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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193208191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-19
- Monat1932-08
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1932
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Mesner H TlMblM und Anzeiger hMedlakt m» Ametzeg. Tageblatt Riesa.- Dresden 1530. F«rnr«f Nr. 20. Da« Riesaer Lageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtHauptmannschast . Girokaff«: Postfach Nr. S2. Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rates der Stadt Riesa, Riesa Nr. 52. des Finanzamts Riesa und des HauptzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 194. Freitag, 19. August 1932, abends. 85. Aahrg. Das Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends '/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne ZustellungSgebühr). Für den Fall de« Eintretens von ProduktionSoerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preis- »Höhung und Nachforderung vor. 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Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. ' --SS»WW»WS«SS^i«SSSSiS»!SM«I»SSSSSSMSS«««S»DW piccsi^cl glücklick gelsncier. issoo klstsr «öks srrsückt. kuropss grükto kunksussßvllung in vorlin srüttnst. )s Verona. Der Ballon Professor Piccards ist gestern nm 17 Uhr in der Nähe von Verona am nnteren Gardasee niedergcgangen. Vormittags 11,31 Uhr hatte der Ballon nach einem Funkspruch aus der Gondel 16 500 Meter Höhe Streicht. Ne LlilidW PraWr MM. )s Mailand. Die Kunde vom Fluge Professor Pic cards hatte sich rasch in dem Gebiet des Gardasees ver breitet. Tauseude von Personen verfolgten mit lebhaftem Interesse den langsamen. Flug des Ballons. Um 14 Uhr war Professor Piccard bis aus eine Höhe von 1000 Meter herabgestiegcn und überflog Desenzano 2^ Stunden lang. Von hier aus nahm er Kurs gegen Eastiglione della Sti- viere und landete bann, wie gemeldet, in der Nähe von Monzambano. Eine zahlreiche Zuschauermenge zollte den mutigen Fliegern begeisterten Beifall. Professor Piccard verlies, gleich nach der Landung die Gondel und begab sich im Auto nach Desenzano, während Eoshns an der Lan dungsstelle blieb. Wie weiter ans Desenzano gemeldet wird, hat Professor Piccard seinen Flug in ausgezeichneter gesundheitlicher Verfassung beendet. Das italienische Lnftfahrtministerium. das schon vorher von der Möglichkeit einer Landung im Gebiet von Mantua informiert worden war, hatte den Dffizieren und Soldaten der Fliegergruppe den Befehl er teilt, sich für alle Fälle bereitzuhaltcn. Der Befehl wurde sofort ausgeführt. Von Verona, Desenzano und Verrari waren Flugzeuge aufgestiegen, um bei der Landung und bei der Bergung der wissenschaftlichen Instrumente behilflich zu sein. )l Volta Mantovana. Gegen 17 Uhr sahen die Einwohner von Volta Mantovana am Himmel Professor Piccards Ballon, den sie sogleich an der charakteristischen kugelförmigen Gondel erkannten. Um 17,30 Uhr landete der Ballon 3 Kilometer von Volto Mantovana, wobei die Gondel gegen einen Hügel stieft. Bei diesem Stoß fielen die Bordinstrumente um. Piccard verließ die Gondel, wäh rend die Automobile, die dem Ballon gefolgt waren, von allen Seiten am Landungsplatz eintrafen. Kurz darauf gingen Landlcute unter der Leitung des Begleiters Pic cards, Eosnus, an die Abmontierung des Ballons. Piccard lehnte es ab, sich über die technischen Ergebnisse des Fluges zu äußern, bevor er die Bordinstrumeute geprüft habe. Er erzählte, daß er nach seinem Start in Zürich innerhalb von drei Stunden eine Höhe von 16 500 Meter erreicht habe, wo der Himmel sehr dunkel gewesen und eine sehr starke Kälte geherrscht habe. Zur Orientierung hätten ihm die Seen ge dient, die sehr klar gewesen seien. Am Mittag habe er sich über den Alpen befunden, wobei er St. Moritz überflogen und bald darauf den Gardasee erkannt habe, über den er bis auf 3000 Meter niedergegangcn sei. Da vollständige Wind stille herrschte, sei er mehrere Stunden über dem See ge blieben und habe sich bann der Erde genähert, wobei er nach einem für die Landung geeigneten Platze Ausschau gehalten habe. Der Flug sei sehr gut verlaufen und die Instrumente hätten glänzend gearbeitet. Professor Piccard war sehr ermüdet, besonders infolge