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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.04.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193204116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-04
- Tag1932-04-11
- Monat1932-04
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.04.1932
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NM »kl MI. Vorbei de« Wahlkampfs bildliche« Getue, mit seinem Wühlen, Hassen, Hetzen, grell leuchten heute in die Muhe wie HohngelSchter Dlakatsetzen, und was an Han« und Zauneswand ioShast geschmiert boshafte Hand. VS wSscht der Gtur» und Regen sort Papier und Farbe, die noch kleben, »ock basten blieb manch hartes Wort, erschwerend das Zusammenleben. Drum ziehet daraus die Moral Mr künftige Wahl. - «Lüdke) Oertliches und Sächsisches. Riesa, den !1. April 1922. —* Der neue Alpen-Grobfilm »Die Schweiz" gelangt am kommenden Sonntag vorm. und Montag nachm. im „Capitol" zur Vorführung. Der bekannte Züricher Alpinist- Obcringenteur Vogelsang, der zugleich Hersteller dieses Films ist, spricht einleitend einig« Worte über die Schiveiz im allgemeinen, sowie seine und seiner deutsch-schweizerischen Landsleute Verbundenheit mit dem deutschen Volke. Er klärt auch den Irrtum auf, daß die Schweiz als klassisches Reiseland in der Hauptsache nur vom Fremdenverkehr und im übrigen von der Ausfuhr von Schioeizer Käse und Vollmilch-Schokolade lebe. Die Schweiz sei heute ein Industriestaat, der besonders in seiner Verkehrs- und Kraftwerktcchnik vorbildlich und tonangebend geworden sei. Darauf beginnt die interessante Filmrcisc, bei der sich Herr Vogelsang als Reiseführer und humor voller Plauderer produziert, mit einer Dampferfahrt aus dem Rhein über Basel nach dem Bodensee. Dabei werden prachtvolle Bilder vom Rheinfall beim letzten groben Hoch wasser im Mai 19-31 gezeigt. Der erste Teil schlicht mit einer Fahrt nach Zürich. Nun beginnt die eigentliche Reise durch daö Berner Oberland, vorbei am blauen Thunersee mit seinen Märchcnschlössern. Eine Fahrt mit der Lötsch- berg—Simplonbahn offenbart die herrlichen Schönheiten dieses Neisewegcs, durch Tunnels und Schluchten und über schwindelnd hohe Viadukte — im Hintergründe die gigan tischen Bergriesen Monte Rosa und Weister Dom und ganz tief unten das Tal mit dem Stlberband der Rhone. Dieser Teil läßt uns aber auch die brillante Verkchrstechnik be wundern: Züge, die, von elektrischen Maschinen bis zu 7909 Pferbekräften geführt, mühelos im M-Kilomcter-Temvo die schwierigsten Steigungen überwinden, und geivaltige Schutz bauten, die die Strecke gegen Lawinen-, Steinschlag- und Wassersgefahr sichern. Der dritte Teil zeigt den herrlichen Vierwaldstätter See, Interlaken, die Tell-K apelle, Fluelen, Wengen. Miirren, die Jungfrau, Eiger und Mönch, Breit horn, Wcisthorn, den Brienzer See, die Gicstbachfälle und den Stanbach-Fall. Im vierten Teil iverden Bilder vom Bau des Grimselwerkes, des nach seiner Fertigstellung grössten Kraftwerkes von Europa gezeigt. Gigantische Balten und Sicherungen in schwindelnder Höhe legen Zougnis ab von der Tatkraft und dem Schöpfcrgeist eines vorwärtsstrebendcn Volkes. Im fünften Teil geht es im Auto in Kehren und Serpentinen über die höchsten Alpen pässe. Im Engadin kommt der Wintersport in all seiner Vielseitigkeit auf dem Eise und den Sprungschanzen zur Vorführung — dieser Sport, der wie