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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193206020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-02
- Monat1932-06
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1932
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OerMches «nd Sachfisches. Riesa, den 2. Juni 1V». —* Wettervorheriaae kür den 3. Juni 1932 Sstktsereilt von der Sachs. Landevwetterwarte zu Dresden.) Meist schwache Wind« au« verindrrlichrn RIchtnnaen, bauptsbchlich beiter, örtlich NeLelbildung, wörmer, leichte Störungen, insbesondere solch« von ge»Itterarti»«m Eharatter nicht anSgeschloffrn. —* Laten fSr den 3. Juni 1832. Sannen- aufgaug 3.48 Nbr. Sonnennntergang 26,09 Uhr. Mond- aufgong 2,37 Uhr. Mondnnteraana 19.58 Ubr. 1740: Friedrich der Droh» hebt di« Folter au?. 1844: Der Dichter Detlev v. Lilirncron in Kiel geb. taest. 1909). 1864: Der Dichter Otto Wrich Hartlebrn in KlauSthal arb. (gest. 1905). 1871: Elfaß-Lothringe» wird deutsches Reichsland. 1S7S: Der Komponist Georges Vizet in Bongival gest. (geb. 1838). —* Das Pflücken von Lindenblüten betrifst eine Bekanntmachung des Nates der Stadt Riesa im vor liegenden amtlichen Teile. —* Einstellung des Persv neu dampserver- kehrs auf der Elbe. Infolge eingetretenen Hockf- wassers ist die Säckfisch-Böbmische Danipsschissalirt Aktien gesellschaft gezwungen, ihren Betrieb auf der gesamten Strecke bis auf weiteres cinzustellen. Bei Rückgang des Wasserstandes ist schnellste Wiederaufnahme des Betriebes vorgesehen. —* Dia Folgen der letzten Regen Periode, die nun hoffentlich mit dem gestrigen Tage ihren Ab- schlnß gefunden hat, wachen sich nunmehr auch im hie sigen Elbgebiet bemerkbar. In breitem Bett wälzt der Elbstrom gewaltige Wasfermassen zu Tal und noch im mer nicht hat er für diesmal seinen Höchststand bei un? zu verzeichnen gehabt. Ueberall an den Ufern stehen die Einwohner und schanen beängstigend dein unaufhörlichen Wachsen des Stromes zu. Der Riesaer Elbkai wurde bereits in den heutigen zeitigen Morgenstunden, nachdem er bereits gestern geräumt worden war, überflutet. Uud in den Mittagsstunden ging der Wasfcrstand am Stadt- Vark schon über ^ue dortige Jahnabrücke, so daß der Verkehr nach dem Stadtpark von der Elbstraße her unter bunden Zst. Die Wassermassen werden naturgemäß auch in den <rtadtpark hercingedrückt uud haben ihn zum Teil unter Wasser gefetzt. Besonders beklagenswert sind die Schrebergärtner im dortigen Gelände, die nun zusehen müsfen, wie sie der Früchte ihrer Arbeiten beraubt wer den. Doch muß nach Lage der Dinge leider noch damit ge rechnet werden, das- dort weitere Strecken überschwemmt und versandet werden. Die Landwirte, deren Wiesen an der Elbe gelegen sind und die vom Hochwasser be droht sind, haben noch in letzter Stunde gemäht, um wenigstens die Versandung des Futters zu verhindern. L>o bringt auch diese unselige Regenperiode in der an und für sich bitteren Notzeit den Anwohnern der Elbe Schäden, die gerade jetzt doppelt fühlbar werden. —* P o l i z c i b c r i ch t. 1. In den letzten Wochen ist oon den Spargelfeldcrn in Zeithain wiederholt Spargel gestohlen worden. Dabei ist auch eine aus einem Felde stehende Spargelbude erbrochen und drei Spargelmesser, drei alte Jacken nnd ein Handkorb daraus entwendet worden. Die Diebe konnten bisher noch nicht ermittelt werden. Der geschädigte Besitzer hat für Angaben, die zur Uebersnhrung der Täter führen, Belohnung zuge sichert. Etwaige sachdienliche Angaben werden an den Gend.-Poste» Glciubitz oder an die nächste Polizeidienststelle erbeten. Streng vertrauliche Behandlung wird zugesichert. — 2. In Zeithain-Lager sind in letzter Zeit einen« Erwerbslosen fünf Hühner j3 rcbhuhnsarbige Italiener, 1 taubenblaue nnd 1 weißgelbe) und ei«, Hahn (rebhnhn- farbiger Italiener) gestohlen morden. Tie Tiere sind lebend gestohlen und werden wahrscheinlich vom Täter selbst behalten oder sind verkauft worden. Zur Vermeidung einer Strafanzeige wegen Hehlerei wird der etwaige Käufer auf gefordert, sich zu «neiden. Sachdienliche Angaben werden an den Gcnd.-Postei« Glciubitz I oder ai« die nächste Polizei dienststelle erbeten. — 3. Beim Gen d.-Posten Glau- brtz I befinden sich noch drei elektrische Fahrradlampen, eine kleine elektrische Lampe ivermutlich von einem Seiten wagen eines Kraftrades herrührend) und ein Dynamo „Radsonne" ii« Verwahrung, die der landiv. Arbeiter Richard Gr. aus Zeithain vor Gasthöfen daselbst seit Sommer 1931 gestohlen haben rvill. Tie Eigentümer konn ten bisher noch nicht ermittelt werden. —* Das sächsische Handwerk gegei« den Wirts chaftsparteilcr Enterlein. Die Angriffe, die der wirtschaftsparteilichc Abgeordnete Enterlein wieder holt (auch noch m der letzten Landtagssitzung) gegei« den deutschnationalen Landtagsabgeordncten Obermeister Kaiser und namentlich gegen Dr. Weber gerichtet hat, haben den Vorstand des Landesausschusses des Sächsischen Hand werks — in Abwesenheit von Obermeister Kaiser und Dr. Weber — erneut beschäftigt. Der Vorstand gab seiner Miß billigung darüber in folgendem Schreiben an die Reichs partei des Deutsche«« Mittelstandes Ausdruck: „Der Lan desausschutz des Sächsischen Handwerks empfindet es als gegen die Interessen des Mittelstandes und Handwerks ver stoßend, wenn von selten eines Abgeordneten der Reichs partei bei der Behandlung von Mittelstands- und Hand werkerfragen iin Landtage persönliche Angriffe erfolgen. Das macht nicht nur bei den anderen Parteien des Land tages einen ungünstigen Eindruck, das muß auch den Er folg der Bestrebungen, dem Mittelstand Hilfe zu bringen, beeinträchtigen. Der Austritt der Herren Kaiser und Dr. Weber aus der Reichspartc« hat an dem Verhältnis zwischen Landesausschuß und Reichspartei von unserer Seite auS nichts geändert. Wir gestatten uns aber gerade deshalb zum Ausdruck zu bringen, daß wir diese persönlichen An zapfungen iin Landtage insbesondere bei Hnndwerkersragen auch als Gegnerschaft gegen den Landesausjchutz betrachten müssen und ersuchen die Frattion, darauf binznwirken, daß diese persönlichen Angriffe in Zutunst unterbleiben, wenn die Fraktion der Reickspartei Wert daraus legt, daß das gute gegenseitige Verhältnis erhalten bleibt." —* Direkter Warenaustausch mit dein A u s l a n d e. Im Auftrage der Industrie- nnd Handels kammern Ehemnitz, Dresden, Gera, Leipzig, Plauen, Wei mar und Zittau bat die Autzenhandelsitelle für Sachicn und Thüringen (Mittel und Ost) in Leipzig die Aufgabe übernommen, nach Möglichkeit die interessierten Firmen bei der Anbahnnng direkter Warenaustausch- und Elcaring- geschäfte mit dein Auslande zu unterstützen. Es ist zunächst beabsichtigt, die verschiedenen Bestimmungen Deutschlands und der betreffenden Ausfuhrländer, die bei derartigen Ge schäften zu beachten sind, zu AnsknnftSzwecken verfügbar zu halten, weiterhin auch, nach Möglichkeit Firmen mit geeigneten Geschäftspartnern im Jnlande zur Durchfüh rung derartiger Austauschgeschäfte zusainmenzubringen. Entscheidend bei Nebernahme dieser Ausgabe war die Fest stellung, dass in grotzem Umfange Interesse an derartigen Geschästen besteht, u. a. auch deshalb, «veil sich in manchen Fällen hier ein Weg ösfnet, im Ausland eingefrorene Gut haben deutsckier Exporteure verfügbar zn machen. —* Unangebrachtes Mitleid. Der Landes verein Sächsischer Heimatschutz teilt mit: Wir hören von befreundeten Jägern, daß immer wieder junge Reh- und Hirschkälber von Spaziergängern im Walde gefunden und aus Mitleid ausgenommen werden. ES besteht die große Gefahr, daß diese jungen Tiere von der Mutter, die stets zurückkehrt und das Junge sucht, wegen des anhaftenden MenschcngeruchS nicht wieder angenommen werden und ver hungern. Man berühre also anscheinend hilflose Reh- und Hirschkälber niemals und überlasse sie ruhig ihrem Schicksal. Mitleid ist hier völlig falsch am Platze. - —* Der Jahresabschluß der SBDG. Die Sächsisch-Böhmische Dampfschifsährts-A.-G. hat nach dem nunmehr vorliegende«« Jahresabschluß im Jahre 1931 einen Reingewinn voi« 64 000 Mark erzielt, auS dem wieder 6 Prozent Dividende verteilt werden sollen. AuS dem Geschäftsbericht geht hervor, daß die Schiffahrt im vergangenen Jahr« nicht unter Niedrigwasser zu leiden hatte. Trotzdem war der Verkehr unbefriedigend. Wegen der ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse wurden die Fahrpreise um 10 bis 20 Prozent gesenkt. —vdz. Die Gefahren des Blumenpflückens. Der Kinder höchstes Glück ist daS Blumenpflücken auf den Wiesen. Doch ist es mit Gefahren verknüpft, da viele Wiesenblumen Gift enthalten, die bei zarteren Kinder«« Hantausschläge und Fieber, Erbrechen und sonstige Stö rungen verursachen. Deshalb lasse man Kinder, besonders kleinere, nicht ohne Aussicht beim Blumenpflücken und belehre die größeren über den Giftgehalt mancher Blumen arten. Da ist z. B. vor allen Hahnenfußarten zu warnen. Sie haben einen ätzenden Saft, der Hautausschläge und Ge schwüre verursacht. Tausendschönchen, Goldköpfchen, Sumpf dotterblume«« zählen zu dieser Art. Der ebenfalls gelb blühende Giftlattich wirkt durch seinen milchigen Saft betäubend, erregt Schwindel, Erbrechen und Schlafsucht. Die reizende Waldanemone erregt durch ihren Saft auf zarter Haut brennende Blasen. Sehr giftig sind mich die Blüten uud Blätter des Eisenhutes. Sic erzeugen Fieber, Kolik und Delirien, ja selbst Krämpfe. Dasselbe gilt vom schwarzen Bilsenkraut, bei« Blüte«« des Gold regens und vor allein dem roten Fingerhut, der mit seinen prachtvollen, trnubensörmigei« Blüte«« die Kinder entzückt. Sei«« Stengel