des außerordentlichen Temperaturunterschiedes zwischen der eisigen Kälte der Stratosphäre und der auf der Erde herr schenden Hitze. Bald nach der Landung traf eine Truppen abteilung und mehrere Fliegergeschwader an Ort und Stelle ein, die die Verladung der Gondck und er Ballonhülle vor nahmen. Auch der Präfekt von Mantua und der faschistische Parteisekretär fanden sich zum Empfange Piccards ein, der für die Begrttßungsworte dankte. Desenzano. (Funkspruch.) Piccard hat Pressever tretern gegenüber erklärt, der Ballon habe eine Höhe von 16 700 Metern erreicht. Nach einer HavaSmcldung sollen sämtliche wissenschaftlichen Instrumente bei der Landung beschädigt worden sein, doch seien die wissenschaftlichen Doku mente intakt geblieben. Diesen Weg nahm Piccards Ballon. Unsere Karte veranschaulicht den ungefähren Weg, den der Ballon Professor Piccards aus seinem zweiten Stra- tvsphärenslng von Zürich ans genommen hat. Er ist nun südlich von Verona gelandet. Mari» über seinen TtrotoWrenslug. Gondel und Ballonhülle im Wasserslughafen Desenzano. * Desenzano. Die erste Sorge Professor Piccards nach der Landung war, daß die Gondel und der Ballon vor der stark zunehmenden Menge der Neugierigen, die ihm leb haftes Interesse und Beifall entgegcnbrachten, in Sicherheit gebracht wü.rden. Fliegerobcrst Bernasconi, der Leiter der Schule für Schnellflug, forderte sofort einen Lastkraftwagen aus Desenzano an, ans den die Stratosphürengondcl und die Hülle verladen werden konnten. Piccard und sein Begleiter überwachten persönlich die Verladung, die gegen 20 Uhr be endet war, und begleiteten den Transport zum Wanerilng- hascn von Desenzano. Den Schub der Gondel übernahm die dortige Abteilung der Fliegertruppe. Die beiden Stratosphärenforscher wurden dann in das Hotel Meier geleitet. Dort konnten Pressevertreter an Pic card einige Fragen richten. Zuerst erzählte er, daß er so fort nach der Landung an seine Frau telegraphiert habe, daß er in Desenzano eingetroffen sei, ständig eine Tempe ratur unter Null gehabt habe, einen wundervollen Tag an getroffen habe, bald heimzukehren gedenke, bereits ein Glückwunschtelegramm vom König von Belgien erhalten habe, glücklich, aber müde sei. Ergänzend erklärte Professor Piccard, daß er während des ganzen Fluges sehr niedrige Temperaturen angetrossen habe. Nur im letzten Augenblick vor der Landung sei die Temperatur über Null gestiegen. Er wiederholte nochmals, daß er ungefähr 17 000 Meter er reicht habe, und zwar über der Adamello-Gruppe. Aus die Frage, ob er Störungen bei seinen Apparaten gehabt habe wie beim vorigen Aufstieg, erklärte Piccard, daß sämtliche Apparate wundervoll gearbeitet hätten, und nur ein ganz kleiner Mechanismus habe beim Landen augenscheinlich ge litten, was jedoch nicht von Bedeutung sei. Ucbcr seine Forschungen in der Stratosphäre konnte der Professor noch keine Mitteilungen machen, da die Apparate a/le versiegelt sind lind noch geprüft werden müssen. Er zog sich bald zu rück, da er müde und der Ruhe bedürftig war. Keule iMW KMellsWug. Fortsetzungen der Verhandlungen mit dem Reichsbankprästdenten. Berlin. (Fuuksprnch.) Wie wir erfahren, gehen die Besprechungen zwischen dem Reichskanzler und dem RcichS- bankpräsidenten über die Finanzierung der Arbeitsbeschaf fung heute weiter. In unterrichteten Kreisen verlautet, daß bereits eine Verständigung erzielt worden ist. Man nimmt an, daß die heutigen Besprechungen in erster Linie der tech nischen Durchführung gelten. DaS wird auch daraus ge schlossen, daß an den heutigen Verhandlungen auch der Reichswirtlchakts- und der Reichst iuanzmiuister wieLer Lv> teiligt sind. Was nun die Dumme anlanat, um die cs in diesen Verhandlungen geht, so scheint es sich in der Tat bis her nm die 885 Millionen gehandelt zu haben, von denen in der Presse bereits die Rede war. 185 Millionen davon waren für die Durchführung des ursprünglichen Programms des Kabinetts vorgesehen. Sie sind übrigens zum größten Teil auch bereits verausgabt, so daß für die weiteren Aufgaben noch LOO Millionen in Frage kommen. Die Andeutungen, daß die Bemühungen der Reichsregiernng auch noch über diesen Rahmen hinausgchcn, dürsten ziemlich richtig sein. Wie weit aber entsprechende praktische Möglichkeiten gegeben sind, wird sich wohl erst in den weiteren Verhandlungen ans der Praxis ergeben können. Das Reichskabinett wird sich übrigens hente nachmittag mit diese« Dingen beschästigen. Ls ist kitr 17 Ubr einher«le«. MMl Wer sewen. )l O ft e r o d e (Harz). Admiral a. D. HanS Zenker ist gestern nachmittag nach eivmovntiacm Krankenlager ia einer Göttinger Klinik, wo er sich einer schweren Operation unterziehen mußte, im Alter von 0S Jahren gestorben. Berlin. (Funkspruch.) In den Kreisen der jetzigen und der ehemaligen Marineangehörigen löst der Heim gang Admiral Zenkers tiefe Trauer aus. Der Verstorbene diente 'ist Jahre lang aktiv als Marineoifnier. Während des Krieges als Admiraloifizier tm großen Hauvtguarn-r unterstützte er energisch die Pläne des Großadmirals aur offensive Seekriegführung. 192t wurde er als Nachfolger des Admirals von Behnke zum Ehef der Marineleilung berufen. Girier Tatkraft ist es zu verdanken, daß die Neichsmarinc in den Kreuzern und Torvedobooiszcrstörern für die veralteten Schilfe Ersatz bekam. Auch an der Bewilligung des Panzerkreuzers A hatte Adm-ral Zenk.'r regen Anteil. Nach dem Ausscheiden aus dein aktiven Dienst stellte Admiral Zenker seine ganze Krait in den Dienst der Marinevcreine, stets werbend für den Gedanken „Seemhrt ist Not". Heute früh wurde die Leiche von Göttingen nach Osterode übergeführk, wo sie von Kameraden deS „Marine vereins Admiral Zenker" zur Friedhoiskavelle gelectet wurde. Nachruf für Admiral Zenker. Berlin. (Funkipruch.) Ter Ebe' der Marineleilung Admiral Raeder hak anläßlich des Hstncbeidene Ad mirals Zenker einen Nachruf erlassen, in dem es beißt: Abermals ist einer dir Besten von uns gegangen, der in schwerster Zeit berufen war, der Ncichsinarine den Weg in eine lichtvollere Zukunft zu weisen. Im Weltkriege stand Admiral Zenker längere Zeit an verantwortungs voller Stelle im Admiralstab der Marine. -Nach langen Jahren arbeitsreichen Wirkens des Elreis der Marine station der Nordsee, war es ihm beicliieden von 1923 bis 1924 als Oberbefehlshaber der Lecstreitkräste erstmalig die Schisse und Verbände der neuen Ncichsinarine unter ein heitlichem Kommando zuiammenzufgsien. Admiral Zenker schuf während dieses einen Jahres in unermüdlicher Auf bauarbeit die Grundlage für die spätere Ausbildung Ver wendung der ^ecstreitkräfte. In den nachfolgenden^vier Jahren stand er als Chef der Marinelcitung an der Stütze der Neicbsmarine. Ter in diele Zeil fallende Beginn einer Erneuerung der Seestreitkräite und zumal der Entwurf und der eingeleitete Bau des ersten neuen Panzerkreuzers krönten sein Werk. Beileid des Reichspräsidenten. Berlin. <Funkspruch.) Ter Herr Reichspräsident hat an die Witwe des Admirals Zenker nachfolgendes Beileids telegramm gerichtet: „Schmerzlich berührt durch die Nachricht von dem so unernPrteten Ableben Ihres Herrn Gemahls spreche ich Ihnen meine herzlichste Anteilnahme aus. Ich werde dem nm die Neichsmarinc in Krieg und Frieden hoch verdienten Admiral stets ein ehrendes Gedenken bewahren." KM MWM U lkWMle MWWlrn. Berlin. (Funkspruch.) Major a. D. von Stephani har gestern in dem Berliner Organ des Stahlhelm Mittei lungen über einen angeblich geplant gewesenen Putsch der Nationalsozialisteu veröffentlicht, die hente auch in anderen Berliner Zeitungen erörtert worden sind. Dazu erfahren wir von zuständiger Stelle, daß den Behauptungen des Majors von Stephani von den zuständigen preußischen und Ncichsstcllen nackgcgangen worden ist, ohne daß sich Beweise für die Richtigkeit der Darstellungen von Stephani ergaben. Bon unterrichteter Seite wird davor gewarnt, Meldun gen der Nachrichtenstellen der Verbände, wie der National sozialisten, des Stahlhelm, des Reichsbanners usw. beson dere Glaubwürdigkeit zuznmcsscn. Da sich die Verbände feindlich gegenüberstehcn, sind die von ihnen ansgegcbcnen Meldungen gewöhnlich von Liebe oder Haß diktiert und der artig zu bewerten. In den unruhigen Zeiten vor den Wah le» sind solche Meldungen in Masse in die Oesscntlichkcit ge gangen, ohne daß sich das geringste der darin behaupteten Dinge als wahr hätte nachweisen lassen. De» konkreten Behauptungen des Majors von Stephani wird von den preußischen zuständigen Stellen übrigens »och weiter nach- . »«Langen,
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