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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193201126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 3: fehlender Außenrand in der Vorlage - Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-12
- Monat1932-01
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1932
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kMnirMkleiknr GelBsiversiändlich feier« wir die alte« Fest« wie sie falle«. Von ihnen isthier aller nicht lli« Rede, sie »leibe« au» der DiSknssio«. Li« find eingewurzelt «ad «i« Glück Volksgut. Ma« kann aller ellenfo bellaupten. baß viel« de« Feste ober richtiger, Vergnügung««, bi« gerade jetzt getztzrt werben, artüllirüef " ' - Beginn be» «euen ! avhält. Unb da «» . „ Vergnügen besonders in den Monaten Januar unb um im März abzuebben, ba der Karneval ja anügungSepochr abschltetzen soll. Wie gesagt, diese Feste ge hören zum Gemeingut be» Volke» und jeder Verein ist stolz darauf, sein Vergnügen in althergebrachter Weise zu be gehen. ES fragt sich nun, ob unsere Notzeit da» Festefeiern zmäßt, ob e» nicht ratsam wäre, lieber auf ba» üblich« Ver gnügen zu verztchten und zu sparen. Denn jede» vergnüge« kostet Gelb, viel Gelb sogar für den, der so viel Berbtndun- aen und Beziehungen, so viele Freunde und Bekannte hat, baß er in größeren Städten vom 1. Januar beginnenb eigentlich jeden Abend feinen Gesellschaftsanzug anlegen und sich in die festlich erleuchteten Räume einer Veranstaltung begeben muß. viele, besonder» in kleineren Städten, haben geradezu di« Pflicht, jedem Verein, der einige Bedeutung vefltzt, anzugehören. Und si^ haben weiter die Pflicht, a« den Veranstaltungen dieser Verein« zugegen zu sein. Sie sind sicherlich ,« bedauern, denn zu viel« Vergnüaungen könne« eine Last werben. Gewiß haben zahlreiche Vereine sich entschlossen, da» übliche Winterfest aufzugeben oder kost» spteltge Vergnügungen in einfacher Weise ,« begehen. Ander« inbefse« diskutieren noch darüber, ob e» nicht sträf lich sei, Feste zu arrangieren, Lachen und Fröhlichkeit, in einer Zeit, die so gebieterisch tiefsten Ernst verlangt und wie gesagt — Sparsamkeit, Zusammenhalten. Doch mir scheint, auf dies« Frage ist in der letzten Zeit wiederholt schon die richtige Antwort gegeben. Der Verein, der «» sich leiste« kann, sollte ruhig der alten Tradition folgen, er sollte ruhig sein Winterfest avhalten. Er kann e» ja billiger ge stalten. Aber zu Duckmäuser« brauchen wir auch in der jetzigen Notzeit nicht zu werden. Es wird empfohlen: Kaufe, wieviel du irgend kannst, denn Kauf bringt Umsatz, Umsatz nutzt aber der Allgemeinheit, er hebt vor allem die Produktion unb verhindert zu starke» «»schwellen der Arbeitslosigkeit. So sind auch die Winterfeste einzuschätzen: Sie fördern den Umsatz, sie geben Arbeit, geben Verdienst. Wer sich «»»gaben leisten kann, sollte sie machen. Jede Mark, die mehr rollt, hat eine Bedeutung. Und weshalb sollt« man nicht lachen und fröhlich fein? Gehört zu einer Notzeit düstere Verschlossenheit und Verbannung jeder Freude? Mit Nichten! So lange wir lachen können, sollten wir eS tun. Lache mit den Lachenden, heißt es ja, unb wenn ein Vergnügen