Wort- und Sacherklärungen berg- und hüttentechnischer Art sowie historische Zusätze Abkürzung: LHA. = Sächsisches Landeshauptarchiv zu Dresden a b ä t m e n Ercker spricht in diesem „Großen Probierbuch“ stets von gut „gee- denten Kapellen“, also von Kapellen, bei denen die Feuchtigkeit und die Kohlen säure aus dem verwendeten Material durch starkes Glühen ausgetrieben worden sind. Das Wort hängt mit atmen zusammen, so daß es mit „abätmen“, also mit Ausatmen zu erklären ist. In dem „Probirbüchlein auff Gold, Silber, Kupfer und Bley...“, 1534 in Straßburg von Heinrich Steyner herausgegeben, heißt die Über schrift eines Kapitels: „Von einsetzen und ethen der Capellen.“ Hier haben wir also den Infinitiv der von Ercker gebrauchten Partizipform vor uns. Auch in neuester Zeit wird der Ausdruck „abätmen“ noch angewendet. E. Schlösser spricht in seiner „Münztechnik“, Hannover 1884, S. 63, von „gut abgeäthmeten Kapellen.“ aftere Erze sind arme, geringe Erze. Trotz Erckers eindeutiger Absage an die Alchimie hat der spätere Heraus geber der „Aula subterranea“, Job. Hiskias Cardalucius, dieses Werk unter Beifügung von „Notizen“ u. a. so verfälscht: „Das feine Silber [ist] nichts anders als ein halb reiffes Gold, weiches wenn es seine Zeit in der Erden gehabt hätte und auch nit durch wiederwärtige Accidentien deß Orts verhindert worden wäre, würde es zu seiner gänzlichen Maturation kommen und zu Gold worden seyn und daß dem also sey, bezeugen unterschiedliche Wasser und Gradir-Öle, wie sie genannt werden, so man hin und wieder in Büchern beschrieben findet.. A 1 e m b i k (Zeichen XX) ist ein Destillierhelm; „per a 1 e m b i c u m“ destil lieren heißt, Scheidewasser so herstellen, daß die Vorlage oder der Rezipient mit einem „Helm“ versehen wird. Der alchimistische Ausdruck Alembik ist eine Verstümmelung aus dem Lateinisch-Griechischen ambix-Helm. Das von Ercker beschriebene „Archimedische Prinzip“ (Archimedes + 212 v. d. Z.) deutet Agricola in seinem 7. Buche (De re metallica, S. 213 der deutschen Ausgabe von 1928) nur an; er wollte es anderweit genauer beschreiben, ist jedoch nicht dazu gekommen. Das, was Ercker ganz allgemein sagt, sieht mathematisch so aus: g 2 = (G w - G l ) ; G 2 = G l - G x