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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.04.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193204079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-04
- Tag1932-04-07
- Monat1932-04
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.04.1932
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iesaer G Tageblatt Pofkscheckkont« Dke«d«n 158». Gteokaffe: Rfts- Nr. 52. Drahtanschrift Dag^latt Rt.sa. Fernenf Nr. 20. Postfach Nr. 02. ««d Anzeiger WdMM Iftyetz«». Da« Nkfa« Lggebtatt ist da« z«r B«rdsstn«tch»»g der amtlich« vekm«tmach»ng« der Amtehanptmannfchoft Grotzen-Hcrtn, de« Amtsgericht« und der AmtSanwaltschast beim Amtsgericht Riesa, ds« Rate« der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und de« Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 81. Donnerstag 7. April 1932, abends. 85. Jahr-. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend« '/»6 Uhr mit Ausnahme der Eonn- und Festtag«. vezugSPretS, gegen Barauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug NM. 2.14 rmschl. Postgebühr (ohne ZustellungSgebUhr). Für den Fall de« Eintretens von ProduktionSoerteuerungen, Erhöhungen der Löhn- und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preis, vchöhung und Nachsorderung vor. Anzeige» für di, Nummer de» Ausgabetage» sind bi« S Uhr vormittag« auszugeben und im oorau» zu bezahlen; eine »«währ für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Mähen wird nicht übernommen. Grundpreis für die SS mm breit«, S mm hohe Grundschrift-Zeil« (S Silben» 25 Gold-Pfennige; die 89 mm breite Reklamezeile ISO Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät Zahlung«» und ErsülluitgSort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". — Im Falle Höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, dec Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung der Bezugspreise«. «otaftonSbruS und Verlag: Langer » Winterlich, Riesa. GeschLft-ftellr: »oetheftratze L». B«rantworllich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riela. Warum Hindenburg? Die zweite Etappe von Deutschlands wichtigster Wahl steht unmittelbar bevor. Nachdem sich das deutsche Volk durch imponierende Stimmenzahl am 13. März für Hinden burg entschieden hat und nur wenig Stimmen an der abso- litten Mehrheit fehlten, ist es Ehrenpflicht jedes Deutschen, am 10. April wiederum an der Wahlurne zu erscheinen und seine Stimme für Hindenburg abzngeben. Jeder Hinden- bnrg-Wähler hat darüber hinaus die Pflicht, die Säumigen aufzurüttcln, die Unschlüssigen aufzuklären und die Gegner Hindenburgs von der guten Sache des Gcncralseldmarschalls und Reichspräsidenten zu überzeugen. Es kommt nicht nur darauf an, das, Hindenburg wieder Reichspräsident ivird, denn dies steht schon heute fest, es kommt darauf an, die Stimmenzahl für den Treuhänder des deutschen Volkes be trächtlich zu erhöhen. Laßt daher im Kreise eurer Ange hörigen und Bekannten keine Wahlmüdigkcit auskommen, denn jede nicht abgegebene Stimme für Hindenburg stärkt die Gegenkandidaten. Welchen Wert hat eine viel höhere Stimmenzahl für Hindenburg beim zweiten Wahlgang? Sie zeigt ihm, das, das deutsche Volk nicht vergessen hat, was er fiir es getan, sie gibt der deutschen Ncichsrcgicrung die Kraft, bei den wichtigen Konferenzen des kommenden Som mers die Lebensintercssen unseres Volkes mit größter Ent schiedenheit zu vertreten, die darauf abztelen, Schluß zu machen mit den wahnwitzigen Forderungen Frankreichs und seiner Vasallenstaaten. — Die Arbeitslosigkeit ist nicht nur ein deutsches Problem, hat doch Amerika 10 Millionen Ar beitslose, aber die Welt sieht mehr und mehr ein, daß die Reparationen in großem Maße daran schuld tragen, daß bi« Weltwirtschaft in Unordnung geriet. Vei einem Wechsel in der Präsidentschaft würden die maßgebenden Staatsmänner des Auslandes, von dem wir leider politisch und nftrtschaftlich stark abhängig sind, erneut Schwierigkeiten machen. Die „Zerreißung" des Versailler Vertrages, ein starke« Versammlnngsargument unserer Tage, ist leider mit Ge walt nicht möglich. Hindenburg will die Welt davon über zeugen, daß Deutschlands Untergang den Untergang der zivilisierten Welt bedeutet, er will sein Volk einen, um unseren Bedrückern zu zeigen, daß Deutschland nicht länger gewillt ist, sich zum Spiclball des Quai d'Orsay machen zu laßen. Müssen wir nicht anerkennen, daß ein Mensch von monnnrcntaler Größe wie Hindenburg, den ein gutes Schick sal uns auch noch in dieser Zeit am Leben erhält, einen welt historischen Willen kundtut, wenn er sich wiederum seinem Volke als Reichspräsident zur Verfügung stellt? Wer das Ausland kennt, wie ich, der weiß, mit welcher Ehrfurcht man überall, selbst in Frankreich, non diesem großen und edlen Deutschen spricht. Ich sage dies: Alle deutschen Volks- genoßen hinter diesem Manne, und es mnß bergauf gehen! Was den Versailler Vertrag angeht, so ist es nicht uninteressant, folgendes zu erwähnen: Am 16. Oktober 1981 hat Hitler an den Reichskanzler Brüning «inen „Offenen Brief" mrösfcntlicht. In diesem heißt es wörtlich: „Wie jeder Vertrag, schaffte auch der Versailler Vertrag Tatsachen, die man innerlich ablchnen mag, die aber eine reale histo rische Wirklichkeit sind und damit Bedeutung besitzen. Ganz gleich, wie man sich zu den Gestaltungen der Staats- und Volksgrcnzen, die in diesem Vcrtragswerk niedergclegt sind, im einzelnen stellen mag, ob man sie anerkennt oder ob man sie ablehnt, sie müssen zunächst als etwas Tatsächliches hin genommen werden." Gibt es, deutsche Volksgenossen, tn dieser Auffassung einen Unterschied in der Auffassung Hindenburgs über den Versailler Vertrag? Ich glaube nein! Warum also daun nicht Hindenburg? Haltet ihm die Treue, wie er sie euch hält, wählt alle: Hindenburg. Dr. E. H. ,Dls neue Regierung toll, wenn Ihr muh Vertreter Ker QuLsparteiev- rn«ht LNHLhSren, keruwch ö!e beton.- LerePDcht tmben.,Lnglscher Veite- Lyis ank« HtLatsnoüoenöiHLellen LLe berechÜgtsr KrterellmLsLeut-- schon i^rbeÜermaslen zu wahren.—" zeigten und sich im großen und ganzen schon über den Tonaubund geeinigt halten; aus der anderen Seite Deutsch land und Italien, die rein wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund stellten. Italien gab zwar allgemein sein Einverständnis zu der Einführung des Vorzugszollsystems, erhob aber Einspruch dagegen, daß es lediglich auf die Donaustaaten ausgedehnt werden solle und verlangte die Einbeziehung der Großmächte in das System. Hierbei wies der italienische Vertreter auf die besonderen Interessen hin, die Italien als Nachfolgestaat Oesterreich-Ungarns hab« und aus die Nachteile, die den Häfen Fium und Triest ent- stehen können. Er machte ferner Einwendungen gegen di« gesamte Art des Vorgehens, wie es von Frankreich bei der Durchführung des Donauproblems geplant ist. Ter deutsche Vertreter wandte ein, daß die Donausrag« für sich allein nicht lösbar sei, sondern in Verbindung mit den anderen Problemen betrachtet werden müße. Er wies daraus hin, daß das Vorzugszollsqstem für die Donaustaarcn nicht di« «rwartete Erleichterung und di« Hebung d«r Kau-- kraft bringen würde, an der Deutschland interessiert sei. Tie- ses Verfahren würde keine Vorteile bringen. Tie Verhand lungen über diesen Punkt nahmen «ine sehr lange Zeit in Anspruch und waren außerordentlich lebhaft. Von französischer Seite wurde im Verlauf der Verband- lungeu die Anregung gebracht, daß die großen Staaten den Donaustaateu ihrerseits einseitig« Vorzugszölle gewähren sollten. Nach der Konferenz verträte» Re Franzosen die Äus- fassun», daß «S »lekleicht möglich sei» »erde, Italien »um Einlenkeu »u bewegen, das, aber der Widerstand von Deutsch land her wesentlich stärker sei. Tatsächlich jedoch dürfte das Umgekehrte der Fast sei», denn Staatssekretär von Bülow erklärte, daß Deutschland ,n Opfer, bereit sei, wenn hier- durch eilt« Wiederbelebung der Douamvirtschaft wirklich er- reicht werd«. Tie Franzosen werfen der deutschen Abord- nung vor, daß sie keinen Plan hatte, und daß sie keinerlei Gegenvorschläge bracht«, »nd erklärten, daß man nun auf einen bestimmten Plan Deutschlands zur Behebung der gegenwärtigen Schwierig ketten r» den Donau ländern war- ten müße. England vertritt die Auftastung, daß alle bisherigen Schritte des Völkerbundes völlig »»ecklos waren. Die meisten der vom Völkerbund entworfenen Bericht« hätten zu keinen praktischen Maßnahmen geführt, weil sie niemals die richtige Stelle erreicht hätten. Ter Leiter der englischen Politik legt daher den allergrößten Wert darauf, daß diel« Konferenz ein greifbares Ergebnis, und sei es auch unab hängig vom Völkerbund, ergibt. Tie Wirtschaftslage in de» Douanläudern sei derartig eruft, daß sosortige praktische Maßnahmen ergriffen werden müßten. Temcntiprech«nd dringt er darauf, daß die Konferenz möglichst bis Donners- tag abend, sonst aber bis Freitag zu einem Abschluß kommt, der den Donaustaaten einen Anhalt für ihre weitere Politik gibt, so daß sie unter sich die Einzelheiten des Vorzugszoll systems besprechen können. Tie zweite Tonaukomcrenz soll dann sowohl von den Großmächten wie von den Tonaustaa- ten beschickt werden. Bei der deutschen Abordnung nimmt man an, daß man sich vielleicht über eine Einladung einigen, aber eine endgül tige Lösung nicht erzielen wird. Tie Entwicklung werde vielmehr schrittweise vor sich gehen, wobei deutscherseits sehr stark darauf hingewiesen wird, daß der Völkerbuudsrat ei« wesentliches Wort mitzusprecheu haben werde. Zkl S« M kW Alki dkl NlMlklMkM MWM M Wien Wen FrankM. Dar Doaaa-Problem London, 7. April. lieber die gestrige Besprechung in der Donaufragr wurde folgendes Kommunique veröffentlicht: Es wurde ein Ausschuh gebildet, der über die gegenwärtigen wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse der Donaustaaten sowie über die Art der für «ine Lösung am besten geeigneten Maßnahmen zu berichten hat. Der Be richt soll heute erstattet werden. Die Vertreter der vier Mächte kamen weiterhin überein, einen kleinen Sachoerstän- digenau^,..,. ^ ..»gulegen, der die durch b>-n ...-^ent- lichten Bericht des Finanzausschusses des Völkerbundes ange schnittenen Fragen prüfen soll. In unterrichteten deutschen Kreisen hat man von dem ersten Tag der Viermächtekonferenz den Eindruck gewonnen, daß die Verhandlungen noch kein klar es Bild über den Gang der nächsten Tage abgezeichnet haben. Bei der Beur teilung der Sachlage müsse man sich vergegenwärtigen, daß man erst am Anfang einer ganzen Kette von Erörterungen von akuten Problemen steht. Von deutscher Seite wurde aber schon zur Sprache ge bracht, daß man die Donaufrage nicht allein lösen kann, ohne die Weltwirtschaftskrise zu berücksichtigen. Don maßgebender englisch« Seite wird erläuternd er klärt : Man hatte zunächst einmal die allgemeinen Grundsätze erwogen. Ziel der Zusammenkunft der vier Großmächte ist, Maßnahmen zu finden, um die sogenannten DoamHaatea auf eigene Füße zu stellen. In politischen Kreisen beschäftigt man sich seststverständ- sich auch nach wie vor sehr stark mit Mutmaßungen über den Inhalt der jüngsten Londoner Besprechungen MacDo- nalds mit Tardieu. Es verlautet, daß im Laufe dieser Be- prechungen keinerlei Abkommen über die Lausanner Kon» erenz getroffen wurden, ja es wird sogar betont, daß Lau- anne bei den Besprechungen überhaupt nicht erwähnt wol len ist. London. Die Verhandlungen der Londoner Donan- konferenz am Mittwoch haben damit geendet, daß der Opti mismus, den MacDonald und die französischen Vertreter noch bis zum letzten Augenblick zur Schau trüge«, gedämpft wurde, und baß deutscher- und italienifcherseits die Bespre chungen pessimistisch beurteilt werden. Entgegen den Er wartungen ist die deutsche und italienische Abordnung von dem Inhalt der Besprechungen zwischen Tardien und Mac- Donald nicht unterrichtet worden, und eine Besprechung der vorgesehenen Programmpunkte ist ebenfalls nicht erfolgt. Man ist sich daher in Kreisen der deutschen Abordnung nicht darüber klar, in welchen Punkten eine Einigung zwischen England und Frankreich erzielt wurde, und man weiß auch nicht, ob in der Frage des Donauproblems und in welchem oder bis zu welchem Grade ein englisch-französisches Ein vernehmen besteht. In -er Konferenz ergaben sich zwei Gruppen auf der «inen Seite England und Frankreich, die sich hauptsächlich an der finanziellen Seite des Donauprovlems interessiert Wahllampl i» Frankreich Paris, 7. April. Ministerpräsident Tardieu hielt gestern die angekündigte große politische Rede, die die Wahlkampagne einleitet. Au ßenpolitisch, führte Tardieu aus, sei die erste Aufgabe die Beschwörung einer Wiederholung des Krieges und die Orga nisierung des Friedens gewesen. Es gäbe zwei Arten zur Aufrechterhaltung des Friedens: wenn es an gegenseitigem Beistand fehle, müsse man auf der Freiheit In der Bemessung der eigenen nationalen Streitkräfte bestehen, oder aber man müsse den gegenseitigen Beistand organisieren, und dann könne man die Streitkräfte herabsetzen. Im April 1928 habe die Lage Frankreichs, äußerlich betrachtet, glänzend ausgesehen. In Wirklichkeit sei die Lage aber damals be drohlich und heikel gewesen. Es mangelte dieser damaligen Lage von 1928 die Garantie der Dauer. Die Rheinlandbe- setzung wäre 1935 zu Ende gegangen und bezog sich auch 1928 schon nur noch auf die dritte Zone, was nach Ansicht de. Marschalls Fach die Besetzung ihres größten Gebietsteiles und ihres militärischen Wertes beraubte. Der Dawesplan sei auch nur eine vorübergehende Lösung gewesen. In den Beziehungen zu Deutschland Hobe Frankreich ständig seinen Verständigungswillen bewiesen. Es habe dafür nicht immer Dank geerntet, und deshalb haben die französische Regierung und die Mehrheit des französischen Parlamentes — einschließlich der radikalen Opposition in diesem Falle — gewissen Theorien den Begriff des Vertrages und der Achtung der Unterschriften enlgegengestellt. Warenhaussteuer bleibt bestehen Berlin, 7. April. Die Aufhebung der erhöhten Umsatzsteuer für Konsum vereine und Warenhäuser, die der Reichstag in einer Ent schließung verlangt hatte, lehnt die Reichsregierung in ihrer Antwort auf diese Entschließung mit Rücksicht aus die Fi nanzlage ab. ÄSKI« Ki-. 1 § Lin Zsrßsr srkLMs seins PMekr. l-Iinclsndurg!
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