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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193203162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-16
- Monat1932-03
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1932
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Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Weltkrise im Kreise. Wahrend England' sich anschickt, den „Triumph des Pfundes" zu feiern, erreichen die Wellen des Weltwirt- ü-asts bebens immer mehr Länder, und es ist noch nicht ab- »usohen, ivelche Erschütterungen noch zu erwarten sind, bis -ndlich die Welt und ihre Wirtschaftsführer zur Einsicht kommen und den Mut finden, ihrer Einsicht gemäß zu han deln. Solange sie allerdings von dem ehernen Zwang der Notwendigkeit ins Jenseits flüchten, ist keine Besserung zu irwarten. Im Gegenteil — es ist zu befürchten, daß der gleichen Tragödien, wie die Ivar Kveugers oder jetzt wieder George Eastmans, die Nebenwirkung der Krtsenwcllen ver schärfen. Nachdem am 5. März die Negierung von Ecuador Zn inneres Zahlnngsmoratorium erlassen und am 14. März die Nationalversammlung der Republik Salvador ein all gemeines Moratorium erklärt hat, mußte nun der bulga rische Miuisterrat beschließen, am 15. März den Zinsen dienst für die ausländischen Schulden Bulgariens einzu stellen. Der zeitliche Zusammenfall dieser Norgänae ist zwar zufällig, ihr Eintreten jedoch entspricht vollkommen der weltwirtschaftliche» Entwicklung seit Mitte 1031. In dieser Zeit haben sich die Länder in stündig zunehmendem Maße gegen die Weltwirtschaft abgeschlossen. In allen Erdteilen wurde versucht, die noch verfügbare Kaufkraft auf inlän dische Erzeugnisse zu konzentrieren und Anslandswaren sernzuhalten. Zölle wurden in fast sämtlichen am Welt handel wesentlich beteiligten Staaten der Welt erhöht oder neu eingeführt, wobei mit den sinkenden Weltmarktpreisen ohnedies anch die bestehenden Zölle sich immer drückender guswirtten. In verhängnisvoller Wechselwirkung löste daun die Erschütterung der Zahlungsbilanzen fast aller Länder Mittel-, Ost- u. Südostcuropas, sowie Südamerikas erneute Schwierigkeiten aus. Die Schuldnerländer verloren durch Kreditkündigungen und Kapitalflucht den größten Teil ihrer Gold- und Devisenreserven: der Devisenbedarf für den Zinsen- und Tilgungsdicnst konnte je länger je weniger gedeckt werden, neue Auslandskredite dafür ivaren nicht mehr zu beschaffen. Von hier aus führt der Weg in gerader Linie znm Zusammenbruch des Kreugcr-Konzerns, Z» Erciauis, das seinerseits wieder selbst eine so wider standsfähige Währung, wie die schwedische, merklich erschüt tert und daurit natürlich im weitesten Kreise neue gefähr liche Wirkungen ausstrahlt. Infolge des rückläufigen Welt handels schrumpft auch der Weltverkehr immer stärker ein, v daß zwangsläufig der unsichtbare Export sich verringert und die Zahlungsbilanzen sich immer mehr den reinen, zu meist passiven Handelsbilanzen annähern. Die Ueberschüsse !>cr Zahlungsbilanz also fallen weg und die schrumpfenden Exporterlöse der dienstpflichtigen Schuldnerländer reichen inmer weniger zur Deckung des Schnldeudicnstes aus. Der circnlus vitiosus ist geschlossen und niemand findet den Mut, aus diesem tödlichen Kreise zu neuen, zukunft weisenden Zielen auszubrechen. Ein solcher Ausbruch allerdings würde voraussichtlich sticht gerade in paradiesische Gefilde führen. Es ist längst nicht alles gesagt über den internationalen Währnngsstand, wenn man daran erinnert, daß beinahe 20 europäische und 10 überseeische Länder Devisenzwangswirtschaft erngesührt haben, daß 16 Länder darüber hinaus genötigt nmren, die Goldwährung auszugeben, und daß weitere 12 Länder ihre Währungen erheblich unter die Goldparität sinken kaffen mußten. Tatsächlich lagen Ende 1031 die Devisenkurse von l Ländern unter SO Prozent ihrer Goldparität: die Devisen kurse von weiteren 11 Ländern hatten 25 oder mehr Prozent gegenüber der Goldparität verloren und die Kurse von 6 Ländern bis zu 25 Prozent — eine Berechnung, die ange sichts des rapiden Wechsels der Devisenkurse naturgemäß nur ungefähr zutreffen kann. Das eigentliche Problem der Wiederherstellung geordneter Zustände, für die die Reorga nisation der Währungsverlüiltnisse und der internationalen Devisenkurse die Grundbedingung ist, wird aber vermutlich sein, die währungspolitische Situation derjenigen Länder zu klären, die die Fiktion der Goldparität ihrer Währungen unter kaum abzuschätzcndcn Opfern bis jetzt aufrecht er halten haben. Das sind über 30 Länder, deren Devisenkurse entweder unmittelbar aus oder in der Nähe ihrer Gold parität geblieben oder sogar stark darüber hinaus gestiegen sind. Wenn man sich vergegenwärtigt, daß zu diesen Län dern z. B. auch Oesterreiui gehört, ja sogar Bulgarien, das eben jetzt beschlossen hat, den Zinseudienst für die auslän dischen Schulden einznstellen, so wird man sich der Schwie rigkeiten bewußt werden, die hier noch zu überwinden sind. MerMW ln MWWlMmnz. Genf. sFunkspruch.) Das Präsidium der AbrüstuugS- l :fferenz hat heute vormittag beschlossen, die Arbeiten der P nserenz Ende der Woche zu unterbrechen «nd am 11. April wieder anszuuehmeu. )t Paris. Der Agentur Havas wird aus Gens berichtet, daß die Arbeiten der Abrüstungskonferenz trotz formeller Aktivität seit dem 2. Februar kaum Fortschritte gemacht hätten, ja gegenivärtig sogar ans einem toten Punkt ange langt seien. Daher schienen auch die Delegationen der Hauptmächte darüber einig zu sein, bereits Ende dieser Wuhe eine Ostcrpause eintreten zu laßen. Hierüber solle Henderson gestern mit Tardieu gesprochen haben. Uw Li« Vertagung zu begründen, beruse man sich auf die Rückwirkungen, die die Ereignisse im Fernen Osten aus den Völkerbund haben könnten, ferner auf die verschiedenen Wahle« in Deutschland und »uk die Kammerwahlen i» Aufruf rum Lostks-^skr. Voewer «M. loüerlas ein iVecllrnk lür lls« gersmle lleiMclitum. js Berlin. Reichspräsident, Neichsregie- rnng und verschiedene Persönlichkeiten des öf fentlichen Lebens erlassen folgende« Aufruf znm Goethe-Jahr: „Wenn am 22. März der Tag znm ION. Male wieder kehrt, an dem Deutschland vollendetster Geist seinem Glau ben gemätz in die Unsterblichkeit einging, so kann der Tag, der damals die Klage nm den unersetzlichen Verlnst ent fesselte, kein Trauertag mehr sei«. Er bedeutet jetzt das freudige stolze Bewußtsein eines unver lierbaren Besitzes, der dem Volke Goethes nicht ge raubt werden kann, es sei denn, daß es sich selbst ausgibt. Die immer neue Erwerbung dieses Besitzes und das gläubige Festhalten an den geistigen Gütern der Nation spendet die Kraft des Ausblickes zum Ewigen nud zur Erhebung über die Not der Zeit. Goethe hat in den Jahren hosfnungslofeu Tiefstandes seinem Volke den Weg zur Wiedergeburt gewiesen. Seine größte Dichtung zeigt die Vision des freien Vol kes aus freiem Grunde als ein Vermächtnis des Dichters, der weit in die Zukunft blickend, die Aufgabe« nener Gesellschaftsordnung als Naturgesetz wechselseitiger Hilfe «nd werktätiger Liebe anffaßte. Wie er selbst alle Gegensätze der menschlichen Natur in sich trug und den leidenschaftlichen Zwiespalt seines Innern znm befreienden Einklang brachte, so mahnte sein Geist znr einträchtigen Ueberwindnng selbstzersleischenden Streites. Der Nam« Goethe bedeutet dem deutschen Volke «ine Botschaft inneren Friedens. Wie Goethes Werk a«S allen Wurzeln des Volkstums aufsticg nnd dessen Kräfte znsammenfaßte, so wird seine Erscheinung zum Sinnbild eines Einsgesühls der über Dentschlands