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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.10.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193210088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19321008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19321008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-10
- Tag1932-10-08
- Monat1932-10
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.10.1932
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kWllWWl« für Sonntag, -en 9. Oktober 1932. 20. Sonntag n. Trin. . sondern bah Sie Werk« Gotte» »ffenbar würben an Hm.* Joh. 9,8. Ja MM Heute! Bor Jesus steht ein Blinder. Die Jünger mühen sich um das Warum. Sie blicken rückwärts. Kann man denn einem Blindgeborenen gegenüber anders blicken als rück wärts auf verlorene, verwehrte Möglichkeiten? Zu seiner Lebenssituation kann man doch nur Nein sagen und immer wieder Nein. , Anders Jesus. Er sagt Ja! Auch zu Lieser Situation des Blindgeborenen, zu seinem Blindsein. ES gibt schlech terdings keine Situation weder des Leides, noch der Sünde, zu der Jesus nicht Ja sagen würde. Ob wir uns nicht mit unserem Nein zum Heute gerade den Weg zum Morgen verschließen? . . . Unvergeßlich Li« Tragödie unzähliger Kriegsgefangener: Gefangen . .. Und nun blickt man sehnsüchtig rückwärts: dahinten war baS Leben. Und blickt nach vorn: Wenn wieder daS sein wird, was war — frei. Heimat —, dann, la dann wird wieder Leben sein. Dazwischen, zwischen gestern und morgen — ein Vakuum, eine Pause, ein toter Punkt, sinn los, ein Heute, das man verneint, verträumt, verschläft, ver spielt, . . . Nein, Nein, Nein! — Und nun sterben Liese Menschen in diesem Heute, erkennen iäh. Laß dieses ver leugnete Heute das Leben war . . . Gleichen wir ihnen nicht, sobald unser Heute nur Leid, nur Not. nur Tod ist? Sagen wir da nicht dasselbe Nein zum Heute? Dieses selbe unfruchtbare bloß murrende, bloß klagende Nein? Jesus besaht daS Heute. Jedes Heute! Er kennt keinen toten -Un-'' '» -'n '"m. r ,. f-«,, Död bringt ihn Lazu, einen Punkt zu setzen. DaS alles ist ihm, um im Bilde zu bleiben, höchstens ein Komma: Es will weiter gehen. In jedem Heute will etwas werden. Kann etwas werden: „. . . . daß die Werke Gottes offenbar würden an ihm". Es gibt für ihn kein Heute, das so leer wäre, als daß nicht Gottes Wirken es auosnllcn könnte: kein Hentc, das so dunkel wäre, als daß nicht von Gott her ein Licht darin ausstrahlen könnte. Wirken an uns! Licht für unS! Sag Ja zum Heute, zu deinem Heute, zu unseres Volkes dunklem Hentc, und gib Gottes Wirken Raum! Hm Heute wartet er auf dich! Lk. MlkilMW W in Sim in Mn in Ml M. Der Nat der Stadt Niesa hat in seiner Kollcgialsitzung V0M 6. Oktober 1932 folgendes beschlossen: 1. Infolge eines Neubaues im Stadtteil Gröba macht sich die Einlegung der GaS» und Wasserleitung in die Staatsstraße Seerhausen—Strehla und der Schleusenanschluß erforderlich. Diese Rohrein- legungen werden vom Staat unter verschiedenen Bedingungen genehmigt, die vom Nate anerkannt werden. 2. Zur Bewilligung der ReichSzuschttsse für Jnstanb- setzungSarbeiten wird eine vom Nate eingesetzte Kommission ermächtigt. In diese Kommission wur den gewählt die Herren Oberbürgermeister Dr. Scheider, Stadträte Nöhrborn und Schumann. L Von den Berichten des VerbandSrevisorS über eine Nevision der Schlachthofkasse, der Stadtkianptkassc, der Stadtkasse II und der Stcuerkasse nimmt der Rat Kenntnis. Besondere Ausstellungen waren bet diesen Revisionen nicht zu machen. 