lachende. Gesichter schafft, weshalb nicht unter den Fröhlichen weilen und die Tage der Not und Sorge wenige Stunden vergessen? Niemand wird es falsch auffassen, wenn wir uns fröhlich zeigen und niemand kann etwa» dagegen haben, wenn wir unsere Feste feiern mit der alten Liebe unb Hingebung. Predi. Oertliches und Sächsisches. Riesa, de« 12. Januar 1SS2. ^-'Wettervorhersage fsir den IS. Januar. Mitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Kerne wesentliche Aenderung deS herrschenden WitterungS- charakters, meist leicht bewölkt, zeitweilig aber auch etwas aufherternd, dabei Neigung zu Dunst oder Nebelbildung, nacht- leichter Frost, teil» auch über Null liegende Tem peraturen, schwache Luftbewegung veränderlicher Richtung. —* Taten sürdrn 13. Januar 1832. Sonnen aufgang 8.01 Ubr. Eonnennntergang 16,16 Ubr. Mond- aufaano 10 28 Nbr. Mondunterqona 22.40 Uhr. 1748: Der Dichter Friedrich Müller tMaler Müller) in Kreuznach geb. West. 1825). 1814: Der Kunttgelebrte Alfred Lichtwark in Hamburg gest. Web. 1852». 1858: Der Schriftsteller Karl vlaibtreu in Berlin g«b. lgeft. 1828). * »Polizeibericht. Ge stöhlen wurde am 11.1.32 abends tn der 7. Stunde aus dem Hofe des Grundstückes Ntederlagstratze la ein Halbrenner, Marke „Diamant", Nr. 439175, schwarzlackterter Rahmen, gelbe mit schwarzen Streifen abgefetzt« Felgen, Kronenglocke ohne Aufschrift, Torpcdofreilaus mit Hcbelmutter und Rennlenkstang« ohne Griffe, verdacht der Täterschaft hat sich gegen einen jungen Mann gelenkt, der wie folgt beschrieben wurde: 18 bi» 26 Jahre alt, mit grüner Winbjoppe und blauer Schildmützc bekleidet. — Mitteilungen sachdienlicher Wahrnehmungen werben nach dem Kriminalposten erbeten. —*Dte Verwaltung der Postagentur Zeit hain-Lager wirb vom 15. Januar ab Herrn Otto Vohling in Zeithain-Lager, Off.-Baracke 14, übertragen. —* „Der Hauptmann von Köpenick". A«f baS am Mittwoch, den 13. Januar, stattfindend« einmalige Gastspiel de» Meißner Dtadttheater» sei noch mals an dieser Stelle hingewiesen. Zur Aufführung ge langt bekanntlich LaS erfolgreiche Werk Carl ZuckmayerS „Der Hauptmann von Köpenick" in einer Besetzung von 40 Personen. Es sei ausdrücklich darauf hingewtesen, baß diese Aufführung in der Originalbesetzung des Meißner StadtthoaterS erfolgt, und daß sämtliche Dekorationen der Meißner Aufführungen mitgebracht werden, so daß auch in technischer Beziehung in jeder Weitz eine einheitliche, ge schlossene Aufführung garantiert werden kann. Trotz der enormen Unkosten sind die Preise äußerst niedrig bemessen und verstehen sich inkl. Garderobegeld. — Nachunttag» um 8 Uhr findet bereits «ine Vorstellung für di« Erwerbslosen Riesas und Umgebung statt. — Karten im Vorverkauf bet ^tzarrengeschäft Wittig, Hauptstraße 60, unb Konsumverein, —* Dom Allgemeinen Turnverein Riesa lDT.s. Unter dem Vorsitze LeS Reichsbahn-Sekretär« Emil Töpfer wurde am Sonnabend im kleinen Höpfnersaal« die 68. Hauptversammlung Unter zahlreicher Beteiligung von Turnerinnen und Turnern abgehalten. Die Berichte der einzelnen Fachwort« entrollten noch einmal «in Bild von dem turnerischen und gesellschaftliche« BereinSleben und von ten Veranstaltungen der Arbeitsgemeinschaft