Grenzen hinaus in seiner Sprache verbun denen Gemeinschaft. Goethes 100. Todestag soll, wie einst mals Schillers 100. Geburtstag ein Weckruf für das Ein heitsbekenntnis des über die ganze Erde zerstreuten Deutschtums werden. Wie nach Goethes Meinung erst die Erfüllung i« eigenen Volkstum Schwingkrast verleiht znm Einswcrdeu mit der Welt, so ist sein Dichterwort als Stimme der Mensch heit zur Weltsprache geworden, in der die Völker der Erde einander verstehen lernen. Tie Goethe-Feier wird znr Weltfeier. Wen» am 22. März in der Sterbestunde des Mittag die Glocken läuten, soll der Geist Goethes durch alle deutschen Lande ziehen. Während im Namen des deutschen Volkes der Kranz am Sarge der Weimarer Fürstengruft niedergelegt wird, möge jeder Deutsche sich dankbar bewußt sein, daß Goethe anch für ihn gelebt nnd gewirkt hat. Das Goethe-Fahr soll die ganze Volksgemeinschaft in einem Erlebnis znsainmcnsührcn, das mit großer Vergangenheit verbindet und über die Not der Gegenwart eine Brücke schlägt in eine bessere Zukunft." Unterzeichnet ist der Ausruf von Reichspräsident von Hindenburg, Reichskanzler Brüning. Dr. von Bernus, Landrat a. T-, Vorsitzender des Freien Deutschen Hochstifts, Frankfurt am Main, Professor Tr. Beutler, Direktor des Goethe-Museums und des Freien Deutschen Hochstifts in Frankfurt am Mein, Dr. Hans Earossa, Sind. phil. Friedrich, Vertr. der Leipziger Studenten schaft, Dr. Goerdeler, Oberbürgermeister von Leipzig, Grimme, preußischer Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, Reichsminister Dr. h. c. Groener, Dr. h. c. Gerhart Hauptmann, Tr. Riccarda Huch, Tr. Käst ner, thüringischer Minister für Volksbildung, Prosessor Tr. Kippenberg, Vizepräsident der Goethegesellschakt, Dr. Dr. h. c. Erwin G. Kolbenheyrr, Dr. Land mann, Oberbürgermeister von Frankfurt a. M„ Professor Dr. Litt, Rektor der Universität Leipzig, Professor Dr. Löh le in, Rektor der Universität Jena, Professor Tr. Madelung, Rektor der Universität Frankfurt am Main, Professor Dr. Thomas Mann, Dr. Müller, Ober bürgermeister von Weimar, Universitätsprofessor Dr. Petersen, Präsident der Goethegesellichart, Tr. Wilhelm von Scholz, Hermann Stehr, Tr. Ulbrich, General intendant des Deutschen Nationaltheaters in Weimar, Prof. Dr. Wahl, Direktor des Goethe-Nationalmuseums, des Goethe- und Schiller-Archivs und der klassischen Stätten in Weimar. Frankreich. Diese Gründ« sprächen für eine Vertagung um einen Monat. Der Ehef der französischen Regierung dürfte aber Henderson gegenüber hervorgehobcn haben, daß Frank reich keinerlei Initiative zur Vertagung der Arbeiten er greifen werde, sondern daß die in Genf anwesend« fran zösische Delegation zu allen Beratungen bereit sei. In„SWW" riir MMWiilknMl. ff Berlin. In einer Stellungnahme des offiziellen Pressedienstes des Stahlhelm wird zum Ergebnis der Reichö- präsidentcnwahl u. a. erklärt: „Der Reichspräsident von Hindenburg hat am IS. März 18,5 Millionen Stimmen auf sich z» vereinigen vermocht. Bon der nächst höchste» Stimmcnzifser, der des nationalsozia listischen Parteiführers Hitler trenne« ihn mehr als sieben Millionen. An der absoluten Mehrheit fehlen nur knapp 200 00V Stimmen. Wir sind nicht Demokraten und Forma listen genug, um zu bestreiten, daß damit Hindenburg prak tisch den Sieg im Wahlkampf errungen hat. Sin zweiter Wahlgang könnte kein anderes Ergebnis zeitigen. Er ist damit, selbst wenn er aus formellen Gründen ftattsinden muß, politisch bedeutungslos geworden. Wenn also eine Möglichkeit besteht, um die Formalität des zweiten Wahl gangs hernmznkommcn, so haben wir dagegen nichts einzu wenden, obgleich unsere grundsätzlichen Bedenken gegen eine etwaige Verguickung der Präsidcntschastssragc mit parlamen tarischen Entscheidungen nuverändert fortbestehen." Der Entschluß, sich keiner nationalsozialistischen Partei diktatur zu unterwerfen, bleibe richtunggebend bestehen. Mer MW» Will in der MeneWze. »dz. Berlin. Erklärungen der Signaiarmächte, die wohl im wesentlich» auf Leu Versicherungen Les litauischen Außenministers Zaunius in Gens beruhten, hatten am Wochenende in Berlin einen gcnnssen Optimismus in bezug auf die weitere Entwicklung der Memclsragc anfkvminen lassen, der durch die jetzt plötzlich erfolgte Bildung eines grotzlitauischcn Direktoriums in Memel wieder zerstört worden ist. Auch die Großmächte werden jetzt gemerkt haben, wie berechtigt das deutsch Mißtrauen in die Erklä rungen des litauischen Außenministers war nnd was von den Versprechungen eines litauische» Ministers zn halten ist. Die Reichoregicrung hat sofort die nötigen Schritte gegen das litauische Vorgehen in Memel unternommen und soivohl den Delegationen in Genf als auch den Signatar mächten durch di« Botschafter in den Hauptstädten noch ein mal «ine genaue Darstellung der Sachlage überreichen lassen. Die NeichSregierung hat verlangt, daß sofort Maß nahmen getroffen werden, um die statutenmäßigen Zustände im Memelgebiet wieder herziistellcn. Die Verantwortung der Signatarmächte für die weitere Entwicklung im Mentcl- gebtet kann nicht scharf g«nng betont werden. Für die Signatarmächt« ergeben sich nickt mrr Verpflichtungen ans dem Memelsiatnt, sondern auch ans dem Beschluß des Bölkcrbundsrats, der von allen Großmächten unterzeichne! worden ist und di« Schaffung eines gesetzmäßigen Direkto riums fordert. Die NeichSregierung hat bisher über Reprelsivmaß- nahmcn gegen Litauen, wie sie der Reichskanzler in seiner großen Rcickstagsrede angedrohi hatte, keine Beschlüsse ge faßt. Angesichts der Haltung Litauens ist es aber möglich, daß solche Maßnahmen jetzt nickt mehr lange aus sich warten lassen werden. Sluck die diplomatischen F-ühlmig- nahmen wegen der grundsätzliche»! Klärung der Vorgänge im Memelgebiet sind noch immer nickt abgeschlossen, io daß eine Entscheidung darüber, ob der Haager Gerichtshof oder ein besonderes Schiedsgericht mit der Untersuchung betrau! werden, noch einige Tage ans sich warten lassen wird. Deutscherseits wird nach wie vsr die Anrufung des Haager Gerichtshofs als das Wünschenswerte bezeichnet. MWenkW einer WM Mim Mm Genf. fFunksprnch.j Ans Kreisen der Lignatarmächie der Mcmelkonvention verlautet, daß die Signatarmächtc entschlossen sind, noch im Lause des heutigen Tages eine sehr eucrgisch gelmltenc Note an die litauische Regierung z» richten, worin diese ausgesordcrt wird, im Memelgebiet durch Einsetzung eines Direktoriums, das das Vertrauen der Be völkerung genießt, für verfassungsmäßige Zustände zu sorgeu. Die Note soll die Warnung enthalten, daß die Signatar mächte sich nntcr Umständen gezwungen sehen, Litauen wegen des Bruches der Mcmelkonvention vor dem Haager Gerichtshof anzuklagcn. Die Note soll einen außergewöhn lich scharlen Charakter tragen. England, Frankreich und Japan haben bereits ihre Zustimmung erklärt. Die ita'ie- nischc Zustimmung wird noch erwartet, ist aber gleichsalls sicher. Die Note der Signatarmächte an die litauische Regie« rung soll in sehr entschiedenem Ton daraus Hinweise», daß dis Versuche der Bildung eines Landesdirektoriums im Memel« gebiet im Widcrsprnch stünden zu den Bestimmungen der Memelkonventio» nnd den Beschlüssen des Völkerbunds rates vom Februar d. I. Die litauische Regierung wird weiter ausgcfordcrt, das Direktorium gemc ß den scstgelegten Verpflichtungen zn bilden. UubklWWoii in 3lW. —18 Mir. Tokio. fFunksprnch.j Bei einer Gasexplosion in ber Grube „Fntago" im Bezirk Nagasaki sind 1» Bcrgarbciier getötet und 22 verletzt worden.
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