4. Dem Rate war vorgcschlagen worden, ab 1. Januar 1933 eine Bürgersteucr in Höhe von 799 v. H. deS Landessaßeö zu erheben. Der Rat hat diesen Vor schlag mit 6 gegen 2 Stimmen abgelehnt. Dieser Beschluß ist der KreiShauptmannschast Dresden— Bautzen mitgeteilt worden. Zu Punkt 1 ist noch die Zustimmung der Stadtverord neten erforderlich. Hierüber wurden noch 29 Punkte beraten. MenlWe MW i« MlikMiieteMWM zn W »m Dienstag, den 11. Oktober 1982, 18.89 Uhr in der Aula der Oberrealschule. 1. Bedingungen kür die Einlegung von 3 Rohrleitungen in die Staatsstraße Seerhausen—Strehla im Stadtteil Gröba. Berichterstatter: Herr Stadtv. Schaubs. 2. Bewilligung von 9399 zu Lasten der städtischen Werke zur Einlegung der GaS- und Wasserleitung nach der Stadtrandsiedlung auf dem Gucklid. 3. Uebernahmc der Bürgschaft für ein Bcihilfedarlehn des Reichs in Höhe von 2935 zur Anlegung wei terer Gärten für Erwerbslose auf dem restlichen Teil deS Flurstücks 1434. 4. Finanzierung des Baues des HochwasserschutzdammeS Göhlis—Leutewitz. Berichterstatter: Herr Stadtv. Seeger. 8. Wahl von 3 Vertrauensmännern in den Ausschuß zur Wahl der Schöffen und Geschworenen. lBisher die Herren Stadtv. Adler, Günther, Steinbach.) 8. III. Nachtrag zum Ortsgesetz über das WohlfahrtS- und Jugendamt der Stadt Riesa vom 18. Dezember 1926. 7. Antrag der KPD.-Frnktion wegen Anbringung einer Lampe am Dorsgarten im Stadtteil Merzdorf. Nichtöffentliche Sitzung. Lertliches und Sächsisches. Riesa, den 8. Oktober 1932. —* Wettervorhersage kür den 9. Oktober 1932 Mitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Zeitweise lebhafte Winde aus südlichen Richtungen. Meist stark bewölkt, vielfach Nebel, zeitweise Niederschläge. —* Daten für den stund 10. Oktober 1932. Konnennufgana S.13 (S.14) Ubr. Sonnenuntergang 17,21 (17,19) Ubr. Mondaufgang 15,52 (16,05) Ubr. Mond- Untergang — (1,21) Ubr. V. Oktober: 1477: Gründung der Universität Tübingen. 1813: Der Komponist Giuseppe Verdi in Boncole geb. (aest. 1V01). 1841: Der Architekt Sriedri» Schinkel in »erlitt ge». (aeb. 1781). 1906: Zeppelins Luftschiff steigt »u seiner ersten «röteren Fahrt auf. 10. Oktober: 1861: Ter Nordpalfabrer Fridtjof Nansen auf Store Fröen bei Oslo (Kristiania) geb, (gelt. 1930). 1873: Der Forschungsreise»-, Herzog Adolf Friedrich »u Metklenb«, in VchVirin geb. Sö»Me «ßiterhille M2 Dresden. 8. Oktober. Die Sächsische Skaakoregieruna erlätzk folgenden Aufruf fiir die Sächsisch« Winterhilfe 1SS2: wieder fleht eia Winter der Not vor uns. wiederum er geht daher von der Freien Wohlfahrtspflege, von den in der Liga und den ml» der Arbeiterwohlfahrt zusammengefchlos- seae« Verbänden der Ruf zum Aufbau und zur Unterstützung der Winterhilfe 1932. Für Hunderttausend« unserer sächsi schen Mitbürger wird Hilfe im gleichen Mah noltun wie im Vorjahr: aber anderen helfen, fallt vielen noch schwerer al, bisher. Umso mehr must jeder, der e« irgend kann, tätig mit wirken und im vewutztfein der Volk«- und Schicksalsgemein schaft Opfer bringen. Die Sächsisch« Regierung bittet, nach Kräften di« Hilfs werk« zu fördern. Sie wird all« staatlichen und kommunalen Behörden anweisen, dem wirken der Freien Wohlfahrts pflege jede mögliche Unterstützung zu gewähren. L« gilt, den in der Rot so oft erprobten Opfersinn und den Hilfswillen der sächsischen Bevölkerung erneut zu be- währen und im kommenden Winter jeder zu seinem Teil und nach seinen Kräften da, Elend zu lindern und die Rot zu wenden üm einer besseren Zukunft willen. Die Sächsisch« Slaalsregierung gez. Schieck Kellern KmWM. Die Ortsgruppe Niesa Les Landesverbands der Kriegs beschädigten und Krteaerhinterbltebenen des Sächsischen Militärvereinsbundes (Deutscher NeichSkriegerbund Kysf- häliser) hatte für Freitag, den 7. Oktober, abends 8 Uhr im großen Sternsaale Einladungen zu einem heiteren Abend ergehen lassen, dessen VortragSsolge von der Interessen- acmeinschaft kriegSbeschäbigter Künstler in Dresden ausge führt ward. Herr Justizinspektor W en d l e r, der Vor sitzende -er Ortsgruppe Niesa, eröffnete den Abend mit Worten herzlichen Grußes, die er an die so zahlreich Er schienenen richtete (cs waren über 799 Gäste der Einladung gefolgt), zugleich allen von Herzen für den Besuch bankend: seinen besonderen Gruß richtete Redner an Frau Ober bürgermeister Dr. Scheider, an die Herren Vertreter der Riesaer Ortsgruppe vom Deutschen OffizicrSbund und vom Stahlhelm, sowie an die Kameraden auS den Reihen der Vereinigten Milttärvereine und der Regiments-Bereini gungen. In kurzen Worten bekundete Redner darauf den Zweck der Veranstaltung, der allein darin besteht, den kricgSbcschädigten Kameraden der Ortsgruppe, die infolge der Notverordnungen in harte wirtschaftliche Bedrängnis geraten sind, zu helfen und mit Hilfe der Mittel, die der Abend erbringen wird, die Not der betroffenen Kameraden zu lindern. Allen Helferinnen und Helfern, die sich um daS Gelingen des Abends verdient gemacht haben, stattete Redner seinen und der Ortsgruppe Dank für die treugelei- stcten Dienste ab. Mit dem Wunsche für die Erschienenen, für einige Stunden die Schwere unsrer Zeit bei den Vor trägen des Abends zu vergessen, und mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß unser Herrgott unserem lieben Vaterland« aus der großen Not wieder aufhelfen möchte, schloß Redner seine mit viel Beifall aufgenommenen Ausführungen. Nunmehr eröffnete Herr Vortragsmeister Max Reitz mit einem Borspruch, humorvoll auf die heitere Stunde ab gestimmt. die eigentlichen Vorträge, in deren zweiter Folge der kriegsblinde Konzertsänger, Herr Carl Otto, der uns ja kein Fremder mehr ist, daS silberhell springende, launig erklingende Liedchen „Die Forelle" von Schubert-Franz! und dann Robert Schumanns „Wanderlied" mit seinem jede Mod.ulation beherrschenden Tenor von stimmungsfrohem Timbre sang: am Flügel dabei von der Konzertsängerin Walpurga Stober-Becker feinfühlig begleitet. Herzlich gern spendete man dem Künstler Beifall, von dessen Wesen wohl jeder ergriffen sein muß. — Damit auch der Ernst unsrer Zeit im Nahmen deS eigentlich der heiteren Muse gewidmeten Abends seine Würdigung erhielt, sprach Herr VortragSmeister M. Neitz sodann die Halligerzählung von R. Fuchs „Heimatlos", deren tiefernste, schicksalsschwere Sprache in der packenden Rezitation deS Künstlers ihre Wir kung suchte u. fand: anschließend brachte der Künstler noch die melodramatische mahnende deutsche Vision „FridcricuS Rex" zu Gehör, für beides wohlverdienten Applaus erntend. — Nun aber huldigte die VortragSsolge ungeteilt der fröh lichen Kunst: Walpurga Stober-Becker fang mit einem melodisch-vollerkltngenben, leicht dämonisch untermalten Sopran zwei heitere Volksweisen und ein Scherzlied aus Nord-Sachsen (Großenhainer Pflege) zur Laute: an schließend, als Abschluß Les ersten Teils der VortragSsolge, boten die eben genannte Künstlerin und der Tenorist C. Otto drei Duette zum Klavier, und zwar liebliche Volksweisen aus Schwaben und Sachsen, sowie eine Parodie deS Liebes „Abschied": mit anhaltendem Beifall erzwang sich das Festpublikum noch eine von den Künstlern gern gebotene Zugabe, nachdem man zuvor der Künstlerin mit einem Blumenbukett eine besondere Huldigung Largebracht hatte. Den zweiten Teil deS Abends eröffnete nach einer Pause Herr Konzertsänger C. Otto mit dem leicht be schwingten, lebhaft und beweglich zum Vortrag gebrachten Trinklied aus Joh. Strauß' Operette „Fledermaus", um sodann auch mit dem AuftrittSlieb deS Barinket auS deS gleichen Komponisten Operette „Der Zigeunerbaron" und mit dem Wolgalieb au» dem „Zarewitsch" zu beweisen, wie leicht und gefällig ihm das Temperament zur Operetten weise liegt: hervorragend in letzterem Vortrag die verhal tene Anwendung der Kopfstimme mit zartem Tremolo. Kein Wunder, wenn baS Publikum wieder und wieder freudig seine Anerkennung spendete. Auch die folgenden Lieder zur Laute, fast alles neckisch«, schelmische Volksweisen unbekannterer, aber köstlicher Art, im sttmmungSwanbel» baren Sopranvortrag der Konzertsängerin W. Stober- Becker vorgetragen, die Kostproben deutschen Humor», die M. Reitz in fünffacher, Lachsalven erzeugender, milieu getreuer Aufmachung aufmarschieren ließ, weiter die lieb lichen rheinischen Gesänge C. Ottos, mit seinem hier wie in der „grünen Heide" einschmeichelnden Tenor lebensfroh geboten und endlich zum Schluß die Lautenbuette Le» Soprans und des Tenor», Melodien voller Schelmerei und Narretei, vertonte Zeugen typischen, deutschen Volkstum» — sie alle fesselten die dankbaren Zuhörer ungemein, und hielten alles in einem stimmungsfrohen Bann voller Freude und Fröhlichkeit. Wie rasch war die reiche BortragSfolge vergangen: unbemerkt war die elfte Abendstunde bald zu ihrem Ende gekommen, al» man froh, zufrieden und dankbar den wohlgelungenen Abend der festgebenben Riesaer Orts gruppe verließ. Er war ein Erfolg für alle drei — für die Festgeber, di« Künstler und die Besucher. * Wir werden gebeten, aufklärend dahin zu wirken, daß die eingangs erwähnte festgebend« Organisation nicht» mit der HauSsammlung gemein hat, die kürzlich in Riesa stattfand, und die vom RetchSbunb der KrteaSLeschä- bigten und Kriegerhtnterbliebenen, der nicht de» Militär- vereinSverbänden und -em Ktzkshäuferbunü angeschlossen ist. »«Mstttltkt LUU-L- * Tragische» Fautiliengeschick. Nachdem am Donnerstag, den 6. Oktober, die seit langem schwer kranke Tochter Elisabeth der Frau Martha verw. Nödtg, Riesa, BiSmarckstraße 61, im Alter von 28 Jahren durch den Tod vSn ihrem irdischen Leiden erlöst warb, wußte sich die tiefgebeugte Mutter über den schmerzlichen Verlust ihrer Tochter nicht mehr zu fassen: sie folgte am Freitag, den 8. Oktober, ihrer Tochter im Tode nach. Nun ruhen beide, wiederum vereint, aus von ihrem bisher gemeinsam ge tragenen Erdenleid. Die gemeinsame Bestattung der beiden Verstorbenen erfolgt am Montag nachmittag X4 Uhr von der FrieLhofshalle aus. —* Vom Finanzamt Riesa ergebt in vor liegender Tageblattausgabe