birgt ein steirkes Gift, dns eine ngchhgltige Nervenschwäche zeitigt. Znm Schluß sei noch besonders vor dem so harmlos erscheinenden, aber stark giftigen Maiglöckchen nnd der im Herbst blühenden Herbst zeitlosen gewarnt, die man von Kinder«« niemals pflücken lassen sollte. —* Studentische Arbeitslager. D-e Studen- tensck alten der mitteldeittsch-n Hochschulen Dresd-n. Leip zig, Halle und Jene« beabsichtigen, während der dieS'äbrigen Sominerferien in den NchstandSaebieten deS Erzaebirges nnd Vootlcindes 11 bis 20 Arbeitslager ernzurichten, die besonders MeliorgtionSgebe'te'- dnrchfnb«-en sollen Zur Vor bereitung der ArbeitSIgaer bgt kürzlich eil« Föhrerkursus stattgefuudcu, an dein 45 Studenten der vier Hochschulen teilnahmen. Zanßmiß. Bestandene Meistervri"cknna. Bor der Vrü- lnna«kommisston in Oschatz nntereoa sich Herr Johannes Gläser an« Zanßwitz der M-isierorsiinna im Schloff-rband- merk. die er mit gutem Gr^ola bestanden hat. Unseren Glückwunsch dem jnnaen Meiüer! Cavertitz. Der neue Plärrer. W«e man hört, soll der cand. rev. mm. Fuß »««nächst zwei Jahre al« Hilss- aeistlicher amtieren. Am Sonntaa erfolgt zugleich dir Ordl- nation, damit er aste Amtshandlungen verrichten kann. Der neue Pfarrer ist den Gemeinden vom Konfistorium zn- gew'-sen worden. Oschatz. Dienstiubilänm beim Dastamt. Am 1. Juni feierte Obervoftsekretär Muth beim hiesigen Postamt sein 40jäbriae? Dieustsnblläum Kemmlitz. Frühzeitiger Tod. Mitten au« schaffenS- lrrudigen« Leben beranSaeriffen wurde am Montaa infolge Herzschlag« Fabrikbirektor Erich Müller hier. Er mar seinem Werk ein lieber nnd gerechter Vorgesetzter, dessen Hinscheiden auf« tiefste bedauert wird. Mittwoch abend wollte der Verstorbene noch in einer öffentlichen nat.-soz. Versammlung in Mügeln rin Referat halten. Dahlen. Da« verreanete Schützenfest. DaS Schützen fest hatte unter dem ununterbrochenen Regenwetter stark zu leiden, das die Festftimmung zuerst rin wenig trübte. Am Montaa vormittag zog die Etadtkavelle au? nnd brachte den einzelne» Schüßenbrüdern Ständchen. Gegen 11 Ubr marschierten die Tambour« durch di« Straßen der Stadt, um mit lebhaftem Trommelschlag zum Echätzensrübftück zn rufen, das um 12 Ubr in der Tanne stattfand. Der Aus zug nach dem Burgberg, der kurz vor 3 Uhr vor fick ging, erhöhte die Spannung auf da« beginnende KönigSschicßen. Die KönigSicheibe trug viermal da« Bild de« Schützen- bruderS Max Küchlrr sen. Lustig knallte» di» Büchse» und je länger geschossen wurde, um so gröber wurde di« Er wartung. Dann war e« heraus: der ueue König der Dah lener Eckützengrsellschast wurde der Schützenbruder Max Kaiser. Unter lebhaften Ovationen wurden ihm dir Insta nten überreicht. » Dresden. Zahlreiche Einwohner umsäumten am Mittwoch abend die Elbufer und beobachteten die Vor kehrungen an den KohlrnauSladrplätzen am linken Elbuser, die Srcherungsmaßnabmeu am Dampsschifflandeplatz am Lerraffenufer, das an seinen tiefer gelegenen Stellen bereits von den Fluten überspült wird, und den eiligen Abbruch der bereits weit im Wasser siebenden Badeanstalten recht« der Elbe. Hierzu wurde am Mittwoch auch die Dresdner Berussfeuerwehr herangezogen, die teilweise unter Zuhilfe nahme »on Pontons die Bäder auseinander»«!»