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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193204095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-04
- Tag1932-04-09
- Monat1932-04
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1932
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Riesaer G Tagelilatl Dr°ht°nschris. und Anzeiger lEldeblatt und Anieigerj. ^4-^°- Lägeblatt Riesa. , Dresden Ib3!). Fernruf Rr. 20. Daö Miesa« Tageblatt ist das zur Beröffentlichung der amtlich«! Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Girokalle: Postfach Nr. 52. Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rates der Stadt Riesa, Ricja Nr. 52. des Finanzamts Riesa und deS Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 83. Sonnabend, 9. April 193T, abends. 85. Zakra. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abend« '/,« Uhr mit Auvnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, slir einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug NM. 2.14 einschl. Postgebühr <ohn« Zustellungsgebühr). Für den Fall de« Eintreten» von ProduktionSverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Matcrialienpreise behalten wir uns das N-cht der Preis- «Höhung und Nochsorberung vor. 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Berantworttich für Redaktton: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, R,esa Losung: ^lincisndufg! v/sklsn! — ks kommt suk jecte Stimm« Jes »Men Mer MellW K MkllllW. Won Dr. Gcharnagel, Oberbürgermeister in München. Die Beurteilung einer politischen Angelegenheit wird sich stets verschieden gestalten, je nachdem diese Beurteilung mehr von Erwägungen der Vernunft oder von solchen des Gefühls beeinflußt ist. Es gibt wohl keinen Menschen, der die eine oder die andere Seite bei seinen Urteilen völlig ansschalten kann. Die Frage wird nur stets die sein, wel ches Moment entscheidenden Einfluß auszuüben vermag. Ruch die Wahl des Präsidenten des Reiches wird nnter den wechselnden Einflüssen von Vernunft oder Gefühl vor sich gehen. Im Lager der vom Gefühl beeinflußten Wähler wirken die Schwierigkeiten unserer Zett überall stärkend auf diese Kräfte ein. Demgegenüber ist eS schwieriger, den ruhigen Ueberlegungen der Vernunft die notwendige Gel tung zu verschaffen. Politik kann aber nicht oder wenigstens nicht in maßgeblicher Weise auf Gefühlseinflüsse aufgebaut werden: denn nur ruhige Vernunft wirb die richtigen Wege finden lassen, durch eine klare und ziclbewußte Einstellung die im politischen Leben gestellten Aufgaben bewältigen zu können. In erster Linie müssen wir uns vor Augen halten, daß das deutsche Volk gar nicht in der Lage ist, ganz nach seinen eigenen Wünschen und nach seinem Gutdünken seine wirt schaftliche und nationale Lage zu gestalten. Dem Ausland gegenüber mit Gefühlsäußerungen und Gefühlseinstellungen Erfolge erringen zu können, märe eine Naivität, die zu geradezu katastrophalen Schädigungen für Deutschland füh ren müßte. Gerade im Ausland ist die Person Hindenburgs einer der bedentnngsvollsten Stützpunkte für das Ver trauen, das man dem deutschen Volke glaubte entgegen bringen zn können. Sämtliche Staaten der Welt, die für das Wirtschaftsleben sowie für die außerpolitischen Be ziehungen Deutschlands maßgeblich sind, haben heute mit so W »W M Sie M« WskW. j< London. Von unterrichteter deutscher Seite wurde heute der Auffassung, daß die Londoner Viermächtckonfcreuz ein außerordentlicher Mißerfolg sei, entgegeugctrete«. Eine derartige Sache könne nicht in einem Zng zn Ende geführt werden. Mau müsse erneut zusammenkommen und wahr scheinlich wiederholt tagen. Eine Lösung könne nur in Etappen erreicht werden. Von deutscher Seite wäre aller dings ein etwas hoffnungsvollerer und freundlicherer Aus gang gewünscht worden, der den Donauländern einige Aus sicht auf eine baldige Regelung geboten hätte. Tie Memo randen, die die vier Negierungen ausarbeiten sollen, werden sicherlich technischer Natur sein,- denn das Prinzipielle sei bereits gesagt morden. Die Memoranden werden dann ausgetanscht werde». Man dürfe aber nicht glauben, daß damit alle Probleme gelüst oder auch nur behandelt sind. Vielmehr müsse man damit rechnen, daß bei iveiieren Dis kussionen neue Probleme auftauchen. Die deutsche Delega tion habe sich wiederholt gegen Vorschlag wenden müssen, di« darauf hinausliefen, daß mit Deutschlands Beteiligung und mit auf deutsche Kosten Experimente mit ungewissem Ausgang unternommen würden, die erheblichen Schaden oder Opfer von Deutschland fordern. Auch der Völker bundsrat wird voraussichtlich nicht zu einem vollständige« Ergebnis kommen können und wird die Angelegenheit auf einer späteren Sitzung wieder ausnehmen müssen. Der Bornmrf, von deutscher Sette sei bei dicken Be sprechungen nicht genügend der dentschc Plan verteidigt worden, sei unbegründet. Wann eine Donaukonserenz kommen wird und wie sie ausschen werde, könne heute noch nicht gesagt werden. Die Frage, ob Bulgarien mit einbe zogen werden soll oder nicht, bleibe vollkommen offen. Es bleibt abzuwarten, wie der Vülkerbundörat Bulgarien im Rahmen der Berichte des Finanzkomitees behandeln wird. An der Sitzung» die heute morgen stattfand, hat Flandiu eine formulierte Erklärung abgegeben, in der behauptet wurde, die starre Haltung der Staaten, die nicht bereit sind, aus ihre Rechte der Meistbegünstigung zn verzichten, sei an dem Mißerfolg der Konferenz schuld. Von deutscher Sette wurde Flandin mit entsprechendem Nachdruck erwidert und ihm bedeutet, daß man eine solche Mißdeutung -er Lag« nicht hinnehmen könnte. * AlMchernWil der enMeil Regierung aus der HerMte-Konferenz. London. In britischen Regierungßkreilen vertritt man die Ansicht, daß es falsch wäre, den Ausgang der Vicr- mächte-Donaukonfcrenz als einen Fehlschlag zu bezeichnen. Die Konferenz habe sich davon überzeugt, daß die Lage der Donauländer, besonders Oesterreichs und Ungarns, nicht nur schlecht sei, sondern von Tag zu Tag schlechter werde. Man habe beiden Staaten mit Anleihen und anderen Mit teln geholfen, aber diese Maßnahmen hätten nicht vermocht, die Staaten wieder auf eigene Füße zu stellen. Tie Kon ferenz sei sich über folgende Punkte klar geworden: 1. Tie unterstützungsbedürftigen Regierungen sollen von den unterstützenden Regierungen beraten und geleitet werden. 2. Tie unterstützungsbedürftigen Regierungen sollen unter sich zu einer Uebereinstimmung hinsichtlich irgendeiner Art des Vorgehens gelangen, durch das die Hilfsmaßnahmen der unterstützenden Negierungen zu einem Erfolg geführt werden können. Tie englische Regierung begünstige an sich einen Zoll verein im Touauraum, aber ne erkenne, daß sich diesem Plan z. ZI. unüberwindliche Schwierigkeiten entgegenstell ten. Infolgedessen wird der Vorschlag einer Tonaueinhett auf Grund des gegenseitigen Präferenz-Systems gemacht. Tiefer laue sich aber nur durchführen, wenn andere Staa ten ihre Rechte auf die Meistbegünstigung ausgeben. Es ist vorgeschlagen worden, daß dic'es zunächst noch einmal zeit weilig aus eine gewisse Zeitspanne, vielleicht für ein bis zwei Jahre, geschehen soll. Zwei Staaten lTeutichland und Italien) konnten hieraus keine endgültige Antwort geben Die englische Negierung ist der Ansicht, daß sich bereits bei den Zusammenkünften in Genf Gelegenheit bieten wird, die einsstlägigen Tonausragen zwischen den Vertretern der vier Mächte zu besprechen. MacTonald wird sich aber nicht nach Gens begeben. » FranlrMs rMk ans dkl NkrMtkHocklm. London. Tie amtlichen iranzönicben Kreise verbal- ten sich nach Beendigung der