Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193210213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19321021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19321021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-10
- Tag1932-10-21
- Monat1932-10
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1932
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer H Tageblatt 85. Fahra Arettan, 21. Oktober 1932, abends Postscheckkonto; Dresden 153Ü. Girokasse: Riesa Nr. 52. Drahtanschrift Lageblatt Mesa. Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. LL und Attzeiger lElbeblM Ml- ArlMger). DaS Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachung«! der AmtShauptmannschast Großenhain, des Amtsgericht« und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 «inschl. Postgebühr (ohne ZustellungSgebUhr). Für den Fall de» Eintretens von Produktionsoerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preis erhöhung und Nachforoerung vor. Anzeigen für die Nummer de» Ausgabetages sind bis S Uhr vormittags aufzugeben und im orau« zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 39 mm breite, 3 mm hohe Grundschrift-Zeil« (6 Silben) 25 Gold-Pfennig«; die 89 mm breite Reklamezeile IVO Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlungs- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goetbestratze öS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. IMÜMSMl K. WN VN WMWMW. )f Hamburg. Neichsbankpräsident Dr. Luther hielt gestern im Uebersceclub Hamburg eine Rede über aktuelle Wirtslhaftöproblcme. Er ging in seiner Ansprache von dem Wirtschaftspro- aramm der Regierung aus und erklärte, was vor -einem halben Jahr und auch vor Lausanne ein schwerer Fehler gewesen wäre, sei heute stiebst der Stunde. Der große Schrumpfungsvorgang habe, wie in der ganzen Welt, so auch in Deutschland in der Hauptsache aufgehört. Das Aus maß des deutschen Aufbauplanes sei nicht beliebig gegriffen, sondern ihm lägen bestimmte wirtschaftliche Betrachtungen der Neichsregierung mit zahlenmäßigen Schlußfolgerungen zugrunde, die auch als finanziell und kreditmäßig vertretbar erachtet werden dürften. Der Vorbereitung des Auf schwungs würde am besten gedient werben, wenn die wirt schaftlichen, politischen und psychologischen Kräfte sich in der Unterstützung des Negierungsprogrammes zusammen fänden. Das Programm, dessen Wirksamkeit sich über ein Jahr erstrecke, könne, wie überhaupt jedes Programm, nicht mit einem Schlage umstürzende Wirkungen auslösen. Es komme jetzt nicht daraus an. Neues z» erfinden, sonder» alle Tatkraft daraus zu verwenden, daß nun auch schnellstens ansgesiihrt werde, wozu durch Beschlüsse der Neichsregierung und Neichsbank Sie Grundlagen geschaffen seien. Außer der Festigkeit in der Durchführung des beschlosse nen Programms brauche das Wirtschaftsleben zu seiner Er holung Ruhe und abermals Nahe: dazu gehöre aber, daß auch bas Gefühl gewährter Rechtssicherheit wieder anwachse. Vertrauen könne nur aus dem Boden der Rechtssicherheit gedeihen. In diesem Zusammenhänge ging der Redner auf die Frage der Zinsseukung ein und betonte, baß der niedrige Zins, der zur Festigung der deutschen Wirtschaft nötig sei, in dieser Richtung nur wirksam würde, wenn die Zins senkung auf dem natürlichen Wege steigender Geldangebote im Geld- und Kapitalmarkt komme. Zur Wiedcrerzengung von Vertrauen müßten aber auch alle Kräfte darauf ge richtet werden, die natürlichen Gesetze deS Wirtschaftslebens wieder zur freie» Geltung zu bringen. Dem Staate stehe die Sorge dafür zu, daß der Gedanke freier Wirtschafts betätigung sich nicht durch übersteigerte Bindungen zu Zu sammenballungen selbst festfahre. Dr. Luther wandte sich im weiteren Verlauf seiner Rebe gegen die Behanptnng, daß die Neichsbank unter aus ländischem Einfluß stehe und kein Instrument der National wirtschaft sei. „Wie das ganze deutsche Volk wissen sollte", so erklärte er dazu, „gibt cs einen ausländischen Einfluß in der Reichs bank seit dem Frühjahr ISSN nicht mehr. DaS Bankgesetz, aus dem die Unabhängigkeit der Neichsbank beruht, ist ein deutsches Gesetz und für die Neichsbank bindend. Die sttr die Negierung bestehende internationale Verpflichtung, die wesentlichsten Vorschriften des Bankgesetzes nicht abznän- dern, wird mit der Notifikation des Lausanner Abkommens sortfallen. Indem ich dies erwähne, «uterlasie ich nicht, aus zusprechen, daß nach meiner Uebcrzeugung je schwerer und ernster die Zeiten, umso notwendiger die Unabhängigkeit der Notenbank ist. DaS ist eine Frage deS Grundsätzlichen, da niemand weiß, welche Gefahren zn irgend einem Zeit punkt der Notenbank und damit der Wäkrnng von einer kommenden Negierung oder einem Reichstage drohen können." Der Gedanke einer allgemeinen und möglichst lückenlosen Autarkie sei, fuhr Dr. Luther fort, heute so gut wie auf gegeben. Als man sich des Begriffes „Autarkie" zu bedienen begann, habe man an etwas anderes als an die für Deutschland selbstverständliche Pflege des Binnenmarktes gedacht. Die Reichsbank habe sich der Pflege des landwirt- schaftlichen Kredites in besonders starkem Maße angenom men. Zu den Kontingenzfragen übergehend sagte Dr. Luther, daß die Gcsamtlage, in der die jetzigen Erörterungen dieser Materie entstanden seien, nicht etwa durch Deutsch land, sondern durch die handelspolitischen Maßnahmen Les Auslandes hervorgerufen worden sei. Grundsätzlich sei ober zu diesen handelspolitischen Problemen erneut zu sogen, daß das deutsche Volk parallel mit der Industriali sierung zu seiner jetzigen Einwohnerzahl angewachsen sei. Die deutschen industriellen Anlagen seien größtenteils auf die Produktion von Ausfuhrartikeln eingerichtet, die der Binnenmarkt nicht oder keinesfalls in der gleiche» Menge gebrauchen könne. Eine Umstellung der Industrie aus die Bedürfnisse des Binnenmarktes würde infolgedessen eine Krise hcroorrnfcn, nach der Deutschland jetzt kein Verlangen haben sollte. Für die praktisch übersehbare Zukunft müsse damit gerechnet werden, daß weiteres Absinken der Aus fuhr neue Erwerbslosigkeit und neue Entwertung deutschen Volksvermögens bedeute. Der Markt für ausländische und für inländische Erzeugnisse hänge so innig zusammen, daß man,nicht einen Teil zerstören könne, ohne den anderen mit zu zerstören. Der Redner ging dann auf die Frage eines staatlich ge leiteten Außenhandelsmonopols ein. Der Export von Roh stoffländern könne wohl durch ein derartiges Institut be wältigt werden, aber nicht der Export vielgestaltiger Qualitätsware, der nur durch die vielmaschige Feinarbeit prioatgeschäftlichen Lebens aufrcchterhalten und vermehrt werden könne. Die Frage, ob es überhaupt möglich sei, von der Privatwirtschaft loszukommen, beantwortete der Redner dahingehend, daß das höchstens für ein« Gesamt planung theoretisch vorstellbar sei, wie sie das russische System unternehme. Man müsse aber unterstreichen, daß die grundsätzlich planwirtschaftlichen Gedanken, die in Deutschland umgehen, noch nie zur Aufstellung einer wirk lichen Planung geführt hätten. Man könne eben nicht an stelle der naturgewachsencn, verwickelten deutschen Verhält nisse ein theoretisches Erzeugnis menschlichen Verstandes setzen. Dr. Luther wandte sich dann gegen den Vorwurf, daß Deutschland in der Nachkriegszeit zn viel Nuslandsmittel für den Aufwand an öffentlichen Gebäuden oder dergleichen getrieben habe. Obwohl an diesem Vorwurf so manches richtig sei, wäre doch die Krise in keiner Weise geringer, wenn die entsprechenden Beträge für wirtschaftliche Anlagen verwendet worden wären, denn es sei deutlich geworden, daß auf der ganzen Welt an Produktionsmittel eine Ucberkapa- zität vorhanden sei und daß deshalb die Gefahr nicht durch eine noch stärkere Vermehrung der Produktivkräfte Deutsch lands hätte gebannt werden können. Von Stillhalteabkom men und Devisenordnungen müßte Deutschland, betonte Dr. Luther, so bald als möglich frcikommen. Ter Wunsch nach Konsolidierung der kurzfristigen Kredite sei von deut scher Seite stets ausgesprochen worden. Ein Wiederaufbau der Weltwirtschaft sei schwerlich denkbar, wenn sich nicht im Laufe der fortschreitenden Verflüssigung der Geldmärkte Möglichkeiten erössncteii, um die zu hohen Lasten, die aus die schuldnerischen Volkswirtschaften drückten, zu ermäßigen. Neben der Erleichterung des freien Warenverkehrs liege hier die größte Aufgabe für die WeltwirtichaitSkonferenz. Das Ausland habe nie an dem Willen der Neichsbank zwei feln können, den ausländischen Schuldendienst aufrecht zu erhalten. Tas bisherige Verfahren könne aber nur solange beibehalten werden, als Ueberschüsse aus dem Waren- und Leistungsverkehr mit dem Auslande die notwendigen Devi sen lieferten. Dabei müsse Deutschland aber auch den gegen wärtigen und sich etwa entwickelnden Problemen der für Volk und Wirtschaft notwendigen Einfuhr Rechnung tragen. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen ging der Rcichsbankpräsident ans die Anhäufungen von Gold und aas die eingefrorenen Forderungen in wenigen ober bedeutungs vollen Gläubigerländern ein, während den Schnldnerlän- dern der einzige Weg, ihre Schuld allmählich abzutragen, ein von Hemmnissen befreiter Welthandel, nicht osfenstehe. Dieses „Kernproblem der Weltwirtschaft" könne nur durch befreiten Welthandel gelöst werden, der allein imstande ist, eine der inneren wirtschasllichcn Leistungsfähigkeit der Länder entsprechende Streuung des Goldes über die Erde wieder herbeizuführen. Schließlich ging Tr. Luther noch des näheren auf Probleme der K>editwirtschast ein. Er betonte u. a., daß es keinen anderen objektiven Maßstab für die Kreditzuteilung im großen gebe, als die privatgeschäftliche Prüfung der Rentabilität. Die von der Reichsbank immer für richtig ge haltene Forderung, man solle die Banken reprivatisieren, bedeute deshalb für die Gegenwart besonders, daß Reich und Golddiskontbank keine Maßregeln ergreifen dürsten, die die Anwendung privatgeschäftlicber Vorsicht arn Entschei dungen über Kreditgewährung in Frage stellten. Wohl aber sei es Ausgabe des Reiches und der Neichsbank, dafür zu sorgen, daß unter Beachtung aller Sicherheitsansprüche der Einleger die Bankenarbeit nicht in übertriebener Liauidi- tätsängstlichkeit verharre, sondern innerhalb des großen Auibauprogramms der Reichsregie-ung positiv mitschwinge. Zum Schluß seines Vortrages kam der Redner aus die Frage der Reichsresorm kurz zu sprechen. Neichsreform, so erklärte er u. a., bedeute, daß die Selbstverwaltung des Vol kes einen Staatsaufbau voriinde, der nicht nur die freie Entialtungsmoalichkeit, sondern auch skaokspolitische Hem mungen für ein Uebermaß aller Paikcistrebungen voriebe. Wenn ein innerlich erstarktes Reich die Zwiespältigkeit mit Preußen überwunden habe, dann werde gerade au? dieser Grundlage am besten das freie Eigenleben der Länder sich neu entfalten. „So wird", schloß Tr. Luther, „die durchge- sührte Reichsreform Teutscbland nicht nur krisenfester machen, sondern auch dazu Mithelfern daß das deutsche Volk in seiner Gesamtheit Brot und Freiheit hat." Ile WMikliM mei MMW Wlli. Berlin. sFunksprnch.j In einem osscncn Bries an den Reichskanzler hat Adolf Hitler Behauptungen über den Standpunkt der deutschen Negierung in der Abrüstnngssrage aufgestellt, die im Interesse der deutschen Außenpolitik aus das schärfste zurückgcwiescn werden müßten. Hitler behauptet: Deutschland sei mit einem Ausrüstungsprogramm vor die Welt getreten; es habe die Forderung nach einer 3lM Wg-Mann-Armcc erhoben; es habe ferner den Ban von Grobkampsschissen usw. gefordert. Diese drei Behauptungen sind in vollem Umfange unwahr. Deutschland hat niemals andere Forderungen erhoben, als diejenigen, welche das veröffentlichte Memorandum vom SS. August enthält. Es verlangt nach wie vor, daß die anderen Staaten ans einen Stand abrüsten, der unter Berücksichtigung der be sonderen Verhältnisse jeden Landes demjenigen