Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193208204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-20
- Monat1932-08
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1932
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer G Tageblatt Lagtblatt Sttesa. Frrarirf Str. SO. Postfach Str. LL Poftscheckkorrt« Dresden ISSÜ. Grrokaffe: Riesa Nr. 52. «vd A«zeiger tsa-eUM ma IliyazeH. Das Riesaer Tageblatt ist dar zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast - Großenhain. deS Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Mesa, des RateS der Stadt Riesch des Finanzamts Riesa und deS Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 1S5. Sonnabend, M. Angnst 1982, abends. 85. Jahrg. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta, abends '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 etnschl. Postgebühr (ohne Zustellungsgebühr). Für den Fall de« Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preis- erhöhung und Nachfordsrung vor. Anzeigen für die Nummer d-S Ausgabetages sind bis 9 Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und hÄatzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 39 nun breite, 3 mm hohe Grundschrist-Zeile (ö Silben- 25 Gold-Pfennige; die 89 mm breite Neklamezeile 100 Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/. Ausschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Mage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Nonkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle Höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäfts»«»«: Goetbettrabt LS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Ilhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. M i»m Mn Mime Im Ate Wien"? vdz. In dem Interview, bas Reichskanzler v. Papen einem Vertreter des englischen Neuter-Vüro gewährte, hat am meisten die Stelle Beachtung gesnnden, an der der Reichskanzler erklärte, sein Kabinett werde noch lange im Amte bleiben. In parlamentarischen Kreisen des neuen Reichstags wird dem Nachrichtenbüro des VDZ. hierzu er klärt, daß au sich kaum ein Zweifel an der Annahme eines Mißtrauensvotums gegen bas Kabinett Papen bestehe. Allerdings gebe man sich in Negierungskreisen vielleicht der Vermutung hin, die Mitztrauensfront dadurch zu ver ringern, baß die Regierung sachliche Vorlagen auf dem Ge biete der Arbeitsbeschaffung und evtl, auch der Verstaat lichung dem Reichstag unterbreite, die im Sinne einer Mehr heit gehalten werden. In diesem Falle würde die entspre chende Mehrheit, so sagt man in den parlamentarischen Kreisen, sich der Mitarbeit an solchen Vorlagen nicht ent ziehen, ohne jedoch ihre politisch ablehnende Haltung gegen über dem Kabinett Papen zu ändern. Dennoch sei bas Wort des Reichskanzlers, daß seine Negierung noch lange im Amte bleiben werde, durchaus von ernst zu nehmenden Möglichkeiten fundiert. Es könne sich nämlich ergeben, daß der Reichspräsident es als die Hauptaufgabe des Reichstags erkläre, eine arbeitsfähige Negierung, d. h. eine solche zu bilden, die sich aus eine Mehrheit im Parlament stützen kann. Sölange der Reichstag hierzu sich nicht imstande zeige, habe der Reichspräsident die Möglichkeit, auch bei Annahme eines Mißtrauensvotums gegen das Kabinett von Papen diese Ncichsrcgierung als Regierung seines Vertrauens mit der geschäftSführendcn Wahrnehmung der Negierungs geschäfte solange zu betrauen, bis ein Mehrheitskabinett zustandegckommen sei. Sollten die Fraktionen nicht im stande sein, eine von einer Mehrheit gestützte Regierung zu bilden, dann würde unter Umständen das Kabinett v. Papen während der ganzen Dauer der Legislaturperiode des Reichstags geschäftsführend amtieren können. Das wäre allerdings „noch lange im Amt" geblieben. Mit Hinweis hierauf hält man es in parlamentarischen Kreisen nicht für wahrscheinlich, daß bei Annahme eines Mißtrauensvotums gegen v. Papen die abermalige Auflösung des eben gewähl ten Reichstags in Betracht käme. Man argumentiert so, daß nach einer eventuellen Koalitionsverständigung zwischen