wäh rend des vergangenen Jahres. All« Abteilungen,,mit Au»- nahme der der männlichen Jugend, haben eitlen kleinen Zu wach» erhalten und di« BesuchSzistzrn haben sich dement sprechend gehoben, einigen besonder» „Fleißigen" wurde ein« Anerkennung zuteil. Da» RechnungSwerk für da» verflossen« Jahr wurde rtchtigg«sprochen und die Aufstel lung de» neuen Haushaltplane» genehmigt. Eine Retse- fparkasse für da» nächste deutsche Turnfest in Stuttgart im Jahr« ISSN wurde in» Leven gerufen, auch aus der Vereins kass« wurde zu genanntem Zwecke ein besonderer Betrag bewilligt. Alle 2. AmtSttlhaber schieden dieses Jahr au«,- st« wurden aber durch Zuruf wiedergewählt. Nur die Aemter der Spielmarke kamen tn andere Hände. 1. Spiel wart wurde Max Roßberg und zu dessen Stellvertreter wurde Martin Gchlotterbeck gewählt. Auch »er Festausschuß erfuhr durch Zuwahl etntger neuer Mitglieder ei«e Er weiterung. De, Turner »alter Glarner wurde »um Vor turner ernannt und ihm gleichzeitig unter anerkennenden Feste oder richtiger, Vergnügungen, di« gerade jetzt getzi werben, artüberliefert sind. Die Tradition will et, daß mit - Jahre« jeder Verein fein« Festlichkeit so viele Vereine gibt, drängt sich baS >ar, irr- Worten da« Turn- und Sportabzeichen überreicht. Ein WiNtervergnügen will der Verein am 28. Februar im Sternsaal« veranstalten. Den Dank de« Verein« an den Vorsitzenden für di« gewissenhaft« Führung der Vereins geschäfte bracht» der Oberturnwarr zu« Ausdruck. Mit de« besonderen Wunsche, daß all, BereinSangehörigen auch «ährend der jetzigen überall spürbare» Notzeit dem Verein die Treue halte» möchte«, »chlotz. der Versitzend«, nachdem er »och den Dank de» Verein« an alle AmtSinhaber ausge sprochen hatte, di« gut verlaufen« Hauptversammlung. Frisch auf zu n-»er Turuarllett t« Jahr, 1SS2. „Gut Heil!" —* Jahreshauptversammlung de« Turn verein« Riesa-Weida IDT.). Am Sonntag, den 10. Januar, hielt der Turnverein Riesa-Weida unter dem Vorsitz« de» Turnfreunde» Paul Hofmann sein« Jahres hauptversammlung ab. Nach innigem Neujahrswunsche und herzliche» BegrüßunaSworten au die Versammlungsteil nehmer bestätigte die Versammlung di« ordnungsgemäße Einberufung derselben. Bor Eintritt in di« Tagesordnung verla» Turnfveund Hofmann noch den NeujahrSgruß bei 1. KretSvertreterS Dr. Thiemer an di« sächsische Turner schaft. Di« Erledigung der Tagesordnung wurde eröffnet mit de« Jahresberichten de« Vorsitzenden, de» Oberturn» warte- und der Kassenwarte. Turnfreund Hofmann führte etwa auS: In unserer Hoffnung auf Besserung der Ver hältnisse sind wir durch da» verflossen« Jahr bitter ent- täuscht worben. Dl« Not hat tn unserem Volke noch weitere Kreitz gezogen. Dietz Not der Gesamtheit könnt« nicht ohne Rückwirkung auf unfern Verein bleiben. Auch in unseren Reihen ist dtz Zahl der Erwerbslosen unb Kurz arbeiter gestiegen. Di« Einkünfte der übrigen Turnfreunbe find durch -art« Eingriff« wesentlich geschmälert worden. Unser Verein ist aber nicht nur ungeschwächt durch diese» Notjahr hindurchgegangen, sondern e« ist «rfreulicherweitz ein Erstarken festzustellen. ES kommt zum Ausdruck in dem Anwachsen der Mitgliederzahl, in dem regere» Turn- und Sptelbrrrteb