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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193204202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-04
- Tag1932-04-20
- Monat1932-04
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1932
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Miner G Tageblatt Postscheckkonto: Drerdrn 1530. Girokasse: Riesa Nr. LL, Drahtanschrift Tageblatt Sttesa. Fernruf Nr. 29. Postfach Nr. K2. und Anzeiger lElbeblatt uu-Anzeiger). Das Riesaer Tageblatt ist das zur Beröfientlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. S2 Mittwoch, 2i>. April 1S32, abenSs. 8». Jahr«. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend« '/,k Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen BorauSzahlunq, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne ZustellungsaebUhr). Für den Fall de« Eintreten« von ProduktionSverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un« da« Recht dec Preis, erhöhung und Nachforderung vor. 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Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Ri«sa. MWMWSSSM»SSSWSSM»SW»SSWSS»S—WWW—MWM» ..!..A . ... l—WWWW—WWWWS Die Wahlen in Frankreich. Die Wahlen in Frankreich müßten folgerichtig früher als die Ländermahlen in Dcnischland liegen. Sie wurden aber verschoben unter Gesichtspunkten, die den eigentlichen Sinn der Vertagung nicht erkennen ließen. Tatsächlich wollte die französische Regierung erst die Wahlen namentlich in Preußen vvrübergchen lassen. Sic rechnete damit, daß ne einen starken nationalsozialistischen Zuwachs brächten, die Verhältnisse in Deutschland demnach unklar würden und sich ans der angeblichen Bedrohung durch die neue preußische und deutsche Politik ein Wahlcrsolg der französischen Regie rung meistern lasse. Die französische Negierung versteht cS anders als die Reichsregierung und die deutschen Länder- regiernngen. Wahlen zu beeinflussen. Wäre sic nicht von jeher großzügig in dieser Hinsicht, dann sähe sie vielleicht anders aus. Auch jetzt kann mau nicht damit rechnen, daß die französische Wahl große Veränderungen bringt. Der Wahlkampf läßt deutlich erkennen, daß die Negie rung bemüht ist, die französischen Wähler für die bisherige Politik zu gewinnen. Das ist in Frankreich durchaus leicht. Denn die große Masse des französischen Volkes ist sich in keiner Weise klar, welche großen internationalen Bestre bungen im Gange sind nnd wie die französische Regierung seit Jahren alten Verstündigungsvcrsuchcn entgegentritt. Die französische Presse ist diszipliniert, in -er Mehrheit regierungstreu. Der Franzose liest aber keine fremden Zeitungen. Gr holt seine Weisheit ans dem kleinen Organ feiner Stadt uw' wagt es schließlich noch, eine Pariser Zei tung zu lesen. So kann man bei einem Besuch auf das fran zösische Land die sonderbarsten Feststellungen machen. Ter französische Wähler hat sich einreden lassen, daß die Taktik der französische» Regierung alle Schwierigkeiten der Weltwirt schaft beseitigen kann. Er glaubt daran, daß Deutschland die Reparationen zahlen kann und nicht will, daß Frankreich auf sic nicht verzichten darf, weil es selbst in die größten Schwierigkeiten kommen müßte. Er hat sich sagen lassen, daß Frankreich stark gerüstet sein muß, weil es bedroht sei. Darüber hinaus interessieren ihn nur tnnerfranzösischc Dinge. Und auch sic sieht er nur durch die Brille der RcgieruugSvrganc. Die Negicrungsopposition muß also schon eine umfangreiche Aufklärungsarbeit leisten, wenn sic die Wähler gegen die Negierung gewinnen will. Doch auch sie wird nicht mehr mit jener Deutlichkeit gegen die Regie rung operieren, daß die Wähler die falsche Methode der Negie rung erkennen. Und zwar deshalb, weil auch die Opposition in vielen Fället! alles tut, nm die Vormachtstellung Frank reichs zu sichern. Dazu gehört, daß Frankreich nur schritt weise in allen internationalen politischen Kämpfen zurück weicht und jeden Fußbreit verteidigt. Wir haben erlebt, daß Sozialistensiihrcr in schärfster Stellung gegen deutsche Forderungen