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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.05.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193205175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-05
- Tag1932-05-17
- Monat1932-05
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.05.1932
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Mksaer G Tagäilut! «nd Anfeiger «Llbedlatl «Ä Aufelger) Drahtanschrift Tageblatt »Nasa. Fernruf Nr. SO. Postfach Nr. SS. Postscheckkonl« Drerde» 15S0. Girokasse: Riesa Nr. SS. Las Mast»« Tageblatt ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Nmtlhanpftnannschast Großenhain, da« Amtsgericht» und der AmtSanwaltschast beim Amtsgericht Riesa, de» Rate» der Stadt Riesa, de» Finanzamt» Riesa «nd de» Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 113. Dienstag, 17. Mai 1834, abends. 85. Jahr«. Da» Riesaer Tageblatt «scheint jeden Tn» abend» '/,» llhr mit Au»nahme der Tonn- und Festtage. VezngSpret«, gegen Dorautzahlung, für emen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. S.I4 einschl. Postgebühr lohn« HustellungSgebiihr). Für den Fall de« Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns da« Recht der Preis« erhöh «na und Nachforderung vor. 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Verantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Mesa MAI8 Hini8lerprs8ilieM ermonlel. unrt Oomdsn in Tokio. — Die Tst junger VMrisrs. 8eli«sse llimsM uml V8sli8lis8lis1S8ls08li8n «Slinnü >188 Pfing8ts88l88. Tokio, 17. Mai. Ans den japanischen Ministerpräfidenlen Jnukai ist am Sonntag ein Revolveranschlag verübt worden. Jnukai wurde schwer verletzt, er erhielt zwei Schüsse, von denen der eine in seine Stirn drang und der andere die Rase traf; er starb einige Stunden später. Der Anschlag wurde von zehn jungen Leuten in Ofsi- ziersuniform ausgesührt, die in das Hau» des Ministerprä sidenten eindrangen und alle« niederschossen. was sich ihnen in den Weg stellte. Jnukai selbst hakle gerade eine Unter redung mit einem Besucher, als die Tür aufgerissen wurde und die zehn Leute mit erhobenem Revolver ins Zimmer stürmten. Auch auf den Gast de« Ministerpräsidenten wur de« mehrere Schüsse abgegeben. Autzer Jnukai selbst und seinem Besucher sind noch vier Pollzeibcamte und eine Haus angestellte getroffen worden. Die Täler stellen sich der Volirei Roch im Laufe de» Sonntag haben sich achtzehn junge Leute als Urheber des Anschlages freiwillig der Polizei ge- stellt. Ls sind fünf Maria elenkuanl» und 13 0 sfi- z i e r j ch ü le r. von den Terroristen wurden nach dem Anschlag auf den Ministerpräsidenten und den vier Vombenaktentaten Flug blätter verstreut, in denen eine »Vereinigbng junger Offiziere de» Heeres und der Flotte" Protestgegeu dl «Regle- rungs- und Verwallungsmetboden erhebt. In den Flugblättern werden insbesondere die japnlsche Diplo matie und die leitenden Behörden des Heeres und der Flotte auss heftigste angegriffen, aber auch die Erziehung»- «nd Mrkfchaftsmethoden in Japan starkem Tadel unterzogen. Fünf weitere Attentate Zu gleicher Zelt wurden — gleichfalls von jungen Leu ten, die Offiziersuniform trugen — Bombenanschläge gegen die Bank von Japan, da» Polizeipräsidium, da» Büro der Oppositionellen Seiyukai-Partei und da» hau» einer einfluß reichen politischen Persönlichkeit verübt. Auf da» Polizei präsidium wurden auch sieben bi« acht Schüsse abgegeben, die einen Polizeibeamken trafen und verletzten. Auster diesen vier Bombenanschlägen ist auch einer auf da» Gebäude der Mitsuibishi-Bank verübt worden. Die po litische Persönlichkeit, gegen deren Hau» eine Bombe ge worfen wurde, ist einer der Minister de, kaiserlichen Hauk», der Großsiegelbewahrer Graf Makino. Alle diese Anschläge verursachten jedoch nur geringe« Sachschaden. Nwtttn-enes Attentat anf den «riegsmlvister Auch der Krieg-Minister General Arakl war da« Ziel eine» Mordauschlage». Eine Grupp« bewaffneter Männer drang um Mitternacht in seine Wohnung ein und bedrohte leine Dieuer. AraN war jedoch schon weggegangen, um an der außerordentlichen Sitzung de, Kabinett» tellzunehmen. Kadinett zuröstgetreten Da» Sabine« hak keadiNonsgemäß seinen Gesamtrück- krW erklärt. Der Kaiser nahm den Rücktritt noch nicht an, er will sich zunächst mit dem geheimen Staatsrat und den «allen Staatsmännern" beraten. Vie werkpapier- «nd Produktenbörsen la Tokio, Osaka, Kobe und Ragoya sind wegen der politischen Lage einst weilen geschlossen. Zn ganz Hapau herrscht wer diese Vorgänge ungeheure Erresuna. Deutsches Beileid Anklißltch d« Attentat, auf den japanischen Minister- Präsides« Hot d« Reichskanzler an den japanischen Mini ster des Seußern, Yofhisawa, ei« Beileidstelegramm gerichtet. Im Auftrag de« Reichskanzlers hat der Chef des Proto- kok, de« Auswärtigen Amtes, Graf Tattenbach, dem hiesige« japanisch«, Botschafter das Beileid des Reichskanzlers und der Reichsregierung Übermittelt. Bergung der Tote« vo« Dorstfeld Dortmund, 17. Mai. Die fünf Toten der bei dem Seil- ttmgkick ums Lebe» gekommenen Bergleute sind jetzt >rg« morden. Ma« rechnet damit, daß di« Förderung MM» UMkllMIUOk M Ski MI. Koblenz, 17. Mai. Gestern abend ging über ganz Westdeutschland ein schwe res Unwetter nieder. Besonders heimgesuchl wurde das Ge biet der unteren Mosel und die Höhenlagen der Eisel. Wol kenbrüche mit Hagelschlag Netzen in einigen Ortschaften das Wasser in den Straßen innerhalb kürzester Zeil bi» zu einem Meter ansteigen. Da» Wasser ritz alles mit sich, was sich ihm in den Weg stellte. In Koblenz-Weitzenthurm stand das Wasser so hoch, datz der Verkehr umgeleitet werden motzte. Auch die Schienen der Eisenbahn waren vorübergehend stär ker Überflutet. In Güls an der Mosel ergötz sich eine Srurz- flut von über einem Meter in das Dorf und füllte Keller und tieferliegende Wohnungen. Die Wassermassen unter spülten die Grundmauern zweier Häuser, die schließlich ein stürzten. Line Frau und drei Kinder sollen nach den bishe- rigen Meldungen ums Leben gekommen sein. Riesengroß ist der Schaden an den Weinbergen, auf den Aeckern und an den Obstbäumen. Der fast hühnereigrotze Hagel hak fast sämtliche Blüten abgeschlagen. Die Technische Rothilfe eilte den am stärksten bedrängten Gebieten zu Hilfe. Bei Andernach ken- terte während des Sturmes ein Paddelboot, wobei ein Zu sasse erkrank. * Koblenz. Von der Untermosel weiter einlauseude Nachrichten bestätige», daß es sich um ein Unglück größten Ausmaßes handelt. Das Gelände, das von dem Wolke«, brach betroffen wnrde, erstreckt sich noch über Winningen hinans bis etwa Hatzenport, dem bekannten Weiuort. Allerdings ist es nicht möglich, aas diesen Gemeinden Nach, richten z« erhalten, da auch hier die Telephonleitnage« zer stört «nd die Zngangswege von Geröll und Schlamm über deckt sind. Von Reisenden, die mit der Eisenbahn moselab wärts gekommen sind, wird berichtet, daß in der Gegend von Hatzenport der Wolkenbruch die Weinberge ans weite Strecken vollständig verschlammt hat. Die Rebstöcke samt dem Weinbergsboden wnrden z« Tal geschwemmt. In de« westliche« Randgebieten des Unglücks war der Wolkenbrach von Hagelschlag begleitet, bei dem tanbeneigroße Hagel körner niedergingen. Gärten und Felber vernichtete and selbst Personen verletzte. Stundenlang floß der Wolkeu- bruchschlamm z« Tal. Zwischen Güls und Winningen hat die Höhe der Waffermaffen, die sich über eine Stunde lang mit Geröll vermischt zu Tal wälzten, drei Meter betragen. Dazwischen befanden sich totes Vieh, Scheunenteile wie Scheunentüren «nd -dächer und Hausrat. Zahlreiche Mauern sind durch die Waffermaffen eingedrückt worden. Auch der Bahndamm wurde in Mitleidenschaft gezogen. Bon Rübe- nach wird gemeldet, daß die Waffermaffen den auf einem Berghang gelegenen Friedhof znm größten Teil abge schwemmt haben, so daß Särge und Leiche« freigelegt wurde«. ft Koblenz. Zu dem Unwetterunglück bei Güls er fahren wir noch: In einer kleinen Kapelle im Mühlental bei Güls ist durch die Geistesgegenwart und persönlich« Tapferkeit einiger Schupobeamten ein Unglück allergrößten Ausmaßes vermiede« worden. Etwa 20 Ausflügler, die den Nachmittag zu einem Spaziergang benutzt hatten, flüchteten vor dem hereinbrechenden Unwetter in die Kapelle. Die Flutwelle, die dann das Tal hinabrauschte, setzte die Kapelle im Augenblick fast bis zur Decke.unter Wasser. Durch die Gewalt des Wassers wurden die Menschen gegen die Decke geschleudert und standen dann, als sich die Fluten etwas beruhigten, bis zum Halse im Wasser. Ein Entweichen war unmöglich. Mütter und Männer hielten die Kinder in die Höhe, so daß sie knapp noch in dem Zwischenraum zwischen Decke und Wasser atmen konnten. Einige Eingeschlossene wurden durch den plötzlichen Anprall an die Decke verletzt. Als die erste Schupo-Rettungspatrouille auf die verzweifel ten Hilferufe der Eingeschlossenen hin eintraf, blieb kein an- derer Weg zur Rettung, als durch die Decke. Tie Beamten schlugen das Dach ein und schafften durch diese Breche die fast Ertrinkenden einzeln in Sicherheit. Von den Befreiten mußten drei mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliesert werden. Ein junges Mädchen erlitt einen Nervenchok. Infolge der Dunkelheit war es am Abend der Katastrophe nicht mehr möglich, den riesigen Schaden auch nur annähernd abzuschätzen. * Mttks Unwetter öder Mülheim s. d. Ul. ft Mülheim sRuhrs. Ein Unwetter, wie es Mül heim nach dem Kriege nicht erlebt hat, suchte am zweiten Pfingstfeiertag zwischen 17 und 18 Uhr die Stadtteile westlich der Ruhr heim. Fm Verlaufe eines sehr heftigen Gewitters «nd wolkeubruchartrgeu Regens ging ein furchtbarer Hagel schlag uieder, der 15 Minute» dauerte »nd die ganze Obst baumblüte und die Pflanze» der Gemüsegärten vernichtete. Ma« hat vielfach de« Eindruck, als ob die Bäume eise« Granatfeuer ausgesetzt gewesen wären. Der Hagel lag im freien Gelände stellenweise 10 Zentimeter hoch. In der tief gelegeneu Bergstraße an der Stadthalle stürzte eine 5 Meter hohe Maner in einer Länge von 30 Meter« ein, die Anwoh ner mußte» vor den rasende« Flute« aus den unteren in die oberen Stockwerke flüchten. Der an den Häusern an gerichtete Schaden ist außerordentlich groß. ft Koblenz. Bei dem furchtbaren Unwetter, das Pfingstmontag gegen 18.80 Uhr über dem Mofeltal nieder, ging, ertranken, wie sich jetzt bestätigt, in Güls eine Frau, ihre beiden Kinder, ein Pflegekind und ein weiteres Kind. Die Ertrunkenen hatten in einer Scheune vor den heran, flutenden Waffermaffen Schutz gesucht. * vtmere Umetter über -em Msterlanh. * Münster. Am Pfingstmontag nachmittag entluden sich über dem mittleren Münsterland schwere Unwetter, die von katastrophale» Wolkenbrüchen «nd Hagelschlag begleitet waren. Nach den bisher vorliegenden Meldungen wurde besonders der Ort Nottuln «nd dessen nähere Umgebung schwer betroffen. Der Nonnenbach führte riesige Wasser massen herbei, durch die mehrere Straßen bis zu einem Meter Höhe überschwemmt wnrden. Die Fluten drangen in die Häuser ein. Tie Saaten sind zum größten Teil ver nichtet. Weitere Unwetter ginge« über Hawirbeck und Um gegend nieder. Wolkenbruchartige Regen »erden ferner ans Rheine gemeldet. Nach weiteren Meldungen ist auch im Billcrbecker Bezirk ein schwerer Wolkenbruch nieder gegangen. Das Wasser stand 80 bis 150 Zentimeter hoch. Die Ernte ist schwer mitgenommen, zum Teil vernichtet. Die Bahnstrecke Hawixbeck—Billerbeck war durch Unter spülung einige Zeit unterbrochen. Die Züge erlitten drei- I stündige Verspätungen. Der angerichtete Schaden ist sehr I groß. D-Zug Köln—Samvurs entgleist Mn Verletzte Bremen, 17. Mai. Der Köln—Hamburger D-Zug 87 ist Montagmittag gegen 1 Uhr vor der Einfahrt in den Hauptbahn hof Bremen beim Schwachhausener Tunnel entgleist. Dreiwagen de, Zuge», und zwar der Speisewagen und die beiden nachfolgenden Personenwagen, wurden teilweise zertrümmert, ein Personenwagen stürzte die halbe Bö schung hinunter. Etwa zehn Personen sind verletzt worden; von diesen haben der Küchenchef und die Küchenfrau de« Mitropawagen» schwer« Verletzungen erlitten. kurz nach dem Unglück waren Aerzke, Hilfspersonal und senerwehr zur Stelle, die den Verletzten die erste Hilfe lei teten und mit den Aufräumungsarbeiten begannen. Auhige Aullasiuag in Tokio 2n maßgebenden japanischen Kreisen werden die'Altem täte im wesentlichen als spontaner Ausdruck der Unzufrieden heit einzelner jüngerer Elemente, die der Wehrmacht ange hören, bewertet. Es liegen bisher keine Anzeichen dafür vor, daß hinter den durchweg jugendlichen Tätern, die überwie gend Kadetten sind, Personen von irgendwelchem Einfluß stehen. Die Lage wird als durchaus ruhig bezeichnet. ft Bombay. Bei den Zusammenstößen zwischen Hin dus und Mohammedanern wnrden allein am Montag 40 Personen getötet und 250 verletzt, darnnter 50 schwerverletzt. Die Gesamtverlnste in den drei letzten Tage» belaufe« sich aut S4 Tote und K1S Verletzte.
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