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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193203128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-12
- Monat1932-03
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1932
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger ßkldtdlall «a A»«tz«s. rsgebla« Nies«. * Drrlden IK80. Fmnruf Ne. 20. Da« Riesaer raMlatt ist da« Mr Veröffentlichung der amtlich« Bekauutumchungen der AmtShmiptmmmschaft »ttokaff«: Postfach Nr. 5L Großenhain, de« Amdtgericht« und der AmtSanwaltschast beim Amtsgericht -tiesa, de« Kate« der Stadt Riesa, NI,so Nr. er. de« Finanzamt« Riesa und de« Hauptzollamt« Meißen behördlicherseil« bestimmte Blatt. 61. Sonnabend, 12. März 1S8T, abends. 85. Aahrg. Da« Riesaer Tageblatt erschetut sed« Ta» abend« '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. ve»»«pret», gegen Vorau«,ahluna, für «inen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug »M. 2.14 »inschl. Postgebühr lohn» Lustellung«o»bühr). Für den Fall de« Eintreten« von Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreise behalten wir un« da« Recht der Prri«. nchöhung und Nachforderung vor. 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Berantworttich für Redaktion: Heinrich UHIemann, Riesa; für Anzeigrnteil: Wilhelm Dittrich, Ries«. 6skt sm 13. ^18» slls rur IVskI! Durch bie großen Rundfunkreden de« ReichSprSfidente« und des Reichskanzlers war der Wahlkampf unleugbar aus jenen Höhepunkt gelangt, wo nach dem Trommelfeuer der Materialschlacht" die Wählermassen unmittelbar zqm Lu- griff auf die Wahlurnen in Bewegung gesetzt werden. Bo« dem Eindruck der Reden braucht an dieser Stelle nicht ge- sprachen zu werden. Die Wirkung war sehr stark, «nb e» ist kein leeres Wahlgerede, daß sich besonders nach der Reichspräsidenten»«»« viele Hunderte von Zuhörern an die Berliner Funkstunde wendeten, um «ine Wiederholung der Sendung zu verlangen. Weniger bekannt ist eine Neben- »rscheinung des Wahlkampfes, die aber doch Beachtung ver dient. Durch die Ueberarbeit der letzten Monate isolierten sich die Reichsregierung und besonders der Reichskanzler allzusehr in Berlin. Sie verloren etwas die Fühlung mit der breiteren deutschen Oeffentlichkeit. Durch die großen Wahlreisen -er letzten Tage, die den Kanzler und die Mini ster von West nach Ost und Süd nach Nord durch eine« »roßen Teil von Deutschland führten und st« mit de» ört lichen Verbänden und Führern in unmittelbare Verbindung brachten, ist diese etwas bedenkliche Bereinstnnung auf gehoben worden. Der große, man kann sogar sagen über große Erfolg der Massenkundgebungen hat seine psycho logischen Rückwirkungen nicht verfehlt. Während man in Berlin zunächst annahm, baß der Kanzler gesundheitlich den gewaltigen Anforderungen kaum standhalten würde, ist das Gegenteil eingetreten. Dr. Brüning ist frischer und leben diger denn je von seiner Wahlreise zurückgekehrt. Sein« nervöse Abspannung ist einer humorvollen Frische gewichen. Der Kontakt mit den breiten Masten der hinter ihm stehen den Front hat seine Sicherheit wesentlich verstärkt. Er ist durchaus entschlossen, in keinem Kall die Flinte ins Sor« zu werfen, sondern den ihm von der Geschichte aufgezwuuge- ne« Weg rücksichtslos bis zum Ende zu gehen. Das gleiche gilt von den anderen Ministern, die am Donnerstag und Freitag vorübergehend in Berlin zusammentrafen und die Gelegenheit zu kurzen Aussprachen über die laufenden Ge schäfte benutzten. Gerade das Fehlen jeder Illusion wirkt gegenüber den übersteigerten Behauptungen der radikale» Opposition bei den führenden Männern -er Reichsregierung sympathisch. Sie machen keinen Hehl daraus, baß nach Lage der Dinge ein zweiter Wahlgang kaum vermeidbar sei« dürfte. Sie sehen dieser Verlängerung der Wahlkämpfe aber nüchtern und ohne besondere innerpolitische Sorge» entgegen. Die Entschlossenheit des Reichspräsidenten, auch den zweiten Wahlgang bis zum endgültigen Siege durch- zusechten, aber stärkt ihr eigenes BerantwortungSbewußt- sein. Auf der anderen Seit« ist man freilich in Len politische« streifen über die Möglichkeit eines zweiten Wahlgangs keineswegs entzückt. Man befürchtet besonders, daß durch die innerpolittsche Bindung der Reichsregierung und des Reichskanzlers wichtige außenpolitische Entschlüsse nicht mit der notwendigen Stärke vorwärtsgetrieben werden könne«. Wenn Hindenburg im ersten Wahlgang gewählt würde, wäre höchstwahrscheinlich sehr bald nach der Wahl eine neu« Reise des Reichskanzlers nach Genf und eine Zusammenkunft mit Tarbieu vereinbart worben. Bei einem unentschiedenen Wahlausgang bleibt ein solches Zusammentreffen proble matisch, da vor einer Klärung der Verhältnisse in Deutsch land entscheidende Verhandlungen mit dem Ausland nur schwer geführt werden können. Auch der Memel-Konflikt erfordert bie volle Arbeitskraft des Reichskanzlers. Hier droht ein Vakuum, das bedenklich erscheint. Eine zweite, sehr unangenehme Rückwirkung betrifft das innerpolitische Reformprogramm der Reichsregierung. Die große« Ent scheidungen über di« Sanierung -er kommunalen Finanzen, über die irgendwie notwendige Umgestaltung der Sozial versicherung, über das viel umkämpfte ArbeitsbeschaffungS- vrogramm und die Reform der Siedlung sind mitte» im Wahlkampf nur schwer zu stillen. Sie wer-en durch jede Verzögerung einer Endlösung hinauSgeschobeu, weil «S kein« Regierung verantworten könnte, die Einzelheiten dieser Lösungen einer völlig hemmungslosen und skrupellosen Wahlpropaganba auszuliefern. Auch hier hat am Sonntag das deutsche Volk bie Entscheidung über sein eigenes Schick sal selbst in der Hand. Die jetzig« staatsrechtliche und ver fassungsmäßige Einrichtung von zwei Wahlgängen für die Neichspräsideittemvahl erweist sich dieser Notzeit gegenüber als nicht unbedingt erfreulich. Ein einziger Wahlgang wäre bester gewesen, eine Ueberzeugung, bie übrigens auch -ort geteilt wirb, wo man aus dem jetzigen Zustand Kapital für den zweiten Wahlgang zu schlagen hofft. Hinde»b«r, i« tzer Abwehr. vdz. Berlin. Auf zahlreiche Anfragen erklärt der Reichspräsident: »Die Behauptung, Laß ich die Absicht hätte, die LandtagSwahle» i» Preuße» und aNLeren Ländern durch eine Notverordnung hinauszuschieve», ist eine dreiste Wahl« lüge. Als Hüter der Verfassung unb als über dem Kampf d'r Parteien stehendes Reichsoverhaupt ist es für mich eine s 'bstverstiiübliche Pflicht, dafür Gorge z« trage«, daß die Wahle» z« de« gesetzmäßige» Termine» ftattfiubeu. — » Hi«de»b«rg." SWMg M «e AM. Gei» Schreibe« an -«» französischen Marschall Koch im Jahre ISIS. Der „Jnugdentfche" schreibt: AIS nach dem Zusammenbruch 1918 die Willkür der Sieger glaubte, dem deutschen Volk jede Schmach antun zu können, forderten sie u. a. die Auslieferung der sogen, deut schen „Kriegsverbrecher". Damals ging auch der Plan um, Kaiser Wilhelm II. an die Entente auszuliefern. Als Ge»e«alfeldmarschall von Hindenburg dieses Vorhaben der Gegenseite erfuhr, richtete er an den Oberkommaudterenben der Alliierten, -en inzwischen verstorbenen französischen Marschall Koch, am S. Juli 1919 folgenden Brief: „Als dienstältester Soldat und zeitweilig erster mili tärischer Berater meines Kaisers und Königs Halle ich es für mein« Pflicht, tm Name» der alten deutschen Armee, an Sie, Herr Generalissimus, als den obersten Vertreter der Armeen -er alliierten und assoziierten Mächte Liese Zeilen zu richten, unb Sie zu bitte«, dafür eiuzutrete«, daß von der Forderung der Auslieferung S. M. des Kaisers Abfta»d geuommmr wird. Als höchster Führer einer Armee, di« Jahrhunderte hindurch bie Tradition echter soldatischer Ehre und ritterlicher Gesinnung als höchstes Gut gepflegt hat, werben Sie unsere Auftastung zu würdigen wissen. Um diese schmählichste Erniedrigung von ««serem Volke »«d »nsere« Name« sernzuhalte», bi« ich bereit, jedes Opfer z« bringe». Anstelle meines kaiserlichen und königliche« Kriegsherr» stelle ich mich daher de« alliierte« und assoziierte« Mächte« mit meiner Person voll «ud ganz znr Verfügung. Ich bin überzeugt, daß jeder andere Offizier der allen Armee bereit ist, ein Gleiches zu tun." * MMWM». MMW. ft Berlin. ReichSinnenminister Groener betonte in einer