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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193203249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-24
- Monat1932-03
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1932
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kMllMittl» für Karfreitag, den 25. März 1032. „Sie teilen seine Kleider unter sich und werfen das Los »m fein Gewand". Psalm 22,19. Kleiber — statt Gott. Immer noch stehen dieselben Menschen am Kreuz. Da sind die Feinde. Sie mühen sich wenigstens um daS Problem Jesu, sie überdenken die GotteSfrag«, die mit Jesu immer wieder erneut und radikal gestellt ist. Sie begreifen wenigstens, daß Entscheidung gefordert wird. Aber sie kom men nicht von ihren Parteidogmen los, sie sind gehemmt durch ein unzureichendes Denkschema, sie urteilen von fal schem Standort aus, von einem Standort über Christus, über Gott, — und so entscheiden sie sich zu kurz, entscheiden sich gegen ihn. Sie betrügen sich um Gott um einer Schablone willen. Ihre Tragik, — daß sie sich nicht unter Christus stellen, sich nicht aufgeben können. Da sind die Treuen. Sie begreifen Christus und lasten sich von ihm beschenken,- ihrer ist das Reich Gottes geworden. Sie „folgten ihm" und haben in dieser Hingabe Gott erlebt. Sie werden an jedem Karfreitag einer groben erbarmenden Liebe inne„ in die sich ihr Leben birgt. Der ferne Gott wird ihnen tm Karfrcitagssterben der nahe Gott. Sie möchten weinen angesichts des Gemarterten am Kreuz — und wissen, -ah sie danken »rüsten. ' Wie können sic es,- wie sanden sie es? — Sie stellten sich dem Christus und ließen sich von ihm — richten, brechen, in Frage stellen. Sie dürsteten nach Gott und trugen Leid um sich. So begriffen sie die Gnade — und damit Gott. Aber da sind noch die, die gar nichts begreifen. Auch sie sind in das Geschehen von Golgatha hincingezogcn; es gibt ja keinen einzigen Menschen, den das nicht mit anginge,- aber sie begreifen nichts und „teilen seine Kleider unter sich". Ihrer sind viele, viele heute. Sie leben dahin und wissen nichts davon, daß die einzige wirkliche Lebensfrage Gott heißt. Sic stehen weder über noch unter Christus, sie leben nur ihrem kleinen Profit. Sic brauchten bloß den Blick cmporzurichten zum Kreuz und hatten Gott gewonnen, aber sie bringen es nicht zustande, sic sehen statt ans daS Kreuz auf die Kleider. Ihr Leben könnte voller Gnade und Wahr heit sein, aber eo bleibt ein kümmerliches Picken nach klei ne» Profiten. Diese aber sind die Erekutoren Christi! Noch immer sind sie cs, bereit Hände Christus kreuzigen, die billigen Handlanger seiner Feinde! Und wohin gehörst du? .... Vmim Wmise? vdz. Ostern steht vor der Tür. Linde Frühlingslüstc wehen durchs Land. Reiselust lockt hinaus in die Ferne. Aber doch sragt sich so mancher: Darf man denn reisen? Jetzt, in dieser Zeit? — Ja, man darf reisen! Rian soll reisen! Die Deutschen des Jahres 1932 sind ein unruhiges Bolt geworden, ein Volk der Geheuten. Es ist nicht die Geißel des Weltschicksals allein, es ist vielmehr die eigene Unrast selbst, die beinahe leven zwischen politischen Mei nungen hin- und hertreibt. Unter dieser Unrast aber lebt unvergänglich der Drang nach „draußen", nach Landfchast, nach Wäldern, nach Seen. . . . Und wir haben vieles zu vergessen: daß es uns im Winter so schlecht ging, daß wir ost verzweifeln wollten, daß es noch andere Dinge gibt als Diskussion und Streit, Fabrik und Büro. Ja, wer selbst in diesen Mauern wäh rend vieler Wintermouate gefangen saß und nur den täg lich sich wiederholenoeu Weg vom Heim