eine Erinnerung an die fällig werbende Umsatzsteuer der MonatSzahler und der Viertel- fahreszahler und an die Krisensteuerborauszahlung der Einkommensteuerpflichtigen. ---* „Unsere Heimat". Die Heimatbeilage Nr. 43, die unsrer heutigen Tageblattausgabe betliegt, enthält zu nächst den ersten Teil eines interessanten Beitrags unsres Chronisten Johannes Thomas, überschrieben „Riesa und bas Cholerajahr 1892". Biele unter den älteren unsrer Leser werden sich jener bangen Tage im Herbst vor 49 Jahren noch erinnern, in denen die Sorge umging, auch in unsrer Heimat. Heute, aus dem fernen Gedenken heraus, läßt sich dies alles mit Ruhe und ohne die Aengste jener Zett bei der Lektüre betrachten, die allen dabei ctivas bringen will: dem einen die reine Erinnerung, dem anderen die unterhaltsame neue Erzählung. — Mit einem elbverkehröivtssenschaftlichen Beitrag „Der Bermaler" schließt die heutige Heimatbeilage, deren bisher erschienene Sondcrbänbe (Jahrgänge 1928—1931) sich selbst am besten zum Ankauf empfehlen. —* Gastspiel des Stadttheaters Döbeln. Ilm Mittwoch, den 12. Oktober, gelangt im Capitol die Operette von Emmerich KülmLn „Die Csardas fürstin" zur Aufführung. Das viclgegebcne und immer wieder gern gesehene Werk des beliebten Komponisten, bei in Kürze seinen 89. Geburtstag feiert, wurde in der Eröff nungsvorstellung der diesjährigen Jubiläumsspiclzeit des Döbelner StadtthcaterS mit durchschlagendem Beifall ausge nommen. Die dnrch den Werbeabcnd in Riesa bereits be kannt gewordenen Sänger und Hauptdarsteller mußten sich bereits die Gunst des Publikums zu erobern. Unter der Spielleitung von Fred Nohde und der musikalischen Leitung von Kapellmeister Heckel sind in den Hauptrollen beschäftigt die Damen von Felsenbrunn, Kahle und Mühl, die Herren Elken, Foerftcrling, Held, Magncy, Nohde und Schmidt. —* Keine Aufhebung der Kürzung der Sozial- und Invalidenrenten. In der in der Presse aufgetauchten Behauptung, daß. eine Aufhebung der Kürzungen der Sozial- und Invalidenrenten fallen werde, erfahren wir von zuständiger Seite, angesichts der durch eine derartige Aufhebung bedingten sehr erheblichen Mehr belastung des Etats könne keine Rede davon fei. Lediglich zutreffend ist das, was der Reichsarbeitsminister in seiner gestrigen Unterhaltung mit den Vertretern der deutsch nationalen Reichstagsfraktion erklärt habe. Die Regie rung werde alles zur Minderung der Arbeitslosigkeit tun und nach Möglichkeit die Unterstützungssätze im kommenden Winter erhöhen. —* Zahlung der Beamtengehälter und Versorgungsbezüge. Nach einer Verordnung im Sächsischen Verwaltungsblatt Nr. 55 sind das zweite und das letzte Drittel der für den Monat bestimmten Dienst bezüge der Beamten am 15. und 25. Oktober, das erste Drittel der für den Monat November bestimmten Dienst bezüge am 5. November zu zahlen. — Die zweite Hälfte der für den Monat Oktober bestimmten Verforgungsbezüge wird am 20. Oktober, die erste Hälfte der für den Monat November bestimmten Verforgungsbezüge am 5. November ansgezahlt.' — Die Zahlung der Tienstbezttge derjenigen Angestellten, die ihre Bezüge bestimmungsgemäß, monat lich nachträglich erhalten, erfährt keine Veränderung. —* Hofrat Otto Schambach in Dresden, der Gründer des „Sächsischen Künstlerhilfsbundes", dessen Name weit über die Grenzen Sachsens hinaus bekannt ist, feiert am 10. Oktober seinen 60. Geburtstag. Schambach, ein geborener Weimaraner, hat über 30 Jahre den bekannten pädagogischen Verlag von Bleyl u. Kaemmerer geleitet. Mit einem außergewöhnlichen Organisationstalent begabt, hat er im Jahre 1917 den „Sächsischen KUnstlerhilfsbund" gegründet und die große Unternehmung der mustkälisch- literarischen Künstlerhilsswoche in Sachsen ins Leben ge rufen. Zahllosen notleidenden Künstlern, Malern, Bild hauern, Musikern und Schriftstellern hat er damit geholfen. Auch als Gründer der „Orchesterschule der Sächsischen Staatskapelle", die er mit Kapellmeister Kutzschbach leitet, sowie als Vorstandsmitglied deS „Sächsischen Kunstvereins" hat er verdienstvoll gewirkt und zur Linderung der mate riellen und geistigen Not der schwerbodrängten Künstler schaft Sachsens Großes geleistet. —* Strenger Winter nach heißem Som mer. Nach allen meteorologischen Erfahrungen werden wir im kommenden Winter mit außerordentlich niedrigen Temperaturen zu rechnen haben, die, wie vermutet wird, denen kaum nachstehen, die die Jahve 1911 und 1921 auf wiesen. Zwar sank daS Quecksilber im Thermometer wäh rend der Wintermonate 1928/29 beträchtlich tiefer als in den beiden anderen erwähnten Jahren, jenem Winter ging jedoch kein überaus heißer Sommer voraus. Ge rade die vergangenen Sommermonate haben unseren Meteorologen gute Handhaben für die Voraussage für den Winter gegeben. Während der Juni noch verhältnismäßig kühl war, lagen die Septsmbertemperaturen über dem ge wöhnlichen Durchschnitt. Der heißeste Monat war der August, wo am 20. und 21. Temperaturen bis über 37 Grad gemessen wurden. Allen meteorologischen Konse quenzen nach dürfte auf jeden Fall erstens mit einem langen Winter und zweitens mit Minim altem- peraturen im Januar, vielleicht sogar noch in der ersten Februarhälste zu rechnen sein. —WK. Wichtig für Versicherte. Trinkgelder, Welche die Kunden deS Arbeitgebers dem Arbeitnehmer geben, sind Entgelt im Sinne deS 8 160 der Reichsvcr- sicherungSordnung, wenn sie gewohnheitsmäßig gegeben werden und ganz oder teilweise an die Stelle des Gehalts oder Lohns treten. — Besteht zur Zeit der Beitragsent richtung ein Rechtsanspruch auf den höheren, aber nicht gezahlten Tariflohn, so ist dieser für die Berechnung der Beiträge maßgebend. — Die formale Kassenmitglied- schaft eines bisher freiwillig Versicherten endet mit dessen Eintritt in eine Versicherungspflichtige Beschäf tigung. — Die Nierenentzündung durch Erkältung eines Kutschers bet Wagenfahrten ist ein Betriebsunfall. — Der Weg, den ein am Betrtsbssitz wohnender Arbeiter zurücklegt, um über den Sonntag seine auswärts wohnen den Eltern zu besuchen, unterliegt nicht dem Versicherungs schutz deS mit der Beschäftigung zusammenhängenden Weges nach und von der Arbeitsstätte. — DaS Jnstandhalten einer Weckeruhr ist nicht als „Instandhaltung eines mit der Beschäftigung im Betriebe zusammenhängenden Arbeits- gerät»" aufzufassen, auch wenn es vom Versicherten gestellt wird (tz 545 b RVO). — Tätigkeiten, dis ein Versicherter auf einer B etriebsreis e zur Befriedigung seines eige nen Bedürfnisses nach Ruhe, Nahrung und Erholung vor nimmt, sind nicht alS versichert anzusshen. Ein Unfall während des Aufenthalts im Hotelzimmer ist auch dann kein Betriebsunfall, wenn das Hotel dem Versicherten zur UnLkMvLt M der Ml« tMStzlMkbxn ist.
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