Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193208277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-27
- Monat1932-08
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1932
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
geführt gegenüber denjenigen, die »war täglich arbeiten, Keren regelmäßig« Arbeitszeit aber nur 3 bis 4 Stunden währt. Ein.solcher Kriegsbeschädigter gilt nicht al» Kurz arbeiter im Sinne der gesetzlichen Dorschriften, erhält also auch keine Kurzarbeiterunterstützung. Sein Einkommen ist aber unter Umständen geringer al» da» eine» Unter stübung beziehenden Kurzarbeiter», der wöchentlich noch 3 bolle Arbeitstage tätig ist. Der ReichsarbeitSmintster hat jetzt entschieden, daß er keine Bedenken hat, wenn zur Dermeidung von Härten schwerbeschädigten Kurzarbeitern, deren regelmäßige tägliche Arbeitszeit nur 3 bi» 4 Stun den dauert, bei Dorliegen der sonstigen Borau-setzungen Zusatzrente gewährt wird. Oschatz. Stadtrandsiedlungen und Arbeitsdienst. Ueber die letzte Stabtverorbneten-Sitzung tn Oschatz, in der obige Probleme eine große Rolle spielten, schreibt »Der Oschatzer Gemeinnützige" u. a.: Giebeln, siedeln, da» ist tn unserer Zeit der Wirtschafts- und insbesondere der Wohnungsnot ein ständig gehörte» Wort. Manche erhoffen vom Siedeln wunderbare Hilfe. S» ist ja in der Tat ein herrlicher Ge danke, ein eigene» Heim zu besitzen; er bat so unendlich viel Verlockendes. Und wenn der Stadt Oschatz 50000 Mk. zu diesem Zwecke zugewandt werden sollen, so wären die Stadt- oäter ja Toren, wenn sie nicht zugreifen sollten. Freilich hatte man auf allen Seiten des Oschatzer Stadtverordneten- Kollegiums Bedenken. Entschiedene Ablehnung erfuhr der Plan von feiten des kommunistischen Vertreters. ES wur den die verschiedensten Einwände ausgesprochen, di« sich be zogen auf den Bau der Häuser und deren praktische Be währung, ferner auf die finanzielle Kraft der Siedler. Aber schließlich fügte man sich mit dem Bemerken, daß eben doch gerade die so notwendigen Kleinwohnungen dadurch geschaf- fen würden und im Hinblick darauf, baß damit dem Wunsche vieler Wohnungsuchenden entgegengekommen werd«. So «r- hält denn nun auch Oschatz seine Randsiedlung. Die bür gerlichen Anträge aus Reinigung des Döllnitz-FlußbetteS und die Anlage eines Badeteiches gaben Anlaß zu sehr ein gehenden Auseinandersetzungen über den freiwilligen Arbeitsdienst. ES hat sich hier in den Ansichten über den letz teren ein bemerkenswerter Wandel vollzogen. Die SPD.» Fraktion, einst ein strammer Gegner des freiw. Arbeit». diensteS, hat eingesehen, daß derselbe nun mit ober gegen sie eingeführt wird; sie hat ferner eingeschen, daß ihm auch ein sittlicher Wert beikommt, indem die jungen Leute wieder zu nützlicher Arbeitsleistung herangczogen und vor allem von der Straße und ihren vergiftenden Einflüssen in ein anderes Milieu eingeführt werden. Diese veränderte Auf lassung und nicht zuletzt die zum Ausdruck gekommene Ein sicht sind aufs lebhafteste zu begrüßen. Zu einem Aufein anderprallen der Geister kam es beim dritten bürgerlichen Antrag, betreffend die Reinigung der durch Aufschriften und Parteijymbolc beschmutzten Hansflächen. Als Stadtv. Backe meinte, die eigentlichen Schuldigen seien nicht die auSsüh- renden jungen Leute, sondern die hinter ihnen stehenden Drahtzieher, als er behauptete, daß die Partei für den Schaden verantwortlich gemacht werden sollte, erhob sich auf der Linken ein Sturm der Entrüstung, der sich aber bald wieder legte. Viel trug ja wohl dazu bei, daß in aus der Linken sofort die Unterstützung der Rechten bei den nun zu beratenden Anträgen auf Mietbeihilfe und verbilligtes Brenn material brauchte. Die Ablehnung des Anträge» der Er- werbslosen auf Beseitigung der Eintrittskarten zu den Stadtverorbnetenverhandlungen wurde ohne irgendwelchen Widerspruch hingenommen. — Nur kurz Kenntnis genom- men werden konnte von dem eingangs der Sitzung ver lesenen Schreiben des Bürgermeisters Schulze, der sich mit RücktrittSgebanken trägt und schon mit dem 1. Oktober aus seinem Amte zu scheiden gedenkt. * Zeithain. Glück im Unglück. Mestern abend in der 6. Stunde fuhr der Personenkraftwagen des Herrn Schlossermeisters D. Wiede ans GobliS aus der Abendrotb- straße infolge eines Reisendefektes an einen Baum. Dabei wurde der Kühler des Wagens erheblich beschädigt. Per sonen sind bei dem Unfall glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen. Strehla. Don der Einquartierung, die in Strehla vorübergehend untrrgcbracht war, merkte man nicht allzu viel; nur tagsüber passierten des öfteren MilitärautoS die Stadt. In den ländlichen Gemeinden dagegen herrschte reger militärischer Betrieb, so in Zaußwiß, Clanzschwitz, Leckwitz, Salilassan, Borna und Bornitz- Hier lagen einige hundert Mann verteilt. Die Soldaten haben überall «ine freundliche Aufnahme gefunden. — Ein Fund im Elbteich. Strehlaer Kinder machten im Elbteich einen bemerkens werten Fund : sie förderten ein Gewehr und etwa 100 Schutz Fnsanteriemunttion zutage, die sie der Polizei übergaben. Es scheint sich nicht um deutsches Fabrikat zu handeln, so daß man zu der Annahme neigt, eS mit einem Kriegs andenken zu tun zu haben, das der Besitzer ins Wasser geworfen hat, um sich einer evtl, strafrechtlichen Ver folgung zu entziehen. Wiederum erscheint es auch nicht unwahrscheinlich, daß das Schießeisen mitsamt der Munition ursprünglich sür andere Zwecke bestimmt war. Jedenfalls interessiert sich di« Polizei sehr lebhaft sür den Fall. Stauchitz. Festgesdellte Tote. Zu dem Selbstmord, von dem wir berichteten, können wir noch folgendes mit teilen: Bei der bisher Unbekannten handelt es sich um die Ehefrau des Gutsbesitzer» Kretz schm ar au» Weichteritz (Drei dörfer). * Eisenberg. Qualvoller Tob. Vor etwa acht Tagen sanden Fußgänger an der Straße von Schkölen nach Eisen berg einen Wanderburschen völlig erschöpft in krankhaftem Zustande auf und veranlaßten auf seine Bitte die Aufnahme ins Johanniterkrankenhau». Der Unbekannte gab an, Pflaumen gegessen und kurz danach Wasser getrunken zu haben. Nach mehrtägigem Schmerzenslager ist nunmehr der 20jährige junge Mann im Krankenhaus gestorben. * Dresden. Sedan- und Tannenbergfeier der Dres dener Vaterländischen Verbände. Am Sonntag, »en 4. Sept, kalten die Dresdner Vereinigten Vaterländischen Verbände ihre Sedan« und Tannenbergfeier auf dem Theaterplatz in Dresden ab. Die Festansprache hält der Vorsitzende der verbände, Stabtrat SanitätSrat Dr. Hopf. * Dresden. Bei der Arbeit verunglückt. Am Don nerstag abend in der 10. Stunde wurde auf den Gleis anlagen der Reichsbahn in der Nähe der Nossener Brücke der 87 Jahre alte Labeschaffner Max Pflugbeil von einer Rangiergruppe erfaßt und überfahren. Dem Bedauerns werten wurden beide Unterschenkel glatt abgefahren. Er wurde dem Krankenhaus zugeführt. * Dresden. „Graf Zeppelin" kommt voraussichtlich diese» Jahr nicht mehr nach Dresden. Das Städtische Ver kehrsamt, das sich seit langem um die Durchführung einer Landung des Luftschiffes „Graf Zeppelin" tn Dresden be- müht, teilt mit, daß in diesem Jahr ein Besuch des Luft schiffes kaum möglich sein wird. Am 29. August nehmen die Herbstsahrten deö Luftschiffe» nach Südamerika bereits ihren Anfang, die in vierzehntägiger Folge bi» Ende Okto ber ausgeführt werden. Die drei- bis viertägtge Paus« zwischen jeder Landung und jedem Start -tent zur Nach- fiilluna und Ucberholung der Luftschiffes und erlaubt nicht, in dieser Zeit weitere Fahrten zu unternehmen. * Dresden. Dom Omnibus tödlich überfahren. Ein tödlicher BcrkehrSunfall ereignete sich am Freitag abend tz Uhr am Track-enberger Platz in Dresden-Neustadt. Hier überholte ein Omnibus der Staatlichen Kraftwagenltnle Dresden—Moritzburg den 44 jährigen Goldschmied Ernst MauShardt, wohnhaft Stephanstraße, der dadurch auf ieinE LWxM LNjMr; Md sW-te. Lis Hinter näher de» Omnibusse» gingen dem Unglücklichen Über Brust und Kopf hinweg, so baß «r auf der Stelle tot war. Mittel» Totenwagen der Feuerwehr wurde er rach Be endigung der polizeilichen Feststellungen dem Krematorium zugeführt. — In dem Postamt Dr«»dcn-A Li, Hofmann- stratze, verunglückte am Freitag kur» vor 18 Uhr ein 18- jähriger Arbeiter, der stürzte und sich dabei mit einer Scher«, dt« er in der Hand hielt, tn die Brust stach. Er erlitt schwere Verletzungen und mutzte stark blutend ins Eavola-Krankenhau» überführt werden. — Erhebliche Der- letzungen erlitt am Freitag kurz nach 17 Uhr «ine 84- jährige Frau, die beim Ueberqueren der Pfotenhaucr Straße von einem Motorradfahrer umgefahren wurde. ES ist geschafft! Der letzte Wagen Ist schwer beladen heimgebracht! Wir durften tn die Scheuer tragen Des reifen Kornes golbne Pracht. Wa» unter unsrer Hände Regen Im Acker keimte leis und schwach. Da» ruht al» heil ger Erntesegen Durch Deine Gnade unterm Dach! Und ob der Elemente Hassen Auch dieses Jahr uns oft umdroht — Die Böden und die Scheuern fassen Nun doch durch Dich des Jahres Brot» Was wir geschafft in heißem Wollen, In tiefem, stolzem vauernglück, DaS gaben uns dir braunen Schollen Nun zwie- und dreifach heut" zurück! Drum laßt die Hände still uns falten Und niederknien uns vorm Altar: De» ew'gen Schöpfer» gnädig Walten Ward wieder an uns offenbar. Wir konnten nur mit stillem Beten Ten Samen streun ins Ackerland, Er aber hat, dieweil wir säten, Gesegnet un» mit starker Sand! Er, der au» Sternenhühn hernieder Auf unsrer Arbeit Fleiß geschaut, Er gab als heilig Brot uns wieder Was wir dem Acker anvertraut. Und gab so reich aus ew'ger Schale Der nie erforschten Werdekraft, Daß unser Feld zum ersten Male Dem ganzen Volke Nahrung schasst. O, fühlt an diesem Erntetage, Was Gott an unserm Volke tut, Wie er in Nöten und in Plage Doch nicht uns reich zu segnen rühr, Und laßt der Ernteglocken Klänge Hell jauchzen durch da» deutsche Land: Ob Not und Leid unS auch umbränge — An un» warb sichtbar Gottes Hand! Felix Leo Gvckeritz. * Dresden. Eine Taschendiebin aus frischer Tat festgenommen. Bei einem Streifengang auf dem Postpiatz beobachtete am Donnerstag ein Kriminalbeamter eine der Polizei bekannte Dresdner Taschendiebin dabei, wie sie das Gedränge des Publikum- beim Einsteigen in die Straßenbahn zur Ausführung ihrer Diebstähle benützte. Die Frau wurde sestgenommen. — Vor einigen Tagen wurde von der Dresdner Kriminalpoiizet ein Fahrrad- dieb festgenommen. Die angestellten Erörterungen und vor gefundenes Beweismaterial ergaben, daß der Festgenom mene einer Bande angehörte, die seit längerer Zeit in Ge schäften in Dresden-Neustadt Ladendiebstähle ausgeführt hat. Die Mittäter wurden ebenfalls ermittelt und sestge nommen. Auch in diesem Falle find die Erörterungen noch nicht abgeschlossen. — In der Nacht zum Donnerstag wurde in ein Lebensmittelgeschäft auf der Stephan-Straße einge brochen. Die noch unbekannten Täter durchsägten das eiserne Schutzgitter und drückten dann da- Fenster ein. Sie stahlen einen großen Posten Lebensmittel und mehrere hundert Stück Zigaretten. * Dresden. Neuverpflichtungen im Albert-Theater. An bas Albert-Theater wurden weiterhin verpflichtet: Albert Willi, Richard Bendey, Hans Girnth, und die Damen: Gertrud Brendler, Gretel Fiedler (früher Sächsische LandeSbühne), Tony König (früher Hildesheim). * Freital. Schon wieder Schüsse aus Kraftwagen. Nachdem erst vor kurzem au» einem Auto tn der Nähe von Pirna auf ein anderes Auto geschoßen worden war, hat sich in der Nacht zum Freitag in Freital ein ähnlicher Vorfall ereignet. Im OrtSteil Burgk wurden au» zwei langsam fahrenden Kraftwagen etwa ein Dutzend Schüsse abgeseuert. Da» Merkwürdige dabei ist, baß die Wagen aus einer ge sperrten Straße tn Richtung Deuben Züchteten. Luser »euer Roma« vo« Erich Ebenster». Wenig Leser dürsten e» sein, die der Autor Ebenstein nicht in seinen Dann -u ziehen vermag und die ihm nicht freudigst ein hohes Loblied erklingen lassen, viel« Leser aber werden sich begeistert auf ein Werk stürzen, da» auch nur den Namen Ebenstein trägt. Und da» mit Recht. Denn je einer dt« gröbsten Härten de« Leben», da» höchste Glück oder Unglück der Lieb«, da» Aus und Ab dr« täglichen Kampfe» voll und ganz zu erfassen vermag, so ist e» Ebenstein. In ,d«m Roman „Prinzessin Lumpi" zeigt er wieder sein ganze» große. Können, lebenswahr und scharf gezeichnet sind se'ne Gestalten, ungemein spannend und fließend di« Handlung. Anneliese, genannt „Prinzessin Lumpi", di« durch ihr« Urwüchsigkeit und Frische verblüfft und begeistert, ist der Pol, um den sich das ganze Geschehen dreht. Aufgewachsen im stillen Frieden der Ländlichkeit und unter treusorgenden, gütigen Händen, steht st« eine» Tage» vor ihrem ersten gro ßen und zugleich tragischem Erleben, da« der Ausgangspunkt all der kommenden Leiben und Freuden bleibt. Aber lassen wir lieber den Dichter selbst erzählen, die Art und Wels«, wie er es macht, erzeugt Spannung und höchste Befriedi gung bi» zum Schluß. * Bad Dürrenberg. Die verunglückte Schülerin gestorben. Kürzlich besichtigte eine Weißenfelier Mädchen klasse die hiesige Saline, wobei, wie gemeldet, ein zehn jährige» Mädchen über die Brüstung in die siedende Sole stürzte. Da» Kind ist nunmehr seinen schweren Verletzun gen im Krankenhaus erlegen. * Eibau. Hier schieden der frühere Fabrikbesitzer Alwin Wauer und seine Gattin gemeinsam aus den, Leben. Der Grund zur Tat soll in wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu suchen sein. * vödkau. Gin« Bien« verschluckt. I» einem Gast- bau« verschluckt« «in «ast au» Versehen mit einem Schluck Bier «ine in sein Gla» gefallen« Biene. Ta» Insekt stach den Mann in die Speiseröhre. Es wurde sofort ein Arzt geholt, der glücklicherweise ieststellen konnte, datz die Speis,, röhr« nicht anikdwoll und dem Mann de» Rat gab, nur srötzitch »riterzuirmken. * Karlsbad. Dunkle Ehrenmänner von der „Schwarzen Hand". Zwei Vertreter der „Schwarzen Hand", beide aus Sachsen stammend, und zwar Franz Petraschek au» Schwarzenberg und Felix Heinrich Kramer au» Buchholz, wurden in einem Dörfchen bei Plan wegen verschiedener Erpressungsversuche an Gutsbesitzern festge- nommen. Sie hatten einen mit „Die Schwarze Hand" unterzeichneten Drohbrief abgeschtckt, in dem sie 2S0llü Kronen tn echtem, barem Gelbe forderten, widrigenfalls, wie sie schrieben, eine Höllenmaschine genüge» würde, um bas gesamte Hab und Gut mit Mann und MauS tn die Luft zp sprengen. Beide gestanden die Erproffungsabsicht ein. Wettere örtt. und jächs. Nachrichten t» der 1. Beilage. * Bautzen. Die Stadt kauft da» Prottzschenbera- Wäldchen. Bekanntlich hatte sich in der Bautzner Einwoh. nerschast ein heftiger Widerstand dagegen geltend gemacht, baß die Bautzener Tuchfabrik „Toga" beabsichtigte, da» ihr gehörige Wäldchen am Prottzschenberg abholzen zu lasten. Der Bautzner Stabtrat und die Vertreter verschiedener Bautzner Vereine hatten durch Vorstellungen im sächsischen Innenministerium und bet der Kreishauptmannschaft er reicht, daß die Abholzung vorläufig unterblieb. Die in zwischen mit der Toga geführten Verhandlungen führten zum Abschluß eine» Vertrages, wonach die Stadt Bautzen da« Proitzschenberg—Wäldchen zu einem Kaufpreis von 0000 Mark übernimmt. Hierzu hat der Staat eine Beihilfe von 2000 Mark zugesagt. * Zittau. Hohes Alter. In Spitzkunnersdorf konnte am Donnerstag Ker älteste Einwohner des Ortes, Ernst Neumann, in geistiger und körperlicher Frische seinen 93. Geburtstag feiern. * NiebercunnetSdorf. Am Mittwoch abend ging die Scheune -es Gutsbesitzers Gustav Richter, in der die gesamte neue Ernte untergebracht war, in Flammen auf. Den Bemühungen von sechs an der Brandstätte erschienenen Feuerwehren gelang es, die umliegenden Gebäude zu schützen. Die Großschweidnitzer Feuerwehr hatte auf ihrer Fahrt zur Brandstätte einen Unfall. Die Pferde wurden scheu und gingen durch. Der Spritzcnwagen verlor dabei ein Rad und stürzte um. Die Angehörigen der Wehr wur den vom Wagen geworfen, kamen jedoch mit Hautabschür fungen davon. "Leipzig. Beisetzung der Opfer de» Flnozeugun- glücks in Mockau. Am Freitag wurde auf dem Südfried- bof der Leichnam des am vergangenen Sonnabend in Mockau tödlich verunalnckten Fluglehrers Karl Bader unter großer Anteilnahme der Publikum« und von Kameraden de» Verunglückten beiaesetzt. DaS Begräbnis des mir verunglückten Bordmonteurs erfolgt an anderer Stell«. * Leipzig. Unvorsichtiger Autoslihrcr verursacht schweres Nerkchrsnnglück. In der Nacht znm Freitag gegen 1 Uhr fuhr am OrtSausgang von Küstern b. Groß bothen ein in Richtung Leipzig fahrender, mit drei Per sonen besetzter Personenfraslwagen gegen die Holzverstre- bungen eines Telcgraphcnmastcs und stürzte die etwa Meter hohe Böschung hinunter aus eine Wiese, wo er mit «ingedrücktem Vorderteil u. mit den Rädern nach oben liegen blieb. Ter -11 Fahre alte Kaufmann Kurt Breitling ouS Leipzig erlitt einen Genickbruch und war aus der Stelle tot. Der 32 Jahre alte Handelsvertreter Herbert Liebmann ans Leipzig wurde mit rechtsseitigen Ober- und Unter- schenkelbrnchen ins Krankenhaus gebracht. Ter Führer des WagenS, der 43 Jahre alte Kaufmann Alfred Johannes Gläser au» Leipzig, kam mit Prellungen davon. Tie Ver unglückten hatten zusammen mit den Insassen von zwe» wetteren Kraftwagen im Gasthaus zu Köstern gezecht, wo bei sich Gläser besonders hervorgetan haben soll. Er wurde dem Leipziger Polizeipräsidium zugesührt. Tie Insassen der beiden anderen Wagen, die aus der Heimfahrt nach Leipzig vorangefahren waren, hatten von dem Unfall nichts bemerkt. Der Unfall ist daraus zurückzuführen, daß Gläser zu weit links fuhr. * Borna tBez. Leipzig!. Von einem Assen gebißen. Im nahen Deutzen hatte ein kleiner Wanderzirkus seine Zelte errichtet und die mitgesührkcn Tiere vorläufig an einen Zaun angebunden. Ter Aiie übte natürlich die größte Zugkraft auf die herbeigeströmte Torsjngcnd aus. Plötzlich sprang bas Tier einem vierjährigen Mädchen auf den Kopf und biß eS tn die Backe. Rechtzeitig konnten hinzuspringenbe Männer das Kind den Klanen des Asien entreißen. Tie Angelegenheit bürste für den Schausteller noch ein gerichtliches Nachspiel haben. * Geithain. Englisches Kapital hat Interesse an der Geithainer Heilquelle. In der letzten Stadtverord netensitzung befaßte man sich mit der Eingabe einer Jnter- esscntcngruppe, die mit Hilfe englischen Kapitals die groß zügige Ausnutzung der neuen Heilquelle beabsichtigt. Der Rat wurde ermächtigt, die erforderlichen Schritte in die Wege zu leiten, um die unentgeltliche Wasserabgabe iür die Einwohner beiznbchaltcn. Tie im Juli geweihte Heilquelle erfreut sich einer immer größeren Inanspruchnahme. * Ehemnitz T-en eigenen Vater bestvblcn. Ein in Chemnitz wohnbatter 21 jähriger Bursche war in letzter Zeit mehrere Male nach Limbach gefahren und bwte bei seinem dort waluihancu Vater eingebrocluui. Der Bursche batte c» in allen Fällen nur aut Geld abgesehen. In einem Fall fielen ibm 242 Mark, die sein Vater und seine Schwester mübsam zusammengespart hatten, in die .Hände. Das Geld verbrauchte er zum größten Teil in leichtsinniger Weile. Als er am Mittwoch wieder in die Wobnung ein dringen wollte, wurde er von Hausbewohnern sestgchalten und der Polizei übergeben. * Hartmannsdorf bei Burgstädt. Eine Schick salsfügung eigener Art. Als eine Schicksalsfügung eigener Art muß man es bezeichnen, daß der Gutsbesitzer Louis Scheibe genau SO Jahre, nachdem er in sein Gut eingezogen war, jetzt aus den Gottesacker hinausgetragen wurde. * Obersrvhna. Einbruch in eine Freibank. Aus der hiesigen Freibank wurde in einer der letzten Nächte der größte Teil eines dort hängenden nichtbankwürdigcn Schweines gestohlen. Die noch nicht ermittelten Diebe haben anscheinend das Fleisch in Rucksäcken weggebracht. " Tbumi. E. Belohnter Pflichtbewußtein. Die Reick?» babndirektion Dresden hat den Loksmotivfübrer Pfau und den AuSbilfSlokomotivbeizer Melzer, di, beide auf dem Bahnbss Tbum beschäftigt sind, weaen ihrer bei Abwendung einer GisrnbabnbetriebSgesabr bewiesenen Umsicht und Ent schlossenheit durch «in« besondere Belohnung ausgezeichnet.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder