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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193202050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-05
- Monat1932-02
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1932
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unan- wurtx mit-e- adeu», rch»«- > eine icht r Pen- dp» dt i« ajor unä»- itten. S ein wehr- >rüche a hob Sach« tick, ich»» t sei. da» Riesaer G Tageblatt Eiahümschrlst »ag^tatt «sts«. Fummf Ar. 90, P^chAnM «eatzichaki. de» »«MgettchtS und der AmtSanwaltschast beim ßlmi de» Finanzamt« »stefa und de» Hauptzollamt« Meißen ! Postscheckkont» Lr.elxn 1d«r. Etrokasser «Ufa Nr. 5L Da» Mesaee DagMatt ist da» M» «erdfstntlichung der amtlich« vekmlnttnachuntz« der «mtthaupttmnmschast ' " " »esa, de»Mate» der Stadt Riesa, seit« bestimmte Blatt. SO. Aretta-, 5. Februar 1 YAK, abends. 85. Aabrg. D«e Btstfaee Tageblatt erschettlt setz« st« e»end« '/,« Uhr mit AuSuahuw der Som»- und Festtag». Briue«pret«, gegen Vorau«,ahlung, für «ine» Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug AM. ».»4 duscht. Postgebühr lohn, ZustellungSaebühr). Für den Fall de« Eintreten« von ProduNionSverteuerunaen, -Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreis« behalten wir un« da« Recht der Preis- «Höhung und Rachforderung vor. U«Mia«t sur du Nummer de« Ausgabetage« sind bi» 9 Uhr vormittag« auszugeben und im oorau« »u bezahlen; «in« Eewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Matze» wird nicht übernommen. GnuwpmtS ftir dt» «9 mm breit«, « mm hohe Brundschrift-Zeil« (S Silben) Ä> Eold-Pfeuuig,: dk 89 wip breit« ReNamezeil« ISO Bold-Pfennig«: zeittaubender und tabellarischer Satz 50'/, Aufschlag, stifte Tarif«. Vewilltgter Rabatt «lischt, wenn der vetrag verfällt, durch Klag« »ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«» und EsfüsiuugSoet; Riesa. Achttägig, ÜnterhaltrmgSbeiltg« .Erzähler an b« Elbe". — Im Fall« Höker« Gewalt — Krieg ob« sonstig« irgendwelcher Störungen de« Betriebe« d« Druckerei, ber Lieferanten oder d« vrtörd«rung»«inrtchtu»grn — ha« h« vezteher keinen Anspruch auf Lieferung ob« Nachlieferung der Zeitung od«r auf Rückzahlung de« Bezugspreis«». RaüMmMdruck und B«lag: Langer d iStnterlich, Riesa. SsfchäftSsieOe: Äoettzestratze ätz. Berantworütch slir Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dtttrich, Riesa. MW»»WMSSSSWWISMMWW>W»W»W»»«M^WWMW«SSSS^WM^SS^««iiWMS^MSi«SS^SS^^^»^^^^^^SS!^^SI UiR as ti ekle >rt» «t: Nt erdg loer- w t« «1 >d I. e« hatten. Dieser erste Zusammenstoß in der Lust werde sich vielleicht als Einleitung zum Bombardement über der Niederlassung Herausstellen. Denn es verlaute, daß heute vormittag anS Nanking 18 chinesische Flugzeuge eiugetroffe» find, deren Besatzung äußerst kampflustig sei. Absturz eines japanische« Flugzeuges. Schanghai. sFunkspruch.) Zwei chinesische Flugzeuge griffen heute vormittag sechs japanische Bombenflugzeug« an. Die Japaner entfernten sich in Richtung auf den Kluß. Es wurde beobachtet, daß eines ihrer Flugzeuge bei Schapei abftüvzte. rrück» tenb« !"A — An» »ds- kroljer lag im llllterlisllb Ktzamdettulu M« Re »eien rollmshuslunen. .10: äste die en» Zölle erhoben werben sollen, dabei solle er das allgemein« Interest« des Handels und ber Industrie stets im Lug« haben. Er werde da» Recht haben, entweder Wertzölle oder Sonderzölle, Lauernde oder nur zeitweilige Zölle zu emp- fehlen. Hinsichtlich der Dominien habe die Regierüng be schlossen, daß weder der allgemeine noch der Zusatzzoll vor der Ottawa-Konferenz auf sie angewandt werben solle». Sie schlage ferner vor. Laß alle Srzeuguiste ber Kolonie», Pro« tektorate »nd Mandate oo» de« allgemeine» «ab de» Zue fast,oll befreit bleibe« solle«: Die Maßnahmen gegen di« Länder, die besondere sich gegen England richtende Zölle hätten, würden besonders erwogen werden. Das Handels ministerium werde im Einvernehmen mit dem Schatzamt ermächtigt werden, in solchen Fällen einen Zoll bi» zu IM v. H. zu erheben, der zusätzlich zu den Zusatzzölle» auf irgendwelche Waren hinzutritt, die aus den England schaden den Ländern nach England eingeführt werde». Die Zölle könnten im einer besonderen Berorduang festgelegt werde». Die Regierungsvorschläge, so schloß Chamber lat» feixe Rede, stellten einen sorgfältig durchdachten Plan -ar, «ud das Kabinett glaube, -aß er im Interest« der Nation liege und den gegenwärtigen Umständen in den andere» Teile» der Welt am besten «»gepaßt wäre. Der Schatzkan-ler be endete seine Rede unter lautem Beifall von Len RegieretugS- bänken. Die Vorschläge LHa»berlai»8 auf eiue allgemei« Em hbhung beS allgemein«« Zolltarife» »m zeh» v. H. auf Et», setzung eiue» ZollausschnffeS und auf Bor,ugSbeha»ül»»g sür die Dominien werden in drei »on einander getrennte» Entschließungen dem Unterhaus« »orgelegt. LrAr mH keliik Mmmw Ak MSMiHklW. Berit». sFunkspruch.) Zu Len gestern vom Schatz kanzler Chamberlain im Unterhaus angekündigten neuen Schutzzöllen erfahren wir von unterrichteter Seit«, daß die Reichs regier ung erst dann endgültig dazu Stellung nehmen wird, wen» die Schutzzollvorlag« selbst vom Unterhaus verabschiedet fein wird. Die vom Februar ab «tngeführte Beschränkung der Sohleneinfuhr nach Deutschland stellt keine Gegenmaßnahme gegen die englische Schutzzollvorlag« dar. Di« Herabsetzung der Kontingente um SO Prozent ist lediglich angesichts LeS sehr erheblichen Rückgänge» im Sohlenverbrauch erfolgt. Die gestrig« Rede Chamberlains enthielt für Deutsch» land insbesondere zwei Enttäuschung««, einmal, -aß bei -en Ausnahmen nicht auch Stahl un- Eisen sind, und zum andern, daß die englischen Zollverordnnngen vom Herbst vergangenen Jahres, die 25 Prozent der deutschen Gesamt- ausfuhr nach England betrafen, durch die neue Zollvorlagr »icht außer Kraft gesetzt werden. rächte^ baß von gewissen Kreisen ber Rechten der ehemalig« Kronprinz als Präsidentschaftskandidat ins Auge gefaßt worden sei und fragt, ob nicht gerade die Zusammenkunft mit dem Kanzler der schleunigen Erledigung derartiger Pläne diene» sollte. Obwohl diese Version höchst seltsam klingt, sei sie doch als Symptom sür di« verworrene Lage angeführt. Wir haben in Len letzten Tagen so »i«le inner politische» Sensation«« erlebt, daß eine ^Sensation" mehr schon fast keine Ueberraschung mehr bedeutete. Loudon. Am Donnerstag «achmkttag gab Nevtll Chamberlain im Unterhaus seine Pläne fllr die ueue Zoll» Politik Lekanut. Der Tag sei nun g«kommen, so begann Chamberlain seine Ausführungen, wo bi« Regierung die schwierigste Frage in Angriff nehme, um ter« willen sie gebildet worden sei. Ihre früheren Maßnahmen für Ein schränkung ber Wareneinfuhr setkn ein »oller Erfolg ge- wefert. Dank Les Patriotismus und der Opferwilltakett LeS englischen Steuerzahler» seien die Einnahmen au» de« Ver kehrssteuern und -en Steuern auf die höheren Einkommen um 50 v. H. höher gewesen, als tm Vorjahre. Wenn die Steuern während des Restes dieses Vierteljahres weiter in demselben Maße eingehen, so könnten anderweit« Verluste ausgeglichen werden und der englische Staatshaushalt werde ohne Fehlbetrag abfchließen. Der Außenhandel zeige zwar gewisse Anzeichen einer Besserung, aber die Grundfragen der Reparationen und Kriegsschulden seien noch »icht einmal angerührt worden, und die jüngsten Ereignisse tm Fernen Osten hätten erneut Grund zu Besorgnisten gegeßen. Die hauptsächlichste« I»' dustrien i» England könnte» u»r schwerfällig in Beweg»»« gesetzt »erden. Die Eise«. n«L Stahli»d»strie verharrten in eine» Zustand des Stillstandes. Schiffahrt and Land- wirtschaft befänden sich noch immer auf ihrem tiefsten Stand. Das englische Pfund sei zwar während einer langen Zeit wunderbar stabil gewesen. Die Regierung glaabe aber, daß La» vertraue« nicht voll wiederhergestellt werd«« könne, solange die Handelsbilanz ungünstig wäre. Die Einfuhr- Ueberschüffe hätten in Len Jahren 1929 bis 1981 über 200 Millionen Pfund betragen. Angesichts dieser Lage müsse die Regierung Maßnahme« ergreifen, «m di« HmrdelSbila«, ,« verbessern. Gleichzeitig wolle die Regierung Li« Finan zen LeS Landes festigen un- durch Maßnahme«, di« ans keinen Fall der Bevölkerung eine besonders schwere Last auferlegten, neue Einnahmequelle« schaffe«, »omtt auch eine Art Versichern», gegen eine Erhöh»», de« LebenShalttengS« lichcn Gesichtspunkten aus der Lage der Industrie and ber Landwirtschaft angepaßt ist, den englischen Fabriken »nd dem englischen Bode« Arbett znzuführe», dt« bisher wo an- -er» geleistet worden sei. Gleichseitig ergreife sie di« Ge legenheit, um -en Ländern de» englischen Weltreiche» befon- dere Vorteile anzubieten. Di« Grnndlage der Vorschläge sei ei» allgemeiner Wert, »o« ^h» » H. ans alle Einfuhr« nach England mit ge- wissen AnSnahmen, worunter Weizen und Brot fallen. Die Tabak-, Zucker-, die MacSenna- und die Safeguarbtng, so wie die Zölle gegen die unnatürliche Einfuhr «nd die jüng sten landwirtschaftlichen Zölle bliebe« bestehen wie bisher. Kerner werde ein unabhängiger beratender Ausschuß einge setzt werden. Dieser erhalte Gehalt un- müßt« seine ganz« Zett ber neuen Aufgabe widmen. Der Ausschuß habe die Aufgabe, Empfehlungen auszuarbeiten, welche zusätzlichen Atttüttt dl vrlo Nordanschlag auf deu norwegischen Verteidigungsminister Oslo, S. Februar Der Leiter der Kriminalpolizei teilt mit: Als der Ver teidigungsminister in seine AmtsrSume im Verteidigungs ministerium kau», um Dokumente zu holen, wurde er im vun- keiu von eiue« oder mehreren Männern Überfall«, von deaen einer versuchte, ihn mit einem Mester tu die Vrust zu stechen. Ls gelang dem Minister, deu Stich abzuwehrea. Durch eiueu gleichzeitigen Schlag aus den Koos stürzte der Minister besinnungslos z« Boden. Vie Täter konnten uner kannt entkomme«. Der Minister konnte am nächsten Tag seinen Dienst wieder aatretea. Aür die Ergreifung der Tä ter ist eine Belohnung von -000 Kronen ausgesetzt worden. Oslo. sFunkspruch.) Die Morgenblätter erklären zu dem Mordanschlag auf den Verteidigungsminister, die An greifer hätten die Absicht gehabt, sich militärischer Doku mente zu bemächtigen. Tidens Tegn vermutet, di« An greifer seien von der russischen Geheimpolizei gesandt wor den, um bestimmte Dokumente über die norwegische Ratto- nakverteidtauna zu entwende» 27709« httöeRmrg-StiMEM Berlin. S. Februar. Der hindenburg-Ausschuh teilt «st: Rach de» bisherigen Aestflellungen haben sich am erste» nutz zweit« Liuzeich- nungstag für die Votkskaadidatur Hindenburg, »«gesamt 2kk V00 Person« «iagelraa«. davon in Berlin SS «B. Bis her liegt weder da» Ergebnis des erst« noch des zweit« Ein- zeichnungstage» vollständig vor. Marburg. sFunkspruch.) Di« Dvzent« »er hiesigen Universität habe» eine» Aufruf veröffentlicht, t» dem eS heißt: Der Geueralfeldmarschall »nd Reichspräsident von Hindenburg ist sür die ganze Welt da» Sinnbild des «»- detrrbar« «nd »ubefieglich«» denlsch« Lebenswille»«. I» Liefer Stund«, in »er »»ter sei»«« Führ«,« da» d«tsch« Volk de« entscheidende» Kamps um seine Freiheit ans, genommen hat, darf es «icht gescheh«, daß di« Wiederwahl Hindenburgs m»t«r d« trübe« Bvrzeiche» iunrrpolitischer Kämpfe vor sich geht. Der Ausruf fordert, daß die Volk», wähl HindenbnrgS al» ei» großer einmütiger Akt d«S Dankes, des Vertrauens «ud der Lieb« vollzog« «erde. Thordis «r dm SM Eharbin, 5. Februar. Mit dem Fall von Eharbin ist in den allernächste« Stun de» zu rechn«. Vie japanische Vorhut befindet sich bereit, in «nnttttewarer VSKe der Stadt, nachdem fle die chine sischen Verteidigungskräfte zurückgeworf« hat. Vie SR»«« Verlaße» Vir «aa-esfioariaar pari», ö. Februar. Wie die Agentur Jndopacifiaue mitteilt, sollen die Ja vaner aus die ständigen Proteste der Behörden der interna tionalen Zone hin sich entschlossen hab«, ihre Truppen au« der englischen und amerikanischen «onzestjonszone zurückzu ziehen. Schiffe mit etwa IS 000 chinesischen Flüchtlingen mußten nach Schanghai zurücktehren, da sie die Wusung-Fort» nicht passieren durften. Al kklle LliiM-jDMA LMM. London. sFunkspruch.) Zu dem Kampf zwischen zwei chinesischen Flugzeugen und sechs japanischen Bomben sliegern, in dessen Verlauf eine japanische Maschine ab stürzte, meldet Reuter, daß di« Chinesen bisher den japa nischen Luftangriff« beinahe wehrlos gegenüber geLauden M der ME st» MrlMrr M Sei! Nachdem «och gestern die Abreise de» Reichskanzlers nach Genf durchaus nicht sicher war und allgemein mit einer Vertagung der Reife um mehrere Tage gerechnet wurde, hat sich der Reichskanzler jetzt doch entschlossen, bereits am Sonnabend abend in Begleitung -es Staatssekretärs von Bülow nach Genf abzufahren. Maßgebend dafür war wohl die ErkenntutS, baß ohne «inen energisch« deutschen Schritt die Abrüftungsverhandlungen lahmgelegt zu werden drohten.' Wie wir erfahren, rechnet man damit, daß Dr. Brüning am Montag oder spätestens Dienstag i« einer grundsätzlichen Rede zu Len Krag« der Abrüstung da» Wort ergreifen wird. Seine Rückkehr «ach BeEn soll unmittelbar danach bi» »um Mittwoch erfolgen. Die deut schen Vorschläge zur Abrüstung werden in der Form detaillierter Anträge zu den einzelnen Gegenständen der Tagesordnung vorgebracht werden. Deutschland wird da bei seine bereits aus früheren Konferenzen