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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193206020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-02
- Monat1932-06
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1932
- Autor
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Riesaer O Tageblatt Drahtanschrift und Aureiger (ElbedlM «rch Ameiger). Postscheckkonw: Tageblatt Nies». . - Dresden 1538. Fernruf Nr. 20. DaS Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast «irokaffe: Postfach Nr. KL Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rates der Stadt Riesa, Riesa Nr. KL d«S Finanzamts Mesa und der Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 127. Donnerstag, 2. Juni 1932, abends. 85. Jahrq. Da« Riesaer Tageblatt erschtiut jede» Ta, abend« '/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug NM 2.14 einschl. Postgebühr (ohne Zustellungsgebühr). Für den Fall des Eintreten« von ProduktionSverteuerungin, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preis erhöhung und Nachsorberung vor. Anzeige« für die Nummer de« Ausgabetages sind bis S Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 38 mm breite, 3 vuv hohe Grundschrist-Zeile (6 Silben) 25 Gold-Pfennige; die 89 mm breite Reklamezeile 100 Gold-Pfennig«; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten ober der Beförderung«einrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. «ekLLftSktrlle: Taetbeftraße L». Verantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Vs5 neue keicksksbineN. V. Pspsn rum ksicksksnrlsr ernennt. Lcksrks ttsmpksnsss« Lsnttums untt ttar Lorislttamokrsttsckan Partei an cßss Kabinett. — vslttise tteiLkrtssLSuttösung VlskrsckeHnUck. Reichskanzler v. Pape«. Berlin, 2. Juni. Reichspräsident von Hindenburg empfing Mittwoch abend, kurz nach 8,30 Uhr, den designierten Reichskanzler von Popen, der dem Reichspräsidenten einen Vorkrag über die Bemühungen zur Reubildung de» Reichskabinelts hielt und gleichzeitig die Liste der Persönlichkeiten vorlegte, die er für die Regierung gewonnen hat. Der Reichspräsident ernannte darauf Herrn von Papen zum Reichskanzler und gleichzeitig folgende Mitglieder des neuen Kabinetts: Freiherr» von Gayl zum Innenminister, General von Schleicher zum Reichswehrminister, Dr. Warmbold zum Reichswlrlschaslsmlnlster, Freiherrn von Braun, Regierungspräsident a. D., zum Minister für Ernährung und Landwirtschaft und gleichzeitig zum vstkommifsar, Elz von Rübenach zum Reichspost- und Verkehr». Minister. M Wen klieWiW MM Berlin. (Fnnkspruch.) Der Herr Reichspräsident hat ans Vorschlag des Reichskanzlers de« Botschafter Freiherr« vo« Neurath znm Reichsmiuister des Aus wärtigen, de« Ministerialdirektor im ReichSsinanz- Ministerium Gras Schwerin von Krosigk zum Reichsmiuister der Finanzen, den bayerischen Justizminister Dr. Gürt «er zum ReichSminister der Justiz ernannt und serner den Reichswirtschasts- minister Professor Dr. Warmbold mit der einstwei ligen Wahrnehmung der Geschäfte des Reich s- arbeitsministerS beauftragt. Die Vereidigung der neuen Minister erfolgt nachmittags um S Uhr 30. Im Anschluß daran tritt das Kabinett um 8 Uhr schon zu seiner ersten Sitzung zusammen. Was das Verhältnis znm Reichstag anlangt, so gilt eS jetzt als sicher, daß der Reichskanzler, voraussichtlich am Dienstag, im Anschluß an die Regiernngserklärnng das Auslösungsdekret vorliest. Diese Entwicklung ist nach Auf fassung unterrichteter Kreise durch die Haltung von Zentrum «nd bayrischer Bolkspartei zwangsläufig, ?«in knemW ikS UM AiMelrM in MÄuzln mi iei WUeßrW. Berlin. sFunkspruch.j Wie wir erfahren, wird heute nachmittag Oberregierungsrat Dr. Planck als Nachfolger Tr. Punders zum Staatssekretär der Reichskanzlei ernannt werden. Gleichzeitig wirb auch die Ernennung des bis» beriam» Dirigent«« der PreffeabteUuug Geheimrat Dr. von kISnnsr Ksbünstts pspsn. Freiherr v. Brau«. Generalleutnant v. Schleicher. Dr. Warmbold. Eltz o. Rübenach. Kaufmann znm Leiter der Preffeabteilnng der Reichsregie rung erfolgen. Ministerialdirektor Zechlin wird zunächst einen Urlaub antreten, bis er seinen Posten als Gesandter in Rio de Janeiro übernimmt. * Die ReiDnliÄer Freiherr von Vraun M W von Menst. X Berlin. Der neue Reichsernährungsminister Freiherr von Braun wurde am 7. Februar 1878 in Neuckcn geboren. Nach Abschluß seiner juristischen Studien wandte er sich zunächst der Äerwaltungslaufbahn zu. Im Jahre 1815 berief ihn Minister von Delbrück in das Reichsamt des Innern, wo er zunächst unter Helsferich als Pressechef tätig war. 1917 wurde er Ministerialdirektor und Pressechef in der Reichskanzlei, war sodann als Hauptmann der Reserve in Rußland Leiter der politischen Abteilung der Militär verwaltung in Wilna und kam als Geheimer Regierungs rat und Vortragender Rat schließlich in das Ministerium des Innern. Später wurde er zum Regierungspräsidenten in Gumbinnen ernannt. Seit dem 12. Januar 1828 ist er Generaldirektor der Deutschen Raiffeisengenossenschaft. ReichSminister Freiherr Eltz von Rübenach, der bis jetzt das Reichsbahndirektionspräsidium in Karlsruhe inne hatte, wurde am 8. Februar 1875 geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er Maschinenbau und arbeitete bann ein Jahr praktisch in den Eisenbahnwerkstätten des Eisenbahndirektionsbezirks Köln. Von 1811 bis 1814 war er als technischer Sachverständiger beim Generalkonsulat in Newyork tätig, arbeitete 1814 bis 1816 bei den Eisenbahn formationen des westlichen Kriegsschauplatzes und hielt sich 1818 bis 1917 im Balkan zwecks Reorganisation der bulga rischen Eisenbahnen aus. Später wurde er dem Felbeisen- bahnchef im Großen Hauptquartier -ugeteilt. Nach dem Kriege war er zunächst im Reichsverkehrsministerium tätig, bis er im Juni 1924 zum Präsidenten der Reichsbahndirek tion Karlsruhe ernannt wurde. Der neue Reichsjustizminister Franz Gürtner, der im 51. Lebensjahre steht, trat nach Abschluß seiner juristischen Studien in den bayerischen Justizdienst ein und war bis zum Kriegsausbruch Personalreferent im bayerischen Justizministerium. Den Krieg hat er als Hauptmann d. R. an der Front mitgemacht. Nach seiner Rückkehr im März 1919 war er zunächst Staatsanwalt beim Landgericht Mün chen und wurde dann im Jahre 1920 wieder in das Justiz ministerium berufen. Im August 1922 wurde er als Ver treter der bayerischen Mittelpartei bayrischer Justizminister, welches Amt er in allen folgenden Kabinetten bis zum heutigen Tage beibehielt. Zeytrum leint ad Die Zentrumsfraktion des Reichstags veröffentlicht über ihre über den ganzen Mittwoch sich hinziehenden Beratun gen zur Kabinettsneubildung eine Kundgebung, in der es u. a. heißt: „Das mit dem Kabinettssturz unterbrochene außen- und innenpolitische Gesamtwerk soll nunmehr politischen Experi menten ausgesetzt werden. Weil die Parteikräfte der Opposi tion sich weigern, politische Berantwortuxig mitzuübernehmen. werden Zwischenlösungen angejtrebt. Solche Verlegenheits- lösunaen sind keine „nationale Konzentration". Sie bieten auch keinerlei Bürgschaft für die Fortführung einer Außen- und Innenpolitik, wie sie die Zeitumstände gebieterisch ver langen. In einem Augenblick schwerster politischer Beunruhigung und politisch ungeeigneter Bersuch« hält es die Zentrums fraktion für ihre Pflicht, eine Gesamtpolitik zu fordern, in der nationale Freiheit und Gleichberechtigung, entschlossener Kampf mit dem Kernproblem, der Arbeitslosigkeit, Sicherung unserer Währung, Erhaltung selbständiger Existenzen in Handwerk, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, die Ge währleistung sozialer Grundrechte und Fürsorgemaßnahmen und volkstümliche Siedlungspolitik Wesensbestandieile sind. Aus solcher lleberzeugung heraus lehnt die Zenlrumssraktion die Zwischenlösung ab." WUMr »111PM1« M 3küt1M. Berlin. sFunkspruch.) Reichskanzler von Papen bat an den Vorsitzenden der Deutschen Zentrumspartei Prälat Dr. Llaas folgenden Brief gerichtet: Sehr verehrter Herr Prälat! In einer der schickfalsvollsten Stunde» deutscher Ge schichte hat mich der Herr Reichspräsident berufen, die neue Regierung z« bilden. Die seelische und materielle Lage des deutschen Volkes verlangt gebieterisch die Synthese aller wahrhaft nationalen Kräfte — aus welchem Lager auch immer sie kommen möge» —. Nicht als Parteimann, son dern als Deutscher bin ich — gewiß nicht leichten Herzens — dem Ruse des Mannes gefolgt, dem die Nation soeben einen überwältigenden Beweis ihres Vertrauens erteilt hat «nd dessen wahrhast historische Persönlichkeit auch in den schwer sten Stunden deutscher Geschichte nie etwas anderes erstrebte als die Zusammenfassung aller dieser Kräfte zum Wohle des Landes. Ein solcher Schritt kann nicht im Widerspruch stehen zu der unermüdlichen, planvollen und sachlichen Arbeit des Kanzlers Dr. Brüning, deren Würdigung einer anderen Gelegenheit vorbehalten bleibt. Auch die Deutsche ZentrnmSpartei und der in ihr poli tisch organisierte Katholizismus werden sich der Erkenntnis nicht verschließen können, daß das neue Deutschland nur aus der Grundlage der Kräfte ausgebaut werden kann, die die geistige Wende unserer Tage zur Hossnnng der jungen Gene ration gemacht hat. Wenn infolge der Erklärung der Deutschen Zeutrums- »artei mich der Weg heute leider von Ihnen trennt, so lebe ich der Hoffnung, daß mich nur die sachliche Arbeit, die das Land heute von uns fordert, uns bald wieder vereinigen wird. Mehr noch ist es die unerschütterliche lleberzeugung, daß die Voraussetzung jeder Wicdcrgeuesung der Ration die rücksichtslose Geltendmachung der unveränderlichen Grundsätze unserer christlichen Weltanschauung sein muß. Ich bleibe, sehr verehrter Herr Prälat, in aufrichtiger Verehrung Ihr ergebener «ez. von Papen.
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