ad feine Stimme eia« Klangfarbe er ¬ hält, als zitterte fein ganzes Herz darin. Das Unglück für ihn ist, daß diese „geistigen Abschweifungen" von Len Frauen ernst genommen werden. So kommt es, Laß er, ohne es eigentlich zu wollen, allzu viel Glück bei den Fronen hat und wie ein Svatz von einer Spätzin zur andern hüpft. So gerät er aber auch in die verwickeltsteu Lagen. Zuerst wird er auf diese Weise ganz unversehens glücklicher Ehemann, und dann bringt der alte Hang ibn in die fatalsten Situationen, die jein Glück ernst beorohen. Daß er wie alle flatterhaften Jung gesellen schließlich in der Schule der Ehe von der geliebten kleinen Frau zu einem Muslcrmaiine erzogen wird, in dem die alte Spatzen natur gänzlich erstorben ist, gehört nun einmal zur Tradition dieser „Lustspiele". Der erste Akt setzt mit der Charakterzeichnnng des jungen Lebemannes verheißungsvoller ein, als der weitere Verlauf der etwas dünnen Handlung sich dann gestaltet, die dasselbe Motiv immer von neuem wiederholt und schließlich die Lösung die Versöhnung der gekränkten Frau, etwas abrupt herbeiiührt. Dem anspruchs losen Werkcheu wurde eine lebhafte Unterstützung durch eine Be sonderheit der Darstellung zuteil. Die Rolle des Helden spielte nämlich Harry Walden, der ans seiner Wanderung über die Berliner Bühnen jetzt im Lustspielhause angelangt ist. Ihm schien die Rolle auf Len Leib geschrieben zu fein, und so verfolgte Las Publikum seine „Spatzeulirben" mit einem Interesse, das über das rein fachliche an seiner Darstellungekunst wohl hinausging. Auch im übrigen war die Aufführung gut, wenn auch vielleicht etwas zu schleppend im Tempo. O. L. - Vehriugs neueste Tuberkulose-Asrschungc«. Wie der „Franks. Ztg." aus Marburg geschrieben wird, hielt Geh. Rat v. Behring anläßlich des Besuches der französischen Aerzte und Pro» sessoren tm hygienischen Institut einen Vortrag über feine neuesten Tuberkulose-Forschungen, wobei er folgendes aussührte: Es sei ihm gelungen, aus den Tuberkelbazillen rin „Tulaje" genanntes Prä parat zu gewinnen, das vom Kochschen Tuberkulin prinzipiell ver schieden und mit Hilfe dessen es ihm gelungen fei, im Experiment Tiere gegen eine Infektion mit viru- leoteu Tuberkelbazillen zu schützen. Die Gewinnung eines Serums, etwa ähnlich dem Dipdtherirserum, ist biSbcr nicht ge lungen, und dir Möglichkeit der Gewinnung eines solchen ist auch für die Zukoust zweifelhaft. Es ist nicht unmöglich, daß es auch durch Berfütterung der Tulase gelingen wird, Schutz, und Heil- efsette zu erzielen. Die bisherigen klinischen Untersuchungen aber, die ergeben haben, daß das neue Mittel die skrofulösen und tubrr- kulöseu Erkrankungen der Kinder sehr günstig beeinflußt, sind lediglich mit Einspritzungen der Tulaje unter die Haut angrstellt worden. Geh. Rat v. Behring erklärte zum Schluß: „Ehe nicht durch exakt« klinische Untersuchungen festqrstellt ist, welche Anwendung-weise der Tulaje sich am nützlichsten er weist, wird das neue Mittel nur an geschlossene Kranken anstalten und Kliniken abgegeben, in denen die Anwendung des selben überdies von der Erfüllung bestimmter Bedingungen ab hängig gemacht wird." Privotdozent Dr. Römer demonstrierte den französischen Aerzten das von ihm nnd Dr. Much neu aus gearbeitete sogenannt« „Perhydraseoerfahren", das es ermöglicht, alle Bakterien in der Milch, auch die gefährlichsten, zu vernichteu, ohne Anwendung der bisher gebräuchlichen hygienisch bedenklichen Erhitzungsmethoden. Iu der Bekämpfung der Säuglingssterblich keit dürste durch dieses neue Verfahren ein bedeutender Schritt vor- wärts getan sein. * Verunstaltung des Grabdenkmals PestalorztS. Die „Schweizer Lehrerzeitung" schreibt: Vor einiger Zeit waren Rekla mationen erfolgt über eine pietätlose Verunstaltung des Pestalozzi- Grabdenkmals auf dem Friedhöfe zu Birr. Verschiedene Blätter brachten eine Berichtigung, es sei alles in Ordnung, die „Erhöhung" des Giebels mit dem klassischen Monument fei von einer Kommission von Fachleuten gutgeheitzen worden. Nun wird aber von einem Manne, der an Ort und Stelle gewesen, bestätigt, daß die Rekla mationen durchaus berechtigt waren: das Pestalozzi-Denkmal zu Birr sei unwiderruflich zuschanden gerichtet! Das von Architett Jauch in Proportionen und Linienführung streng nach der Antike aebildete Denkmal war ein Wahrzeichen seiner Zeit; es brachte eine künstleriichc Idee zur Verwirklichung. Und diese sei nun verunstaltet. Dazu komme aber noch ein anderes: Bei Aufstellung des Gerüstes für den banausischen Ausbau des zweiten Stockwerkes wurde das Ge wölbe durchschlagen, darinnen die Gebeine Pestalozzis ruhen. Das Skelett liegt mit gekreuzten Armen seit Wochen in dem eröffneten Gewölbe, ohne daß ein Holz-, geschweige ein Metallsarg die sterb lichen Reste Heinrich Pestalozzis umschlösse. — Sollte diese Nach richt wirklich auf Wahrheit beruhen, jo könnte sie nur als eine unverantwortliche Nachlässigkeit der maßgebenden Behörden be zeichnet werden. * kleine Chronik. Karl Goepfart, der bekannte Weimarer Komponist, bat — wie uns von dort geschrieben wird — ein neues Werk vollendet, das zum 50jährigen Regierungsjubiläum deS Großherzogs von Baden gelegentlich der Festlichkeiten zum Vortrag gelangen wird. Eine Dichtung des badiichen Volks dichters Fr. Frantz, die das alte Stammschloß derZahringer „DaS alte Schloß" bet Hokenbadrn zum Gegenstand bat, ist von Goepfart vertont und von den badischen Vereinen zur Aufführung gewählt wor den. Daß diese Komposition des Weimarer Tondichters — eines Schülers von Liszt — Erfolg haben wird, lassen wohl die früheren Werke von ihn erwarten. Abgesehen von dem mit großem Beifall aufgenommenen Musikbrama znm Mozart-Jubiläum (1891) ..Sarastro", der dreiaktiarn Oper „Camilla", dem „Schmied von Antwerpen", seinen lyrischen Skizzen für Klavier und zahlreichen Chorkompositionen usw., ist GöpsartS Name erst vor wenigen Tagen wieder gelegentlich des großen Erfolges, den fein gewaltiges Chorwerk „Rom- Fall" in Gotha batte, in der Musik- und Lairnwelt ehrend aruanut worden. — Ein Berslustsptel von Edmond Rostand. Zum ersten Mal in feiner literarischen Laufbahn hat Edmond Rostand rin VrrSlustjpirl für eine amerikanische Bühne geschrieben Es führt den Titel „Die Frau der Träume" und ist ausdrücklich für die amerikanische Schauspielerin EleanorRobson bestimmt, die viele Besprechungen mit dem Lichter gehabt und sozusagen an seinem Werke mitgrarbeitet hat. Es soll im nächste» Jauuar im „Liberty Tdratrr" tu New vork aujgeführt werde».
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