zur Arbeitsstätte kennt, der wundert sich beinahe, wenn hoch über den Dächern einer -stadt in kalten und klaren Nächten der Mond- erscheint. Und steht erst die warme Sonne über den Straßen, denkt man schon weiter: an Bäume und Sträucher, die nun bald wieder grünen, an Wiesen und Wälder und an ein Wasser, an hundert und tausend Dinge, die wir doch alle fast vergessen hatten. Darum zu Ostern hinaus ins deutsche Land! Und wenn es nur eine Flucht aus der Stadt wäre, eine Flucht aus dein Gewoynten, aus dein Alltag! Gerade, weil dieser Winter so unbarmherzig war, weil wir uns so manches versagen mußten, weil alles so hoffnungslos schien, ge rade deshalb »vollen wir Ostern reisen. Denn mit den ersten Frühlingstagen kommt neue Hoffnung und neues Leben in die Natur und in die Menschen. Laßt uns dieses Wunder der Erneuerung miterleben, vielleicht, daß cs unsere eigene Erneuerung, unsere Auferstehung aus Sorge und Schwäche, aus Pessimismus und Mißmut wird? Oslerreise? — Ja! Lik gkWA »le 01. April M. Von Stadtv. Möbius. Gemäß Notverordnung vom 8. Dezember 1931 wurden ab 1. Januar 1932 sämtliche Mieten um 10 Prozent der Friedensmicte gesenkt. Während diese Senkung am 1. Januar 1932 nur zu Lasten des Vermieters ging, ist ab 1. April d. I. einigermaßen ein Ausgleich geschaffen, indem auch die Aufwertungssteuer von diesem Zeitpunkte ab im Normalfalle um 10,2 Prozent der Friedensmicte gesenkt wird. In der Praxis wirkt diese Neuregelung folgender maßen: Mieter und Hausbesitzer, die noch im Erwerbsleben stehe» und ihre volle Miete und Aufwertungssteuer zu zahlen haben, merken praktisch von der Veränderung nichts. Ihnen kann cS bis zu einem gewissen Grade gleichgültig sein, ob die 110 Prozent der Friedensmicte, die sie zahlen, sich zusammensetzt aus 59 Prozent Hausbesitzeranteil und 51 Prozent Aufwertungssteuer oder aus 69,2 Prozent Haus- bcsiyerantcil und 40,8 Prozent Aufwertungssteuer. Sie zahlen weiter die Miete in der Höhe wie bisher seit dem 1. Januar dieses Jahres. Anders in den Fällen, in denen die Mieter die Auf- wertungs-jMictzins-fftener wegen niederen Einkommen ganz oder teilweise erlastcn bekommen haben. Diese Mieter können die Aufwertungssteuer künftig nicht mehr in der alten Höhe non 51 Prozent erlassen bekommen, sondern nur noch in der neuen Höhe, nämlich im Normalfalle höchstens noch 40,8 Prozent der Fricdensmietc. Dies werden viele Mieter als Harte empfinden, aber anscheinend - ist cs dem Reich, den Ländern und den Gemeinden nicht möglich, von sich aus auf diese Beträge zur Zeit zu verzichten. Es müffen also die Mieter, die ab 1. Januar weniger Miete (Haus- besiheranteil ohne Steuers gezahlt haben, ab 1. April wieder mehr zahlen. In den Fällen, in denen die Grundstücks eigentümer wegen geringerer Belastung am 31. Dezember 1918 bisher schon weniger Aufwertungssteuer zu zahlen hatten, ermäßigen sich die Steuersätze stafselweise nach be stimmten Sätzen. Als eine glückliche Lösung kann man diese Neuregelung wohl kaum bezeichnen. Die ärmsten Mieter müssen wieder mehr Miete zahlen, ohne daß der Vermieter gegenüber der Zeit bis 31. Dezember 1931 bester gestellt ist. Diese Rege lung ist jedenfalls keinesivegs geeignet, Mieter und Ver mieter gegenseitig näher zu bringen. , , Auch die bisherige Teilstundnng der Steuer — in Riesa im Normalfalle 4N Prozent der Friedensmiete —, die für die zurückliegende Zeit nunmehr in Erlaß umgewandelt ist, »ebt als Tetlerlab nach dem 1. April weiter. Im Norrnal- —* Ein lustiger Schnccslockcntanz am heu tigen Mittag ließ wieder einmal die gehegten Frühlings stimmungen schwinden. Der Geselle Winter will anscheinend dokumentieren, daß er »och nicht gewillt ist, das Regime abzutveten. Oder soll daS etwa eine verfrühte Probe des traditionellen Aprilwettcrs sein? Für die nahe bevor stehenden Osterseicrtagc wünschen mir »ns aber frühlings mäßigere Witterung. —* Der 2. WakNgang zur R e i chs p r ä s i deu te »Wahl. Wie die Staatskauzlci bekanntgibt, sind die Stimmlisten und S t i m in k a r t e i en für den am 10. April stattsindenden 2. Wahlgang der Rcichsprüsideuten- wahl am 2. und 8. Avril auszulegcn. Die Gemeindebe hörden können die Auslegung schon früher^ beginnen lassen. Die beiin erste» Wahlgange benutzten Stimmlisten und Stimmkarteien sind möglichst auch beim zweiten Wahlgang zu verwenden. Sie sind jedoch zu berichtigen und zu er gänzen. Die für den ersten Wahlgang ernannten Krciswahl- leiter bekleiden dieses Amt auch beim zweiten Wahlgang. Die Abstimmungszeit dauert von 0 Uhr vormittags bis 0 Uhr nachmittags. —* Arbeiterrückfahrkarten zu Ostern. Die Geltungsdauer der Arbeiterrückfahrkarten zu Ostern ist noch etwas erweitert worden. Diese Karten können nunmehr zur Fahrt vom Arbeitsort nach dem Wohnort der Ange hörigen an allen Tagen bis zum 28. März 24 Uhr und zur Fahrt vom Wohnort der Angehörigen nach dem Arbeitsort an allen Tagen vom 25. März bis zum 4. April 24 Uhr be nutzt werden. —* Lehrer-Jubilar e. Schuljahres wurden Herren als Jubilars feierte das 2öjährige Hernr. Langer 25 Jahre im Riesaer I falle beträgt er in Riesa anstelle der bisherigen 4N Prozent I ab 1. April 3,5 Prozent der Friedensmiete: in den Fällen, wo daS Grundstück weniger als 50 Prozent belastet mar, beträgt der Erlaß künftig in ganz Sachsen einheitlich 1,6 Prozent anstelle von bisher 2 Prozent. Anträge auf Er mäßigung oder Teilerlaß der Steuer brauchen von den Eigentümern, die schon seinerzeit die Anträge gestellt hatten, nicht erneut eingeretcht werden. Dis Steuerstellen haben Anweisung, die neuen Sätze von sich aus anzuwenden. Wenn diese komplizierte Mietpreisberechnung so weiter geht, wird eS einer ganzen Anzahl Leute in Zukunft unmöglich sein, sich selbst auszurcchnen, waS sie für Miete, dem Betrage nach, zu bezahlen oder zu fordern haben werden. Beim Abschluß dieses iu dcr Schule am Wnsserturm drei geehrt. Herr Lehrer Rich. Hähne Dienstiubiläum, die Herren Lehrer und Albrecht Müller waren _ . . . VolkSschuldienft tätig. —* 86 Jahre alt. Am Sonnabend, den 26. März, vollendet der Lokomotivheizer i. R. Herr August Hent schel, wohnhaft Stadtteil Gröba, Strehlaer Straße, sein 86. Lebensjahr. — Wir gratulieren herzlichst! —* BiSmarckfeier. Die für den 1. April inS Ange gefaßte Bismarckfeier des Alldeutschen Verbandes wird im Hinblick auf den verordneten Ostcrlmrgfricden auf «inen späteren Tag verschoben, und zwar voraussichtlich bis Ende des Monats, da der Redner durch die Prentzcmvahlen in Anspruch genommen ist. —* Polizei bericht. In der Nacht zum 23. 3. 32 sind einem Gutspächter in Heyda unter erschwerten Um ständen 1 Schaslamm, gezeichnet 191, und 1 Gänserich, weiß mit blauem Fußring, aus dem Stalle gestohlen worden. Die Täter haben die Tiere gleich hinter dem Gute abgc- schlachtet und hinter der unweit des Gehöftes befindlichen Feldscheune zum Transporte zerlegt. Am Tatort wurde ein blauer Rucksack, Größe 60X54 Zentimeter, von dem ein größeres Stück fehlte, und ein Taschenmesser vorgesundcn. Ans einer Seite des Messers ist in die Metallschalc ein Namen eingekratzt, den man als „Schiban oder Schibau" oder ähnlich lesen kaum Außerdem sind noch die beiden Buchstaben „A N", die vermutlich die Anfangsbuchstaben der Vornamen fein dürften, gut leserlich. — Des Diebstahls dringend verdächtig ist ein Unbekannter, der am 22. 3. 32 in den Vormittagsstunden bei der Ehefrau des Gutspächters vorgesprochen hat und angeblich Ferkel kaufen wollte. Diese Person wird wie folgt beschrieben: Etwa 35 bis 36 Jahre alt, 1,60 bis 1,65 Meter groß, schmächtig, gerade Haltung und aufrechten Gang, dunkle Haare, oben links Zahnlücke, auf fallend braune Gesichtsfarbe, oberschlesische Mundart. Be kleidung: Blau« Schirmmütze, bräunliche hochgeschlossene Windjacke mit Kunstleder gefüttert und abgesetzt mit brau nen Lederknvpfen, lange dunkle Hose und schwarze hohe Schnürschuhe. Der Unbekannte führte ein fast neues Herren fahrrad mit schwarzem Rahmen, englischem Lenker, gelben Felgen und einer neuen Laterne mit sich. — Wer zur vor liegenden Sache irgendwelche Angaben machen kann oder eine Person mit Namen Schiban, Schibau oder ähnlich kennt, wird gebeten, sich beim Gend.-Posten Riesa, Kasernen straße 14 oder Fclgenhauerstraße 25, zu melden. Strengste Geheimhaltung der Namen wird zugcsichert. —* Freie Bereinigung der Reserve 102, Riesa. Zur Feier des 10jährigen Bestehens der Vereini gung ehe»». Angehöriger der Reserve 102, Riesa und Um gegend, veranstaltet die Vereinigung für ihre Kameraden, deren Angehörige, Gönn«r und Freunde am Sonntag, den 27. März 1931 sl. Osterfeiertag), 7 Uhr abends in den festlich geschmückten Räumen des Hotel zum Stern ein Jubi läums-Konzert, das die Besucher aufhorchen lassen wird. Die Vereinsleitung ist seit Wochen bemüht, diesen Ehrentag würdig auszugcftalten. Dazu wurde die gesamte Rundfunk- und Bcrgkapelle Borna mit ihrem Dirigenten Herrn Obermusikmeister Alb. Petcrlein, Stabstrompetcr des ehem. Karabinier-Regts., verpflichtet. Die Kameraden und Gäste werden gebeten, durch starken Besuch des Kon zertes fhve Sympathie zn bezeugen. Anschließend findet Ball, gcfpielt von zwei Kapellen, statt. Gäste, die an diesem Feste tcrlzunchmcn wünschen und für sich und ihre Freunde noch keine Einladung erhalten haben, können dies dem 102er Ausschuß, P. Kübe, Pestalozzischule, mitteilen, wo selbst auch -er Vorverkauf begonnen hat. — Näheres besagt das in -er Osteitausgabe erscheinende Inserat. —* Entschuldung im Osthilfegcbiet. Wie in der Landwirtschaftlichen und der Tagespresse bereits mit geteilt worden ist, können Entschuldungsanträg« aus Mit teln der Osthtlfe nur nochbis zum 31. März 1932 ge stellt werden. Diese Frist ist ein« AuLschlußfrist. eine Ver längerung kommt daher nicht mehr in Frage. Nach dem 31. Mär» 1932 eingehende Anträge können also keines falls berücksichtigt werden. Ein« forinlose Anmeldung genügt nicht. Es müßen vielmehr die endgültig«» Entschul- oungSanträge auf den vorgeschriebenen Formularen späte- stens am 31. März 1932 bei der Amtshauptmannschaft ein- gegangen sein. Wer noch einen Entschuldungsantrag stellen will, mutz daher rechtzeitig die nötigen Formulare bei der Amtöhauptmannschaft anforderu, damit diese auSgefülli bis zum 31. März 1932 bei der AmiShauptmannschaft eingereicht werden können. —* Vorstandssitzung des NeichSverbandcs -es deutschen Handwerks. — Vertretervcrsammlnng -eS Deutschen Handwerks- und Gewerbekammcrtages. Der Vorstand des NeichSverbandcs des deutschen Handwerks tritt am 4. April ds. Js. in Dresden zu einer Sitzung zu sammen, unr zur gegenwärtigen Wirtschaftslage und den sich aus ihr ergebenden wirtschaftspolitischen Folgerungen Stel lung zu nehmen. Am 5. und 6. April folgen Sitzungen des Deutschen Handwerks- und Gewerbckammertagcs. Am 5. April werden folgende Sitzungen