kein anderer geeignet ist, Lebenslust und -freude im Menschen zu wecken. Ein Schluß- und Dankwort des Vortragenden beendet ein paar wirklich genußreiche Stunden. —* Um die Senkung der Mieten. In einem von Ker sozialdemokratischen Landtagssraktion eingebrack>- ten Anträge wird oic Regierung ersucht, um eine Steige rung der Neubaumiete zu vermeiden, Mittel bereit zu stellen, die cs den Gemeinden und Bezirksverbänden mög lich machen, Zinsverbilligungen und Mietzuschüsse für Neu bauwohnungen im bisherigen Umsang zu gewähren: ferner Maßnahmen zu treffen, wodurch die von Gemeinden und Bezirksverbänden erfolgten Vorgriffe auf Mietzinssteuer- mittel Planmäßig beseitigt werden. Außerdem soll auf die öffentlichen Kreditinstitute eingewirkt werden, daß Ver- teilungskostenbeiträge für gewährte Wohnbaukredite nicht erhoben werden, sowie endlich eine Neuregelung der Erb- bauverträge vorgcnommen werden. —* Berufung in die Landessynode. Der Landeskirchenausschuß hat an Stelle des in den Ruhe stand getretenen Superintendenten Oberkirchenrat Kretzsch- mar in Chemnitz den Stadtsuverintendenten von Dresden Ficker als geistliches Mitglied in die Shnode berufen. Superintendent Ficker hat die Berufung angenommen. —* Bisher 1868 K l e i n s i e d le r sie l l e n in Sachsen. Nach einer Mitteilung des Reichskommissars für die vorsiädtische Kleinsiedlung sind bisher insgesamt 17 317 Kleinsiedlerstellen bewilligt worden, bezw. in Aus führung begriffen. Davon entfallen 1868 auf Sachsen. Im einzelnen wurden biSl>er bewilligt: für Dresden 250 Klcinsiedlerstellen, für Neustadt 40, für Sebnitz 40, für Zschachwitz 24, für Cossmannsdorf 26, für Rodewisch 24, für Flöha 30, für Netzschkau 26, für Olbersdorf 24, für Seifhennersdorf 24, für Löbau 24, für Ebersdorf 24, für Gittersee 40, für Falkenau (Bez. Chemnitz) 30, für Hartmannsdorf 46, für Leipzig 350, für Pirna 40, für Freital 24, für Grosspösena 30, für Eythra 30, für Zwen kau 40, für Falkenstein 26, für Klaffenbach 24, für Leub nitz 24, für Lengenfeld 24, für Leubsdorf 24, für Elster berg 24, für Chemnitz 342, für Plauen 100, sür Erd mannsdorf 30, sür Pesterwitz 40, für Frankenberg 24. —* Gegen die Regie arbeit im Tiefbau. Die deutschnationale Landtagsfraktion fordert in einem Antrag einen Landtagsbeschluß, der die Regierung ersuchen soll, eine Verordnung zu erlassen, nach der die in den Haus haltsplänen des Staates und der Gemeinden bewilligten Mittel für Tiefbauarbeitcn möglichst ausschließlich an selb ständige Unternehmerfirmen zu vergeben sind. —* Vorsicht! Reifende Wvhnungseinbre- chcr! — Der kluge Mann baut vor! Das Dres dener Polizeipräsidium — Kriminalamt — teilt mit: In Dcffan wurden in einer einzigen Nacht, und zwar in der zum 6. April 1932) fünf Wohnungseinbrüche ausgeführt. Zn allen Füllen öffneten die Einbrecher die Wohnungs türen mit Nachschlüsseln. Soweit Türsicherheitsketten vor handen waren, wurden diese durchschnitten. — Der Arbeits weise nach handelt es sich in den Tätern um reisende Ein brecher, und zwar um eine Kolonne, die auch schon in an deren Staaten Wohnungseinbrüche ausgeführt hat. Deshalb liegt die Vermutung nahe, daß die Einbrecher auch jetzt wieder anderwärts auftauchen werden. — Wer es immer wieder hinausgeschoben hat, seine Wohnungstür gegen Einbruch zu sichern, sei erneut gewarnt. Gegen das nächtliche Eindringen solcher Einbrecher schützt schon ein taugliches Sicherheitsschloß. Wirklich sachgemäß wird sich aber nur derjenige sichern, der sich m der „Beratungs stelle zum Schutze gegen Verbrechen" des Kriminalamtcs beraten lässt. Es sei zu wiederholten Malen darauf hin gewiesen, daß sür den Schutz irgendwelcher Räume gegen Einbruch stcrs die örtlichen Verhältnisse maßgebend sind. Die Beratungsstelle gibt auch denjenigen Winke zum Schutze seiner Wohnung, der in gegenwärtiger Zeit besondere Ausgaben dafür nicht auswenden kann. Nimmt man wahr. daß nachts Einbrecher in der Wohnung find oder ver suchen, in diese einzudringen, so hüte man sich, dem Ein brecher unbewaffnet entgegen zu treten. Man schlage aber kräftig Lärm, durch den der Einbrecher fast stets ver trieben wird. —* Von der sächsischen Bienenzucht. Die Pressestelle der Landwirtschastskammer macht darauf auf merksam, daß der schlimme Nachwinter die Entwicklung der Natur und die unserer Bienen stark zurückgehalten hat. Trotzdem haben unsere Immen ihre ersten Rcinigungsans- flüge bereits gehalten, und zwar am 15. und 16. März. Eine große Anzahl ist nicht auserstanden. Infolge Weg nahme der Steuerfreiheit unseres Bienenzuckers haben zahlreiche Imker im Herbst nicht genügend einsüttern kön nen, so daß die Bienen dem Hungertod überantwortet wur den. Wer kann, sollte an einem schönen Tage einen Ballon Zuckerlösung geben, um zu retten, was zu retten ist. Be ginnt der Flug, so ist eine Tränke im Garten aufzustellen, wo die Bienen das zur Brut notwendige Wasser finden. Sie werden mit etwas Honig dahin gelockt. Ein Einblick in die Völker ist nur dann vorzunehmen, wenn irgend etwas Auffälliges zu bemerken ist, wie fehlender Flug, starker Totenfall, auffallend« Verunreinigung am Flugloch usw. Dabei ist zu bemerken, dass jetzt die Nosemakrankbeit umgeht. Wo die Völker bei Futtervorräten eingegangen sind, müssen die Toten auf Nosema untersucht werden, ebenso bei Totenfall und üblem Geruch. Untersuchnngs- stellen sind für den Freistaat Sachsen das Landwirtschaft liche Institut Leipzig und Prof. Prell-Tharandt. Mel dungen durch den Vereinsvorsitzenden bezw. Bürgermeister beim Bezirkstierarzt. —* Vorsicht, Waldbrandgefahr! Die Presse stelle der Landwirtschastskammer macht darauf aufmer- sam, daß das Frühjahr die Zeit der meisten Waldbrände ist. Schon jetzt werden aus verschiedenen Gegenden Frank reichs infolge der dort herrschenden Trockenheit große Waldbränbe gemeldet. Selbst die heissesten Sommermonate zählen erfahrungsgemäß nicht so viel Brände wie das Frühjahr. Gras, Heidekraut, Farne und dergleichen sind trocken, die Wintersiürme haben so manches abgestor bene Gezweig dazu geworfen und das neue Wachstum ist noch nickst so weit, um dieser leicht brennbaren Mischung etwas von seiner Gefährlichkeit rn nehmen. So ent stehen die meisten Waldbrände du-ch Fahrlässigkeit, durch Wegwerfen von Zigarren- und Zigarettenresien, durch Aus klopfen von Pfeifen, durch Abkochen an verbotenen Stel len usw. Man unterscheidet in der Hauptsache zwei Arten von Waldbränden, die Bodenfeuer und die Wiviclfeuer. Aus dem Booenfeuer entsteht häufig das verheerende Wipfelfeuer, das bis in die Kronen läuft und selbst alt« Bäume bis auf die Stümpfe vernichtet. Bei stürmischem Wetter gewinnt solch ein Brand schnell an Ausdehnung und wird zu einer schweren Katastrophe. Es ist daher be sonders wichtig, ein entstehendes Feuer so schnell als mög lich zu bekämpfen und zu vernichten, solange es noch nicht die Wipfel erfaßt hat. Zu sofortiger Meldung des Feuers, und zwar beim nächsten Forsthaus oder der nächsten Ort schaft ist jedermann verpflichtet, der es entdeckt. Die Lei tung der Löscharbeiten bat das Recht, alle in Reichweite befindlichen Kräfte zur Hilfeleistung zu beanspruchen. Ge rade in der heutigen Zeit der schwersten Not unserer deut schen Forstwirtschaft ist es notwendig, dass dem Waldbesitz durch Leichtsinn oder verbrecherisches Handhaben mit Feuer nickst noch grössere Sorgen aufgebürdet werden. 880 Wald brände wurden beispielsweise im Jahre 1028 allein in den Preußischen Staatsforsten gezählt, von denen mehr als die Hälfte in die Frühjahrsmonate fielen. Man sollte stets eingedenk sein, dass der Wald ein Achtel des gesam ten Volksvermögens darstellt. —* Eine schwere Entgleisung. D-er „Nach richtendienst der Reichsbahnzentrale für den deutschen Reste verkehr" gibt eine Jnformationskorrcsvondenz für di« Preise heraus. Diese enthält, wie. die AZ. Chemnitz berichtet, in ihrer Nr. 5 folgende für die Veröffentlichung bestimmte Notiz: „Seit Ostern sind die Führungen durch die katho lische Hofkirche in Dresden mit anschliessender Besichtigung der Gruft der Wettiner — in der kürzlich der „lyeenig" beigesetzt wurde, wieder ausgenommen worden." — Wie die AZ. Chemnitz weiter schreibt, hat dieser Nachrichtendienst offiziösen Charakter: er wird von der Reichsbahn subventioniert — und untersteht einem Verwal tungsrat, in dem Herren der Reichsbahn Sitz und Stimme haben. Der Leiter der Pressestelle dieses Dienstes ist ein Dr. Marcus. Jedenfalls arbeitet der Dienst in engster Beziehung zur Reichsbahn. — Die AZ. sagt dazu folgendes: „Es gibt gar kein Wort der Empörung, das schars genug wäre, um die unglaubliche Roheit zu geißeln, die in der Anwendung des verunglimpfenden Wortes „der Geenig" auf den kürzlich Heimgegangenen König Friedrich August von Sachsen liegt. Wir haben das Zutrauen zur Führung der Deutsckjen Reichsbahn, dass sie in der Stunde der Kennt nisnahme von diesem Roheitsakt jede Beziehung zu diesem Dr. Mareus löst, und wenn das möglich ist, ihn ent sprechend bestraft. Wir hoffen auch zuversichtlich, daß die Anklagebehörden die ganze Schärfe der vorhandenen Ltraf- gesetze und Notverordnungen gegen den Verantwortlichen zur Anwendung bringen. — Der Vorfall ist symptomatisch dafür, daß Gefühl und Ehre heutzutage in Deutschland viel zu wenig geschätzt sind. Wäre es nicht so, io würden sich Leute wie der Verfasser oder der Verantwortlickw dieser Notiz, es sich doch überlegen, ehe sie ihrer niederträchtigen Gesinnung in einer Form Ausdruck geben, die für die Oesfcntlichteit bestimmt ist. Die Verunglimpfung eines Toten, dessen Andenken Millionen von Deutschen wert und heilig ist, gehört zu den Roheitsakten, sür die wir auch an dieser Stelle wiederholt die Einführung der Prügelstrafe gefordert haben." —* Der Freiwillige Arbeitsdienst. Wie der Volksbund für Arbeitsdienst mitteilt, hat er jüngst ein neues Arbeitslager an der Lehnmühlentalsperre geschaffen. Es handelt sich um Wegebauten, Haldenbereinigun-ten, Auf- räumungs- und Aufforstungsarbeiten für eine Belegschaft von hundert Mann. Träger der Arbeit ist der Freistaat Sachsen, Auftraggeber das Finanzministerium. Ferner ist ein Arbeitslager in Betrieb zu Planierungsarbeiten am össvtltsn 8is ditto ckio morxssxo Fortsotruvk Lv äiosor Stolls. Dresdner Flughafen: Träger der Arbeit ist die Sächsische Flughäfen-Belriebsgesellschäst. Außerdem werden von den dem Volksbund angeschlossenen Verbänden über fünfzig kleinere Arbeitslager in Sachsen unterhalten zum Bau von Turnplätzen, Badeanstalten, Brunnen, Turnhallen usw. Zwischen dem mitteldeutschen Kreis der Deutschen Studen tenschaft, der die.Hochschulen in Leipzig, Jena, Halle, Dres den, Freiberg, Tharandt und Köthen umfaßt, wurde ein Abkomme» getroffen, wonach während der Sommerscrien etwa tausend Studenten an einer Reihe von Arbeitslagern teilnehmen, die je zur Hälft« mit Studenten und Bauern besetzt werden. —sek. Der Sonntag Jubilate, in diesem Jahre der 17. April, trägt schon in seinem Namen „Frohlockt Gott" gleichsam die Losung der Posaunenchörc. Er ist für uns in Sachfen zum Posaunensonntag geworden. Da ziehen unsre Posaunenchöre mit ihren Instrumenten ins Gotteshaus oder auf benachbarte Hohen oder blasen vom Turm ihre alte Losung: Lobet den Herrn mit Posaunen! Und die 'Gemeinden werden gebeten, an diesem Dage insonderbeit des Dienstes der Posaunen zu gedenken. Zum fünften Male jährt sich die Kollekte sür die Posaunen mission, die das Landeskonsistorium auch in diesem Jahre bewilligt hat. Wenn auch der Notopfcr in dieser schweren Zeit kein Ende ist, so wagen wir doch neben all den Opfern für äußere Not auch das Opfer für den Dienst der Posaunen zu 'sttcn: denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein und t Volk nicht nur von der Wirischait. Zum seelischen Amban aber will die Posaunenmisiion an ihrein Teile mithelfen. Wer je die erhebende Macht des geblasenen Liedes erfuhr, wird die Bstte nicht überkörcn: Helit der Sächsischen Poiauuenmission ihren Dienst auch weiterhin zu tun. Denn ohne die Hilie der Gemeinden ist die Arbeit, die wiederum voll den Gemeinden zugute kommt, nicht durchzuhalten. * Leipzig. Durch eine« betrügerischen Wäfchever- tretet geschädigt. Der Vertreter Ewald Rommel, geb. am 5. 2. 1806 in Immenrode, ohne Wobnnnq, hat in letzter Zeit in Leipzig in einer grösseren Anzahl oon Fallen bei Privatpersonen Ausirage über Lieferungen oon W ische ent- genennenommen. Bei den Bestellungen verlangte er An zahlungen und nahm auch ensi den vollen Betrag der Rech nung im voran? entgegen. Da Lieferungen nicht einginaen, wurden die Besteller misstrauisch und erstatteten Anzeige. Aus die geschilderte Weise bat Rommel Anzahlung«- betröge bis in Höbe von 112 RM. erlangt. E? man ange- nomine» werden, dass vom ibm noch Personen geschädigt wurden, die bisher keine Anzeige erstattet haben. Rommel ist flüchtig. * Chemnitz. Eine Ehetragödie vor Gericht. Das Schwurgericht verurteilte den 3t Jahre alten erwerbs losen Fabrikarbeiter Livvmann unter Anrechnung von drei Monaten Untersuchungshast wegen fahrlässiger Köcvcrver- letzung und wegen Vergebens gegen das Wafsengcietz zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis. Livvmann, dessen Ehe unglücklich war, hatte sich am 26. November 1831 nach der Wohnung seines Schwagers im Straubc- hof begeben, bei dem sich seine Frau aushielt, und legre die mitgebrachte Pistole sofort auf seine Frau an. Der Schuß ging ledoch nicht los. Auf die Hilferufe trat ei» Wohnungsnachbar, der Monteur Beyer, Livvmann ent gegen, der nun einen Schuß aur Beyer abgab, wodurch dieser schwer, aber nicht tödlich verletzt wurde. SlMMklLW »es „Gras Müll". Hamburg. lFunkspr.) Wie die Hamborg—Amerika- Linie mitteilt, befand sich das Lusi'cknff »Graf Zeppelin" auf keiner Rückreise von Südamerika beute morgen um 5 Ubr, Greenwicher Zeit, auf 31,37 Grad nord und 23,33 Grad west. Hn Mr, neun VerWe bei emm AutouM. Weimar. lAunkiprueb.) Nm AuSaang der Stadt Weimar fuhr beute nacht rin mit zehn Personen besetzter Sechsfttzer geaen »inen Baum nnd wurde zertrümmert. Der 2« föbrige Kraftwageufükrer Menge aus We mar wurde «et-tet. Die anderen neun Personen, die von einem FrüülingSkest kamen, wurden mit Verletzungen inS Srankeutza«- gebracht. MW dkl UMW. Ein crstaunlick>cr Beweis sozialer Selbsthilfe. WK. Die Wohlfahrts-Korrespondenz teilt mit: Die in der Deutschen Liga der freien Wohlfahrtspflege zusammengefchlonenen Svirenverbände Fnnere Mission, Deutscher Caritasverband, Deutschs Rotes Krcur, Fünsier Wohlfahrtsverband u. a. haben die Werbeiätigkcit für die Winterhilfe mit dem 31. v. Mts. eingestellt. Maßgebend dafür war in erster Linie die Erwägung, dass es aller Vor aussicht nach notwendig werden wird, im Winker 1932 33 wieder eine grosse Hilfsaktion durckizusübren. Dazu ist er forderlich. daß im Bewusstsein der Bevölkerung die Wmtcr- hilfe 1931 32 einen klaren Abschluß erhall und eine spür bare Pause in der öffentlichen Sammeltätigkeit einiritt. Dank der allgemeinen Ovierwilligkeit und nickst zum wenigsten auch dank der hingehenden Arbeit aller derer, die sich in den Dienst der Winterhilfe gestellt haben, ist das Ergebnis der Winterhilse ein sehr erfreuliches gewesen. Bei der ausgedehnten Organisation der Winter hilfe bis ins letzte deutsche Dorf können abschliessende Zablen über das Gesamtergebnis erst in einiger Zeit gegeben wer den. Immerhin lassen schon jetzt die feststehenden Angaben über die aus dem Schienenwege der Reichsbahn nnd der Privat- und Kleinbahnen in die Notgebiele beförderten Liebesgaben ein ungefähres Bild der allerorten berüiigten Hilfsbereitschaft gewinnen. Es sind während der Zeit der Winterhilfe von Oktober v. Js. biS März ds. Js. insgesamt 9381 Waggons zu ie 10 Tonnen Liebesgaben zum Ausgleich des Bedarfs in ' die Notgebietc gebracht worden. Darunter befanden sich insgesamt 576 000 Zentner Kartoffeln, 132 500 Zentner Misch- und Kolonialwaren, über 965 000 Zentner Kohlen und Briketts, 178 000 Zentner Holz und Tori, 1975 Ztr. Kleidung. Eine Spende von höchstem Werte war dabei der Frachtnachlaß der Reichsbahn und der Privat- und i Kleinbahnen, der insgesamt über 663 000 RM. betrug. In den vorigen Zahlen sind, dies sei ausdrücklich be tont, nicht die örtlichen S am m el er g cb n i s s e an barem Gelbe und an L>achleistungeii enthalten, ^ie über steigen die Menge der von auswärts ansgleicks.v.stse be förderten Liebesgaben um das Vielfache. Rechnet man hinzu, was im Rahmen der Wintcrlnlfe von Tür zn Tür und von Tasche zu Tasche gegeben worden ist, was ferner von den caritativcn Anstalten und Einrichtungen an Geld , 'Sacst- und Speisehilfen geleistet wurde, so dürfte das Er gebnis der Winterhilfe, in Geldwert umgcrecknet, mit seinen .M ill i on enz a h l e n alle bisherigen Volkssammlungen der Nachkriegszeit in Deutschland bei weitem übersteigen. , DaS deutsck>e Volk hat mit seiner Bereitschaft zur j Winterhilfe in tiefster Not einen erstaunlichen Beweis »'sozialer Selbsthilfe erbracht.
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