bekannten An träge auf Offenlegung der Rüstungen, Erfassung der aus gebildeten Reserven, direkte Beschränkung des lagernden Materials, Verbot der Flugwasfe, des Bombenabwurfs, der schweren Artillerie, Tank» und der Giftgase erneuern. In politischen Kreisen der Mitte betrachtet man die Abreise des Kanzlers wicht ohne Besorgnis. Man verhehlt sich «icht, baß die innenpolitische Lage »och keineswegs ge klärt ist un- die Versuche sortdauern, den Rücktritt der ReichSregterung Herbetzufahren. Dabei hat sich neuerdings eine merkwürdig« Verschiebung ergeben. Die «influßveichen Kreis«, di« ihr Einschwenk« in di« Hindenburgfront von km Rücktritt des Reichskanzlers abhängig machen, ver suchen ihre Gedankengänge nicht mehr direkt beim Reichs präsidenten und seiner Umgebung zur Geltung zu bring«. Sie haben sich neuerdings unmittelbar au den Kanzler ge» wandt, und es hat Augenblicke gegeben, wo von deu Freunden Dr. Brünings der Kanzler gegen den Kanzler selbst in Schutz genommen werden mußt«. ES ist im Augen- blick »och nicht zu übersehen, ob Dr. Brüning dem Appell an seinen patriotischen Opfermut und an feine tiefe Ver ehrung sür den Reichspräsidenten «inen Einfluß auf seine Entschließungen zugesteht. Der Gedanke, -er diesem Appell urgrundeltegt, ist der folgende: Durch den Rücktritt Dr. Brünings soll eS auch den DeutschnLtionaken und den Rattonalsozialisten möglich gemacht werden, für Hinden burg eins «treten; -er Sahm-Ausschuß könnte liquidiert werden: an sein« Stelle würde «ine .Einheitsfront Ler Rechten" treten, Li« gegenüber all« OpposttionSneigung«« von links die Wiederwahl de» Reichspräsident« zu siche« hätte. Es ist tm Grunde nur schwer vorzuftell«, baß Dr. Brüning dte Problematik «ine» derartigen Vorschlages nicht klar übersieht. Immerhin hab« sich so bekannt« Per sönlichkeiten für ihn eingesetzt, daß vo» dem link« Flügel ber bisherigen Regierungsparteien unverkennbare War nungen an -en Kanzler gerichtet wurden. Durch «ine der artig« Frontveränderung würde zweifellos die Lag« LeS so- zenannten republikanischen Deutschlands unhaltbar werde« und eS würden Entscheidungen vom link« Flügel de« Zentrums bis hinüber zur Eifern«« Front erzwungen, dt« in ihren Svnsequenzen vorläufig gar nicht überblickt wer- -« können. Falls es «icht gelingt, diese Fragen «och vor der Abreise des Kanzlers nach Genf zu klären, ist jedenfalls Mit einer Zuspitzung der tnnerpolittschen Verhältnisse zu rechnen, die uym kaum ander» als schwerste Belastung und Gefahr bezeichnen »könnte. In diesem Zusammenhang ist et« Vorgang vo« Bedeutung, -er durch bi« Indiskretion eine» kommunistischen Blatte» bekannt wurde. Sine der einflußreichsten Persönlichkeit« ber deutschen Politik, General von Schleicher, vermittelte am Mittwoch «ine Zu- sammenkunft zwischen -em Reichskanzler »nd dem ehe malig« deutschen Kronprinzen. ES wurde »war sofort versichert, daß diese Zusammenkunft etuen völlig unpoli- tisch« Charakt«r getragen habe «nd -aß nicht «inzusehen sei, warum nicht auch einmal der Sanzler mif dem ost in Berlin weilend« ehemaligen Kronprinzen bei einem Sbendeff« zusammentveffen solle. I« etwas skeptischen Kreis« bezweifelt man jedoch nach wie vor de« unpolitischen Charakter -er Unterhaltung. Ma« erinnert an die Ge-
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