und nicht zuletzt in der inneren Ge schlossenheit de» Verein». Mit Genugtuung kann gesagt werben, daß die Spieler zugleich auch eifrig« Turner sind. — Der Vberturnwart Still«, konnte mit feinem Zahlen material dtz Feststellung de» Vorsitzenden wirksam unter streichen. — Der Kassenwart E. Epperletn betonte in seinem Berichte, baß der «ringe Kassenbestand, mit dem der Verein in» neue Jahr geht, nur möglich war, weil mit einer Spar samkeit gewirtschaftet wurde, die nunmehr die Grenze des Menschenmöglichen erreicht hat. — Auch Turnfreuwd A. Riss« konnte von der von ihm verwalteten Reisesparkaffe de» Turnverein» ein angenehme» Bild zeichnen. Hierauf wurden -er vom Turnrat vorgelegt« Arbeitsplan und Haushaltplan für 1932 von der Versammlung einstimmig genehmigt. Auch die vom TurNrat etngebrachten Anträge auf Satzungsänderung, gering« Besteuerung der arbeits losen Turnfreunde und auf Bildung eines Ausschusses zwecks Vorbereitung des 40jährigen Stiftungsfestes, ver- Kunden mit Platzwethe, wurden von der Versammlung gut geheißen. Nach den Wahlen, bet denen di« bisherigen stell- vertretenden BereinSwarte meisten» wieder sür di« AuS- Übung ihrer A«mter verpflichtet wurden, gab der Vor- sitzend« noch einige Einladungen bekannt, unb damit hatte di« arbeitsreiche Sitzung ihr Ende erreicht. —* Jahreshauptversammlung der Gruppe Niedersachsen im ReichSverband de» deut sch«» Gartenbau«», Sitz Riesa. Der Obmann, Herr Baumschulenbes. P. Ptnkert, begrüßte im dichtbetztzten Lokal Hotel Höpsner die erschienenen Kollegen von nah unb fern, hoffend, daß LaS kommende Jahr nun endlich die lang gehegten Wünsche zur Besserung bringen möge. Di« Not der Zettverhältuisse gebiete e» aber auch, der Gesamt-Orga- nisatton unsere» Beruf«», dem ReichSverband, treu zu bleiben. Er ermahnte ferner zur Tatbeveitschaft unb Einig keit, weiter zu wirken »um Wohl« -er Gesamtheit d«S Be rufsstandes. Ein vom Schriftführer Koll. Keßler vorge tragen«! Jahresbericht gab umfassenden Ueberbltck über da» vergangene Geschäftsjahr. Ihm war zu entnehmen, daß rege Tätigkeit geübt wurde. Auch Freude und Leid wechselten miteinander. Leider sind zwei liebe Kollegen zur ewigen Ruhe abberufen worden. Zum ehrenden Gedenken erhoben sich alle Anwesenden von den Plätzen. Schatz meister Koll. Korf trug mit kurzen Worten -en Bericht -er Kassenbewegung vor. Dem Bericht war zu entnehmen, daß leider häufige Steuerrückstände vorhanden sind. Ein Zeichen der Zeit! Auch das RechnungSwerk wurde unter Dank de» Obmannes «instimmig anerkannt. Di« Wahlen ergaben einstimmig« Wiederwahl aller bisher innegehabten Posten. Dadurch ist erwiesen, daß- sich die GruppeNleitung zur Zufriedenheit altzr in -en Dienst -er Sache stellt. Zum Pressewart wurde Herr Oberstadtgartenmeister Kintzel bestellt. Nach Erledigung aller geschäftlichen Angelegen- beiten, welche dtz Monatsberichte, die erneuten steuerlichen Belastung«», die Einfuhr fremder Ware, die vo» deutschen Erzeugnissen ersetzt werden könnte, betrafen, ivurde die Versammlung unter Dank für dtz rege Mitarbeit aller Kollegen innerhalb der Gruppe beendet. — Den Tag be schloß ein gemütliches Beisammensein mit einem Tänzchen bi» in dtz späten Nachtstunden. Hh. —* Die Handwerkslehre. Biel« der jungen Leute, die Ostern die Schule verlassen, haben sich ein Hand werk als LebenSberuf erwählt. Sie und ihre Eltern müssen wissen, daß da» HandwerkSlehrlinaSwesen in der Reichs- gewerbeordnung und in ergänzenden Vorschriften näher geregelt ist, und daß Verstöße gegen diese Vorschriften, die hier und da noch Vorkommen, sie schwer schädigen können. Der Lehrherr ist in solchem Fall« strafbar: der Lernende ist aber unter Umständen ungleich härter be troffen. Er läuft Gefahr, daß ihm die ungeregelte Aus bildungszeit nicht auf die Handwerkslehre angerechnet und ihm später di« Zulassung zur Gesellenprüfung versagt wird. ES gilt also, sich davon zu überzeugen, daß der Lehr meister (die Lehrmeisterin) die Besuanr» zur Anleitung von Lehrlingen besitzt. Der Ausweis hierüber ist entweder eine vom Stadtrat oder der Amtshauptmannschaft ausge stellt« Urkund« oder das Zeugnis über da» Bestehen der Meisterprüfung. ES muß weiter ein Lehrvertrag unter Benutzung vorschriftsmäßiger Vordrucke abgeschlossen wer den. Ein Vormund bedarf zum Abschluss« d«S Lehrver trage- im Regelfall« der Genehmigung de» vormund schaft-geeichte». Die eine Ausfertigung de» Lehrvertrags» rst zur LehrlingSrolle der Gewerbekammer oder der Innung einzureichen. Im Arbeitsbuch muß der Eintritt in dtz Lehr« unter der ausdrücklichen Bezeichnung deS jknaben oder d«S Mädchen» at» „Schlosserlehrling", „Schneidiwlehrling" usw. vermerkt werden. E» ist endlich auch da» Augenmerk darauf zu richten, daß dtz Zahl der im Betriebe de» Lehv- herrn beschäftigten Lehrlinge nicht etwa mit den Be stimmungen über die Höchstzahl der in einem Betrieb gleichzeitig zu haltenden Lehrlinge in Widerspruch steht. Dies« Höchstzahl ist in den einzelnen Handwerken ver schieden. Rat und Auskunft können bei der Gewerbekammer und der Innung einaeholt werden. —* Der Christliche Bolksdtenst am Jahreswechsel. Der Christliche Bolksdtzust sür Dach sen schreibt in seiner letzten Nummer über die Äufgab«, für IMS u. a.: Ein neue» Jahr ist heraufgezogen. Wa» wird e» unferm Volke bringen? Unfriede im Jnneyl und neu« Lasten von außen drohen. E» gilt weiter, un beirrt von recht» und link», unentwegt in her Ziel setzung christlich-sozialen Bolksdtenst zu leistens Unsere Zu versicht ist Gott, unsere Arbeit gilt der inneren Erneue rung, der sozialen Gerechtigkeit, der wirtschaftlichen För derung und der Befriedung im Inner». Unser «mnpf nach außen gilt der Abwälzung der Tributlasten, der Be seitigung der Kriegsschuldlüge und der Anerkennung der deutschen Gleichberechtigung. —* varüberweiluna an die Gemeinden. Da» Finanzministerium hat de» Gemeinden die neunte Abschlagszahlung auf den DeckungSbetrag sür den ihnen durch die Realfteuersenkung entstehenden Ausfall über wiesen. Die Ueberweisung ist auf dem sür dtz Ueber- Weisung von MtchSsteueranteilen üblichen Wege erfolgt. Bon der Ueberweisung sind die Gemeinden ausgenommen worden, denen nach der Dritten Verordnung über die Realfteuersenkung die Befugnis eingeräumt worden war, die tn Betracht kommenden Beträge selbst etnzubehalten. Freiwillige Gütestelle für Miet streitigketten über gewerbliche Räume. Dtz Industrie- und Handelskammer Dresden hat beschlossen, ein« freiwillige Gütesielle sür Mtetstretttgketten über ge werblich« Räume zu errichten. Hie Kammer beabsichtigt, die erforderlichen organisatorischen Vorarbeiten so zu be schleunigen, daß die Stelle noch im Laufe des Monats Januar ihr« Tätigkeit aufnehmen kann. Anträge auf In anspruchnahme der Gütestelle können schon jetzt gestellt werden. —* Verhandlungen des PreiSkommisjar» mit dem Jnftallatton-gewerbe. Der Reichs- kommissar für die Preisüberwachung hat heute die an- aekündigten Verhandlungen mit dem ReichSverband für daS JnstallationSgewerb« über eine Senkung der Preise tn diesem Handwerk ausgenommen. > —vdz. 60 Jahre deutsche Briefmarke. Am 1. Januar 1878 kamen die ersten Briefmarken der Deut schen ReichSposi in den Verkehr. Bi» dahin waren die Wertzeichen deS Norddeutschen Postbezirks im Kur» ge wesen. Im Geburtsjahr unserer Briefmarke war die Mainlinie noch nicht verwischt: im Norden herrschten nock Taler und Groschen, im Süden der Gulden mit dem Kreuzer. Als im Jahre 1875 Taler und Groschen, Gul den und Kreuzer von der Mark und dem Pfennig abge löst wurden, erschien auch sür Nord und Süd eine ein heitlich« Briefmarke, und zwar eine Serie von 3—50 Pfennig. Am 1. Januar 1900 feierte die Reichspost die Jahrhundertwende mit einer Jubiläumskarte, die zum ersten Male die lang umstritten« Germaniamarke als 5- Psenntgwert eingedruckt zeigte. Kur» darauf wurde eine große Serie von Germaniamarken von 2—80 Pfennig in Verkehr gebracht. Diese Markenbilder haben sich bis zum Oktober 1922 gehalten. Die Nachfolger der Ger maniaserien erreichten Werte bis zu 50 Milliarden Mark in der Inflationszeit. Bis zum Jahre 1918 hat die deutsch« Reichspost nur 104 verschiedene Marken in den Verkehr gebracht. Seit 1918 sind 450 Reichspostmarken erschienen, wovon allein 95 Prozent auf das Konto der Inflation gehen. " Glaubitz. Der Turnverein DT. Glaubitz hatte für Sonntag, den 10. Januar zu einem Werbe abend im Gasthof drei Lilien eingeladen. Der Einladung war in einer Weise Folge geleistet worden, daß der große Saal die Erschienenen kaum fassen konnte. Nach einer Ansprache des Vorsitzenden begannen die zahlreichen Vor führungen. WaS über diese zu sagen war, brachte der 2. Gauvertreter Etsold aus Rieka in seiner Ansprache mit recht treffenden Worten zum Ausdruck. W«nn er dabei besonder» hervorhob, daß er über die Leistungen angenehm enttäuscht gewesen wäre, so wird ihm hierin jeder der Anwesenden durchaus beipflichlten können. Die Darbietungen waren wirklich derart, daß sich der Verein damit sehen lassen konnte. Ganz besonders ist eS zu be grüßen, daß dieser Verein es gut verstanden hat, schon die Jugend für den Turnsport zu begeistern. Mit lachen den Augen — wie der Redner treffend ausführte — waren die Kinder bei der Sache und boten mit ihren Frei übungen, Reigen und Volkstänzen gute Leistungen. Das selbe galt für die Damen mit ihren Stab- und Frei übungen und Turnen am Barren. Die Hauptleistungen boten aber die älteren Turner am Barren. Mit diesen Leistungen können sie ruhig einen Konkurrenzkampf mit größeren und älteren Vereinen aufnehmen. Diese Ansicht vertrat auch der Gauschwimmwart Geißler auS Riesa, der dtz Ausführungen deS Herrn Eisold kräftig unterstrich. Bor allen Dingen lobte er die angenehm auffallende Dis ziplin der Turner und den Eifer, den die Leiter bei den Einstudierungen der Aufführungen an den Tag gelegt hatten. Ferner richtete er einen nachhaltigen Appell an die Eltern der Kinder, diese zum regelmäßigen Besuch der Turnstunden anzubalten. Sofern die Kinder aber noch nicht dem Turnverein angehörten, dieselben zum Bei tritt anzuhalten. — Besonders forderte er die Anwesen den auf, den Turnverein in jeder Weise zu unterstützen. Aber auch für Erheiterung der Anwesenden war in aus reichender Weise Sorge getragen, al» nämlich „Schmeling" mit einem Riesenneger emen regelrechten Boxkampf auf führte. Ein flott gespielter Einakter beschloß den offi ziellen Teil. AlSoann ließ ein Tänzchen die .„Inaktiven" auch noch auf die Kosten kommen. Die Veranstaltung muß als gut gelungen bezeichnet werden. O. F. Kötzschenbrodä. Wafferschuhläuser auf -er Elbe. Seit einigen Tagen ist auf der hiesigen Elbstrecke gelegent lich «in interessanter, wagehalsig auSsehen-er Wassersport zu beobachten, ein Wasserschuhläufer, -er sich sicher und gewandt auf -em angeschwollenen Strom« tummelt. Es tst «in hie siger Sportsman», -er sich seine „Waffersktzr" selbst kon- strutzrt und gebaut hat. Nachdem er sein« Wasserschuhe, auf denen er sich mittel» Pad-el» sortbewegt, aenügen- auf -er hiesigen Stromstrecke auSprobiert uN- dabei auch mehrfach die Elbe überquert hat, unternahm er letzt« Woche und am vergangenen Gountag „LangstreckenlSufe" «ach Meißen, die glatt verltzfen. "Dresden. Selbstmordversuch de» Dre-dner Recht»- anwalt» Dr. Körner. Am Freitag nachmittag wurde die Dresdner Feuerwehr nach dem Grundstück Altmarkt d gerufen, wo der 53 jährige Dresdner Rechtsanwalt Dr. Körner den versuch gemacht hatte, seinem Leben durch Erhängen «in Ende zu machen. ES gelang den Be mühungen der Feuerwehr, Dr. Körner mittels Sauer stoffapparate» in» Leben zurückzurufen. Dr. Körner mußte in» Krankenhau« überführt werden, wo er z. Z. noch dar- niederliegt. Rechtsanwalt Dr. Körner hatte im Jahre 1803 den EhescheidungSprozetz de« König» Friedrich August geWrt seine Gemahlin, die damalige Kronprinzessin Luise " Dresden. In den Ruhestand. Mit Ablauf des Monat» Januar scheidet Oberst Ehrig, der Stadtkom mandant von Dresden, nach zweijähriger Tätigkeit i» diesem Amt« au» dem militärischen Dienst au». — Ge heimer Hofrat Dr. Münctzmeyer, seit 1SS8 leitender Arzt an der gynäkologischen Abteilung der Dresdner Dtako- nisjenanstau, ist altershalber von seiner Tätigkeit zurück getreten. Sein Nachfolger ist der bisherige Leiter der Entbindungsanstalt, Dr. Fritz BenowSky. " Dresden. Todesfall. In seinem Landkause in Naundorf bei Pötzscha versrarb am Sonntag der bekannte Dresdner Maler Prof. Robert Merl nach langem Leiden im Alter von 64 Jahren. . "Dresden. Der Ga»tod. Heute vormittag wurde in der Küche ihrer Wohnung auf der Tonbergstraße eine 68 Jahre alte Frau tot aufgefunden. Die Gasflamme war durch überkochende» Wasser erloschen. Durch bas ausströmende Ta» ist der Tob der alten Frau herbeige- fübrt worden.
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