längeren Veröffentlichung über den Reichspräsidenten, daß die Liebe und Verehrung des dentsche« Volkes für diese« Führer ans de« Vertraue« in seine einfache und edle Ge sinnung, seine« Mut znr Verantwortung und sei» un erschütterliches Pflichtgefühl beruhe«. Er hat dieses Ber- träne« in keiner Stunde getäuscht. Die Ereignisse, die das historische Bild Hindenburgs be stimmen, zeigen die tiefe Tragik, die über dem Leben dieses Führers liegt. Er war vom Schicksal bestimmt, an entschei dender Stell« immer dann die Verantwortung zu über Mi Ml. ömÄarmittkf' , -nicht ierWrte! nehmen, wenn es galt, in Stunden höchster Gefahr die letz, ten Möglichkeiten einer Rettung zu schaffen. Er war von Schicksal bestimmt, seinem Volke in einer Zeit zu dienen, ii ber es nach einem großen begeisternden Aufstieg einen er bitterten Kampf um die Grenzen seiner Heimat, um sein« Existenz und um die Grundlagen für einen neuen Aufbau zu kämpfen gezwungen war. Der Sieger von Tannenberg hat vor keiner Aufgabe gescheut, seinen Ruhm zu opfern und das Ansehen seines NamenS in «euer Verantwortung ei«,»setzen. Er hat da» Volk, daS dem Befreier Ostpreußens zujubelte, auch i» de» Stunde« tiefster Not nicht verlassen. Wenn sich der Reichs präsident v. Hindenburg am Ende eines solchen unvergleich liche« Lebensweges eruent entschlosieu hat, seine» Name» «ud feine« Ruhm dem Vaterland« ,« opfer«, -an« kS«»e» wir gewiß sei«, daß dieser Entschluß in der ernste« Sorg« um de« Zukunftsweg des dentsche« Volkes begründet ist. Das deutsche Volk ist hente in Gefahr, an der politische« mrd wirtschaftliche« Knebelung seiner Entwickelung «nb a» de» »erträgliche« Laste» z« verzweifel« »d de« klare» Weg des mühsame» Wiederaufbaus z« verlasse«. Noch einmal ist der Führer aus dem Kriege bereit, sei«e» R«hm ,« opfer«. Wir kämpfen für ihn, weil wir wisse», daß nur eine von Stimmuugeu »beirrte, starke, unab hängige, stetige, verfassungstreue Führung daS deutsche Volk vor schwerste« innere« Kämpfe ^rwabre« kau«. * WRldlkl-MWe MN MIMIM. ft Berlin. Die Hauptgeschäftsstelle der Hi«be»bt»rg- Attsschüsse teilt mit: Von vertrauenswürdiger Seite wird uuS mitgeteilt, daß Gegner der Kandidatur HiudenbnrgS beabsichtigen, in letzter Stunde durch Flugblätter und Hand zettel die Nachricht zu verbreiten, daß der Reichspräsident «» Hi»de»b«rg feine Kandidatur zurückgezogen habe. Um solche« etwaigen Wahlmauöveru von vornherein entgegeu- zntrete«, stelle« wir fest, daß der Herr Reichspräsident jelbft- verstäsdlich seine SandtLatnr im erste» Wahlgang und, falls eS sich als notwendig erweise« sollte, auch im zweiten Wahl, gang anfrechterhalteu wird. * KM M «k MWM WnUW. Eine Erklärung Dingeldeys. Berlin. (Funkspruch.) Obwohl es sonst nicht üblich ist, Unterredungen zwischen einzelnen Parteiführern ganz oder auszugsweise der Oeffentlichkeit zu übermitteln, glaubt der »olksparteiliche Führer Dingcldey, diesmal gegenüber dem deutschen Volk zur Mitteilung von Aeußerungeu Adolf Hitlers verpflichtet zu sein. Nachdem der Reichskanzler Brüning die bekannte Unterredung mit Hitler hatte, in ber er Hitler den Vorschlag einer parlamentarischen Lösung ber Prästdentschaftssrage machte, suchte Hitler den voltspartei liche» Führer aus, um ihn von dem Vorschlag des Kanzlers in Kenntnis zu sehen. Hierbei führte Hitler nun aus: Daß er einer parlamentarischen Lösung zwar ablehnend gegen überstehe, daß er cs aber, wenn, wie er hoffe, bald ein Rechtskabinett komme, für wünschenswert und notwendig halte, daß Herr von Hindenburg au der Spitze des Dentsche« Reiches bleibe, da er für das Kn- und Ausland der Garant für eine ruhige Weiterentwicklung fei. 48 Stunden später, so erklärte Dingcldey, habe der „Führer" Hitler auf de» Druck seiner Unterführer hin eine Schwenkung von 189 Gr. t« der Prästdentschaftssrage vorgeuommeu. Herr Dingcldey ist jederzeit bereit, den oben wieder gegebenen Sachverhalt eidlich zu erhärten. ZomubcisinMikIrsttsI ouzreken! Aeichsprasidentenwahl Tdeodor vueNerderg Pan« von KMVendueg «do« »iel»' «ent» LdiNmann «dotf «ustav tvinire
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