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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.12.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19051205027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1905120502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1905120502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-12
- Tag1905-12-05
- Monat1905-12
- Jahr1905
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«eite 2. «r. «kV. VV. Jahr«. die von der Hamburger Generalversammlung gewünschte und angebahnte Neuorganisation durch eine einmütig angenommene Aerwaltungsordnnng gegeben, der zufolge em vom Zentralvorstande bestelltes Bundespräsidium, bestehend aus einein ersten und einem stellvertretenden Vorsitzenden, einem Bundesdirektoc (zweiten stellver- tretenden Vorsitzenden) und einem Schriftführer, ein gesetzt wurde, um eine größere und planmäßigere Förde rung der Bundesarbeiten, insbesondere eine dem steten Wachstum des Bundes angemessene Einwirkung auf das öffentliche Leben zu ermöglichen. Die Stelle des Bundes- direktors wurde durch einmütigen Beschluß der Ver sammlung dem.bewährten geschäftsfnhrenden Vorsitzen den des Rheinischen Hauptverbandes, Pfarrer Liz. Ever- ling-Krefeld, angetragen, während das Schriftführeramt auch in Zukunft Professor l). Witte in bisheriger Weise verwalten wird. * Eine neue Pvlenente. Von bestunterrichteter Seite wird uns geschrieben: Im Organ des Reichstagsabge ordneten Hauß schreibt „man" dem Reichskanzler die Aeußerung zu, „daß die Polenfrage in ihrem neuesten ganzen Wiederaufleben die Klippe bildet, woran die jetzige oder erhoffte vorherrschende Stellung Deutsch lands in Europa scheitern könnte". — „Man" bedeutet, wie wir ergänzend hinzufügen wollen, im vorliegenden Falle daS ,EHo de ParrS"; und wir wollen des weiteren nicht verschweigen, daß Fürst Bülow an den Rand des entsprechenden Ausschnittes aus dem „Echo de Paris" ein sehr deutliches Wort geschrieben hat: das Wort .Blech". * Kleine palitisch« Nachrichten. Die Konservative« brachten im prrußtschrn Abgeorvnetenhause ein« Interpellation über das Spremberger Eis«nbahn«nalück ein. — Air na» ei» Privattrlrgramm au- Detmold meldet, ist im Be finden de- erkrankten Staat-Minister- v. Gevekot eine Verschlimmerung ringetreten. — Eine neue polnische Zeitung für di» Pole» wird vom 1. Januar 1906 ab erscheinen. Da- Blatt wird in Bremen gedruckt. Die Pcobenummer ist bereit erschienen. Da- Blatt bat vor allem sich die Ausgabe gestellt die in der Bremer Gegend lebenden Polen „vor der Germauisierung zu schützen und sie im katholischen Glauben zu erhalten." — Gegen den Tdesredakleur der „Posener Zeitung" Dr. Ritter ist wegen eine- Artikels über den Kaiser La- Strafverfahren wegen Majesiäts- beleidigung eingelrilet worden. Rußland. * Die Folge« der revolutionäre« Beweg««« äußern sich auch in einem bedenklichen Zustande de- geschäftlichen Verkehrs und in allen Bevölkerungskreisen machen sich infolgedessen arge finanzielle Kalamitäten fühlbar. Am deutlichsten macht sich die Un sicherheit der Verhältnisse in der Ratlosigkeit der Regierungskreise bemerkbar, und selbst Graf Witte, der bisher mit aller Energie gegen Li« ungedeuren Widerwärtigkeiten anzukämpfen suchte, soll in den letzten Tagen sehr mißmutig geworden fein, da er trotz aller Anstreng ungen keine Aussicht aus Besserung zu erkennen vermag. Am Zarenhose herrscht die giößte Beunruhigung, und die Enttäuschung des Kaisers, welcher von berErlasiung desVerfassungsmanisesteS und der Betrauung des Grasen Witte mit den äußersten Vollmachten zur Wiederherstellung normaler Zustände sich den günstigsten Erfolg versprochen hatte, soll bet ihm eine bedeutende Verstimmung hervorgerwen haben. Der „Preuß. Lorresp." zufolge wird die Poptwn Wittes mit jedem Tage schwieriger und es sind Anzeichen vorhanden, Laß die realtionäre Partei unter den Ministern mehr und mehr an Ein stutz gewinnt. Das Gerücht von einer Militärdiktatur erh i lt sich in Petersburg hartnäckig. Andererseits wird behauptet, datz der Abschied des Ministers Les Innern Durnowa nur eine Frage der Zeit sei. Man wolle nur erst den Streik der Post- und Telegraphen- beamteu vor übergehen lassen, damit die Nachgiebigkeit der Regie rung nicht zu offenkundig erscheint. Leider hat sich die Hoffnung riusiana. Oesterreich-Ungar«. * Die Ankunft Des S-«t«S Georg »o« Griechenland in Wie», der die Besuche desselben in Berlin, Paris und London vorausgrgauge» sind, hat mit Rücksicht aus die Lage auf dru Balkan und die gespannten Beziehungen zwischen Rumänien und Griechen land eine gewiss« politische Bedeutung, die auch, abgrseden von der Begegnung dr- König- mit dem Kaiser, in eingehenden Besprechungen mit dem Minister les Aeußeren Grafen Boluchowski ihren Aus druck finden werden. Man will sich in Wien, wie un- von dort geschrieben wird, bemühen, durch freundschaftliche Vermüllung die Spannung »wischen Rumänien und Griechenland zu beseitigen. In der makedonischen Frag» konnte der König von Griechenland sowohl in Loudon, als ancy in Pari- die Ueberzeugung gewinnen, daß feiten- der Mächte keinerlei diesbezügliche Sonderbrstrebungeu, welche den statu» qua gefährden könnten, zugelassen würden, und auch in Wien wird König Georg wohl die Uederzeuguug gewinnen, daß di« Rivalität Griechenlands mit Bulgarien und Rumänien be züglich Makedoniens durchaus zwecklos ist. * Die Debatte über die Wahlreforu» wurde gestern im österreichischen AbgeorLnetenhause fortgesetzt. Es kamen besonders bemerkenswerte Au-einaiid.rsetzuugrn nicht vor. Abgeordneter Kubik trat für LaS allgemeine Watürecht ein, welches die über wiegend« Mehrzahl Les polnischen Volles als eine Erlösung ans der politischen Knechtschaft ansehe. Abgeordneter Sukze erklärt«, das gesamte slowenische Volk wünsche die Einführung des allgemeinen Wahlrechts. Abgeordneter Graf DziebuSzqck warnte unter Berufung auf geschichtliche Beispiele vor einer Men und überstürzten Durchführung einer die gesamte Verfassung uad Geielljchastsorduung berührenden Reform. Die überwiegende Mehrzabl des Polenklubs >ei für eine Er weiterung drö Wahlrechts, irdoch unter einer Anzahl von Borau-- setzungen, darunter der Aenderung der Geschäftsordnung, Ausgestal tung der Autonomie der Landtage und der gleichzeitigen Ausdeh nung de- Landtag-Wahlrechts aus weitere Volksschichten, Sicherung der berus-aenossenschafilichea Vertretung im RerchSrate, Einschrän kung dr- Wirkungskreises de- Reich-rates. DienStan, 5. Dezember 1WL Leipziger Tageblatt. Ser dem aus ab- ceipriger Hogelegendeiteo. k-l. fSchs. Institut» vr«»P«n. voron-figr fstr Don 8. DezomDor. Witterung, rr«ck«u, wenn mich nuhr odn weniger stark bewölkt. Temperatnrr Normal. Wtnbnrsvrpng: Stbost. Luftdruck: Mittel. Schweiz. * Die polizeilichen Nachforschungen in Sachen der gestrigen Bombeuexplosion in der Rue Blauche io Gens dauerten bet den russischen Anarchisten Len ganzen Tag hindurch fort, ohne bisher ein befriedigendes Ergebnis gezeitigt zu haben. Die Personalien eines jungen Russen, der verhaftet worden ist, konnten festgestellt werden. Ebenso die einer verhafteten lungen Frau. Spanien. * Tie französische Konkurrenz in Marokko. Ter Minister- rat beichtoß, Frankreich zu ersuchen, aus die französischen Kon zessionen bei Melilla zu verzichten, da sie unrechtmäßigerweise ver liehen worben und für den lpanischen Handel nachteilig seien. Rur öer Umqegena. * Gautzsch, 5. Dezember. sDi e Volkszählung am 1. Dezember ergab für den hiesigen Ort eine Einwohnerzahl von 4502, und zwar 2132 männliche und 2370 weibliche. Ge- zählt wurden 288 Gebäude und 1008 Haushaltungen. Stötteritz, 4. Dezember. (V o l ks z ä h l una) Nyck dem vorläufigen Ergebnrs der Volkszählung betrug die Ein wohnerzahl unseres Ortes am 1. Dezember d. I. 13 22A Es wurden 6470 männliche und 6752 weibliche Einwohner gezählt. Am 1. Dezember 1900 betrug di« Einwohnerzahl 9067. Die Zunahme beträgt demnach 4155 Personen gleich 46 Prozent. * Wahren, 5. Dezember. (Bolkszäklungs - Er gebnis.) DoS vorläufige Ergebnis der am 1. d. Mtp. aor- genouimenen Volkszählung ergab für unseren Ort einen Ein- wohiierbestond von 5415 Personen, und »war 2807 männliche und 2608 weibliche. Bei des letzten Volkszählung am 1. De zember 1900 waren 4641 Einwohner^ und zwar 3212 männ liche und 2-i29 weibliche vorl>anden. Dies ist also sin Zuwachs von 774 Perionen. Während am 1. Dezember 1900 das weib- liche Geschlecht die ,'strhl des männlichen um 17 übertraf, ist für diesmal gerade das Gegenteil »u konstatieren: denn <nn 1. Dezember d. I. übertraf die Zahl des männlichen Ge schlechts diejenige des weiblichen um 199. Die Zahl der Haus haltungen betrug am 1. Dezember d. I. 1120 gegen 952 bei der Zählung am 1. Dezember 1900, mithin ist eine Zunahme von 168 Haushaltungen zu verzeichnen. Die 5415 Personen wohnten in 220 Gebäuden (1900: 174 Gebäudes. Während die Einwolmerzunalnne in unseren. Orte in den letzten 5 Jahren nicht eine solche wie in den Jahren 1895—1900 (1895 : 2120, 1900: 4641) gewesen ist, dürste jedoch mit Bestimmtheit zu er- * Aarawtola-en. film Brühl« sand gestern nachmittag ein Zusammenstoß zwischen «ine» Motorwagen und einem Rost-eschirr statt. Der Motorwagen wurde erheblich be schädigt. Personen kamen aber zum Glücke n.cht zu Schaden. — Bel einem anderen Zusammenstöße zwischen einem Motor wagen und einem Lastgeschirr amAugustuSplatze kam der erster« mit leichten Beschädigungen davon. * Falsche Hundertmarkscheine. Falsche Reichsbaukuoten zu 100 <L sind in den letzten Tagen in Süddeutschland von einem Unbekannten bei Wareneinkäufen verausgabt wor den. Da» Papier der falschen Noten ist viel dunkler gehalten al» bei den echten Scheinen und kühlt sich fettig an. Die Faserung ist aufgemalt. Der unbedruckte Rand ist erheblich schmäler und die beiden kleinen Stempel des Reichsbank- Direktoriums sind nicht wie bei den echten Scheinen nur von roter Farbe, sondern blau mit rötlich-gelbem Unter- druck. Der Verausaeber ist 30 bis 85 Jabre alt, zirka 1,75 Meter groß und schlank. Er hat kleinen schwarzen Schnurr bart, schwarzes lurzgeschnittene» Hopr, trägt goldenen Zwicker oder Brille, grauen Havelock und schwarzen weichen Hut. * Lagerdieb. Verhaftet wurde ein schon vielfach vorbe strafter 25 Jahre alter Dachdecker auS Eutritzsch, der von Lagerplätzen in der Nordvorstadt Eisen und andere Metalle im Werte von über 300 .L entwendete und verkaufe * Kind verletzt. In der D i e s k a u st r a ß e in Klein- zscbocher lief gestern mittag ein 3jähriaeS Mädchen in ein beladenes Lastgeschirr, wurde umgerissen und am rechten Fuße leicht verletzt. * Schwindlerin. In einem Geschäft in der Hain straße trat eine Unbekannte aus, die sich im angeblichen Auftrage einer Schwester einer diesigen Klinik eine Äuswohl- senduua von Korsetts erschwindelte. Di« Unbekannte ist etwa 25 Jahre alt, mittelgroß und kräftig. Sie hat volles, hlasses Gesicht und trug schloarzes. graumeliertes Jackett und dunklen Hut. * Sittlichkeit-Verbrechen. Am 2. d. MtS. abends gegen 6 Uhr lockte ein unbekannter junger Mann ein 7jähriges Mädchen von der Schkeuditzer Straße in das Nosenral und verging sich dort an dem Kinde in unsittlicher Weise. Der Unhold hatte schwarzen Schnurrbart, trug braunen Manie! und schwarzen weichen Hut. — Wegen Verbrechens gegen die Sittlichkeit erfolgte die Festnahme eines 18 Jahre alten Stan- zers aus Naumburg. * Paletotmarder. In Hast genommen wurde ein 43 Jahre alter Kausman aus Adorf, der aus einem Cafe am Augustus- vlatz einen Ueberzieher entwendete und dann verkauft«. Ein blinder Passagier. Unter der Angabe, er sei der Kut scher vom Forst hauS Rasckwip, ließ sich zur Nachtzeit ein Unbekannter mittels Droschke dahin fahren. Hinter Conne witz sprang der Fahrgast au» der Droschke und flüchtete über die Felder. Der Droschkenkutscher verfolgt« den Betrüger Es gelang ihm auch, ihn einzukolen. doch konnte er ihn mcht der Polizei übergeben. Der Unbekannte ist etwa 26 Jqhre alt, übermittelgroß und hat kleinen blonden Schnurrbart. Gestohlen oder vergessen. Bon einem Diebstahl scheint ecn Rover, Nr. 28 441, herzurühren, den ein Unbekannter vor längerer Zeit in einem Restaurant in der Berliner Straße eingestellt und nicht wieder abgeholt hat. Einer, der kleine Kinder bestiehlt- Aufmerksam gemacht fei aus einen unbekannten Burschen, der in der letzten Zett in zahlreichen Fällen in Straßen der Ostvorstadt kleinen Kindern, die er unter einem Vorwande in Gruick- stücke schickt, Geldbeträge abnimmt. Ter Bursche trägt schwar zes Jackett, schwarze Hose und Schirmmütze. Diebstähle. Folgende Gegenstände wurden gestohlen: An der Markthalle von einem Rollwagen ein« Kiste, gez. W. L K. 512, enthaltend Solinger Stahlwaren, insbesondere Bestecke und Messer im Werte von 13? aus einem Lokal in der Katharinen st raße «in ziemlich neuer Winter überzieher von schwarzem glatten Stofs, mit grünen und weißen Fäden durchzogen und schwarzem Futter mit der Fir- menbezeichnung „Robert Martin, Plagwitz": am Thomas- kirchhof ein Winterübcrzicher von dunkelgrauem Stoff. Fischgrätenmuster mit schwarzem Seidenfutter und Mono gramm E. K.: in der Windmühlen st raße ein schwar zer Winlcrüberzieher mit schwarzem weißgestreiftem Futter und aus einem öffentlichen (Gebäude in der Wächter straße ei« diinkclgrauer wechgesprisielter Ueberzieher mit schwarzem Futter; m der Karolinen st raße ein vier- rädriger blnngestrichener Handwagen mit Leiteranfsah. kechjtg, b. Dezember. 1 Da» Ergebni» der Leipziger Volkszählung ist vielen über raschend gekommen. ES wurde allseitig eine höhere Ein- wohnerzisfer angenommen, al» sich nunmehr nach der vorläufi ge« Zusammenstellung ergeben hat. Selbst unter Berückstch- liguicg t»«S Umstandes daß da» 134. Jnfanterie-Regiment am 1. Oktober 1903 nach Plauen verlegt wurde (etwa 1800 Köpsei. mußte Leipzig nach der Schätzung am 1. Dezember 1905 rund 510 000 Ellttvohner zählen. Statt dessen waren r» nur 502 570, also 7400 weniger. Mit solchen Schätzungen ist eS eben eine eigentümliche Sach«. Während die Schätzung für 1895 eine höhere war, als da» ZählungSergebnis (man glaubte damals sicher, daß die 400 000 stark überschritken würde) blieb die -Schätzung für 1900 um fast 17 000 Seelen hinter dem wirklichen Ergebnis zurück! Und nun ist 1905 wieder die Zählung um 7400 zurückgeblieben. Solche Ent täuschungen Haven übrigens fast alle Großstädte schon erlebt, so Berlin, Dresden u. a. m. Gehen wir nun zu den einzelnen Stadtteilen über, so ergibt sich zunächst (wo von vornherrin zu erwarten warf für die innere Stadt wiederum eine Abnahme. Sie zählte nur rund 14 600 Einwohner, gegen 16 958 vor 5 Jahren und 19 650 vor 10 Jahren. Di« höchste Einwohnerzahl hatte die innere Stadt im Jahre 1871 (mit 26 210) erreicht. Gegenwärtig wohnen also 11600 Personen weniger in der inneren Stadt als vor 34 Jahren! In den übrigen Stadtvierteln ist die Ab- nähme folgende: O st vorstadt — 2157, Nordoorstadt: — 1339 und W e st v o r sta d t: — 265. Nur die Süd Vorstadt hat eine Zunahme der Be- völkerung zu verzeichnen. Zwar betrug die Abnahme in der inneren Südvorstadt 2354 Personen, dem steht jedoch in der äußeren Südvorstadt eine Zunahme von 5059 Personen gegenüber (nicht 1059, wie in der tabel larischen Uebersicht infolge Druckfehlers zu lesen war). So- mit ergibt sich für die gesamte Südvorstadt eine Zu nahme von 2705 Personen. Für ganz Alt-Leipzig bleibt trotzdem eine Abnahme von 3415 Einwohnern be stehen- Auch in N«u-L eipzig haben drei frühere Vor orte. nämlich Neureudnitz, Thonberg und Neu- schön efelv. kleine Abnahmen zu verzeichnen; sie fallen aber nur unbedeutend inS Gewicht Dagegen betrug die Zunahme in Lindenau 10 257, in Gohlis 6994. in Kleinzschocher 6404, in Reudnitz 5742, in Schleu- ß i g 3156, in Sellerhausen 2929, in Anger-Crot tendorf 2424, in Eutritzsch 1766, in Lößnig 1698 und in Plagwitz 1516 Personen. In den übrigen Vor- orten waren es weniaer als tausend. Im Ganzen hatte Neu- Leipzig um 49 859 Personen zugenommen, so daß für Ge samt-Leipzig eine Zunahme von 46 444 Personen ver bleibt. Hiermit können wir vollständig zufrieden sein. Neber- trisst doch beispielsweise diese Zunahme die Münchens (87 868 Personen) ganz erheblich. Getrosten Mutes können wir also von einem „weiteren Aufblühen unseres Leipzig»" auf Grund der Zählungsergebnisse sprechen Kuriosum von der Volkszählung. Ein junges sächsisches Ehepaar schien so glücklich zu sein, daß es das Leben erst vom Eintritt in den Ehestand an rechnete, da man statt der beiderseitigen Geburtstage den Hochzeitsag eingetragen hatte. Vor lauter Seligkeit hatte man den einzigen Spröß- ling vergessen, so daß die Einwohnerzahl des Deutschen Reiches um eine zu niedrig angegeben worden wäre, wenn sich das Baby dem Zähler nicht durch sein Geschrei bemerk bar gemacht und aus diese stürmische Weise das Recht des Lebenden, mitgezählt zu werden, zur Geltung gebracht hätte. ar. Jubiläum. Am 1. d. Mts. vollendete Herr Sanitäts rat Dr. Lohse das 25. Jahr seiner segensreichen Wirk samkeit als Armen- und Anstaltsarzt im jetzigen Pfleahnule. Während dieser Zeit hat der Jubilar manchen Kummer und Schmerz gelindert und mit großer Menschenfreundlichkeit die große Zahl der Armen und Siechen behandelt, die seiner Pflege unterstanden. Seitens des Rates wurde er in seiner Wohnung beglückwünscht. In der Anstalt »and eine kurze würdige Feier statt, an der Herr Vorsteher Pastor Sell, die Beamten der Verwaltung, die Schwestern und das gesamte Pflegepersonal teilnohmen. Dem Jubilar wur den prächtige Blumenarrangements und verschiedene andere schöne Geschenke überreicht. Möge ihm noch eine lange ge segnete Tätigkeit beschießen sein. O Der Her»»« von Sachsen-Koburg-Gotha berührte heute vormittag 9 Uhr 30 Min. auf der Reis« nach Dresden unsere Stadt und nahm auf dem Dresdner Bahnhof in seinem Salon- wagen das Frühstück ein. -jt- Personalien von der Eisenbahn. Bei der Eisenbahn- oertoaltuna wurden befördert: Bahnmeister-Assistent Müller bei der Bahnmeisterei I, 8 I zum Technischen Dureauassistenten I. Klasse bei der Bauinspektion Leipzig I; versetzt: Bureauassistent Mitschke vom Baubureau Berg gießhübel zum Betriebs-Elektrizitätswerk Leipzig I, Bauaus seher Schmidt vom Baubureau Markneukirchen als Bahn- meisterassistent zur Bahnmeisterei I, 8 I, Schaffner Kastner von Reichenau nach Leipzig, Bayerischer Bahnhof; ange stellt: Gepäckarbeiter Kugler in Leipzig, Bayerischer Bahn hof. als Packer; pensioniert: Lokomotivführer Müller in Leipzig, Bayerischer Bahnhof. Oberschasfner Martin und Walther in Leipzig, Dresdner Bahnhof; in Wartegeld versetzt: Weichenwärter II. Klasse Jung in Leipzig, Dresdner Bahnhof. * Auf dem Bau verunglückt. Gestern mittag stürzte ein 26 jähriger Zimmermann anf einem Neubau in der Ber liner Straße beim Balkenlegen von der Brüstung aus dem 3. Stockwerk herab auf ein 2 Meter tiefer ange brachtes Holzgerüst, wo er bewußtlos liegen blieb. Mit tels Samariterwagenü erfolgte seine Ueberbringung nach dem Krankenhause. von einer baldigen Beilegung de« Post- und TrlrgraphrnstreikS al« trügerisch erwiesen. Offenbar au- den Kreisen der Streikenden wird folgende- geschrieben: Die größte Schuld daran Hilft bin Minister Durnow» und dessen würdigen Genossen Srwastiaaow, den Leiter de» PostdepartrmenlS beim Ministerium de» Innern. Auf deren Anratrn wurden di« ökonomischen Forderungen d«r yost- und Tel«- araphenbeamt«« brit-k zurückgewtesrn und ihnen sogar mit FottungS- baft gedroht. Die Gage d«r Postbeamten ist äußerst gering, st« beginnt mit 18 Rubel», dann nach l'/.—ll Jahren 88—Sb Rubel, »ach 3—4 Jahren 28—83 und Höh«, bi» 40—4Ü Rubel«. Lin« Deputation der Postbeamten wurde v«m Grafen Witte nickt empfangen, «r ließ lagen, daß er fü, streikende Staatsbeamte nicht zu sprechen sei. Ein „Tagesbefehl" Les Postdirektor» Glagolew ruft die Beamten zur Arbeit und drodt bei Nichlbefolgung mit Entlassung und Neubesetzung der frriwerdendr» Vakanzen. * Meutereien unter dem russischen Militär werden auch heute wieder aus verschtebenen Städten gemeldet. In Moskau weigerte sich das 6. Infanterieregiment, weiter« Poltzrtbirnste zu leisten. Unter der Garnison von Oiowce brach eine Meuteret au». In Grodno wurden zahlreiche Meuterer Le» dortige« Artillerie regiments verhastet. In Charkow meuterte J«fant«rier die Rekruten verweigerten den Fahneneid. * Mord- nutz Gemalttaten tu AtunlanD. De, „Ostpreußi- schen Zeitung" liegen aus Libau Meldungen vor, wonach auf den Baron Hahn-Schnrpetn aus der Fahrt zur Bahn in der Nähr der Station Stensen in Nordwesikurlanb ein Attentat verübt wurde. Der Schuß ging durch bas Verdeck des Wagen-. In Riga wurde Herr von Hirschheyst, Beamter de- livländischen Kreditsystem-, mit Len Spuren euljevlicher Mißhandlungen und mehreren Schuß- und Stichwunden auf der Straße tot mngrfunden. Beim Zusammenstoß einer Dragonerpatrouille mit Aufständischen wurde der Kreisches- aehülse Baron v. Tamvenhausen durch drei Kugeln schwer verwundet. Ein Offizier und zwei Dragoner wurden ebenfalls verwundet. In Schloß Gehwegen im Wendenschrn Kreise in Süblivtand wurden der ehrenamtliche Kreischefgehilfe Eugen v. Aserlas und sein Bruder, der Generalbevollmächtigte von Gehwegen Adalbert v. Aserlas, von einer Bande von mehreren hundert Mann überfallen und mit Re volvern erschossen. Selbst die höheren Regierungsbeamten beginnen ihre Familien über die Grenze zu schicken. Mau befürchtet, da das Militär jetzt überall versagt, allgemeine Erhebungen der Bauern und Arbeiter. * Abmarsch russischer Garnisonen aus Finnland. Mit der den Finnländern zugestandenen Autonomie hängt es offenbar zusammen, daß mit dem Abmarsch der russischen Truppen aus Finnland begonnen wird. So wird aus Uleaberg gemeldet, daß am Sonntag die dort garKisonterenden Truppen nach Rußland ab gegangen sind. Die Mililärgrbäude wurden den Stadtbehörden übergeben. Auch aus anderen Orten Finnlands wird der Abzug der Truppen gemeldet. * Rückkehr von Kriegsschiffen. Nach Telegrammen Nagasaki ist Admiral Jessen mit 3 Kreuzern nach Rußland gedampft. Frankreich. * RouvierS Erklärung in seiner gestrigen Kammerrede, Verbündeten Rußland unter allen Umständen treu zu bleiben, wurde von ten Sozialisten mit Zurufen, wie „Wir sind unserer 200 hier", oder „solidarisch mit der Revolution in Rußland" oder „Sie billigen also die Massakre- in Odessa und Kieffl" aul genommen. * Ein Attentäter, Der sich selbst bezichtigt. Das „Eco de Paris" meldet aus Montpellier: Ärndannen verhafteten gestern einen Mann, der anfänglich angab MLrol zu heißen, später aber im Verhör erklärte, er sei der Urheber des Attentates in Pari» aus König Alfonso und Landet und heiße Farra». Er bestätigte seine Aussagen durch weitere Mitteilungen. Der Verhaftet« ist dem Prokurator zur weiteren Vernehmung zugeführt worden. England. * Ter Rücktritt des Kabinett- Balfour. Obwohl eine amt liche Mitteilung noch nicht vortiegt, ist doch der Rücktritt Lord Balfours vollendete Tatsache. Ter König empfing den Prerwer- minisler, wie bereits telegraphisch gemeldet worden ist, gestern nach mittag in einer Audienz, die nahezu eine Stunde dauerte und in der Balfour dem König die Demission des Kabinetts anzeigte. Später wurde auch der Staatssekretär des Auswärtigen Gras Lansdowne, in längerer Audienz empfangen. Abends ist den,! Eampbell Bannrruiau zum König berufe» worden, der ihn heule voraussichtlich init der Bildung eines neuen Ministeriums betrauen wird. Sämtliche uanihaftereu Häupter der liberateu Partei sind mit Untrrslützuog ihrer agitatorischen Engagements in der Provinz nach London gekommen und batten sich dem künftigen Kabiuettschrs zur Verfügung. Ueber die Besetzung der neuen Min ist er posten ist Bestimmtes noch nicht bekannt, doch gilt ziemlich sicher, daß der frühere liberale Generalstaatsanwalt Reid Lordkanzler würde, Brey Staatssekretär des Auswärtigen, Asquith Schatzkanzler. Ausgeichlossen ist nach den Vorgängen der legten Zeit — Differenz wegen de» irischen tzomerule — Roseberys Eintritt in das Kabinett. Niederlande. Acht Deutsche Getreibeimporteure au- Soest, Köln, Essen, Duisburg, Neuß, Deutz und Düsseldorf weigerten sich, den zwischen den Rotterdamer Verwiegern und den deutschen Jmvorteuren geschlossenen Vertrag zu unterzeichnen. Infolgedessen beschloß die Versammlung der Verwieger in Rotterdam, für diese acht Importeure weder auf Dampfdooten zu verwiegen, noch die Posten zu verwiegen, welche eventuell für diese acht Importeure ungewogen in Leichtern verladen werden sollten, solange-sie den Vertrag nicht unterzeichnet hätten. Der Beschluß tritt heute in Kraft. Wie kam er dazu, diese Fortsetzung zu schreiben? Als ick ihn beim Wiedersehen im Sommer 1901 in Berlin danach fragte, konnte er keine bestimmte Antwort darauf geben; er meinte, das Vampnrarlige der Hauptgestalt habe es ihm an getan. Daß dies der einzige Grund gewesen ist, glaube ich nicht' dast er durch die Einiührung der Kinder Licht in das dunkle Gemälde bringen wollte, das ist wohl der Hauptgrund! Nicht crwa weil der erste Teil dem heutigen Theaterpublikuin zu gewaltig gewesen, nein, über derlei Rücksichten ist Strind- oerg hinaus, sondern weil seine Weltanschauung optimistisch geworden ist, an eine Erlösung glaubr. Ter Kapitän der Festungsariillerie haust mit seiner Frau auf der die Einfahrt nach Stockholm beherrschenden Insel, ziemlich stottert: die erwachsenen Kinder sind in der Stadt in Pension, nnd mit den Inselbewohnern sind sie bronilliert. besondess mit dem Arzt. Tas Heran nahen der silbernen Hochzeit gibt ihnen Veranlassung zum Gedankenaustausch, der nicht der fröhlichste ist. Als dritte Person bringt der Dichter den Beiter der Fran in der Eigen- jchcnt eines L-naranläneineisters auf die Insel; nur als Un- varleiischen beim Duell der Eheleute, durchaus nicht, um ein« Intrige ins Werk zu setzen. Der Kapitän ist krank' mitten im l-e'präch verstummt er vlötzlich, starrt vor sich hin, hört und sicht nichts: diese Krankheit kommt während eine- Tanzes mm Aiieürnch: er finkt bewußtlos zu Boden. Nun ist die -orstcl'un» des Dichters die, den; der Kapitän in diesem ttigenbttct „einen Schritt über das Grab hinaus" getan yal, u. s in dein Zustand nicht mehr weiß, waS er tut. Ter Kapi tän inirigirt, sobald er wieder zu Kräften gekommen ist, gegen Frau und Freund, in denen er seine Feinde sieht; ohne Grund, denn wenn auck die Frau bereit wäre, sich mit dem Freund ein- zulasten, der Freund ist es durchaus nicht. Schließlich bar der Kapitän beide soweit, daß er „die Festung in die Lust vrcngen kann", wenn sie sich nichl ergeben; in d e m Auacn- blick macht ihn die .Krankheit kampfunfähig und er verliert sein Spiel. Ter Freund flieht cnttetzt nnd Mann und Frau iri'slcn sich Mit zynischer Resilination. Eine Waste, di« der Kapitän gegen den Freund gebraucht, ist die, daß er mit plumpen Händen in dessen Leben eingrrist; daß er, der kein Leben mehr vor sich hat, sich in ein andres einnistet. Diese Vampyrnatur kommt im zweiten Teil zu völligem Ausbruch; er saugt dem Freund alles Lebensblut aus — an seine Seele aber kann er nicht heran! Die wird verkörpert durch den Sohn des Freundes, der an der Toch ter des Kapitäns Wiedervergeltuna übt, indem er sie liebt. Die Liebe der Kinder erlöst die Eltern. In der Handlung des Dramas drängt dieser Liebesreigen der beiden Kinder alles andere in den Hintergrund, sowohl den Totentanz des Kapitäns wie den Fall des Freundes. Der Ausgang des Meilen Teils und damit des ganzen Werke» faßt dann alle Töne zu einer mächtigen Sinfonie zusammen. Der Streit der Meinungen wird um dieses Werk heftig entbrennen. Einem Borwurf, den ich von den Wenigen, die das Doppeldrama vor der Veröffentlichung kennen gelernt haben, hörte, will ich gleich begegnen. Man bat gesagt: Ltrindberg hätte beide Teile Zusammenarbeiten sollen. Da wäre nicht bloß ganz unstrindbergisch, sondern auch unkünst lerisch. Ibsen erreicht dos Klassstche seiner Dramen dadurch, Last er sie immer und immer wieder dnrchseilt; Strindberg er reicht dasselbe dadurch, daß er sie in einem Zuge nieder schreibt. Sieht er dann nachträglich, daß er etwas Wesentliches nicht berücksichtigt hat, beim ersten Teil „Nach Damaskus" das Faustische (Goldmachern usw.h beim ersten Teil „Toten- tanz das Vampyrartige und die-Erlösung durch die Kinder, so schreibt er lieber ein neues Drama, als daß er das alte umarbeitete Mit Recht: denn gerade die ersten Teile dieser Doppeldramen zeichnen sich durch ihre klassische Einfachheit aus: da durfte nichts mehr bineingearbeitet werden. Ich erinnere an den alten Goethe, der (ick die Komposition vieler Werke dadurch verdarb, daß er alles Mögliche yineinpackle. Einmal hat auch Strindberg ein Werk wieder und wjeder umgeorbeitet. nämlich „Meister Olof", nicht weniger als fünf mal; alle fünf Fassungen kann man aus d«r Bibliothek zu Göteborg studieren: die erste ist ganz entschieden die beste. „Ostern" und dieser „Totentanz" sind die ersten Schöpfun gen des durch eine neue Liebe verjüngten Strindberg. Daß die Verjüngung eine dauernde ist, beweist die strömende Pro- duktioität, die der Dichter seitdem entfaltetet: „Di« Kron braut", Märchenspiel in sechs Bildern, Winter 1900/01. „Schwanenweiß", Märchenspiel in zwei Akten, Frühling 1901; „Carl XII ", historisches Schauspiel in fünf Bildern, Sommer 1901; „Engelbrecht", historisches Schauspiel in vier Aktor, Derhst IW. Dos ist keine Vielschreiberei, sondernaonz einfach der Er- Plß eines wieder gefüllten Herzens. Man brauckt nur aus Ltrinickergs Lehen zurückzublicken, um zu sehen, daß Perioden der Stagnation mit solchen überströmender Produktivität ab wechseln: nur wenn er von Weltanschauung oder Liebe er- füllt ist, strömt er über. Ich weise auf die fünf Jahre 1892 bi» 1897 hin, wo er dichterlch so gut wie unfruchtbar war. Warum? Weil «r sich damals erst zu seiner religiöS-tran-- zendentalen Weltanschauung durchrinaen mußte. Tas Bleibende in der Dichtung sind Gestalten; in der Eleonore der „Ostern" und dem Kapitän de» „Totentänze»" hat Strindberg Gestalten geschaffen, die dauern werden. Und da sie durchau» nicht speziell schwedisch sind, sondern allgemein germanisch, haben sie für die deutsche Literatur eine ebensolche Bedeutung, wie für di« schwedische, ja ein« größere, weil die deutsche Literatur die größere »st. Berlin-Grunewald. Lwi! Lcstsriilix. * Kleine Ebrsntk. Herr Bartbolf Genfs, Musikalirnverleger in Leivzia, ersucht uns um Ausnatime der folgenden Zeilen, denen sein Dank für unsere Erinnerung an Rubinstein vorauSgeganaen in: „Die Beliauptuna des Herrn Paul Zschorlich in seinem Aussatz über Anton Rubinstein in Nr. 606 des „Lripzigcr Tageblattes", von Rubinstein« Opern würde in Deutschland kein« einzige mebr gegeben, ist unzutreffend. Tatsächlich ist Rubinsiein- ,.Dämon" noch heute Repertoire-Oper der Dresdener "öosbühne, wie ich, als Verleger des Werke-, bestätigen kann. Ebenlo ist die Bemerkung, daß Rubinstein» ,, Christus" „seit der Bremer Aufführung nicht wieder austrstanden sei^ dahin zu berichtigen, daß da- Werk im Jabre 1903 in Berlin doch wieder zur Aufführung gelangt ist." L» hat sich um «ine Renovation de- TbiifiuS" durch den Sänger Zur Mühlen gehandelt. — Ter Direktor d,S verlinrr Theater-, Herr Bonn, den der eu^lijä»- jüdische Autor Zangivill und dessen Utberjetzer Dr. HonnS Heinz Ewer- lächerlicher Verballhornung d«s Zayavillsche« tztücke« „Merely Mary Ann" b«fchnldig»«, gibt di« f»l»««d« Nolt- an»: „Im „Berliner Theater" wurde Sonntag abend gelegentlich der Maria Stuart-Aufführung wiederum der Versuch gemacht, eine ernste Störung zu verursachen. Lio Herr drängte sich während der großen Gartenszeue in die gremvenloge, beugte sich über di« Brüstung und ichne mit wilden Geberden Frau Direktor Bonn, welche die Maria Stuart spielte, unverständlich« Worte zu. Frau Bonn ließ sich aber nicht irre machen und der Störenfried wurde sofort zur Wache gebracht, und nach «inem schüchternen Versuch, den wilden Man« zu spielen, fepgenelli." — Das Amt eines Generaldirektor» der königlich preußischen Museen hat, wie die „Kunstchronik" erfährt, Geh. Rat Bode in Rücksicht aus seine schwanlenüe Gesundheit nur vorläufig übernommen, außerdem behält er sein Direktorat am Kaiser Krirdrich-Museum bei. — Ein Jntcndantenwechjel am Kasl-ler Hoftheater bereitet sich vor. Intendant poo Gilsa tritt am I. Januar einen längeren Urlaub an dem am 1. April die Pensionie rung folgen dürft«. — Dem „B. T." schrribt man aus Dortmund: Tie Verbindung der beiden Stadttbeater Essen und Dortmund wird mit dem Ende dieser Spielzeit gelöst werden. Wie schon mitgeteilt wurde, bat sich das sogenannte Prnveltheater nicht bewährt, besonders für Dortmund nicht, da da» Schauspielpersonal in Essen ansässig war und sich an die Raumverhälirttss« des Dortmunder Theaters nicht gewöhnt«. Aber auch Essen klagte kaum weniger. Direktor Gelling bleibt wahrscheinlich Leiter des Essener Theater-.— Fritz Erl er, der ichlesische Maler, bat, wie dir „Münchner Neuesten Nachrichten" melden, neuerdings die Aufforderung erhalten, nach Stuttgart überzusiedeln, und zwar ohne jede amtliche Verpflichtung.— Bei d«r Versteigerung der Pariser Kunstsammlung de- Zuckersprku- lnntrn Lroniir nmrd«n am ersten Tag« «norm« Preise gezahlt. Chardin- „Volant" wurde von Henri Rothschild für l40 000 Frank erworben; Chardins „Würfelspielerin" brachte SO 000 Frank; Fra- gonard- „Liseuft" 182 000 Frank, Fragonards „Billet dour" 420 lBO Frank, Rattler- „Porträt der Madame Torque* 65000 Fr., drei Bilder von La Touche «riiellen durchschnittlich 75 000 Krank. Ein Rousseau bracht« 110SOO Frank, zwei Diaz SOOOO und 45 000 Frank, ein Duprü 80000 Frank. — Eia Wdiftl«r»D»nk- mal soll in Cqelsea errichtet w«rd«o. August, Naht« hnf sich bereit erklärt, die Ausführung birst» Werk«» zu übrrntb»««. M»o beabsichtigt, zwei Replik«« dir Gtatu« in Patt- nutz in h«» Wp> einigten Staaten aufzustell«».
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