abgehalten: 9.30 Uhr Sitzung -eS Vorstandes des Deutschen Handwerks- und Gc- werbekanimcrtagcS im Verwaltungsgebäude der Gewerbe kammer Dresden, 12.30 Uhr Besprechung mit Vertretern dcr regionalen Kammergruppen im Verwaltungsgebäude der Gewerbekammer Dresden, 17 Uhr Geschlossene Mitglieder versammlung im Hauptsaal des Ausstellungspalastes. Die Tagesordnung zur Mitgliederversammlung umfaßt die Er- stat-timg eines Geschäftsberichtes, den Bericht des Nech- nungSausschusscs und neben einer Reihe sonstiger Regula rien die Vorlage dcS Haushaliplanes für das Geschäftsjahr 1932/33. — Am 6. April schließt sich vormittags 10 Uhr, eben falls im Hanptsaal des AusstellungspalastcS, die, öffentliche Vertreterversammlung des Deutschen Handwerks- und Gc- werbckammcrtages an. Nach den Begrüßungen spricht Uni- versitütSproscssor Dr. Passow, Göttingen, über das Thema „Freie und gebundene Wirtschaft", ferner hält Universitäts professor Dr. Nößle, Bonn, wissenschaftlicher Leiter des Deutschen Handwerksinstitnts. einen Vortrag über das Thema „Der Vcriifsstaudsgedanke im Handwerk". —* Grundsteuer 1932. Das Finanzministerium hat bis zur gesetzlichen Regelung der Grundsteuer für das Rechnungsiahr 1932 angeorduet, daß für das Rechnungs jahr 1932 zunächst nur Boranszahluugen zu erheben sind. Für diese Grnnosteuervorauszahlungen ist die Jahrcsstcuer- schuld für das Rechnungsjahr 1931 (gesenkte Steuer) maß gebend. —* Bon der Altersrente »bank. Da sich die Zinssenkung für die Versicherten der Altersrcntenbank dahin auswirkt, daß der jährlich an die Versicherten zu zahlende Zinszuschlag wesentlich sinken wird, ist in einer Verordnung des Sächsischen Finanzministeriums (Sächsisches Gese'blatt Nr. 9 vom 23. März 1932) bestimmt worden, daß der bisher an die Staatskasse fließende Teil des Zinsgewinnes in Höhe von einem vom Hundert zugunsten der Ver sicherten aus einhalb vom Hundert, also auf die Hälfte, herabgesetzt wird. —* Jugend und Naturschutz. Das Sächsische Ministerium für Volksbildung bringi die Verordnung vom 9. Juli 1921 über die Förderung des Naturschutzes durch die Schulen und vom 26. Jnni 1922 über Schulwanderungen im Dienste des Naturschutzes tu Erinnerung. Ein sächsisches Forstamt hat mitgcteilt, daß an verschiedenen Stellen eines größeren Waldgebietes massenhaft Papierschnitzel auf den Forstwirtschaftsroegen und zum Teil auch in den Beständen bemerkt worden seien. Das Ausstreuen und Liegenlassen solcher Papterschnttzel beeinträchtige die landschaftliche Schönheit und Sauberkeit des Waldes und wirkte aus die im Walde «rholungfuchende Bevölkerung abstoßend und verletzend. Das Forstamt nimmt an, daß diese Papier schnitzel bei den Geländespielen der Jugend ausgestreut werden. Die Schulleitungen werden daher vom Ministerium sür Volksbildung angewiesen, die Jugend darauf aufmerk sam zu machen, daß bei Geländespielen, insbesondere bei Fuchs- imd Schnitzeljagben, sowie auch sonst keine Papier schnitzel ausgestreut werden dürfen. —* Bautzener Osterbräuche im Tonfilm. Wie da? Bautzener Tageblatt erfährt, beabsichtigt Fox tönende Wochenschau, am 1. Osterseiertage nach Bautzen zu kommen, um im Zusammenwirken mit dem Bautzener Berkehrsverein die beiden tveit und breit bekannten Bautzener Osterbräuche, das Osterreiten und das Eier schieben, im Tonsilm sestzuhalten. —* Lotteriegenehmigung. Das preußische Staatsministerium hat dem Deutschen Hygiene- Museum in Dresden oie Erlaubnis erteilt, von den Losen der ihm durch das sächsische Ministerium des Innern genehmigten 3. Geldlotterie 75 000 Lose zu je 1 Marl im preußischen Staatsgebiet zu vertreiben. —WK. Das Alter der stellenlosen Ange stellten. Das andauernde UeLerangebot von stellenlosen Angestellten hat die Anforderungen der Arbeitgeber an das Leistungsvermögen der Bewerber ständig gesteigert. Abgesehen von dem Verlangen nach überdurchschnittlicher Vorbildung fällt die immer tiefer sinkende Herabsetzung der Altersgrenze besonders auf. Vielfach güt das 25. Lebensjahr als oberste Grenz«. Unter diesen Umständen erhält die Statistik der Reichsanstalt für Arbeitsvermitt lung und Arbeitslosenversicherung über die Altersgliede rung der berufslosen Angestellten besonderes Interesse. Von 290 000 stellenlosen Angestellten waren nach einer Erhebung vom 30. November 1930 rund 51000 bis 21 Jahre, 108000 von 21 bis 30 Jahre, 64000 von 30 bis 40 Jahre, 38 000 zwischen 40 und 50 Jahre, 22000 zwi schen 50 und 60 Jahre und rund 6300 über 60 Jahre alt. —* Der sächsische Staat fördert Schrift steller. Im vergangenen Jahr hat die Sächsische sstcgic- rung insgesamt 5 Staatsvreise zu je 500 MN. an Schrift steller und Gelehrte verteilt: und zwar wurden bedacht der Dresdner Lyriker Benndorf, der Arbeiterdichter Max Barthel, der Chinaforscher Dr. Franz Kuhn, z. Zt. in Berlin, der Literaturgeschichtler Dr. ßtudolf Glaser und der Erzähler Arthur Kuhnert. Für das kommende Jahr ist ebenfalls ein Betrag für die Aussetzung von Staatspreisen für Literatur vorgesehen. —* Die zweite juristische Staatsprüfung. Die zweite juristische Staatsprüfung, die in Dresden in der Zeit vom 26. Januar bis 12. März 1932 abgehalien wurde, haben 22 Prüflinge bestanden, 3 nicht bestanden; 7 wurden auf Grund der schriftlichen Arbeiten znriickae- wiesen. Die Obersekretärprüfung haben 5, die Assistenten prüfung 8 Prüflinge bestanden. —*20. Kongreßdes Sächsischen Schachbun - des. In der Zeit von Gründonnerstag bis 3. Ostcrfcier- tag findet in den Räumen des städtischen Kurhauses zu Bad Schandau der 20. Kongreß des Sächsischen Schach bundes statt. Nach den vorliegenden Meldungen ist mit einer sehr starken Besetzung zu rechnen. Die Turniere beginnen am Freitag früh 9 Uhr. Gemeldet sind: 12 Meister, 22 Meisterschaftsanwärter und 38 Haupiturnier- teilnehmer. Am Sonnabend nachmittag 6 Uhr hält der Bund seine Hauptversammlung ab. —* Ueber hundert Millionen Reichsbahn anleihe eingezahlt. Bis zum Dienstag sind, wie wir hören, auf die steuerfreie Rcichsbahnanleihe bereits 110 Millionen Mark eingezahlt worden, obwohl bis zu diesem Tage nur 60 Millionen fällig waren. —* Landesparteitag derSächsischen Zen trumspartei. Die Sächsische Zentrumspartei hält am 1. Mai in Dresden, ihren diesjährigen ordentlichen LandeS- parteitag atz. Oertliches und SSchfisches. Riesa, den 24. MSr» 1SS2. —* Wettervorhersage für den 25. MSrz (Mitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Zunächst noch wenig Aenderung des herrschenden Witte rungscharakters, im allgemeinen heiter bis wolkig, in dcr Sübhälfte des Reiches, einschließlich Sachsens, etwas Schnee fall, Temperaturen sind ein wenig erhöht, im Gebirge noch Frost, in der Ebene noch stellenweise Nachtfrost, in den näch sten Tagen Uebergang zu veränderlichem Wetter bei für die Jahreszeit angemessenen Temperaturen. —* Daten i ü r den 26. März 1932. Sonnen» aufgana b.so Uhr. Eonneuunteraana 18.23 Uhr. Mond» auf-ang —. Mondunirrqa»« 7,04 Ukr 1827 : Ludwig van Beethoven in Wien aek. <aeb. 17701. 18S1: Der Schriftsteller Julius Lanabebn in Haders- leben, Nordschleswia, a»b. igest. 1907s. 1868: Der russisch« Schriitsteller Maxim Gorkij in Nilbmij-Nowgorod ged.
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