Zentrum und Nationalsozialisten in Preußen neue Möglich keiten für die Herbeiführung einer MehrhettSkoalition im Reich gegeben wären, wozu einstweilen zu bemerken ist, baß der preußische LandtagSpräsibent Kerrl, der am Freitag aus München zukückkam, sich nicht unmittelbar mit dem Zen trum in Verbindung setzte und auch noch nicht imstande war, offiziell einen Termin für die nächste Plenarsitzung des Landtags bekanntzugeben. Bisher steht lediglich fest, baß der preußische Fraktionsvorstand der NSDAP, noch vor dem 25. August, dem bisher gedachten Termin für die Land tagstagung, zusammentretcn solle. Die Idee der geschäftsführenden Weiteramtierung des Reichskabinetts v. Papen für die nächste Zeit wirft für das Reich gegebenenfalls die gleichen verfassungsrechtlichen Streitfragen auf, die sich in Preußen und anderen Ländern im diesen Fällen bemerkbar machten. Dabei steht im Vor dergründe die Frage, wie weit die Befugnisse eines geschäfts führenden Kabinetts gehen. Im Preuß. Landtag ist vor einigen Jahren einmal auf Grund eines deutschnationalcn Antrages von der seinerzeitigen Mehrheit des Kabinetts Braun diese Frage durch Ablehnung des deutschnationalen Antrages negativ dahin geklärt worden, baß es der ge- schäftsführenben Regierung nicht untersagt sei, den Etat zu verabschieden und Personalpolitik zu betreiben. Im übrigen sind die Meinungen der Staatsrechtler über die Befugnisse solcher Regierungen sehr geteilt. Wr MstG-MGtag ein „StumV. vdz. Berlin. Das Berliner Organ der National- loztaltsten, der „Angriff", beschäftigt sich mit der Einbe rufung des Reichstags zum 80. August und schreibt dabei m a.: „Noch immer hört man jedoch nichts darüber, daß den Kommunisten als grundsätzlich staatsfeindlicher und anti deutscher Partei der Zutritt zum Ncichstagsgebäude ver wehrt werben soll. Im Gegenteil verlautet noch immer, daß die Moskowiterin Klara Zetkin als Alterspräsibentin die Sitzung der deutschen Volksvertretung eröffnen soll. So besteht somit alle Aussicht, daß gleich der erste Sitzungstag ein Sturmtag wird, da die Mehrheit des Reichstags sich diese Verhöhnung nicht gefallen lassen kann. Da die Reichsregie rung erklärt, Wert auf ein verfassungsmäßiges Vorgehen zu legen, sollte sie unbedingt für einen ungestörten Ablauf des Retchstagszusammentritts sorgen, indem sie die Provokation des Deutschen Volkes dnrch die Alterspräsidentschaft einer staatsfeindlichen Moskowiterin unmöglich macht. Hier hätte sie Gelegenheit, zu zeigen, ob sie sich mit einigem Recht national nennt." ArbeitsbelchaNungskommWr? BeAin, 20. August. Wie die „Tägliche Rundschau" wissen will, beabsichtigt die Reichsregierung, einen besonderen Reichskommissar für Arbeitsbeschaffung einzusetzen. Der Präsident des Landge meindetages, Dr. Gereke, soll die meisten Aussichten haben. Vunc>s5ksnrlsr 5ckobsr ch Wien, 20. August. Der ehemalige Bundeskanzler und Polizeipräsident Dr. Schober ist Freitagabend gestorben. Schcber wurde 1874 in Perg geboren. Im Juni 1918 wurde er Polizeipräsident von Wien und reorganisierte die Wiener Polizei in der Nachkriegszeit vollkommen. Die erste Kanzlerschaft dauerte von Juni 1921 bis Mai 1922, die zweite von September 1929 bis September 1930. Unter der Kanzler schaft Schobers wurde die Verfassungsrejorm und das Haager Abkommen durchgebracht. Unter seiner Kanzlerschaft wurde Oesterreich von den Reparationen befreit und die Auflegung der internationalen Bundesanleibe 1930 durchgesührt. Von Dezember 1930 bis Januar 1932 war Schober österreichischer Außenminister. Dr. Schober galt als erste Autorität auf dem Gebiet des Polizeiwesens. Er trat 1913 als Mitglied der Grobdeutschen Partei und Abgeordneter des Nalionalrats ins politische Leben ein. )s Wien. Ueber den plötzlichen Tod des früheren Bundeskanzlers Dr. Schober erführt die „Neue Freie Presse" aus dem Sanatorium Gutenbrunn: Dr. Schober fühlte sich in der letzten Zeit wohler. Zeit weise war sein Zustand so gut, daß ihm die Aerzte gestatten kannten, in den Garten zu gehen. Auch am Freitag war sein Besindeu den Verhältnissen entsprechend günstig. DaS Ende kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Dr. Schober lag zivar im Bett, fühlte sich im allgemeinen aber wohl und unterhielt sich mit seiner Frau. Nach !49 Uhr besuchte ihn der Ehefarzt des Sanatoriums und Dr. Schober plauderte auch mit ihm. Er klagte nur über Mageuschmerzen. Plötz lich bekam er einen Brechreiz. Ter Arzt hielt ihm den Kopf; doch sank Dr. Schober zusammen und verschied säst im selben Augenblick. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ende gemacht. Die Krankheit Schobers bestand in einer chronischen Herzmuskelentartung. Tie Nachricht von seinem Tode verbreitete sich in Wien ivie ein Lauffeuer und rief überall größte Teilnahme hervor. NeriM Malier uni ?r. Llhober. Wien. lFunkspruch.j Sämtliche Blätter geben der tiefempfundenen Trauer um den verstorbenen Altbundes kanzler und Polizeipräsidenten Tr. Schober Ausdruck und würdigen seine Verdienste um Oesterreich als Beamter, be sonders in der Zeit des Umsturzes, sowie seine politische Tätigkeit. Tie „Wiener Nenesten Nachrichten" schreiben: Ein großer Deutscher ist mit Schober gestorben. Lausanne hat Schober das Herz gebrochen. Als Außenpolitiker ist er der Vertreter eines aktiven deutschen Kurses gewesen. Oester reich hat den von Schober eingeschlagenen deutschen Kurs in der Außenpolitik nicht eingchalten. Tie „Reichspoft" verweist au' die tragische Wendung, die Schober kaum 14 Tage nach Seipel dahinraüte. Schober sei bis zu seinem Eintritt in die Parteipolitik im Herbst 1980 eine Autoritätsreserve Oesterreichs gewesen, die immer eingesetzt werden konnte, wenn die Bildung eines Kabinetts von Autorität auf parlamentarischem Boden nicht möglich war. Das Zollunionprojekt habe dem politischen und össentlichen Wirken Schobers ein vorzeitiges Ende gesetzt. Vielleicht wäre es ihm vergönnt gewesen, unter anderen Um ständen wieder auf die Führung der Geschicke Oesterreichs entscheidenden Einfluß zu gewinnen. Tie „Neue Freie Presse" spricht von einem unersetzlichen Verlust für Oesterreich. Schober habe die Kränkung getötet Seltsam sei der Gegensatz zwischen Schobers Gestalt und jener Seipels gewesen, und vielleicht sei es das größte Un- glück der Republik, daß sich diese zwei Männer nicht ver- standen hätten. . 4 Tie nationalsoz. „Dcutsch-Oefterreichische Tageszeitung^ schreibt, Schober sei ein Opser seiner politischen Betätigung geworden, und die Arbeiterzeitung hebt hervor, daß Schober bei aller Feindschaft gegenüber den Sozialdemokraten doch kein Mann der gewaltsamen Konterrevolution geworden fei. Seit er 1929 und 1930 die Faschisten schwer enttäuschte, sei es zu Intrigen gegen ihn gekommen. Tas Zollunions projekt sei im ungeeignetsten und unglücklichsten Augenblick ausgestellt worden. Dir Abstriche am Reichretat Berlin, 20. August. 3n der Freltagsihung des Reichskabinetts handelte es sich darum, die Frage der vom Kabinett seit längerer Zeit beabsichtigten Gesamtabstriche am Etat zu erledigen, und zwar sollen diese Kürzungen 110 Millionen RM betragen, lieber 75 Millionen davon war schon früher eine Verstän digung erzielt worden. Ueber die Frage, wie die Kürzung der restlichen 35 Millionen auf die einzelnen Ressorts zu vertei len ist, sind gestern die Beschlüsse gefaßt worden. Außerdem hat das Kabinett eine Reihe wirtschaftlicher Einzelmaßnahmen beraten und sich schließlich auch mit der Arbeitsbeschaffung befaßt. Im Anschluß an die Kabinettssitzung begannen die Be sprechungen des Reichskanzler, des Reichsfinanzministeriums und des Reichswirtschastsministers mit dem Reichsbankpräsi denten. Hierbei dreht es sich bekanntlich um die Fragen der technischen Durchführung der Finanzierungsmaßnahmen zur Arbeitsbeschaffung. Pack crmckt «Mc KMe Wem« i» MmsilMmAiWi. * Paris. In französischen politischen Kreisen erwartet man mit Sicherheit schon in den nächsten Tagen einen amt lichen Schritt des deutschen Botschafters von Hoesch bei der französischen Negierung, durch den die Frage der Gleich berechtigung in den militärischen Rüstungen aufgeworfen und Frankreich aufgefordert werden soll, sich zusammen mit den anderen europäischen Großmächten an den Verhand lungstisch zu setzen. In der französischen Presse wird be reits jetzt lebhaft gegen die deutschen Forderungen prote stiert, denen man jede juristische Berechtigung abspricht. Was wir- die WM. Wternehlnell? * Berlin. Ein Artikel im preußischen Pressedienst der NSDAP, nimmt in scharf polemischer Weise gegen die Reichsregiernng v. Papen Stellung. Es heißt darin n. a.: Menn das Kabinett Papen sich dem Reichstag stellt, dann werden über »ttll Abgeordnete „Nein" zu ihm sagen, denen die 86 Dentschnätionalen gcgcuübcrstchen. Wenn sie gleich wohl im Amte bleiben und das oppositionelle Parlament nach Hanse schicken wollen, so mag — abgesehen von dem, was dann kommt — der Buchstabe der Verfassung unverletzt sein. Der Sinn des Grundgesetzes aber würde dnrch eine solche Maßnahme tödlich getroffen, denn sie bedeutet nichts anderes, als daß die Herren Papen—Schleicher entschlossen sind, aeaen den Willen von SS v. H. des deutschen Volkes. von dem ja wohl nach der Verfassung die Staatsgewalt ausgeht, zu amtieren und zu regiere». Woher Herr von Papen unter solchen Umständen den Mut nimmt, von Achtung vor der Verfassung zu sprechen und sich selbst eine lange Amtsbauer zu prophezeien, ist unerfindlich. Einst weilen sind alle, aber auch alle Möglichkeiten von der Auf lösung des Reichstages bis zum Rücktritt Hindenburgs, von der Ausschreibung von Neuwahlen bis zur Nichtbeteiligung der NSDAP, an diesem Wahlgange, von der Verschiebung neuer Wahlen durch das Kabinett bis zur erzwungenen Ab dankung dieser Negierung völlig offen. Wie sie ausgenutzt werden, ist Sache des Führers. Wir werden nicht zu Kreuze kriechen! Wir stehen in der Opposition, nicht um der Oppo sition willen, sondern um Deutschlands willen. Man hat uns diesen Kampf ausgezivungcn, und man soll sich nicht darüber täuschen, daß er bis zur Entscheidung geht! Wir fühlen unS dem Schicksal verhaltet und wir wisien, -aß der Bsrliner Vertreter deS Reutcr-Büros wohl in nicht allzu ferner Zeit eine Neuigkeit nach London kabeln wird, deren Inhalt Herrn von Papen als schlechten Propheten kenn zeichnet. AMe polnische MtschMpWgMa gegen DeMalli). Mit einer „deutschen" Zeitung in Dänemark. * Kopenhagen. Eine neue dänische Zeitung in deut scher Sprache, betitelt „Kopenhagener Presse", ist gestern hier herausgekommen. Ter Redakteur ist der Kopenhagener Vertreter deS polnischen offiziösen Nachrichtenbüros Talhofs Nielsen. Der Zweck ist nach der Angabe des Blattes, „eine Uebersicht in gedrängter Form über die wichtigsten aktuellen Ereignisse ans politischem, kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet in Dänemark zu geben". Die erste Nummer bat einen überwiegend wirtschaftlichen Eharakter. Der Haupt artikel des Blattes geht daraus aus, die dänische Handels politik gegenüber Deutschland im Sinne der Abschnürung deutscher Industricwarcn in Dänemark vorwärts zu treiben. In dem Artikel wird unter anderem gesagt: „Mit Soll erhöhungen und Dcvisenordnungen ist es der deutschen Landwirtschaft gelungen, die dänischen Zusuhren erstklassiger Lebensmittel zu erdrosseln. Ta ein gewisses Gleichgewicht zwischen Ausfuhr und Einsuhr notwendig ist, nm die Aus bringung der für die cingesülnteu Waren erforderliche» Zahlungsmittel zu ermöglichen, hat der durch die deutschen Maßnahmen hcrbeigesührte Rückgang der dänischen Einfuhr zur Folge gehabt, daß Dänemark nicht länger imstande ist, die große Einsuhr deutscher Fertigwaren aufrecht zu er halten. Bereits iu den ersten sechs Monaten des lausenden Jahres ist die Einfuhr aus Deutschland nm ein Drittel im Vergleich zum Jahre 1931 zurückgegangen. Dänische Ge schäftsleute sind genötigt, ihre Aufträge den Konkurrenten der deutschen Industrie zu gebe». Diese Eutwickelnng zeigt, wie sehr das dänische Wirtschaftsleben auf jeden handels politischen Druck gegen die Aussnhrintercssen der Landwirt schaft reagiert."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite