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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193209261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-09
- Tag1932-09-26
- Monat1932-09
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1932
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Riesaer G Tageblatt Drahtanschrift Lageblatt Siirs». Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. 52. Postfcheckkontoe Dresden 1530. Birokasie: Niesa Nr. 5L ««d Anzeiger lLlbedlaN mü> ÄuMger). Da- Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 226. Montag, 26. September 1982, abends. 85. Aalirg. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends '/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug StM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne ZustellungSgebllhr). 'Für den Fall des Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preis erhöhung und Nachforderung vor. 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Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil. Wilhelm Dittrich, Riesa. SMeMWMMMMMMW—iMMSSSSWW» H.n i ,n ' v»8 kMsrprogrsmin üer kögieruW. kerelissmSIiriinMMiaMer von vrsua vor asm bsveiMkW Lsnavirkkliskkrsl. * München. In seiner Rede auf der Vollversamm lung des Raycrischen LandwirtschastsrateS in München führte Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, Freiherr von Braun, u. a. folgendes aus: „Das Wirtschastsprogramm der Neichsregierung enthält nur wenige Maßnahmen, die die Landwirtschaft unmittelbar berühren. Es soll der industriellen Arbeitslosigkeit steuern. Die Landwirtschaft weiß, daß das Arbcitslosenproblem der Städte in eminenter Weise auch ein agrarisches Problem ist. Es ist leicht zahlenmäßig nachzumeisen, wie stark der Kon sum an Milch, Butter und Käse, an Obst und Gemüse in- jolge der mangelnden Kaufkraft zurückgegangen ist. Inso weit darf man die Wirkungen des Wirtschaftsprogramms auf die Landwirtschaft nicht unterschätzen: aber allein mit der Erhöhung der Kaufkraft des Städters ist die Not der Bauern nicht zu bannen. Unter der Fron untragbarer Zinse» und dem Druck von Schleuderpreisen der Deutsch land überschwemmenden landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Weltmarktes kann der Bauernstand aus die Dauer die Nah- rungsfrciheit beS deutschen Volkes nicht gewährleisten. DaS Absinken unserer Veredelungswirtschaft ist nicht zuletzt eine Folge der einseitig auf Förderung der Export industrie bedachten Handelspolitik der Nachinflationszcit, die zur Steigerung der deutschen Ausfuhr Zugeständnisse anderer Länder aus industriellem Gebiete durch zahlreiche Herabsetzungen landwirtschaftlicher Zölle erreichte. Nach einigen Fahren schwerer Verluste durch völligen Preisver fall des Getreides auf dem Weltmarkt und nach Beseitigung der Getreidezollbindungen konnte Deutschland nunmehr im Gegensatz zu früher in der Brotgetreideversorgnng den Eigenbedarf selbst decken und gewann auch in der Futter- gctreidevcrsorgnng ein früher nicht sür möglich gehaltenes Maß von llnabüänaiakeit. Die deutsche Landwirtschaft hat den Beweis erbracht, daß sie, geschützt gegen ausländische Neberslutnng, die Nah- rungSmittclvcrsorgnng ans eigener Scholle sicherstelleu kann. Leiber hat man die gleichen Maßnahmen wie bei Ge treide nicht auch bei der Veredelungswirtschast, insbeson dere bei Vieh und Biehprodukten, bei Gemüse, Obst getrof fen. Dieser Niedergang unserer Veredelungswirtschast iviegt nm fo schwerer, als in Deutschland die Verkaufserlöse für Vieh und Viehprodukte allein etwa das 3)^fache der Verkaufserlöse von Getreide und Kartoffeln zusammen aus machen. Der Landwirtschaft kann daher mit einer vernünf tige» Gestaltung der Getreide- und Kartossclpreise allein nicht geholfen werden. Wir stehen in kommenden Jahren bei einer mittelguten Ernte bereits vor der Gefahr, daß wir eine Ueberprodnktion an Getreide haben, die es nur mit erheblichen Neichszuschüssen möglich macht, die Getreide preise ans auskömmlichem Niveau z« halten. Das würde zum Zusammenbruch auch dieses Zweiges der Landwirtschaft führen. Ich schätze die Bedeutung des Exportes für weite Zweige unserer Industrie und damit auch für die Behebung der Arbeitslosigkeit sehr hoch ein. Ich wünsche dringend, daß der Export sich steigern möge. Aber diese Rechnung allein auf Kosten der Landwirtschaft aufzustellen, wäre mit den Gefahren des „Reiters auf dem Bodensee" zu vergleichen, der in diesem Kalle wahrscheinlich das andere Ufer nicht er reichen würbe. Die Reicksregierung ist sich dieser Gefahren bewußt,- sie ist daher entschlossen, znm Schutze einheimischer Produktion die Einfuhr folgender landwirtschaftlicher Er zeugnisse zu kontingentiere«: Verschiedene Sorten Kohl, Tomaten, Zwiebeln, Schnitt blumen, Tafeltrauben, die wichtigsten Sorten Obst, Nadel schnittholz und Papterholz, Schlachtrinder, Speck und Schmalz, Butter (vorbehaltlich der besonderen Verhand lungen mit einzelnen Ländern), Käse, Karpfen, Erbsen, Neisabfälle. Die Neichsregierung hat für diese Erzeugnisse bereits bestimmte Kontingentssätze festgelegt. Vor deren Veröffent lichung ist sie mit Rücksicht auf die handelspolitische Lage mit den beteiligten Ländern in Verbindung getreten. Die Erledigung ist in kürzester Zett zu erwarten. Die mttge- teilte Liste stellt keine lückenlose Kontingentierung dar, wie sie von manchen Seiten der Landwirtschaft gefordert ist. Die Reichsregierung glaubt jedoch, eine Handelspolitik da mit einzuleiten, die bei aller Rücksicht auf die Arbettslosen- rage in der Exportindustrie auch der deutschen Landwtrt- chaft wieder ihren Platz an der Sonne verschafft. Anfänge ind mit der Kündigung des schwedischen und des sübslawt- chen Handelsvertrages bereits gemacht. Die Reichsregie rung ist sich darüber klar, daß mancher ausländische Produ zent dieser Beschränkung der Einfuhr nach Deutschland mit gemischten Gefühlen der Ablehnung gsgenüberstehen wird. Im Lande mit der größten Wetnbaufläche noch ein spezielles Wort zum Weinbau. Seine Lage ist tnsolge der gesunkenen Kaufkraft der Bevölkerung verzweifelt. Auch eine Kontin gentierung hätte derzeit nicht geholfen. Die Reichsregierung will aber den Winzerstanb durch eine großzügige Ernte- ftnanzierung und eine den Belangen des Weinbaues Rech nung tragende Regulierung der alten vom Reich gegebenen Winzerkredite betten. Von der Seite der Preise allein ist der Landwirtschaft jedoch nicht zu helfen. Vor allem sind es die Zinsen, die dem Landwirt ein nicht mehr tragbares Joch auserlegen. Die Zinslast, die früher mit einem Schwein bezahlt werden konnte, bedarf jetzt deren zwei. Infolge ihrer Unrentabi lität werden auch die Gläubiger der Landwirtschaft auf bas schwerste gefährdet. Die deutsche Landwirtschaft hat in jedem der letzten drei Jahre 1,2 Milliarden zugesctzt; 60 v. H. des Kleinbesitzes, 70 v. H. des Mittelbesitzes, 80 v. S. des Großbcsitzes haben ihre Zinsen nicht mehr aus ihren Vetriebsüberschüssen, sondern aus der Substanz bezahlt. Die Neichsregierung hat sich daher auf dem Gebiet der Hy pothekenzinsen zu folgendem Wege entschlossen: Tie von den Landwirten sür langfristige Hypotheken in den nächsten beiden Jahren zu tragende Zinslast wird um 2 v. H„ jedoch nicht unter 4 v. H. — auf das Jahr berechnet — erleichtert. Der Landwirt hat diese zwei mal zwei, also insgesamt 4 v. H-, die er in den beiden nächsten Jahren nicht zu zahlen braucht, bei den Tilgnngshypotheken erst am Schlüsse der Tilgungsperiode zu entrichten, ohne daß Zins- und Zinses zins dasür berechnet wird. Auch bei Hypotheken, die keiner Tilgung unterliegen, soll der sortiallende Zinsteil von 4 v. H. bei der Rückzahlung des Tarlehns beglichen werden, jedoch in voller Höhe nur dann, wenn die Rückzahlung nach etwa acht Jahren erfolgt. Bei früherer Rückzahlung des Hypothekendarlehns ermäßigt sich der nachträglich zu ent richtende Zinsbetrag nach einer vorgesehenen Staffelung. Die Zinsen für die Pfandbriefe erfahren durch Absen kung des Zinses der landwirtschaftlichen Hypotheken keine Kürzung. Die Zinsscnkung erfolgt auch beim Personalkredit. Eine umfassende Reorganisation der Kreditverhültnisse im land wirtschaftlichen Genossenschaftswesen wird dahin wirken, daß die überhöhten Zinszuschläge zum Abbau gelangen. Tie Negierung hat deshalb beschlossen, sich an der Bereinigung des Abschrcibungsbedarss bei den landwirtschaftlichen Ge nossenschaften ausschlaggebend zu beteiligen. Sie hofft da durch die Zinsen, die der letzte Kreditnehmer zu zahlen hat, aus ein angemessenes Maß zu senken. Hierzu haben die Genossenschaften im Unter- und Mittelbau durch erhebliche Minderung der von ihnen bisher erhobenen Zinsspanne bcizutragen. Tie Hilfe wird über die preußische Zentral- genossenfchastskasse geleitet werden, deren Reorganisation hiermit Hand in Hand gehen wird. Die Verhandlungen darüber find mit der preußischen Staatsregicrung einge leitet. Weiter hat der Herr Reichspräsident einem Vorschlag der Neichsregierung zugestimmt, der eine besondere Ver- gleichsordnnng und einen stärkeren Bokstrecknngöschutz für Besitzer und auch für Pächter landwirtschaftlicher Grund stücke vorsieht. .Zur erleichterten Herbeiführung eines der artigen, die Fortführung des landwirtschaftlichen Betriebes sichernden Vergleichs, bietet die Notverordnung den Weg: ES ist vorgesehen, daß für den Inhaber eines landwirt ¬ schaftlichen Betriebes, bei dem Aussicht aus einen Vergleich besteht, beim Amtsgericht ein Rermittlungsverfahren eröff net wird, in dem eine geeignete Vermittlungsperson einen Schuldenausgleich herbeizuführen sucht. Während der aus drei Monate beschränkten Tauer des Verfahrens soll der Schuldner vor Zugriffen auf sein Grundstück in bestimmtem Umfang geschützt werden. Ter Schuldenregelungsplan kann mit einer Zweidrittelmehrheit der ungesicherten Gläubiger mit bindender Wirkung auch gegen eine widersprechende Minderheit zur Annahme gelangen. Ter außerordentliche Tiefstand der Preise für Vieh, Vieherzeugnisse, Holz und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse macht es Betrieben in besonderen Notfällen nicht möglich, auch nur die lausen den Annuitäten der ersten Hypothek zu begleichen. Um in solchen Fällen eine Zwangsversteigerung zu vermeiden, ist in der Notverordnung vorgesehen, daß ftir diese Betriebe die einstweilige Einstellung der Zwangsversteigerung auch dann vorgenommen werden kann, wenn die Nichterfüllung der Verbindlichkeit aus außerordentliche Verluste der Be triebserträgnisse durch Unwetter oder Viehseuchen zurückzu führen ist, oder darin ihren Grund hat, daß die Preise der Produkte hinter den Stand der Preise ftir landwirtschaft liche Erzeugnisse seit Ende 103!« außerordentlich zurückqe- gangen sind. Unter den gleichen Voraussetzungen sollen die Pächter gegen eine Kündigung des Verpächters das Pacht- einignngsamt anrufen können. Endlich ist der für Milchgeldforderungeu bis zur dies jährigen Ernte gegebene Vollstreckungsschutz bis zur näch sten Ernte verlängert worden. Tie Regierung weiß, daß diese Maßnahmen nur ein An'ang sind. Insbesondere kennt die Reichsregierung ihre Pflicht, dafür Sorge zu tra gen, daß die Arbeitslosen im Winter nicht zu hungern brauchen. To wird die Fleischverbilligungsaktion wieder in Gang gesetzt werden. Die Reichsregierung hofft, den Beweis erbracht zu haben, daß sic zwar die friedliche Zusammenarbeit mit den Völkern erstrebt, ihr sogar schwere Opser bringt, daß sie aber nicht gewillt ist, das deutsche Volk in einen kosmopolitischen Urbrei zu verwandeln, der jede nationale Kraft und jedes herzhafte „An-sich-selbst-Glaubcn" des Volkes erstickt Morgen oder iiberinorgen MveroMing über die Zinchnlung. Berlin. sFnnkspruch.s Tie Notverordnung über die Zinsscnkung, deren wesentlicher tatsächlicher Inhalt in der heutigen Rede des Reichsernährungsministers in München enthalten ist, wird morgen oder spätestens übermorgen vom Reichspräsidenten unterzeichnet werden. Ter Reichspräsi dent ist über den Inhalt der Rede des Reichsernährungs- ministerö unterrichtet gewesen; denn die Rede ist mit seiner Zustimmung gehalten worden KlWlM Skl MlWMMMW Ili Skli! Genf. (Funkspruch.) Die 18. ordentliche Völkerbunds versammlung wurde heute vormittag durch den Präsidenten des Völkerbnndsrats eröffnet. Als Vertreter Deutschlands nimmt der deutsche Reichsaußenminister Freiherr von Neu rath an der Eröffnungssitzung teU. Die weiteren deutschen Delogierte«, die tu der ersten Reihe der Versammlung ihren Platz haben, sind der Gesandte in Stockholm von Rosenberg «nd Ministerialdirektor Dr. Gauß. Nach Erledigung der geschästSordnnngsmäßigen Forma litäten hielt de Skrlsra die Eröffnungsrede. In seinem Rückblick auf die Arbeiten beS Völkerbundes beschränkte sich Präsident de Valero auf eine Hervorhebung der wesentlichsten Ereignisse des vergangenen Jahres. Er betonte mit aller Entschiedenheit, daß die bisherigen Ergeb nisse der Abrüstungskonferenz weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien. Die Konferenz von Lausanne habe den Gedanken verstärkt, daß eine sofortige internationale Aktion ans wirtschaftlichem und sinanziellem Gebiete not wendig sei. Das kommende Jahr, das die Weltwirtschafts konferenz ünd die Fortsetzung der Abrüstungskonferenz bringe, werde einer der wichtigsten Zeitabschnitte in der Geschichte des Völkerbundes sein. Ganz kurz ging de Valero auf den chinesisch-japanische« Konflikt ein. Er gab der Hoffnung Ausdruck, -aß der Lyttew-Bericht die Grundlage sür eine gerechte und end gültige Regelung bilden werde. Sehr ausführlich setzte sich sodann de Valero mit der Kritik auseinander, die in immer stärkerem Maße an der Tätigkeit des Völkerbundes geübt werde. Das einzige Mit^j tel, die Kritiker zum Schweigen zu bringen, ist, zu zeigen,' daß der Völkerbundspakt ein feierlicher Vertrag ist, dessen Kerpslichtnng sich kein Staat entzieh«« dgrf. Das Wett rüsten könne nur vermieden werden, wenn die nationalen Rechte gesichert werden, was nur durch eine vorbehaltlose Anerkennung der Grundsätze des Völkerbundspaktes zn verwirklichen ist. Die Existenz des Völkerbundes sei be droht, wenn die Rüstungen nicht fortgesetzt herabgesetzt werben. Der Erfolg der Abrüstungskonferenz sei infolge dessen von allergrößter Bedeutung sür den Völkerbund. Sehr entschieden setzte sich dann de Valera für einen Er folg der kommenden SSeltwirtschastskonserenz ein. Es sei kein Zweifel, daß die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, unter denen die Welt leidet, nur behoben werden könnten, wenn der entschlossene Wille aller Staaten vorhanden sei. Die Rede des Präsidenten wurde mit Beifall aus genommen. Zum Präsidenten der diesjährigen Bundestagung wurde der Gesandte Griechenlands in Paris Politis mit 44 von SO abgegebenen Stimmen gewählt. PolitiS betonte in einer Ansprache, daß cs in erster Linie Aufgabe deS Völkerbundes sei, die bewaffneten Kon flikte beizulegen. Er wies auf die Skepsis gegenüber dem Völkerbund hin, meinte aber, daß die allgemeine Weltlage noch viel schlimmer wäre, wenn der Völkerbund nicht be stünde. Zum Schluß nahm die Versammlung die Verteilung des Arbeitsstosses auf die verschiedenen Kommissionen der Bundesversammlung vor. Im Gegensatz zu früher wurde diesmal von der Konstituierung der Abrüstungskommission Wzesehen. HMDie dentschc Delegation Hot den Antrag eingebracht, dEwie im vorigen Jahre, auch jetzt wieder in der poli tische« Kommission die Mindcrlwitensrage behandelt wird. Die nächste Sitzung findet heute nachmittag statt.
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