auftratcn. ES schien uns unverständlich. Aber so versöhnlich z. B. Herriot auch sein mag,, er deckt dennoch das Scheingefecht Tardieus ebenso, wie er außenpolitisch nicht gerade ausfällig von der Seite Lavals wich. Selbst in der Negierung hat er die französischen Bedingungen mit einer Schärfe vertreten, wie sie Laval und Tardieu nicht besser verfochten. Im Prinzip mögen die Meinungen anders sein, in der Abivehr der deutschen Forderungen bleiben alle französischen Parteien in einer Phalanx. Und da die Wähler die seinen Nuancen nicht verstehen, so halten sie die Negierung außenpolitisch durchaus befähigt und aus dem richtigen Wege. Wenn in Frankreich eine Wahl einen Umschwung brachte, so kam er zumeist immer durch inncrpolitische Vor zange, die schärfer herauSgcarbcitet werden und bet denen die Parteien offener sprechen. Das will sagen, Frankreich ist in der Außenpolitik außerordentlich diszipliniert. Und wenn der Weg falsch ist, einer desavouiert den anderen nicht. Die Presse folgt aufs Wort. Und wenn die Kammer gewählt ist, wenn sie die Regierung bestätigt hat, spielt jede Regierung immer mit der großen Verantwortung vor den Wählern. Die Mähler werden gegen die Abgeordneten »usgespielt, wenn sie nicht so wollen, wie die Regierung. Noch hat jede französische Negierung diese Methode der Selbstverteidigung angewandt und die Wähler gewisser maßen stolz gemacht. Würde das französische Volk tatsächlichen Einblick in die wahren aufrenpolitischen Vorgänge haben, würde es von sich aus die deutsche Politik und die deutsche Entwicklung be urteilen können, so sähe die Kammer demnächst sicherlich anders aus. Heute glaubt der französische Wähler, die Negierung verfechte mit gutem Necht die Achtung vor den Verträgen. Man glaubt, die Verträge sollen zerrissen wer- deir, n»eiß ja nicht, daß mit der Zerreißung der Verträge vieles in der Welt bester werden könnte nnd macht sich keine Gedanken darüber, daß Verträge nicht zerrissen zu werden brauchen, sondern abznändern sind und so immer noch die Achtung vor den Verträgen gewahrt wird. Wie gesagt, glaubt das französische Volk, Frankreich müsse mit dem Säbel rasseln nnd gerüstet sein, denn in den letzten Winkel läuft die Mär von den vielen illegalen deutschen Truppen, von den versteckten Geschützen, der in einem Tage ins Leben z» weckenden Kriegsindustrie. Sicherheit, das ist ein Schlagwort, das dahin geführt hat, baß der französische Wähler allen Ernstes glaubt, noch sei er zu Haus« nicht ganz sicher. So n»cnig hat man ja auf dem Lande von dem Ver ständigungswillen Briands und seinen groben Pancuropa- plänen gehört. In seinem eigenen Lande ist der Mann ver kannt worden, und selbst in der Negierung hat der Ncgie- rnngsapparat gegen ihn gespielt. Wir haben also keinen Grund, auf eine andere Kammer und eine andere franzö sische Regierung zn hoffen, wir dürfen nicht an das Diktat der französischen Wähler glauben, sie wollten nun endlich. Ak kllMk SlMilWIl U IM WWW. WMllMs Ulke WWlmUk. — Niile M WHen Ml eioMl. Neue Zölle mMW. —HelMO lm MM PW. * London. Vor dichtbcsetztem Unterhaus erhob sich der Schatzkanzler Neville Chamberlain nm 15,30 Uhr zu seiner Haushaltrede. Der Prinz von Wales und viele Mitglieder des diplomatiscl>en Korps hörten ihm von der Galerie aus zu. Der Schatzkanzler unterstrich eingangs die großen Ein sparungen, die seit dem letzten November gemacht worden seien, wo der Fehlbetrag 74 Millionen Pfund betragen hab«. Heute sei er in der Lage, einen kleinen Ueberschuß von 364 696 Pfund ankzuweisen. Tatsächlich aber sei die Lage um S Millionen Pfund bester als srnmrtct. U a. seien in folge des Rückganges der Arbeitslosigkeit statt 22 Millionen Pfund 8414 Millionen Pfund eingespart worden. Die Eiu- nahmeansfällc nnd Inlandsabgaben seien dank der neuen Zollpolitik um 3 Millionen Pfund höher als im November veranschlagt und die Bierstcuer hätte mit Millionen Pfund nicht ganz den Voranschlag von 4Z4 Millionen er reicht. Die Einnahmen aus der Alkoholsteuer hätten sich ivciter verringert und seien um eine Million Pfund hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Tie Erbschaftssteuer sei nm 18 Millionen Pfund geringer veranschlagt, die Stempel steuer habe einen Fehlbetrag von 3 Millionen Pfund zu verzeichnen. Dafür habe aber die Einkommensteuer 15 Millionen Pfund und die Steuer aus hohen Einkommen 4 Millionen Pfund mehr als erwartet gebracht. Der eng lische Steuerzahler habe seine Aufgabe in hervorragender Weise erfüllt und habe mit Patriotismus die Aufforderung der Regierung beantwortet, die Steuer schon früher als in den Vorjahren zu zahlen. Uebergchend auf die Konvertierungsmaßnahmcn sprach Schatzkanzler Chamberlain seine Befriedigung ans, daß bisher 65 Millionen Pfund Sparcertisikate umgewandelt worden seien. Allgemein gesprochen habe er die Hoffnung, daß das Schlimmste für England vorüber sei. Der Vor anschlag für die Ausgaben des kvnm,enden Jahres stelle sich aus 766 Millionen Psund, einschließlich des Amortisations fonds für die inneren Schulden. Chamberlain rvandte sich dann der Zollpolitik zu, die durch die Ereignisse gerechtfertigt sci- In der Annahme, daß die Auttdumpingzölle, die an sich am 19. Mai abliefen, auf ihrer gegenwärtigen Höhe verbleiben, würden sie 250 660 Pfund und die Dumping-Zölle aut lnndwtrtschasliche Erzeugnisse 75O0M Pfund bringen. Die Einnahmen ans dem zehnprozentigen Zolltarif seien mit 27 Millionen Pfund veranschlagt. Er hoffe, noch vor Ablauf der Woche weitere Anttdumping-Zölle bekanntgcbcn zu können, die 5 Mil lionen Pfund einbringen würden. Dennoch rechne er mit einem Fehlbetrag von 1,7 Millionen Pfund, da die Aus gaben 766 Millionen Pfund, die ordentlichen Einnahmen aber nur 764,3 Millionen Psund betragen würden. Durch die Macht der Ereignisse sei er zu dem Entschluß gezwungen worden, zwecks Vermeidung von gefährlichen Währungsschwankungcn eine entsprechende Reserve an Gold nnd ausländischen Devisen bercitzustellen, um plötzlichen Kapitalabziigen begegnen zn können. Er ersuche daher das Unterhaus nm Genehmigung zn einer Anleihe von 159 Mil lionen Pfund, die in ein Währungsausgleichskonto getan werden soll. Wenn diese Befugnisse der Negierung über tragen würden, so könnte er zivar noch keine endgültige Versichcrnng geben, daß dann die Währungsschwankungcn endlich beendigt sein würden, aber die Negierung würde bester als bisher in der Lage sein, die Währung stetig zn halten. Der Schatzkanzler teilte dann mit, daß er keine Er leichterungen in der Einkommensteuer für dieses Jahr geben könne. Chamberlain kündigte dann ein Verfahren zur Eintrei bung der Einkommensteuer in der Weise an, daß die Arbeit, gcbcr die fälligen Steuern ihrer Arbeitnehmer unmittelbar au den Schatzkanzler abführcn. Zur Ueberraschung des Unterhauses teilte der Schatzkanzler mit, daß er nicht >n der Lage sei, die Bierstcuer hcrabzusctzcn, obwohl er der Ueber- zeugung sei, daß das Bier übersteuert sei. Vom Januar ab würde die Steuer ans Motorfahrräder je nach Zylinder inhalt herabgesetzt werden. Die Zuschüsse für heimischen Rübenzucker in Höhe von 12 Schilling je Zentner blieben bestehen. Turch die neuen Maßnahmen habe sich der Fehl betrag, der an sich zu erwarten gewesen wäre, in einen Ueberschuß von 766 999 Pfund verwandeln lasten. Abschließend sagte der Schatzkanzler, daß, wen« England sich noch etwas länger Einschränkungen auscrlege, es letzten Endes eine größere und sichere Belohnung dafür erhalten werde. Harte Arbeit, eiserne Sparsamkeit, fester Mnt nnd unerschöpfliche Geduld seien die Eigenschaften, die England heute zeigen müsse. In einem besonderen Abschnitt seiner Rede befaßte sich Schatzkanzler Chamberlain mit den Rcparations- und Schuldenzahlnugeu. Er habe in seinem Haushalt nichts für einkommende Reparationen und Sckmldenzahlungen und auch nichts für die von England an Amerika zu leistenden tZahlung en eingesetzt. Er habe es für angebracht gehalten, diese beiden Seiten -eS Schuldenkontos, die sich selbst aus gleichen sollen, bis auf weiteres auszusetzen. sBeifall.s Die künftige Lage werde von de« Ergebnissen der Lausanner Konferenz abhängeu. Die allgemeine Politik der englischen Regierung sei