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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193204293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-04
- Tag1932-04-29
- Monat1932-04
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1932
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Berantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. N WWlMlkl M »kl MIUO. AMM men »ie Bell. Monate hindurch werden die seit Jahren vorbereiteten Abrüstungen in Genf verhandelt. Mit den größten Hoff nungen sind die Delegationen der einzelnen Mächte nach Kens gefahren. Man wußte, außerordentliche Schwierig keiten waren vorhanden, sie kamen aber nur von franzö sischer Seite, die noch nicht einmal konsequente Unterstützung oon ihre» Verbündeten erhielt. Durch eine Macht wurde, wie sich jetzt übersehen läßt, der Verstänbigungswille durch kreuzt. Zunächst versuchte Frankreich es mit einem Gegen angriff, das heißt, mit jenem Vorschlag, der eine Rüstung statt eine Abrüstung bedeutete und dem Völkerbund eine Armee zu Verfügung stellen wollte. Nicht lange wurde dieser Vorschlag -tskutiert. Die Vertreter der Mächte kamen auf die englischen, amerikanischen und deutschen Vorschläge zurück und sic fanden, daß bei einigem guten Willen nicht nur zwischen diesen drei Großmächten, sondern überhaupt zwischen allen Mächten der Welt eine Verständigungslinie gezogen werden konnte, wenn nicht immer wieder gegen französische Argumente anzukämpsen gewesen wäre. Aus der Vollversammlung der Abrüstungskonferenz ging man in Kommissionen, um hier die einzelnen Vorschläge zu beraten and sich wiederum mit den französischen Eingriffen zu be schäftigen, die allmählich schwächer wurden und schließlich den Ausblick ließen, als ob letzten Endes doch ein Uebcrein- kommen der Großmächte vor der nächsten öffentlichen Ab rüstungskonferenz möglich sei. Die amerikanische Negierung wurde durch Stimson,.die englische durch MacDonald ver treten, der Reichskanzler Dr. Brüning fuhr nach Gens, wäh rend Tardieu nach Paris oder in seinen französischen Wahl kreis zurücksährt. Hinter den Kulissen begannen die großen Verhandlungen der führenden Staatsmänner- Die Ab rüstung schritt vorwärts, der Abrüstungsgedanke erhielt einen neuen Impuls. Man hatte nach langem Mühen die richtige Linie gefunden, hatte Italien, Japan, Schweden, selbst Rußland hinzugezvgen und zweifelte nicht daran, baß, nachdem die Zusage auch aller anderen Mächte sicher ge worden war, Frankreich sich de- Uebermacht beugen und seinen Widerstand ausgeben würde. Es stand, wie jeder sehen konnte, in Gens völlig isoliert, es war bezeichnet als die Macht, die von Anfang an den Abrüstungsgedanken sabotierte und die noch zuletzt Hinderungsgrund war. Aus die Zustimmung Frankreichs allein kam cs an, von Frank reich hing es ab, ob in absehbarer Zeit -er große Gedanke der Vökkervcrsöhnung neue Formen erhalten sollte. Tardieu hatte sür Freitag seine Ankunst in Genf gemeldet. Statt dessen kam die Nachricht seiner Erkrankung, die nicht ««gezweifelt werden darf, die aber seltsamerweise den fran zösischen Tendenzen so auffallend entgegenkommt. Denn Frankreich steht vor der Wahl. Das französische Volk soll in einer Woche entscheiden, wie die Kammer und wie die Regierung ausschcn soll. Kein Wunder, wenn der Minister präsident wenig Neigung verspürt, sich jetzt außenpolitisch sestzulcgen, den alten französischen Kurs in der Abrüstungs frage zu verlassen. Daß er dazu unter dem Druck der Mächte und der Wcltmeinung gezwungen würde, lag auf der Hand. In Genf rechnete man außerordentlich optimi stisch mit einem vollen Erfolg der Vorverhandlungen und somit der Abrüstungskonferenz. Man hatte bereits perio dische Abrüstung fcstgclegt, d. h., zunächst das Verbot der schweren und gefährlichen Kriegswafsen, wie z. B. der Gase, der schwersten Geschütze, der Flugzeuge; man hatte sich be reits auf eine Kontingentierung der Heeresstärke der ein zelnen Länder geeinigt, und ins Auge gefaßt, daß Jahr um Jahr eine weitere Herabsetzung der Heeresbestände und der Waffenbcstände erfolgen müsse. Man dachte an eine Kon trolle der Kriegsindustrie und an eine Festsetzung des Mili tärbudgets der einzelnen Länder. Wären die großen Kon ferenzen in Genf, sowohl des Völkerbundes, wie jetzt der Abrüstungskonferenz, bet Abstimmungen auf die absolute Mehrheit gestimmt, dann brauchte man mit der französischen Ansicht nicht zu feilschen, dann hätte man handeln können. Aber leider ist in den meisten Entscheidungen des Völker bundes eine einzige Stimme berechtigt, einen Beschluß illu sorisch zu machen, und so will man auch in der Abrüstungs konferenz keinen Zwang, sondern «ine freiwillige Unter werfung eines Beschlusses herbeiführen. Tardieus Erkrankung macht alle Pläne und Hoffnungen, alle Abmachungen hinter den Kulissen, jeden Optimismus zerschlagen. Die Abrüstungskonferenz steht wieder am An fang ihrer Tätigkeit. Die Dolmetscher der Großmächte kehren nach nutzlos geopferter Zett heim. Das hat Tardieus Krankheit erreicht. Die Welt gegen Frankreich! Früher einmal konnte es keine Macht, auch nicht die stärkste Großmacht, wagen, wider den Stachel der Weltmeinung zu löken, und nicht erst heute, sondern seit Ausgang des Krieges darf Frankreich sich an maßen, auf die Weltmeinung gewissermaßen zu pfeifen. Selbst wenn man die Erkrankung ernst nimmt, es bleibt die Tatsache des französischen Widerstckndes, und es bleibt die Tatsache, daß Frankreich um jeden von seinen Trabanten die große Verständigungspolitik der Welt sabotiert, diese Politik, die Aufstieg aus einem Wirtschaftschaos bedeutet. Denn die Abrüstungskonferenz hat ja nicht nur militärische Bedeutung, sie ist nicht nur als Frage der Sicherheit zu werten, sie soll nicht nur Kriege verhindern, sondern sie soll der Welt wieder Vertrauen geben, und aus diesem Ver trauen soll erwachsen die Gesundung der Wirtschaft, aus die sem Vertrauen soll die Belebung der Produktion, die Stei gerung des Absatzmarktes erstehen, es soll die vielen künst lich und naturnotwendig ausgerichteten Hemmungen besei tigen und die Völker nicht nur politisch, sondern auch )l Genf. Reichskanzler Dr. Brüning empfing gestern abend die Vertreter der Weltpresse, um sich vor ihnen über seine Genfer Besprechungen zu äußern. Er erklärte ein leitend, er sei nach Genf gekommen, nicht, um in die öffent liche Debatte des Hauptausschusses der Abrüstungskonferenz einzugreifen, sondern um mit den führenden Staatsmän nern der verschiedensten Rationen sich über die schwebenden wichtigen Fragen zu unterhalten. Er verspreche sich von solchen Unterredungen immer außerordentlich viel, und auch dies mal sei der Boden sür eine ganze Anzahl von Fragen ge klärt worden. Er habe außerordentlich bedauert, daß der französische Ministerpräsident erkrankt sei, zumal durch diese Erkraukuug die Besprechungen in dieser Woche nicht fort gesetzt werden können. Die deutsche Stellung in der Abriistungssrage habe sich nicht verändert. Deutschland halte an seinem Standpunkt der Gleichberechtigung nnd an der Notwendigkeit einer tat sächlichen Abrüstung fest. Darüber sei sich das deutsche Volk durchaus einig, so groß auch sonst die Parteiunterschiede sein mögen. Der Reichskanzler betonte den Zusammen hang der politischen und wirtschaftlichen Fragen, die gegen wärtig die Welt bewegen und wies daraus hin, daß man auch in der ReparationSsrage den Tatsachen ins Gesicht sehen müsse. Es handele sich nicht nur um wirtschaftliche und technische Dinge, sondern darum, die psychische Grund lage für ein größeres Vertrauen der Völker zu schaffen. Man sollte sich nicht dadurch entmutigen lassen, daß die Dinge nicht so schnell gelöst werden können, wie man es wünschen möchte. Die Tatsachen hätten ein ganz außer ordentlich schnelles Tempo angenommen und ihm müsse sich auch das Tempo der