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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193205280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-05
- Tag1932-05-28
- Monat1932-05
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1932
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Riesaer O Tageblatt Drahtanschrift «NV A N jk 0 t geV (El-tttM Ml- P°stsch--kk°n.°- Lageblatt Mesa. Dresden ISSN. Fernruf Nr. SO. La» Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amt«hauptmannfchäst Gkokaff«: Postfach Nr. LS. Großenhain, des Amtsgericht« und der AmtSanwaltschast beim Amtsgericht Riesa, des Rate« der Stadt Riesa, Riesa Nr. LL. de« Finanzamt« Riesa und de« Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. I. 123. Sonnabend, 28. Mai 1«32, abends. 85. Iciltt«. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend« '/,« Uhr mit Aürnabm« der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne ZustellungSaebühr). Für den Fall de« Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preis- «rhöhung und Nachforderung vor. Anzrtge« für die Nummer de« Ausgabetage» sind bis 9 Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 89 nun breite, 8 mm hohe Grundschrift-Zeile (S Silben) 2S Gold-Pfennige; die 89 mm breit« Reklamezeile IOO Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/ Ausschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Mage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und ErsüllungSort: Riesa Achttägige Unterhaltungsbeilage »Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten öder der BesörderungSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. »et»L«tS«r>e: »«etdestraße S». VEravortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. SksW« dkl MWM. Die Wirkung des deutschen Krisengeredes auf das Ausland. >s B crli ». Entgegen den ursprünglichen Absichten hat das Reichsknbinctt gestern nachmittag nicht getagt, weil sich bereits in der Vormittagssihnng ergab, daß die Not verordnung in ihren Teilen nun zunächst an die zuständigen Ressorts zurnckgehen mutz, damit sie die von dem Reichs präsidenten zum Ausdruck gebrachten Wünsche in die Vor lage hineinarbeitcn. Im übrigen bat die innerpolitische Kitnation sich heute nicht geändert. In einsichtigen politische« Kreise« der NcichShauptstadt vermerkt man aber mit Bitterkeit die Tat sache, daß die Art. wie die Krisengerüchte in den letzten bei den Tagen ans innerpolitischen Gründen von manchen Sei ten anfgebanscht und vcrlreitet worden sind, den Interessen Deutschlands im Auslande antzcrordentlich geschadet hat. Das ging sa bereits a«S den hämischen Kommentaren her vor, die beute krüh ans der Pariser Presse berichtet wurden. Aber auch in Berlin lebende Ausländer, die es mit Deutsch land durchaus wohl meine«, erkläre« rund heraus» daß sie nicht mehr verständen, wie die Autorität der Reichsregte- rang und des Kanzlers dem Ausland gegenüber in einem Augenblick aus innerpolitischen Gründen herabgesetzt werde, wo cs, kurz vor der Lausanner Konferenz, im Gegenteil darauf ankomme, eine absolute Geschlossenheit zu beweisen. Nach der Auffassung volitischer Kreise must dringend ge hasst werden, daß alle Kreise der deutschen Oeffeutlichkeit erkennen, welche Schädigung der gesamtdeutschen Interessen unvermeidbar ist, wenn nicht auf die außenpolitische Situa tion mehr Rücksicht genommen wird als bisher. .Die Stel- tnngnahmc der Pariser Presse dürfte bereits eine deutliche Warnung davor sein, daß den Gegnern einer RevarationS- lösung neue Vorwände für eine ausweichende Taktik in Lausanne gegeben werden. * Das Neichskabinett ist in den lebten vierzehn Tagen bei der Verteidigung seiner Interessen in eine schwierige Lage gekommen. Auf der einen Seite verbot die noch nicht abge schlossene Arbeit an der Notverordnung die Angaben kon kreter Ziele und Einzelheiten. (Die einzige amtliche Ver lautbarung war denkbar farblos). Ans der anderen Seite verhinderte die Abwesenheit des Reichspräsidenten jede Bekundung über die Intensität des Vertrauensverhältnis ses, das zwischen Herrn von Hindenburg