«» und di« Bretter und Planken an höher gelegenen Userstellrn in Sicherheit brachte. * Dresden. Lastkraftwagen gegen Straßenbahn. Am Mittwoch nachmittag gegen 18.20 Uhr stießen aus der Könneritzstraße -wische«« Ehrlich- und Wettinerstraße ein Straßenbahnwagen und ein 5-To.-Lastkraftwagen der KVG. mit Anhänger zusammen. Der Triebwagen des KBG.-Last- -uges kam ins Schleudern, berührte mit dem linken vor deren Kotflügel die Straßenbahn in der Höhe des Führer standes und auch der Anhänger fuhr noch gegen die Straßen bahn seitwärts an. Drei Insassen der Straßenbahn wurden leicht verletzt. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Der Triebwagen des Lastkrastwagenzugs fuhr weiter in das offene Tor der Elektrizitäts- und Gaswerke hinein und zerstörte dabei mehrere Meter Mauerwerk. — Am Mittwoch mittag wurde aus der Fritz-Reutcr-Straße eine ältere Frau von einem Kraftwagen angefahren und zu Boden geworfen. Die Frau mußte mit Kopfverletzungen in bewußtlosem Zu stand ins Krankenhaus gebracht werden. * Dresden. Rascher Tod. Am Mittwoch vormittag wurde im Arbeitsamt aus der Matcrnistraße ein 50 Jahre alter Arbeitsloser, der seiner Stempelpflicht genügen wollte, von einem Herzschlag ereilt, der zum sofortigen Tode führte. * Dresden. Von der Gemäldegalerie. Nachdem im vorigen Sommer das ehemalige königliche Sekundogenitur- gcbände aus der Brühlschen Terrasse als „Galerie des 10. Jahrhunderts" der Oeffentlichkeit hat übergeben werden können, wird von Sonnabend, den 4. Juni ab, auch die Abteilung der Gemälde des 20. Jahrhunderts im Erdgeschoß des Galeriegebäudes am Zivinger wieder zugänglich sein. Ein Hauptteil der Räume im Erdgeschoß des Zwinger gebäudes ist in den letzten Monaten für diesen Zweck vor gerichtet worben. * Dresden. Gestern vormittag brach im Statistt- scheu Landesamt in Dresdrn-Neuttadt ein bl Jahre alter Sekretär während des Dienste« plötzlich zusammen; er »ar ans der Stell« tot. — I« Kadi» »urd« gesterll abend «in« weiblich« Leiche au« der Elb« aufgefischt. Die Persönlich- keit der Toten, die etwa 35 Jabre alt war. ist unbekannt. * Pirna. Zwangsversteigerung eines Rittergutes. Bor dem hiesigen Amtsgericht wurde am Dienstag das Rittergut Röhrsdorf o. Lockwitz zwangSverstetgert. DaS einzige Gebot gab der Höllische Bankverein mit 885 000 Mk. ab. DaS fast 800 Hektar große Gut war auf 750 000 Mark DerkehrSwert geschätzt. ES war etwa 200 Jahre lang im Besitz einer Linie deS Hauses von Carlomitz. Ob den« Halltschen Bankverein der Zuschlag erteilt wird, ist noch unbestimmt. * Bad Schandau. Schwerer Schaben durch eine ein- stürzerrde Maner. Aw Dienstag mittag stürzte die hinter einem Grundstück auf der Sebnitzer Straße aufgeführt« Bergstützmauer vermutlich infolge deS anhaltende«« Regens zusammen. Die Mauersteine durchschlugen das Dach des Hofänbaues, durchbrachen die Dielung und stürzten bis InS Erdgeschoß hinunter. Viele Einrichtungsgegenstände des betreffenden Gebäudeteils wurden zertrümmert. Personen sind nicht zu Schaben gekommen. * Bautzen. Unterschlagungen bei einer Darlehenskasse. Bei einer im Sommer v. IS. in der Spar- nnd Darlehens- vereinskaffe in Räckelwitz vorgenommenen Revision stellte sich heran«, daß ii« der Kaffe rin Fehlbetrag non 23000 M. vorhanden war. Nnnmebr hatte sich vor dem Bantzener Gemeinsamen Schöffengericht der Lehrer Josef Kockert, der bei der Kaff« als Rechner beschäftigt war. wegen Unter- schlaaung zu verantworten. E« wurde ibm zur Last gelegt, von den fehlenden Geldern etwa 18000 M. für sich ver braucht zu haben. Kockert bestritt dies- Wie die Beweis aufnahme ergab, waren in der Kaffe bereits seit 1926 Fehl- beträae zu verzeichnen. Um dies« zu decken, wurden Kockert nom Bussichtsrat der Kaffe nach und nach Kredit» bewilligt, die zuletzt »ine Höh« von nahezu 13 000 Mark erreichten, lieber den Verbleib der restlichen Gelder konnte Kockert keine befriedigende Auskunft geben. DaS Gericht verur teilte ibn wegen Unterschlagung zn 8 Monaten Gefängnis. * Bautzen. Treffen der Obcrlausitzer Volksspiel- gemeinben. Am 4. und 5. Juni findet hier eii« Tresse«« der VolkSspielgcmcindcn der ganze«« Oberlausitz statt, mit dem ein Markt- nnd Trachtenfest verbunden ist. * Großschönau. TodeSsturz aus dem 3. Stock. Die hier zu Besuch weilende 31 Jahre alte Kontoristin Ilse Thiele aus Dresden stürzte sich in den« Hanse ihrer Be kannten auS dem dritten Stockwerk in selbstmörderischer Absicht in die Tiefe. Die Unglückliche schlug schwer auf den Hof ans und blieb mit schweren Berletznngen liegen. Kür nach ihrer Einlieferung in das hiesige Krankenhaus starb sie. * G > v ß s ck ö n a u. Genieiner Roheitsakt. Ein bei einem hiesigen Gartenbesitzer in Diensten stehender Knecht schnitt einigen Küßen mit einem Messer die Schwänze ab. Die armen Tiere mußten entsetzliche Qualen aus stehen, da die Wunden, um ein Verbluten zu verhindern, nnt glühenden Eisen ausgebrannt werden mußten. Es ist zu hoffen, daß der rohe Mensch eine exemplarische Strafe für seine unglaubliche Tierauälerei erhält! * Kamenz. Die anhaltenden Niederschläge haben in der hiesigen Gegend bereits bedeutenden Schaden ange richtet. In Wiesa haben die Fluten die Baulichkeiten einer neu errichteten Hühnerfarm zum Einsturz gebracht. Gärten und Felder sind znm Teil überschwemmt. * Weigersdorf i. L. Schadenfeuer. In der Nacht znm Dienstag wurde hier das Anwesen des Wirtschafts besitzers Rühle von einen« Schadenfeuer heimgesncht, dein das Wohnhaus und die Stallung zum Opfer fielen. Das Vieh konnte in Sicherheit gebracht werden, dagegen fiel ein Teil des Mobiliars den Flammen znm Opfer. Die Brand- nrsachc ist unbekannt. * Schirgiswalde. Siegespreis und Zollgebühr. Wohl die Ehre, aber nicht den Siegesprcis durften die sächsischen Tnrnvereinsmannschaften mit über die Grenze nehmen, die sich an dem sonntägigen Faustballspielsest des Deutschen Turnvereins in Schlnctenan beteiligt batten. Der Sieg und die Pokalgewinne fielen den sächsischen Mannschasten aus Walddorf und Schirgiswalde zn. Sie mußten aber auf die Mitnahme der Pokale infolge zu hoher Zollgebühren verzichten. * Großhennersdorf i. L. Ergebnislose Treib jagd auf ein Kalb. Einem Wirtschastsbesitzer bei Groß hennersdorf in der Lausitz war anfangs April ein Kalb entlaufen, das seither im Walde lebte und sich an die neu gewonnene Freiheit gewöhnt hat. Um das Tier wieder einzufangcn, wurde an« vergangenen Sonntag mit Hilfe von siebzig Freiwilligen eine Treibjagd veranstaltet, die aber ergebnislos blieb. Das Kalb durchbrach jedeSmal die gebildete Kette und verschwand wieder im Dickicht. Leipzig. Raubüberiall auf eine Zeitungskassiererin Gestern nachmittag um 2,55 Ubr wurde im Flnr des Grund stücks Fockestraße 3b ein Raubüberiall auf eine Frau ver übt, die Zeitungsgelder für eine hiesige Tageszeitung rin- kassiert hatte. Der unbekannte Täter bat der Fra«« ins Geiickt geschlagen und ibr dann dir Handtasche mit etwa 400 Mark AbonnrmentSgeldern geraubt. Der Räuber ist dann geflüchtet uud konnte noch nicht ergriffen werden. Ts ist erwiesen, daß er zwei Komplizen hatte, dir Aufpasser- dientte leisteten und gleichfalls die Flucht in den naben Wald ergriffen. Sie ließen ein Fahrrad zurück, da« sicher- gestellt wurde. Die polizeiliche Durchsuchung dr« Waides blieb erfolglos. Die Uebersallene bat «ine leichte Stirn wunde davongetragen. Ob der Räuber «in Schlagwerk- zeug benutzt hat, steht noch nicht fest. Von allen drei Per sonen liegt eine nähere Beschreibung vor. * Leipzig. Großer Andrang für die Sommerurlaubs karten. An den Ausgabeschaltern für Fahrkarten auf dem Leipziger Hauptbahnhof sind Sommerurlaubskartcn namentlich nach Kur- und Badeorten sehr stark gefragt. Der Andrang hält den ganzen Tag über an. * Pegau. Geschädigte kleine Bausparer. Die „Bau- bilse"»Berlin batte im Jahre 1928 hier versucht, einen Wohnbaublock von 100 Wohnungen zu errichten. Durch di« Vorarbeiten ermutigt, sind mehrere hiesige Tinwobner der Gesellschaft beigetrcten. Diese ließ aber dann nicht« »ehr »on sich hören. Jetzt ist die .Baubilse" in Konkurs geraten, uud di« Mitglieder, dir jetzt meist erwerbslos und Fürsorge-Empfänger sind, solle» nun 17S RM. für Beitrag« und Haftsumme aufbringen. * RochSbnrg. Die neue Jugendherberge im Schloß RochSburg. Dir vom San Sachsen des Rrichtverbandes für deutsch« Jugendherberge« eingerichtete Jugendberberg« im oberen Geschoß des Schlosse« RochSbnrg an der Mulde geht ihrer Fertigstellung entgegen. Tine dem Charakter der Zeit entsprechende schlicht« Einweihungrieiec, zu der die sächsische Jugend «nd ihre Freunde ringrladen sind, »trd am Sonntag, 1». Juni, im Ort nnd Schloß Rochs- bnrg adgehalten »erden. * Hainichen. Kommunistisch« Demonstrationen bei einer Zwangsversteigerung. Am Mittwoch vormittag sammelte» sich vor dem hiesigen Amtsgericht und in den umliegenden Straßen zahlreiche Kommunist»», um gegen die Zwangsversteigerung der Seidelschrn Wirtschaft in Modendors zu demonstrieren. Di« Kommunisten hielten bi« zum Nachmittag di« Straße« besetzt. Ei» »on Ehemnitz herbei,«rufen«» Uedersallkommand» drängt« dir Tcmon- strantrn in di« Nebenstraßen ad und hielt den Zugang zum Amtsgericht frei. Zu Zwischenfällen ka» es nicht, Um etwaig« Bieter »on der Teilnahme an der Versteigerung abzubalte» und einzuschüchtern, hatten die Kommunisten in der vergangenen Nacht das AmtSgerichtSgedäude, som e benachbart, Hänser mit Droh.Inschriften »ersebe». Mi» rat« Wirb« staub Groß -«schrieb«»r .Bitter, hütet euch«
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