am 2. Februar im Unterhaus eingehend von ihm dargelegt worden. Die damaligen Ansichten und Auf- fastungen seien auch heute noch das Ziel, auf das die eng» lische Regierung hinstrebe. Gleichzeitig habe er aus dem Haushalt auch die Einnahmen aus dem Schuldcndieust der Dominions herausgelassen, obwohl deren Schulden auf einer anderen Grundlage als die interalliierten Schulden und Reparationen ständen, so seien sie doch in gewisser Hin sicht mit ihnen verbunden. T-eshalb habe er es auch in diesem Falle für angebracht gehalten, von ihrer Einsetzung in den Haushalt Abstand zu nehmen. Nach den Verhand lungen der Lausanner Konferenz werde er dem Parlament die Maßnahmen vorschlagen, die sich dann notwendig er weisen würden, um Vorschläge, aus die man sich geeinigt habe, in die Tat umznsctzen. Alles in allein aber bedeute die Art, wie er die Negierungsschuld im Staatshaushalt be handelt habe, einen Verlust von 16 Dtillionen Pfund. Chamberlain sprach 1^ Stunde. AMeu in Washington über den tngWcn öMalt. * Washington. Tie Nachricht Uber die Nicht- einsetznng der amerikanischen Schulden in den englischen Staatshaushalt har bei der Washingtoner Negierung großes Aussehen erregt. Ter Republikanische Senator Need, der als der Sprecher des Schatzamtes gilt, erklärte im Senat, daß weder die amerikanische Negierung noch maßgebliche Beamte England zu der Annahme Veranlassung gegeben I hätten, daß das Schnldenmoratorium verlängert rmrde. Reed ist überzeugt, daß England die Schuldenzahlungen im I gegebenen Augenblick leisten wird. daß die Welt vernünftig werde und ihre Regierung nicht alle Versuche zum Aufbau der Wirtschaft und zur Bekämp fung der Weltnot sabotiere. In Frankreich kann eine Aen- dcrung nur von oben kommen. Die Regierung muß die Entschlußkraft finden, neue Wege zu gehen. Und sie geht diese neuen Wege nur dann, wenn sie zwangsläufig dazu gedrängt wird. Der Gefahr wird sic sich nicht aussctzcn, von einer ganzen Welt angcprangert zu werden, durch Negierung Frankreich selbst in Gefahr zu bringen nnd die Wähler dadurch aus ihrer Litanei zn wecken. Wenn näm lich die Wähler sichtbar verspüren, daß sic hintergangcn sind und die Negierung falsch gewirkt hat, dann kocht die Volks seele dort mächtiger als in anderen Ländern, was ja die vielen Revolutionen deutlich genug erkennen lassen. IMW zahlt M alle. Eine Erklärung Norahs über die Schnldcnfragc. Washington. Senator Borah gab am TienStag, veranlaßt durch die Smith-Rede vom 14. April, eine Erklä rung zur Kricgsfchuldcnsraae ab und betonte, daß die euro päischen Nationen sehr wohl in der Lage seien, ihre Schul den zu zahlen. Eine teilweise Streichung der Schulden aus der von Smith vorgcschlageucn Grundlage bedeute einen Verlust für den amerikanischen Steuerzahler. „Kein Dol lar Schnldenzastlnng", bob Borgst mit Nachdruck hervor, „kommt vom ausländischen Steuerzahler. Deutschland zahlt «ür alle. Die Steuerzahler Englands. Frankreichs und Italiens zahlen für Rüstungen. Solange für Armee nnd Marine Ricscnsummcn ansgegcben werden, kann eine Herabsetzung der Kriegsschulden unmöglich die Rückkehr zur Prosperität bringen." Weiter erklärt Vorab, Amerika denke aar nicht an eine Schnldcnstrcichung, solange Europa die RcparationS'raac nicht gelöst habe, die den Schlüssel zur Lage Europas bilde. Auch Verhandlungen über weitere Anleihen seien vor der Lösung der Rcparationssrage völlig aussichtslos- NSW Ml MllilMU in W. Berlin. Reichskanzler Brüning wird, entgegen der ursprünglichen Absicht, voraussichtlich am Sonnabend nicht nach Berlin zurücktehren, sonder» auch in der nächsten Woche noch in Grus bleiben. Seiner Wahlpflicht wird der Reichskanzler am Sonntag wahrscheinlich in der Hohen- zollernsckkn Enklave Achberg am Bodensee genügen. LMUOIW klil m 28. WI. Der von den Nationalsozialisten aus Anlaß des der SS und SA eingebrachte Antrag aus sofortige Einbe rufung des Sächsischen Landtages ist vom Landtagsvorstand abgelehnt worden; es bleibt also bei dem Wiederzuiammen- i tritt des Landtags am 26. April.
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