Abrüstungs stand entspricht, der uns durch den Vertrag von Versailles aufgelegt ist. Trägt die Abrüstungskonferenz dieser grund sätzlichen Forderung nicht Rechnung, so müssen wir ver langen, daß nicht weiter zweierlei Recht gilt, sondern daß die in Genf abzuschließende Abrüstungskonvention auch auf Deutschland Anwendung findet. Deutschland fordert auch i» diesem Falle keine Ausrüstung. Der Zustand darf aber nicht weiter bestehen, baß «ns grundsätzlich Waffen verboten sind, welche anderen Staaten als unentbehrliche Mittel der Verteidigung erlaubt bleiben. Die Neichsregierung stellt in aller Oefseutlichkeit fest, daß Herr Hitler in seinem osfencu Bries vom SS. Oktober unwahre Behauptungen erhoben hat, die geeignet sind, das Bild der deutschen Außenpolitik zu verfälschen und damit das Interesse des deutschen Volkes aus das schwerste zu schädigen. Das Urteil über dieses Verhalten des Herrn Hitler überläßt die Regierung dem deutschen Volke. Wer M »le LeullA MWnWM. Berlin. iFunksprnch.i Zu dem ofscuen Bries des nat.-soz. Parteiführers Adolf Hitler an den Reichskanzler wird in unterrichteten Kreisen erklärc: Dem Reichskanzler gingen in diesen Tagen des Wahlkampfes aus allen Kreisen der Bevölkerung so zahlreiche Acußcrnngcn und Er klärungen zu, daß er nicht in der Lage ist, alle im einzelnen zu beantworten. Der offene Bries Hitlers aber enthält ins besondere in seinen außenpolitischen Ausführungen Be hauptungen, die unbedingt beantwortet werden müssen. Die Neichsregierung hat deshalb zu den Ausführungen Hitlers über ein angebliches deutsches Aufrüstungsprogramm, wie gemeldet» eine Erklärung herausgcgebeu. Wenn Hitler außerdem der Reichsregierung den Vor wurf macht, sie habe bei den Nbrüstungsvcrhandlungen inso fern eine falsche Taktik eingeichlagen, als ne es unterlassen habe, immer und immer wieder die Schuld an der Nicht abrüstung Frankreich zuznschieben und dadurch Frankreich in der Welt zu brandmarken, so kann demgegenüber sestge- stellt werden, daß Deutschland gerade nach dieser Methode verfahren ist, wie es vor Beginn der Abrüstnngsverhand- lungcn in Gens von dem Staatssekretär von Bülow ange kündigt wurde. Damals allerdings wurde diese Haltung Deutschlands von den Nationalsozialisten angcgrissen, die volle Rüstungsfreiheit und Ausrüstungssrciheit Deutschlands forderten. Midm ics NMlcM PIM in stn MsiGtdMkck» ßcich. Berlin. sFunkspruch.j Der Staatssekretär in der Reichskanzlei Planck hat an das Mitglied des Reichstages Herrn Kurt Heinig nachstehendes Schreiben gerichtet: „Sehr verehrter Herr Abgeordneter! Der „Vorwärts" vom 2ü. Oktober nachmittags veröffent licht eine Zuschrift» die sie ihm geschickt haben. Sie führen in ihr aus, daß der Reichskanzler vor dem Untersuchungs ausschuß im Preußischen Landtag erklärt habe, es gäbe im Neickshaushalt nur zwei Dispositionsfonds, die für die Presse in Betracht kämen; tatsächlich gäbe cs deren aber fünf. Darf ich hierzu feststellcn, daß ich Ihren Ausführungen keineswegs zustimmen kann. Für die Unterstützung der inländische« Presse, und nur um diese hat es sich im Unter suchungsausschuß gehandelt, kommen nur die von dem Herrn Reichskanzler genannten beiden Dispositionsfonds in Be tracht. Weder der Fonds für Förderung des deutschen Nach richtenwesens im Ausland, noch der Dispositionsfonds des Auswärtigen Amts „Geheime Ausgaben", noch der Dispo sitionsfonds des Reichswehrministeriums dürfen von Rechts wegen mit der deutschen Presse irgend etwas z« tun haben. Das mag früher anders gehandhabt worden sein; ich kann Ihnen aber die Zusicherung geben, daß unter der jetzigen Neichsregierung keinerlei Mittel aus diesen Fonds her deutschen Jnlandspresse zugeslossen sind ober zusließcu werden. Ich werde diesen Brief der Oefseutlichkeit übergeben, sobald Die ihn erhalten haben. Mit dem Ausdruck meiner vorzüglichen Hochachtung und aufrichtigen Empfehlungen bin ich Ihr sehr eraebener gez. Planck."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite