Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193207201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-20
- Monat1932-07
- Jahr1932
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1932
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die preußische Staatsregierung wird fosort de« StaatSgerichtShos anrusen und bis z« dessen Entscheidung den Erlaß einer einstweilige« Verfügung beantragen. N. Soweit ans Grund deS Artikels 48 der ReichSver- fassung unmittelbar oder mittelbar durch eine« NeichSkom- missar in Artikel 17 der ReichSversassnng eingegrtfsen wirb, z. B. durch Absetzung von Ministern oder Ernennung neuer Minister, oder in Artikel 88 der ReichSversassnng, wonach die Länder im ReichSrat durch Mitglieder ihrer Regierung vertreten werden, wird die preußische Staatsregiernng einen solche« Eingriss als ungültig und nicht vorhanden ansehe«. Tis MiWe Wmü M 4 Ur Mmckgs ckdnchii. Berlin. (Funkspruch.) Reichskanzler von Papeu hat tn seiner Eigenschaft als Reichskommissar sür Preuße« daS preußische Kabinett zu einer Sitzung nm 4 Uhr nachmittags einberusen. Um 8 Uhr wird daS Reichskabinett zn einer Besprechung der Lage znsammentreten. Man nimmt in Kreisen der Reichsregierung nicht an, daß die preußischen Minister z« der preußischen Kabinettssitzung kommen wer de«. Der mit der Führung der t^eschäste des preußischen Innenministeriums beauftragte Essener Oberbürgermeister Dr. Bracht wird seine NmtSgcschäste um 4 Uhr nachmittags tzbernehme M Dr. Weih M HeimniMg znrjchktrktkli. Berlin. (Funkspruch.) Wie wir erfahren, sind außer dem Polizeipräsidenten Grzesinskn auch Vizepräsident Dr. Weiß und Kommandeur der Berliner Schutzpolizei Oberst HeimannSbcrg zurückgctrctcn. Anstelle von Oberst Hci- mannsberg ist Oberst Potcn zum Kommandeur ernannt worden. Für den Polizeivizcpräüdenten ist noch kein Nach folger bestimmt. Bei der Ucbergabc des Amtes des Polizei präsidenten an den kommissarischen Präsidenten Melcher war auch Generalleutnant von Nundstcdt im Polizeipräsi dium anwesend. a° ßnWlig der Nlckrmtrrltr bmn Mchnzlkl. Berlin. (Funkspruch.) Zu dem Empfang der Länder, Vertreter beim Reichskanzler erfahren wir, baß znnächst der Vertreter Bauerns beim Kanzler war, im Anschluß daran die Gesandten von Baden. Lachsen, Thüringen, Hessen und Hamburg. Die badische Regierung wird außerdem durch den Rcichsverkehrsminisler Eft? von Rübcnach unterrichtet, der bereits nach Karlsruhe unterwegs ist. Ebenso wird die wtirttcmbcrgische Staatsregiernng durch den Stellvertreter des württciubergischcn Gesandten in Berlin Dr. Wiedmann unterrichtet, der gleichfalls bereits mit diesem Auftrage von Berlin unterwegs ist.. Lertliches nnd Sächsisches. Riesa, den 20. Juli 1932. —'Wettervorhersage kur den 21. Juli 1932 Mitgeteilt von der Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Zeitweise auisriichcnde Winde aus westlichen Richtungen, Lewölkuna langsam abnehmend, aber vorübergehend noch stark. Oertlsch Nebel, tagsiibe? etwa? wärmer, keine er heblichen Niederschläge, Gewitter nicht aukgeschloffen. —' Daten sür den 21. Juli 1932. Sonnen- anfiang 4.08 Ubr. Sonnenuntergang 20,04 Uhr. Mond« emfgang 21.43 Ubr. Mondunteroang 8,11 Ubr. 1858: Der Maler Lovis Corinth in Tapiau geb. (gest. 1925). 1V30 : Der Mediziner Paul Fürbringer in Berlin gest. tgeb. 1859). Die Abreise der Riesaer Langer zum 11. Deutslben LiilUrbnubM in Frankfurt findet Donnerstag, den 21. Juli, früh vom Bahnhof Riesa aus statt. Leider muß der geplaute gemeinsame Ausmarsch der Sänger aus der Stadt zum Bahnhof infolge des kürz lich erlassenen allgemeine» DcmonstrationSvcrbotes unter bleiben. Ter auf Bahnhof Riesa zusammengcstellte Sonderzug, der 9.38 Riesa verläßt, nimmt 9.56 die Sänger von Oschatz, 19.25 die von Wurzen und schließlich 11.00 den Leipziger Gausängerbnnd auf. Der Zug hält dann nur noch tn Weißenfels, Erfurt und Fulda und trifft 18.27 tu Frankfurt ein. Die Führung des Sängerbundes Meißner Land, dem auch die Riesaer Sängerschaft angchört, übernimmt in Frankfurt der Erste Bunbeschormeister Schönebaum nach einem von ihm entworfenen Plane, der in den Händen der Sänger ist. Außer diesen Führungen ist die Sängerschaft von Riesa im Verbände des groben Sächsischen Sänger bundes, der in Frankfurt, wie seinerzeit in Wien, wieder die meisten Sänger unter allen deutschen Bünden stellt, an folgenden offiziellen Veranstaltungen beteiligt: Freitag, den 22. Juli, 10.90: Probe der Sachsenchöre im Hippodrom-Saal: 12.00 findet dann eine nichtofftztelle Taunusfahrt unter Schöne saums Führung nach König stein, Oberursel, der Saal burg und Bad Homburg statt. Sonnabend, d. 23. Juli, 9.30: Volksdeutsche Kundgebung in der Paulskirche: 18.00: Stadion-Feier: 20.30: Konzert in der Festhalle im Verbände des Sächsischen Sän gerbundes und mit dem Ber liner Lehrergcsangverein, so wie dem Schief. Sängerbund) Sonntag, den 24. Juli, 8.00: Probe in der Festhalle: 11.00: III. Hauptkonzert: 14.45: Festzug. Nach dem Feste wenden sich die Riesaer Sänger ver schiedenen Reisezielen zu. Ein größerer Teil derselben unternimmt unter Führung Schönebaums eine fünftägige Reise, die Montag srüh zunächst nach Wiesbaden, dann nach Limburg a. d. Lahn, später nach Bad Ems, Koblenz, durch das Moscltal mit eiugeschobencn kurzen Wanderungen nach Trier, zurück nach Koblenz, am Donnerstag zu Schiff rheinauswärts nach AßmaunShausen, zu Fuß zum Nieder wald, nach Nüdesheim, dann wieder zu Schiff nach Mainz führt. Freitag erfolgt dann die Rückkehr nach Frankfurt, von wo ans eine Anzahl der Teilnehmer die Heimreise antritt. Und nun: Glück auf zur Reise, zstm Bekenntnis deutscher Volkskunst und damit zu wahrhaft völkischer Er hebung! * —* Unfall. An der Hasenbrücke Gröba sind gestern nachmittag 3 Uhr zwei Kinder im Alter von 8 bezw. 4 Jah ren ins Wasser gefallen. Ein Kind konnte vom Lande aus gerettet werden, das andere wurde von Herrn Walter Müller, Arbeitersamariter, aus dem Wasser herausaebolt. —* Polizeibericht. Gestohlen würde In dell' Nacht zum IS. 7. 1932 nach Einstetgen in dem Büro deS Schrottplatzes der Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G. eine große Continental-Schreibmaschine und am 20. 7. 1932 gegen 7 Uhr v. Ecke Goethe» u. Pausitzer Straße ein Herren-Halbrenner, Marke Opel, Nr 1543580, mit schwarz lackiertem Rahmen mit Sternkopf, gerader, etwa- nach oben gebogener Lenkstange, roten Griffen und Zweiklang-Glocke. — Personen, die sachdienliche Angaben über die Diebstähle machen können, werden gebeten, sich bei dem Kriminalposten oder bet dem nächsten Polizeibcamtcn zu melden. —* Oeffentliche Volksversammlung. Diesen Freitag abend wird im Hotel Stern, Riesa, eine öffentliche Volksversammlung gehalten, tn der Herr I. Prokesch, Chemnitz, sprechen wirb. Man beachte hierzu Inserat in vorliegender Tageblattnummer. —* Doktorat eines Riesaer BolkSschülerS. Der ehemalige Schüler der Volksschule in Riesa, Johann Roth, jetzt P. Benno Roth, Benediktinermönch und Priester der Abtei Seckau (Steiermark), Sohn des hier im Ruhe stände lebenden Eisenwerksbeamten Herrn Anton Roth, wurde zum Doktor der Philosophie in der Aula der Karl» Franzens-Universität zu Graz (Steiermark) mit Auszeich nung promoviert. —* „Es war einmal ein Walzer', so betitelt sich die neue Tonfilmoperette, die mit dem neuen Pro gramm im „Capitol" zur Aufführung gelangt. Die Handlung deS FtlmS ist mit witzigen Einfällen gewürzt, mit so hübschen Einfällen, daß daS Publikum nicht aus der Heiterkeit herauskommt. Entzückend z. B. ist die verliebte Droschkcnfahrt im Platzregen, oder deS zarten Flötenspie lers Verwandlung in einen brutalen Mann. Martha Eggert sicht als Wiener Mädel reizend aus. Rolf von Goth ist ein snmpathischer Liebhaber. Franz Lehars Walzer melodien gehen ins Obr. Mit Liedern ist die Operette um kränzt, die umschmeicheln, dahiujubeln, mitreißcn, denen gegenüber es keinen Widerstand gibt, nur ein seliges Publikum. Alles Nähere über diese» netten Film tm Wiener Genre im heutigen Anzeigenteil. —* „ H c t m a t d i c n st " Mit den: Ablauf der Konfe renz von Lausanne, ihren schwere» Konflikten und drama tische» Höhepunkten, besaßt sich der einleitende Artikel deS ueiieste» HcftcS deS „Heimatdienst", de» der Pressechef der RctchSrcgierung, Ministerialdirektor Dr. von Kansmann, geschrieben hat. Der Leser empfängt einen Einblick in die aufregenden Kämpfe, die von der deutschen Delegation er tragen werden mußten und schließlich siegreich bestanden wurden. — Ein weiterer Aussatz zeigt die Einzelheiten der finanziellen Neuordnung. Allgemeinverständlich wird er läutert, ivaS Deutschland künftighin noch zu zahle» hat. wo bei der Gedanke in den Vordergrund tritt, daß die Unter bringung der neuen BondS zu den vereinbarten Bedin gungen schwerlich möglich sein wird. — Ein dritter Artikel befaßt sich mit den Ebrenpunktcn, mit der Kriegsschnldfrnge und der RüstungSfreiheit, den beiden zentralen politischen Fragen, die der Reichskanzler von Papen während der Lausanner Debatte aufgeworfen hat. — In einer Zusam menstellung von Stimmen der AnslandSprcsse gibt uns bas neueste Heft des „Heimatdienst" einen Einblick in die Welt meinung über den in Lausanne abgeschlossenen Vertrag, der das Ende der deutschen Reparationen und damit den Be ginn einer neuen, nicht nur für Deutschland, auch inter national sich auswirkenden Epoche darstellt. —* Eine religtonspädagogischc Konfe renz hält tm Rahmen der ersten Tagung der Luther- Akademie in Sondershausen der Lehrerbund des Ev.-luth. Schulvereins unter Leitung von Dr. G. Kropatscheck am Mittwoch, den 10. August, ab. Studienassessor Dr. Kindt, Dozent fiir Pädagogik am Predigcrseminar in Schwerin, wirb über Aufgaben und Ziele einer ev.-luth. Pädagogik sprechen und Uuiversitätsprofessor Dr. theol. Ad. Köberle aus Basel die Aussprache eröffnen. Der Schulverein gibt neuerdings für seinen Lehrerbund Mitteilungen heraus, die zunächst in zwangloser Folge erscheinen. In der ersten Nummer ist u. a. ein Referat über Professor D.Dr. UlmerS (Erlangen) Vorlesungen über „Die weltanschaulichen Hin tergründe der Pädagogik der Gegenwart" enthalten, die er aus der 9. Rüstzeit des Lehrerbundes in Klotzsche gehalten hat. — Nähere Auskunft durch die Geschäftsstelle des Ev.- luth. Schulveretns in DreSden-A. 28, Zictenstr. 12. —* Sachsens christliche Eltern rüsten zum Landeselter »tag. Der bisherigen Landeselterntag des Landesverbandes Sachsen der christlichen Elternver eine, der seit seiner Gründling im Jahre 1921 in Leipzig unter der Führung von Oberlaiidesgerichtsrat Dr. Hering steht, findet am 24. und 25. September in A u e statr. Angesichts der Gottlosenpropaganda, die auch nach der Auslösung der kommunistischen Gottlosenverbändc anhält, hat die Landesleitung des Landesverbandes in Dresden be schlossen, den II. Landeselterntag unter das Motto zu stellen: „Christliche Jugend — christliches Volk!" Das Neichsschulgesetz ist nocft immer nur Hoffnung und Forde rung der christlichen Eltern. Der Landeselterntag in Aue wird gerade in dieser Beziehung weitere Kampfmomente bringen, da die christliche Elternbewegung in Sachsen Ausgangspunkt und Schrittmacher der großen christlichen Elternbewegung Deutschlands geworden ist. — Das Pro gramm sieht am Festsonnabend nach einer Andacht einen großen Festaktus vor mit einer Rede des L-tudienrates Färber (Berlin) über „Die -schule in Staat und Volk". Rach der internen Berbandstagung am Nachmittag geben die Bezirksvereine des Bezirlsverbandes Aue einen großen erzgebcrgischen Heimatabend. Am Festsonntag sind nach den Festgottesdiensten (Prediger: Oberkonsistorialrat Hensel- mann, Berlin, und Konstiftorialrat und Schloßprediger Foertsch, Stettin, und Festkindergottesdiensten erbauliche Stunden vorgesehen. In einer Festversammlung wird Frau Schloßmann-Lönnies (Potsdam) über „Mutter und Volk" sprechen, und hier wird auch der Landesverbandsvor sitzende, shnadale Oberlandesgerichtsrat Dr. Hering (Dres den), an das sächsische Ehristenvolk einen Appell richten. —* 7. SparZeldzuteilung bet der Landes bausparkasse Sachsen in Dresden. Am 18. Juli 1932 fand bei der Landesbaujparkafse Sachsen in Dresden die 7. Spargeldzuteilung statt. Zugeteilt wurden 92 Ver träge mit einer Gefamtvertragssumme von 367000 Mk. Darüber hinaus wurde aber bei dieser Gelegenheit aus dem vorjährigen Reingewinn der Landesbausparkasse als erste Sonderzut ing noch der ansehnliche Betrag von 187000 Mark ausgeschüttet, wodurch weitere 50 Verträge zugeteilt werden. Die Vertragsinhaber wohnen in allen Teilen Sachsens. Mit dieser Zuteilung hat die Landes bausparkasse seit ihrem Bestehen der sächsischen Wohnungs- und Bauwirtschaft nunmehr bereits den Betrag von 2195 000 Mark zugeführt. Die nächste (8.) Zuteilung findet am 17. Oktober ds. I. statt. —WK. Die Versicherung des Lehrlings. Von den noch nicht veröffentlichten Entscheidungen des Spruchsenats für die Arbeitslosenversicherung wird nach- stehend in der Wohlfahrts-Korrespondenz ein neuer Grundsatz des Großen Senats zur Versicherung des Lehr lings bekanntgegeben: Die Versicherung gegen Arbeits losigkeit hat stets die Pflichtversicherung in einem der in 8 69 des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeits losenversicherung bezeichneten Verstcherungszweige, regel mäßig also in der Krankenversicherung, zur Voraus setzung. — Bei Lehrlingen hat die Fortdauer des Lehr vertrages nicht ohne weiteres auch die Fortdauer der i versich-wunaspflichtiarn Beschäftigung im Sinn« der Reichs- « VSrMsrüngSorvMng ffur yoigsS. — vre yr«sv, vv während einer saisonmäßigen Arbeitsunterbrechuna auch eine Unterbrechung des versicherungspfltchtigen Beschüf- tigungsverhältnisseS eines Lehrlings anzunehmen ist, sind in ledern Falle die tatsächlichen und wirtschaftlichen Ver hältnisse maßgebend. — Besteht nach den tatsächlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen deS EinzelfalleS die Ver- sügungSmacht deS Lehrherrn über den Lehrling während der Zeit der saisonmäßigen Arbeitsunterbrechung fort, so bleibt die Versicherungspflicht auch beim Wegfall der Lehrlingsvergütung erhalten. —* Die Reichstagskandidaten deS Land volks. Der Lande-Verband wachsen des Deutschen Land volks wird in den drei sächsischen Reichstagswahlkreisen an erster Stelle den bisherigen Reichstagsabgeordneten Guts besitzer Domsch-Großhennersdorf aufstellen. In den Wahl kreisen Dresden und Leipzig wird an zweiter Stelle Ritter gutsbesitzer D r. P o pe n d i eck er-Po ch ra und im Wahl kreise Chemnitz Gutsbesitzer Zahn-Arankenbausen kandi dieren. Für die Liste des Deutschen Landvolks, dessen Reichsparteileitung bekanntlich auch mit den Dcutschnatio- nalen ein Abkommen zur Sicherung der Reststimmen ge troffen hat, werden in Sachsen auch die Konservativen stim men, die selbst keine Kandidaten aufstellen. —* Die nationalsozialistischen Kandi daten. Der Freiheitskampf veröffentlicht heute die Liste der nationalsozialistischen Reichstagskandidaten siir Sachsen in den Wahlkreisen 28, 29 und 30. An der Spitze stehen die Namen: Gregor Strasser, Apotheker, München: Martin Mutschmann, Fabrikant, Planen: Gottfried Feder, Dipl.- Jng., München: Arthur Heß, Schuhmachermeister, Plauen; Eugen H v l d i u g h a u s e n, Obcrschmelzer, Werkmeister, Gröditz: Georg Lenk, Kaufmann, Plauen: Hellmut Kör ner, Gntspächter, Piskowitz; Manfred v. Killinger, Kap.- Lcutn. a. T., Dresden: Martin Jordan, Kaufmann, Mark neukirchen: Tr. Ernst Wegner, prakt. Arzt, Kirchberg. —* Tagung der sächsischen Hutgeschäfts- i n h a b e r. Der Bezirk Sachsen im ReichSverband Deut- tchcr HutgeichäftSinhaber hielt dieser Tage in Dresden eine Mitgliederversammlung ab. Der Vorsitzende, Hut- macherobermeister Buchlwlz-DrcSden, berichtete anssiihrlich über die Hanptvcrsainmlnng des Reichsverbandes in Weimar. Den Geschäftsbericht erstattete ShndikuS Käppler. Tie nächstjährige Äcrbandstagung deS Reichsverbandes soll in Dresden stattfinden, wo der Verband vor 25 Jahren gegründet wurde. —* Schwierige Schiffahrt. Infolge des auch am Dienstag im ganzen Elvtal herrschenden starken Windes wurden am Dienstag abend in Dresden die letzten zwei Zillen eines bergwärts fabrenden tschechischen Raddampfers znr Seite gedrückt. Da die ersten zwei Kähne des Schtepp- znges das Brückenjoch der Augustnsbrücke bereits passiert hatten, schlugen die letzten zwei Zillen an den Brncken- psciler an und erlitten Beschädigungen. In Köditz wurde am Dienstag nachmittag ein leerer Elbkahn vom Wind ans User gedrückt, wobei die Zille auf den zurzeit vom Wasser überspülten Damm geriet und dabei das Steuer beschädigt wurde. —vdz. Fristlose Entlassung bei Aufgabe eines Betriebes? Mit der grundsätzlichen Frage, ob oje Aufgabe eures Betriebes ein ausreichender Grund zu fristloser Entlassung ist, hatte sich kürzlich das Reichs- arveitSgericht zu beschäftigen. In seiner Entscheidung vom 23. April 1932 stellt es den Satz voraus: „Die Frage, ob ein wichtiger Grund für die Auflösung eines Dienst vertrages vorliegt, ist nach der ständigen Rechtsprechung des Reichsgerichts und des Reichsarbcitsger'ichts im ein zelnen Falle unter Abwägung aller Umstände zu ent scheiden und also im allgemeinen tatsächlicher Art." In dem der Entscheidung zugrunde liegenden Fall handelte eS sich um die Entlassung der Mitglieder eines städtischen Orchesters, die damit begründet wurde, daß die Wirtschafts lage der Gemeinde durch das Auschwelleu der Wohlfahrts lasten die Aufrechterhaltung des Orchesters nicht mehr ge statte. Hierzu sagt die Entscheidung des Reichsarbeitsge- richts: „Es kann auch zugegeben werden, daß unter Um ständen die Vermögenslage einer Stadtgemeinde sich so katastrophal gestalten kann, daß auch ein Orchester sofort aufgelöst und seine Mitglieder entlassen werden müssen. Es kommt insoweit immer nur auf die Umstände des ein zelnen Falles an." Trotzdem wurde die Entlassung der Musiker in Uebereinstimmung mit der Borinstanz für unzu lässig erklärt, weil das Bcrusungsgericht eine Abwägung der beiderseitigen Belange bei der Prüfung des wichtigen Grundes vorgenommen habe. Wenn das Berufungsgericht der Ansicht sei, daß bei dem Umfange der Einnahmen der Beklagten trotz jener großen Lasten und mit Rücksicht aus die durch die Verordnung gegebene Möglichkeit einer Ab änderung der Verträge «ine fristlose Kündigung nicht be rechtigt gewesen sei, so sei das eine tatrichterliche, in der Revisionsinstanz nicht angreifbare Würdigung, die keinen Rechtsverstoß erkennen lasfe. Danach wird also die Ent scheidung der oben aufgeworfenen Frage im wesentlichen immer von der finanziellen Leistungsfähigkeit des Betriebs inhabers, der seinen Betrieb schließen will, abhängig sein. —* Ein amerikanischer G a st. Die große ameri kanische Jugendzeitschrift „The American Boh" hatte ein Preisausschreiben veranstaltet über das Thema „Warum ich meine Ferien in Deutschland verleben möchte". Der Preis war eine fünfwöchentliche Reise nach Deutschland gewesen, den der 19 jährige Amerikaner James Elairborne Parmelee errungen hat. Mr. Parmelee ist am 16. Juli in Berlin eingetroffen. Unter den Städten Deutschlands, die Mr. Parmelee besuchen wird, steht nach Berlin Dresden an erster Stelle. Der Dresdner Verkehrsverein hat es übernommen, Mr. Parmetee, der am 19. Juli hier cin- trisst, in Dresden unterzubringen und ihn durch Dresden und seine schone Umgebung zu führen. —* Keine Colorado-Käfer in Deutschland. In der Presse erschienen während der letzten Tage mehrfach Meldungen über angebliches Auftreten des gefürchteten Kartoffelkäfers (Colorado-Käfer) in Deutschland. So >ollte der Käfer z. B. in der Gegend von Frankfurt a. Main und von Dresden sestgestellt worden sein. Hierzu wird amtlich mitgeteilt, daß die Untersuchung tu allen gemeldeten Fällen ergeben hat, daß es sich nicht um den Colorado-Käser, son dern um andere harmlose Käferarten handelte. Der Kar toffelkäfer ist zur Zeit nirgends tn Deutschland festgesteUt. * Zeithain-Lager. Am Freitag, den 22. Juli, abends 8 Uhr, findet im Hotel „Casino" eine gemeinsame öffentliche Protestkundgebung vom Rcichsbund der Kriegs beschädigten, Kriegsteilnehmer und Krtegerhtntcrbltcbenen, sowie des Zentralverbandes der Arbeitsinvaliden und Witwen Deutschlands statt. Der Geschäftsführer Kliigel vom Reichsbund behandelt das. Thema „Der Kamps der Kriegsopfer um Staat und Versorgung", ferner spricht der Kreisleiter Rüdiger vom Zentralverband Uber „Die Not verordnung vom 14.6.82 und ihre sozialen Auswirkungen" Naundorf bei Großenhain. Das Storchenpaar auf der Brennereiesfe des Ritterguts Naundorf hatte dieses Jahr drei Junge bekommen. Zwei davon sind allerdings, wie erzählt wird, aus dem Nest gefallen, oder sollten die Storcheneltern selbst an dem Tode der Nachkömmlinge nicht schuldlos sein? Es wird nämlich erzählt, daß die Störche kränkliche bezw. schwächliche Junge aus dem Nest Wersen, nachkontvollieren läßt das sich in diesem Falle allerdings nicht. Das übriggeblicbene Störchlein sieht man zuweilen schon unternehmungslustig die Schwingen recken und so wird man wohl demnächst die ersten Flugversuche beobachten können.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht