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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193205136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-05
- Tag1932-05-13
- Monat1932-05
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1932
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oder den Hals verdreht. Trinkt sie Wasser, so schneit eS bald. Leckt sie sich gegen das Haar, so ist Sturm zu erwarten; scharrt sie den Boden aus, so schlägt bald das Wetter um, und wer gutes Wetter an einem bestimmten Tag haben will, der mutz seine Katze gut süttern. Ihre Zauberkraft zeigt sich sodann in ihrer vrophe» tischen Gabe. Ueberall sagt man, datz Besuch kommt, wenn die Katze sich putzt und dabei mit der Pfote hinter dem Ohr streicht. Dieser Glaube ist bis in viele Einzel heiten ausgedeutet. Für Liebende deutet das Waschen der Katze aus ein schönes Stelldick>ein. Dabei ist aber das Bolk von der Falschheit des Tieres überzeugt, wie der alte Spruch besagt, datz ein Hund seinen Herrn täglich neunmal .retten, eine Katze ihn aber umbringen will. Zahllose Sagen be richten von Dämonen, Zauberern und Hexen, die in Ge stalt von Katzen austreten, und besonders sind es schwarze Katzen mit glühenden Augen, die in dem Verdacht stehen, Teuselstiere zu sein. Bor sremden Katzen mutz man daher stets aus der Hut sein, weil sich in ihnen böse Geister verbergen können. Auch arme Seelen gehen in Katzen gestalt um. Datz eine Katze, besonders eine schwarze, Un glück bringt, wenn sie einem des Morgens iiber den Weg läust, ist ein weit verbreiteter Bolksglaube. Man soll dann einen Stein über den Weg werfen oder dreimal ausspuckcn, um das Unheil abzuwenden. Wenn Katzen in der Nghe eines Hauses klüglich miauen, so gibt es einen Todesfall; wenn sie sich beißen, entsteht Streit. Betrachtet sich die Hauskatze im Spiegel, so ist das auch ein böses Borzeichen, und putzt sie sich am Fenster einer Krankenstube, dann steht der Tod bevor. Das Erscheinen einer sremden Katze im Haus deutet auf einen Sterbefall; sitzt vor der Trauung eine Katze am Altar, dann wird die Ehe unglücklich usw. Doch dieser Dämon bringt nicht nur Unglück, sondern seiner zwiespältigen Natur nach kann er auch Segen verbreiten. So soll über einem Haus, in dem die Katzen gern sind, ein glücklicher Stern stehen. Wem eine Katze am Hoch zeitstag bis zur Kirche nachläuft, der hat besonderes Glück, und Mädchen, die Katzen gern haben und gut pflegen, wer den, in der Ehe besonders glücklich Dagegen sagt man von Katzensreunden, datz sie nicht heiraten, weil sie an der Katze genug haben. Auch schützt eine Katze vor Blitz und eine dreifarbige Katze vor Feuer. Weiße Katzen oder solche mit Weitzen Pfötchen werden in erster Linie für Glückbringer gehalten. Im allgemeinen aber dient die Zauberkraft der Katze zu allen möglichen unheimlichen Dingen. So spielt das Katzenhirn im Liebeszauber eine grosse Rolle; wer davon itzt, wird vor Leidenschaft fast wahnsinnig. Wer einen Schatz heben will, mutz eine schwarze Katze opfern oder in einem Sack um die Kirche tragen. Wer das Herz einer schwarzen Katze, das in der Milch einer schvarzcn Kuh gekocht ist, bei sich trägt, kann sich unsichtbar machen und ist kugelfest. Dieser Aberglauben ist äutzcrst reich ent wickelt und steht im Zusammenhang mit der Bedeutung, die das unheimliche Tier in der Bolksmedizin spielt. Dem Katzensleisch werden alle möglichen Heilkräfte nachge sagt, ebenso dem Katzensett. Gegen Fieber benutzt man Katzenblut aus dem Ohr des Tieres. Den entzündeten Finger ,tcckt man der Katze in das Ohr oder in den Hintern, dann heilt er schnell. Katzendarm, um den Hals gelegt, lindert Zahnschmerzen. Sehr wirksam soll auch der Katzen kot sein, der den Haarwuchs befördert und mit Branntwein als Heilmittel gegen Epilepsie wirkt. Der Schweitz einer abgehetzten Katze ist gut gegen Zahnschmerzen, ihr Harn gegen Trunksucht. Das Katzenfell dient gegen Gicht und Rheumatismus, Leib- und Brustschmerzen und wird ^nög- Uchst frisch und noch warm aufgelegt u>w. N WWW Le« MWeWMerlM. Mitte: Grocuer, der bisherige Reichswehrminister. Die von Hammerstein-Equord (links), sür die Lccmacht der Leitung des Rcichswehrministcriums übernimmt für Chef der Marineleitung, Admiral Dr. Raeder (rechts), die Wehrmacht der Ches der Heeresleitung, General Schweres Krastwagenungltick des türkischen Botschafters. Der türkische Botschafter in Berlin, Kemal Ed bin Sami Pascha, wurde durch einen Autounfall auf der Fahrt nach Würzburg bei der Station Legeseld in Thüringen lebensgefährlich verletzt. Tie Gattin des türkischen Ehrenkonsuls für den Amtsbezirk Württem berg, Frau Tr. Metzing, die sich auch im Unglückswagen befand, ist ihren schweren Verletzungen erlegen. Das „Kronprinzen-Gilber" wird ausgestellt. Das kostbare Tafelsilber, bas Kronprinz Wilhelm zu seiner Vermählung am 6. Juni 1M5 von den 414 preu ßischen Städten geschenkt erhielt, wird gegenwärtig im ehemaligen Königlichen Schloß in Berlin ausgestellt. Allerdings hat der Kronprinz dieses Silbergeschirr nie erhalten, denn die vollständige Ausführung zog sich bis zum Sommer 1014 hin und Krieg und Revolution ver hinderten die Uebergabe. Später erwarb der Magistrat Berlin das Silber, das ein hervorragender Beweis deutscher Kunst und deutschen Gewerbefleißes, insbeson dere der Silberschmiedekunst ist. Di« feiertiche Beisetzung DoumerS. Di« Ueberführung der sterblichen Hülle des verstorbe nen Präsidenten Toumer vom Elys4e nach der Kathe drale Notre Dame. An der Spitze des Trauerzuges reitet eine Abteilung Kavallerie, dann folgen ehemalig« Frontkämpfer mit ihren Fahnen. Der neue Generaldirektor des Norddeutschen Lloyd. Der frühere Neichsschatzminister Dr.-Jng. e. h. Heinrich Friedrich Albert ist zum Vorsitzenden des Vorstandes des Norddeutschen Lloyd ernannt worden. Frankreichs neuer Präsident im Kreise seiner Familie. Der neugewählte Präsident der Französischen Republik, Albert Lebrun, im Kreise seiner Familie: hinten von links sein Schwiegersohn, Jean Freysselinarab, mit seiner Gattin und Sohn, Lebruns Sohn Jean — sitzend Präsident Lebrun mit seinem Enkeltöchterchen Anne marie und seiner Gattin. Abb« Haegq s. Der Führer der deutschsprachigen katholischen Presse im Elsaß, Abbe Haegy, ist gestorben. Haegy, der früher auch Reichstagsabgeordneter war, hat sich stets für die deutsch-französische Verständigung eingesetzt, ist jedoch von der französischen Oeifentlichkeit wegen seiner poli tischen Tätigkeit scharf angegriffen worden. Kchll-Wube. Wman unb Liebling.) Die Katze ist erst verhältnismäßig spät zum Haustier geworden, denn die Jndogermanen kannten sie als zahmen Genossen noch nicht, aber heute sind Katze und Hund die Hauptrivalen um die Gunst des Menschen, und in ihnen beiden sind gewisse ewige Gegensätze verkörpert, die je nach dem persönlichen Geschmack immer wieder anziehen und abstoßen. Der Hund ist der treue zuverlässige Freund, die Katze aber die geheimnisvolle dämonische Gefährtin, deren unergründliches Wesen ihren Herrn stets vor neue Fragen stellt. Dieses seltsame Wesen mit seinem leisen Raubtiergang, den gründlichen, nachts so sonderbar leuch tenden Augen, mit dem Fell, das elektrische Funken sprüht, das weniger am Menschen als am Haus hängt, mußte von Anfang an als eine von Geheimnissen umwitterte, irgend wie übernatürliche Erscheinung geltest, und so ist denn bei den verschiedensten Böllern die Auffassung von der Katze zwiespältig, spiegelt bei aller Liebe eine gewisse Scheu und Furcht wider. Dies zeigt Dr. Güntert in dem der Katze gewidmeten Artikel des bei Walter de Gruhter L Co. in Berlin erscheinenden „Handwörterbuches des deutschen Aberglauben". Die mythologische Bedeutung der Katze, die z. B- im alten Aegypten eine so große Rolle spielt, liegt im deutschen Bolksglauben weniger in der Erinnerung an das Katzengespann der altnordischen Göttin Freya, als in der Auffassung der Katze als Wettertier. Auch als eine Art Hauskobold wird sie betrachtet, dem man nichts Uebles antun darf. Gab es doch noch bis in die neuere Zeit im Kanton Zürich das sog. „Kahenrecht", durch das die Buße sür die Berletzung einer Katze gerichtlich festgesetzt war. Als Wetterprophet ist die Katze vielfach anerkannt. So gibt es Regen, wenn sie sich wäscht oder Gras frißt
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