und seinem Kanz- ter bestand. Dr. Brüning mutzte schweigsam jede Verdäch tigung mit anhören, die von den Minenwerfern der poli tischen Journalistik, meist aus verdeckten Stellungen, gegen ihn abgeschlossen wurde. Er mußte nach einem General- Dementi auf Einzel-Dementis verzichten, weil jedes Dementi nur mit einem Fragezeichen versehen worden wäre. Wir glauben zu wissen, daß diese Passivität den füh renden Männern der Reichskanzlei nicht immer leicht fiel, aa man die verheerenden außenpolitischen Wirkungen dieser mehr oder weniger erzwungenen Zurückhaltung nur zu gut ins den täglichen Berichten unserer Auslandsvertreter er sah. Umso lebhafter ist jetzt beim Reichskanzler der Wunsch, mit diesem unwürdigen Jntrigucnspiel aufzuräumen. Staatssekretär Dr. Meißner hat aus Neudeck eine Erklä rung des Reichspräsidenten mitgcbracht, nach der Herr von Hindenburg grundsätzlich bereit ist, weiter dem Kanzler sein Vertrauen zu schenken. Dr. Brüning wird in seinem eige nen wie im deutschen Interesse allergrößten Wert darauf legen, daß diese Erklärung nach der Besprechung am Sonn tag auch öffentlich in unzweideutiger Form erfolgt. Jede Unklarheit in diesem Punkte wäre verhängnisvoll. Was cu den letzten Tagen in französischen Blättern darüber ge standen hat, hat mit -er offiziösen Auffassung der Wilhelm- straße nichts mehr zu tun. Es ist ein Spüllicht aus sehr dunklen Kanälen, das zum Teil auch in gewissen industriel len Propagandabüros zusammengebraut wurde. Heute Sonnabend abend hätte der Reichskanzler auf dem Bankett der ausländischen Press« in Berlin Gelegen heit, aus die vielen in- und ausländischen Quertreibereien gegen ihn zu antworten. Da bis zu diesem Zeitpunkt die entscheidende Unterredung mit dem Reichspräsidenten noch nicht stattgefunden hat, wir- sich Dr. Brüning jedoch, wie wir hören, in bezug auf -ie rein politischen Fragen, eine gewisse Reserve auferlegen. Er beabsichtigt lediglich, die wirtschaftspolitischen Probleme dieser Wochen noch einmal in großen Zügen zusammenzufaflen. Dabei dürfte der Reichs kanzler auf das starke Absinken der deutschen Ausfuhr und auf die letzten ausländischen Boykottanbrohungen zu spre chen kommen. Er wi^d wahrscheinlich noch einmal mit gro ßem Ernst auf die Konsequenzen -er wirtschaftlichen Grenz sperren Hinweisen und keinen Zweifel daran lassen, daß die Gläubigernationen durch eine derartige Drosselungstaktik selbst jene finanziellen Reserven zerstören, aus denen einzig und allein -ie deutschen Zinszahlungen geleistet werden .'önnen. Der Reichskanzler wird dann aus -ie Verschär fung der wirtschaftlichen Not in Deutschland zu sprechen kommen und auf die ungeheuren Entbehrungen, die dem deutschen Volk durch die soeben fertiggestellte neue Notver ordnung auferlegt werden sollen. Dabei dürfte er noch ein mal ganz scharf die These unterstreichen, daß diese deutsche „Selbsthilfe" überhaupt nur verantwortet werden kann, wenn bas Ausland -ie Quittung darauf durch Streichung der Reparationen bei der Lausanner Konferenz gibt. Die Rede des Kanzlers wird zum Schluß in einer neuen Auf- forderuua an alle verantwortlichen Stellen -er Gläubiger- SIMM M MWslüW M öWIWI. Berlin, 28. Mai. Reichsarbeitsminister Dr. Stegerwald hielt in der Deut schen Wirtschaftlichen Gesellschaft einen Vortrag über Wirt schaftskrise und Sozialpolitik. Der Minister wandte sich zu nächst gegen die Auffassung, daß man die Lohn- und Sozial politik losgelöst von der übriaen Dolitik behandeln könne. Sehr fragwürdig sei es auch, an eine Morgenröte des wirtschaftlichen Liberalismus glauben zu ivollen. Im Zeit alter der internationalen Kartell- und Trustwirtschaft, in dem in Italien der Faschismus, in Rußland der Kommu nismus herrsche, liege der Wirtschaftsindividualismus in weiter Ferne. Falsch sei auch die Meinung, daß der staat liche Lohnschutz an unserer gegenwärtigen wirtschaftlichen Misere so großen Anteil haben, wie man gegenwärtig glaube. In dem außen- und innenpolitisch gleich schweren Jahre 1932 seien Lohn- und Sozialpolitische Erverimente jedenfalls nicht angängig. Aus der Entwicklung des deutschen Sozialzustandes und der Sozialversicherung zog der Minister die Folgerung, daß, möge man zur privatkapitalistischen Ordnung stehen wie man wolle, die Zeit des Niederbruchs jedenfalls denk bar ungeeignet sei für Sozialisierung. Für die Arbeit nehmer resultiere aus dem Uebergang von der Ueberschuß- wirtschaft, die Deutschland vor dem Kriege betrieben habe, zur heutigen Defizitwirtschaft zweierlei: einmal, je höher die Beiträge zur Sozialversicherung, desto geringer der noch verbleibende Lohn und weiterhin: je höher in einem kapitalarmen Lande die Sozialabgaben, desto geringer der Kreis -er Menschen, der beschäftigt werden ka»«tt In diesen Tagen stehe die Frage zur Entscheidung, ob die Beiträge zur Arbeitslosenhilfe erneut erhöht werden sol len, um die Arbeitslosen über den künftigen Winter hinüber zubringen. Dabei müsse man sich klar sein, daß jede neue Belastung der Produktion so oder so viel Arbeitslose mehr bedeute. Ls könne nicht mehr als Politik angesprochen wer den, neue produktionsbelastende Steuern zu erheben, um die damit neu arbeitslos werdenden unterstützen zu können. Objektiv gesehen seien sowohl die Vorstellungen in Arbeitnehmerkreisen, wir befänden uns im Stadium der Zerschlagung der Sozialpolitik, falsch, wie auch jene in Arbeitgeberkreisen, daß die Sozialpolitik kein« Rücksicht nehme auf die derzeitig« Lage -er deutschen Wirtschaft. Bis jetzt sei sozialpolitisch nichts zerschlage«, bis jetzt sei lediglich ein Abbau der Leistungen erfolgt, nicht aber e»n Abbau der Einrichtungen. Dieser Abbau der Leistungen sei nicht bloß als Verzicht anzusehen, sondern auch als Mittel zur Erhaltung des Wichtigsten. An der Krankenversiche rung könne bestimmt nicht mehr viel geändert «erden. Wenn die Invalidenversicherung in den nächsten Wochen in Balance gebracht sei, seien weitere Einsparungen auch bei ihr kaum noch möglich. Die Unfallversicherung sei durch weitere Rentenkürzungen nicht in Ordnung zu bringen. Aus organisatorischem Wege seien bei der Arbeitslosensürsorge ganz große Ersparnisse nicht mehr möglich. Dr. Stegerwald wandte sich der Frage zu, wohin die deutsche Sozialpolitik im Hinblick auf Deutschlands Gesamt lage in den nächsten Jahren steuern müsse. Auf längere Sicht stehen wir vor drei Möglichkeiten: zurück zum Iindividua- lismus, zur weitestgehenden Wirtschaftsfreiheit; daran ver mag ich nicU zu glauben; Sozialismus: Ich glaube nicht, daß es gut gehen kann, wenn im Tempo der Entwicklung zum Sozialismus und seinen verschiedenen Abarten so weiter fortgefahren wird, wie in den letzten Jahren; weitgehende wirtschaftliche Selbstverwaltung der Beteiligten. Ohne Selbst verwaltung gibt es kein wirtschaftliches Hmeinwachsen der breiten Volksschichten in Staat und Wirtschaft. Wir müssen wieder zurück vom Tarifvertrag zur Tarifgemeinschaft. Ta rifverträge müssen zu Gewerbegeietzen ausgestaltet werden. Wie politisch, so ist auch in der Wirtschaft Selbstverwaltung nicht möglich ohne straffe Staatsaufsicht. Aehnliches, was für die öffentliche Verwaltung gilt, gilt für die Organisation der Sozialversicherung. Der Staat wird auf die Dauer mit der Sozialversicherung bestimmt nicht fertig. Bon 44 Millionen Wählern stellen heute mehr als die Hälfte unmittelbar mate- rielle Forderungen an den Staat. Bon den unmittelbar bevorstehenden Ausgaben, di« die Sozialpolitik stark berühren, nannte der Minister drei: 1s Die Schaffung einer einfachen, kiareu nnd billigen Staalsorganisakioa. Do» ganze deutsche Stenerwesen muß einfach, klar und wirtschaft »fordern- gestattet werden. Der endgültige Finanzausgleich zwischen Reich, Ländern und Ge meinden un- die endgültig« Regelung der Arbeitsioserffür- sorge stellen uns vor eine Steuerreform großen Stils. 2) L» muß Klarheit bestehen über die Behändlurm der Lohukrage. Ich bin für Aufrechterhaltung de, staatlichen Lohnschuhes. Der Zwangsschiedsspruch muß aber künftig mehr in de» Hintergrund treten. Die Regel muh die freie Vereinbarnng fei, zu der der Staat mit seinen Schtichtungs- organen hilfsfiettung zu »eiste» hat. As Die Arbeitslosenfrage wächst sich neben der Außen politik immer »ehr zu der deutsche» Frage aus. Li» einzig« groß« Mittel zur Behebung oder auch uur stärkeren Zuruck- drängung der Arbeitslosigkeit gibt « nicht. Di« zwei größte» Mittel, die bisher genannt wurde», stad einmal die Arbeits ¬ beschaffung große» Stil» durch die Deffeotkiche haud ver mittels Sreditschöpsuny, ferner eine ander« Verteilung der vorhandenen Arbeit vermittel, gesetzlich verkürzter Arbeits zeit. Mit ein oder zwei größeren Mitteln ist in der Tat der Arbeitslosigkeit nicht beizukommen. Es müssen vielmehr alle gangbaren Weg« beschritten werden, als da sind: energische Mitwirkung Deutschlands an der Wiederherstellung des Der- trauens in der Welt, Schaffung gesicherter und politisch gefe stigter Verhältnisse im Innern, Liberalität in der Kredit- und Zinsenpolitik, Arbeitsbeschaffung, soweit diese ohne Gefähr dung der Währung möglich und vertretbar ist. bessere Ver teilung der vorhandenen Arbeit, Erweiterung des freiwil ligen Arbeitsdienstes usw., Arbeitslosenhilfe und die Ver minderung der Beschäftigungslosen müssen sowohl zentral und örtlich unter Zuhilfenahme oller organisatorischen und finanziellen Möglichkeiten angepackt werden. Der Minister schloß: Entweder wir überstehen das Jahr 1932 durch gegenseitiges Stützen und Helfen oder aber da» deutsche Volk bringt sich selbst um seine Zukunft für Jahr zehnte. In den Jahren 1931/32 hat all das, was in der Welt politik und in der deutschen Politik seit Jahrzehnten verfehlt war, kulminiert. Diesen Kulminationspunkt müssen wir über stehen. . . Nationen gipfeln, sich des katastrophalen Ernstes -es gegen wärtigen Augenblickes bewußt zu sein und -ie einzig mög liche Rettung nicht wenige Sekunden vor Zwölf durch Feig- heit oder Schwäche zu zerstören. Als Ganzes betrachtet er wartet man von -er Rede des Kanzlers in gut unterrich teten Kreisen keine neuen sensationellen Ueberraschungen. Sie wird ein erneuter Rechenschaftsbericht sein, -en -er Kanzler über die Arbeit und -ie Ziele der Reichsregierung ablegt. Immerhin hat die Rede Bedeutung, weil sie noch einmal vor aller Welt und in großen Zügen eine Rechen schaft ablegt, die der Kanzler im einzelnen am darauffol genden Tage unter vier Augen dem Reichspräsidenten wiederholen dürfte. .Zittrnmtiinmlt Wöhrmuirkonlermr? Paris, 28. Mai. Die „Information- veröffentlicht eine Meldung ihres Genfer Berichterstatters, daßamerikanische Bankkreise den Wunsch geäußert hätten, die Währungsfrage auf einer inter nationalen Konferenz zu erörtern, die unter Leitung des Völ kerbunde» zusammenireien solle. Fall» der Völkerbund diesem Verlangen nicht stattgeben sollte, würden die genannten Kreise Präsident Hoover bitten, die Initiative für eine solche Konferenz zu ergreifen. 11 Pttsmn -Ult Mli Win ums Mn Mimen. Bombay. sFunksprnch.) Durch einen Zyklon in der Umgegend von Calicut kamen 11 Personen ums Lebe«. Amnestie i« Anhalt Dessau, 28. Mal. Der Anhaltische Landtag nahm ein Amnestiegeseh der neuen Regierung an, durch das für politische vergehen Stras- sreiheit gewährleistet wird. Anträge der Linken, auch die Strafen für Vergehen ein- zubeziehen, die aus wirtschaftlicher Not erfolgt seien, wurden abgelehnt. Dagegen gab Ministerpräsideni Freyberg die Er- klärung ab, daß das Ministerium von sich aus im Verwal- tunaswege Vergehen aus wirtschaftlicher Not amnestieren weroe. Gerüchte mn Lausanne London, 28. Mai. In unterrichteten Kreisen wird das Gerücht, England und Frankreich hätten sich über die Lausanner Konferenz dahingehend geeinigt, daß die Sitzungen rein formalen Cha rakter haben würden und daß nach Einsetzung von Sachver- ständigenausschüssen die Vertagung der Konferenz beschlos sen werden würde, al» »völlig unbegründet" bezeichnet. Ls wird bemerkt, daß keinerlei Abmachungen zwischen den bei den Ländern über die Lausanner Konferenz bestünden, ganz abgesehen davon, daß augenblicklich gar keine französische Regierung vorhanden sei, mit der eine Vereinbarung von dieser Tragweite auch nur erörtert werden köuate.
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