Touau-Vollkonierevz zunächst abwartend. Es sei jedoch zn bedauern, daß die Durchfüh rung der »uneigennützigen" französischen Vorschläge durch den deutschen und italienischen Widerstand verzögert worden sei. Frankreich müsse daraus bestehen, daß das Hauptgewicht auf die sofortige finanzielle Hilfe nir die Touaustaatcn zu legen sei. Ferner bestehe Frankreich daraus, daß die Groß mächte unbedingt aus ihre Mcistbegnnstigunasrechie ver zichten müßten, bevor die Durchführung der Zollpläne tür die Tonaustaalcn nchcrznstcUcn ici. Es wird weiter ernenl betont, daß sich Frankreich einer Neunmächte-Konse-enz, wie sie von Italien vorgcschlagcn wurde, anss schärfste widersetze. ernsten eigenen Schwierigkeiten zu tun, daß niemand erwar ten kann, daß auch nur in einem einzigen dieser Staaten eine Bereitwilligkeit vorhanden sein würde, Deutschland wirtschaftliche ober politische Experimente zu gestatten, die alle auf Kosten der anderen Staaten gehen müßten. Politische Experimente können aber auch vom Stand punkt unserer eigenen politischen und wirtschaftlichen Auf gaben aus in keinerlei Weise gutgeheißen werden. In Deutschland ist die Verteilung der Kräfte derart, daß keines der bestehenden gegensätzlichen Lager so schwach oder unbe deutend wäre, eine ausschließliche Politik eines der anderen Lager widerstandslos hiunehmen zu können. Das Bestreben, eine solche Politik doch durchführen zu wollen, würde daher zu den aNcrschwcrstcn Erschütterungen führen müssen, die die Not und das Elend, unter der unser Volk leidet, noch vervielfachen würden, ohne baß daraus irgendwelche Aus sichten aus endgültige oder aus baldige Besserung erstehen könnten. Auch hier ist Vertrauen in die Führung des Vol kes die unbedingte Voraussetzung für die Aufrechterhaltung von Verhältnissen, die, so schlecht und untragbar sie auch sind, doch die Erwartung rechtfertigen, baß ihre Ncbcrwin- dung ans der Grundlage einer geordneten Ncgierungsfüh- rung erreicht werden kann. Das deutsche Volk hat sich stets ausgezeichnet durch den Umfang seiner allgemeinen Bildung und durch die dadurch bedingte Reife des Urteils. Der deutsche Bürger kann nicht auf eine Stufe gestellt werden mit den ungebildeten Krei sen der russischen Bevölkerung, auch nicht mit den stark vom Gefühl beherrschten italienischen Volkskreiien. Der deutsche Staatsbürger nimmt starken Anteil am Leben der Nation und er will an der Spitze dieselben Persönlichkeiten sehen die nach ihrer Lebenserfahrung wie auch ihrer Lebensfüh rung das Vertrauen verdienen, das ne an- diese obersten Stellen berufen hat. Wer könnte unter Geltung vernunft gemäßer Ueberlegungen behauvten, daß Lebenserfahrung und Lebensführung eines erfolgreichen Parteiagitators in Vergleich gestellt werden dürften mit den weitreichenden Erfahrungen ans einem jahrzehntelangen Leben voll Pflicht treue und mit der vorbildlichen Lebensführung einer Per sönlichkeit, die die allerbesten Tugenden des denUchen Mannes in sich vereinigt. Nur die Blindheit fanatischer Ucbersteigcrnug von Gesühlseinstcllnngen könnten sich einen so vermessenen Vergleich erlauben. So gesehen ergibt sich siir das deutsche Volk in alle,, sei nen Teilen und Verussschichtcn, daß die vernuustgem äße Würdigung der großen Bedeutung, die dem Vertrauen des Auslands zu Deutschlands Entwicklung und die dem Ver trauen der eigenen Volkökreise zu einer ruhigen, zielbe- wnßtcn politischen Führung zuzucrkenncn ist, sich resttos deckt mit der Würdigung des Vertrauens, das man in die Person deS jetzigen Reichspräsidenten von Hindenburg setzen darf, wenn er auch weiterhin als Führer der Nation und als der oberste Repräsentant derselben in Aussicht genom men werden soll. N3KIt sIIs G Lün Lscüsr srßüüÜQ ssüns pflückt. Mn^snlsurg!
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