Beratungen anpassen, wenn -ie Lösungen nicht zu spät kommen sollten. Ter Reichskanzler warnte vor einer zu langsamen und nicht völligen Lösung der angedcuteten Fragen. Deutsch land wisse, daß die Probleme nicht allein von Deutschland gelöst werden können, und daß eine internationale Zusam menarbeit und insbesondere die Mitarbeit Frankreichs heute notwendiger sei denn je. Man müsse heute Schluß machen mit dem Zwischenzustand zwischen Krieg und Frie den und zu einem wirklichen, auf freier Verständigung beruhenden Frieden gelangen. Man dürfe nicht vergeßen, daß die erregte politische Stimmung in Deutschland zu einem großen Teil zuriickginge auf die wirtschaftliche Not, die ans dem deutschen Volk lastet und darauf, daß Deutschland in allgemeinpolitischcr Hinsicht allzu viele Enttäuschungen zu- gcmntet worden sind. TaS deutsche Volk, so betonte der Reichskanzler zum Schluß, sei in jeder Beziehung ein fried liebendes Volk und von der Notwendigkeit der internatio nalen Zusammenarbeit überzeugt. Diese Haltung werde ihm aber erleichtert werden, wenn man ihm Gerechtigkeit widerfahren lasse und ihm in schwierigen Augenblicken Hilfe leistet. Tann werde Deutschland ein starker Garant des Weltfriedens sein. MM io WWW. Schanghai. (Funkspruch.) Bei einer großen Parade japanischer Truppen im Hongkew-Park schleuderte ein Koreaner eine Bombe, durch die fünf führende japanische Persönlichkeiten schwer verletzt wurden. Man befürchtet, baß dieser neue schwere Zwischenfall die Friedensaussichteu im Fernen Osten verschlechtern wird. Wüstung des urutmMeil Attentäters in Schanghai. Schanghai. (Reuter.) Nachdem die japanischen Truppen nach dem Attentat den Park von Hongkcw abgerie gelt hatten, untersuchten sie Tausende von Zuschauern nach Waffen. Schließlich wurde ein Mann festgenommen, von dem man glaubt, daß er den Anschlag auSgeführt hat. Außerdem wurden noch sieben Chinesen verhaftet. Der schwerverletzte General Schirakawa mußte sich im Kranken haus einer Operation unterziehen. Die Truppen hatten große Mühe die Menge zu hindern, den Attentäter zu lyn chen. Dieser neuerliche Zwischenfall ist geeignet, die Frie densaussichten im Fernen Osten zu verschlechtern, obwohl der Anschlag von einem Koreaner begangen worden ist. Die Tat, die in Schanghai gerade zu einer Zeit ausgeführt worden ist, wo man auf den Abschluß eines Waffenstillstan des hoffen konnte, kann zu einer außerordentlichen Stär kung des militärischen Geistes in Japan führen, man be fürchtet, daß die Rückwirkung aus die japanische Bevölke rung sehr heftig sein wirb. Schanghai. (Funkspruch.) Der Urheber des Bomben anschlages bei der Truppenparade im Park vom Hongkcw ist der 2ä Jahre alte Koreaner Jinhokitsu. Alle auf der Tribüne befindlichen Personen wurden durch den Luftdruck bei der Explosion der Bombe zu Boden geworfen. Vor der Tribüne hatten mehrere hundert japanische Schüler Auf stellung genommen. London. (Funkspruch.) Der Reuter-Vertreter in Schanghai, der sich im Augenblick des Bombenattcntats aus der Tribüne befand und wie durch ein Wunder unversehrt blieb, berichtet, daß der Gesandte Schigemitsu wie von einem plötzlichen Wirbelwind hochgehoben wurde und dann blut überströmt zu Boden stürzte. Das Gesicht des japanischen Generalkonsuls glich einer offenen Wunde. Der Gesandte entrann dadurch dem Tobe, daß japanische Krankenpflege rinnen sofort die Uniform des Verletzten zerrissen, um die Wunden zu entdecken, und durch Anwendung von gedrehten Stricken an den Oberschenkeln Schigemitsu vor Verblu tungen retteten. Die Acrzte fürchten, baß ihm ein Bein abgcnommen werden muß. Admiral Nomura hat ein Auge verloren. Eine andere japanische Persönlichkeit schwebt noch in Lebensgefahr. Tokio. (Funkspruch.) Das ganze Land ist in Heller Empörung über den Schanghaier Anschlag. Wie verlautet, wird die Unterzeichnung des WafsenstillstandsabkommeuS, die man für morgen erwartet, verschoben werden. wirtschaftlich näher bringen. Was also der Fehlschlag in Gens durch französisches Versagen bedeutet, läßt sich leicht erm«fsen aus dieser jedem Laien heute bereits geläufigen Betrachtung. Kein Wunder also, wenn Frankreich heute nicht nur als das Land der Rüstungen, das Land der Kriegsdrohung, als Gegner der Abrüstung angesehen wird, sondern auch eine Kennzeichnung erführt als der Störenfried des angebahnten Wicdcrausbaus. Das Urteil ist offen, hart, aber unweigerlich richtig. Es nzprd nicht nur in dieser Offenheit in Deutschland gefällt werden, sondern man wird nunmehr überall, wo es «ine öffentliche Meinung gibt, in geringer Achtung von Frankreich reden. Und dieses Frank MtllMiWlWKMn. Berlin. (Funkspruch.) Wie wir erfahren, wird der Kanzler nach seiner morgigen Rückkehr, wie üblich, de« Reichspräsidenten über die Genser Besprechungen Bericht erstatten. Tann wird er an der Sitzung des geschäfts führenden Vorstandes der Zen-trumspartei teilnchmen. Da sie angesichts der Wichtigkeit des Beratungsstoffes längere Zeit in Anspruch nehmen wird, ergibt sich von selbst, daß eine SabinettSsitzung morgen nicht mehr statte finden kann. Es ist auch nicht richtig, wie ein Berliner Morgenblatt meldete, daß das ReichSkabinctt schon am Sonntag zusammentritt, vielmehr werden die Kabinetts» beratuugeu erst am Montag ihren Anfang nehme«. Tie erste Sitzung wird voraussichtlich eine Aussprache über Genf nnd die inncrpolitische Situation bringen; am Tiens- tag dürsten dann wohl die Endberatnngen über die neue Notverordnung beginnen, die in den letzten Wochen in den Ressorts vorbereitet worden ist. Der Uebergang aus die 2. Amtsperiode des Reichs präsidenten macht dagegen den zuständigen Stellen keines wegs soviel Kopfzerbrechen, wie man einem Teil der Preße entnehmen könnte. Eine neue Eidesleistung kommt nicht in Frage, weil der Eid auch in seiner Einmaligkeit unver brüchlich ist. Ferner können wir seststellen, daß an besondere Feierlichkeiten nicht gedacht wird, vielmehr wünscht der Reichspräsident selbst, daß oon allem Aeußcrlicheu Abstand genommen werde. Abreise -er beMen Motion m Kens. Genf. (Funkspruch.) Reichskanzler Dr. Brüning ist in Begleitung von Staatssekretär von Bülow, Ministerial direktor Zechlin und Oberregierungsrat Blanck heute vor mittag 11 Uhr wieder nach Berlin abgereist. Botschafter von Hoesch begleitete den Kanzler bis Basel. Am Bahn hof verabschiedete sich der Reichskanzler von den zahl reichen unter Führung von Botschafter Nadolnn erschiene nen Mitgliedern der deutschen Delegation und den Preße» Vertretern. MMe zmWWk im Wen Mn. Charbin. (Reuter.) An der südöstlichen Front der Mandschurei ist es zu heftigen Kämpfen zwischen japa nischen Truppen und Chinesen gekommen, die sich gegen die neue mandschurische Regierung in Aufruhr befinden. Die japanische Hauptkolonne unter General Murai griff die Aufständischen an, die Haiti» besetzt hielten. Der Kamps dauerte die ganze Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag au. Die Chinesen, deren Zahl aus SNOll Mann festgesetzt wurde, hatten 2l)ll Tote zu verzeichnen. Die Japaner, die Haiti» besetzt haben, erbeuteten einen Panzerzug, 2 Geschütze und anderes Kriegsmaterial. reich hat tatsächlich den Mut, sich gegen eine Welt auszu regen, gestützt aus seine militärische Stärke, gestützt aber auch auf die ungeheuren Goldvorrätc, die in der Bank von Frankreich aiigcsammelt sind. Daß die französische Politik falsch ist, haben kluge Köpfe in Frankreich lange schon er kannt, und baß die Militärmacht und Goldvorrätc auch Frankreich nicht schützen können, wenn es nicht gelingt, eine Weltwirtschastsbcsserung hcrbcizuführen, erweist sich schon in dem Rückgang der französischen Produktion und in der Zunahme der französischen Arbeitslosigkeit. Frankreich steht vor einer großen Entscheidung, vor der Verantwortung einer Welt gegenüber.
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