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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193211041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19321104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19321104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-04
- Monat1932-11
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1932
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Mlin im Wen »es BMlMHs Der Kremser kommt wieder zu Ehren. Die Besitzer der Kremser, der Alt-Berliner Ausflugs- wagen, haben die Konjunktur begriffen und ihre Ge fährte in den Dienst gestellt. Die Straßenbahner streike«. Streikposten der Straßenbahner vor einem Bahnhof. 4444^ IM «ßüplomsttscksn hat folgende Ernen- linksj den deutschen Reichspräsident von Hindenburg nungen vorgenommen: (von ... Gesandten in Asuncion sParaguayj, Rudolf v. Bülow, zum Generalkonsul in Kalkutta — den Vortragenden Grobba zum Gesandten in Bagdad — ^^^Ealkonsul Dr. Freiherr» von Grüna« zum «»inisterialdircktor im Auswärtigen Amt — den Vor- kraa-nd!n Legationsrat Dr. Gras Adelmann von Adel. DSsnsr. mannSfelden zum Generalkonsul in Kattowitz — deutschen Gesandten in Montevideo lUruguayj, Artur Schmidt-Elskop, zum Gesandten in Rio de neiro tBrasilien). den Dr. Ja- Die Goethe-Medaille au einen Amerikaner verliehe«. Die Goethe-Medaille, die anläßlich des Goethe-Jubi- läums-Jahres vom Reichspräsidenten gestiftet wurde, ist jetzt dem Amerikaner Dr. Emanuel Baruch für seine Verdienste um die Goethe Forschung verliehen worden. Bild links Gustav Adols-Gedächtnis-Feier in Berlin. «um Gedenken an den 866. Todestag des Schweden königs Gustav Adolf und zum IM. Geburtstag des Gustav Adolf-Vereins veranstaltete der Gustav-Adolf- Verein gemeinsam mit dem Evangelischen Bund in Berlin-Wilmersdorf eine Kundgebung, auf der Reichs innenminister Freiherr von Gayl die Festrede hielt. Zum zehnten Hochzeitstage des Kaisers. Kaiser Wilhelm II. vermählte sich vor zehn Fahren — am 3. November 1922 — in zweiter Ehe mit Prinzessin Hermine v. Schönaich-Carolath. StkiM-MWen an einer WMnbrnckt. Chemnitzer Brief. tsd. Wir leben im Zeitalter der Verjüngung. Die Menschen werden jetzt 99 Jahre und noch mehr alt, und wer eine Siebzigerin heute noch eine ehrwürdige Greisin zu nennen wagte, der läuft Gefahr, daß die empörte Dame sehr energisch wird und ihm deutlich zu verstehen gibt, daß sie ja noch in den besten Jahren stehe. Draußen in unserem Hospital St. Georg, in dem die Menschen das letzte Abend rot ihres Lebens zu genießen pflegen, sitzen die 99jährigen anhendweise und denken durchaus noch nicht ans Sterben, ind wer da nur mit einigen 70 Jahren ausmarschiert, der bilde sich ja nicht ein, daß er dort zum Rate der Alten zu gelassen ist. Ja, als kürzlich ein Mütterchen, das infolge der Uebersüllung des Hauses schon seit Jahren umsonst auf die Aufnahme im Hospital wartet, einem Insassen deS Hauses gegenüber beweglich klagte, fragte der nach ihrem Alter, und als sie verschämt bekannte, daß sie 67 sei, da legte der Alte seine Stirn in ärgerliche Falten und fragte die 87jährige, ob sie vielleicht meine, bas Hospital sei ein Säug lingsheim. Und was die Natur nicht von selber schafft, das holen die Menschen mit Hilfe der modernen Wissenschaft nach. Mit Einspritzungen und Drüseneinsetzungen weckt man entschwundene Lebenskräfte, daß man zuweilen meint, es müsse auf der Erbe doch märchenhaft schön und paradiesisch ideal sein, weil die Menschen nichts unversucht lassen, den Aufenthalt auf diesem närrischsten aller Planeten so lange wie nur irgend möglich auszubehnen. Aber die Steinach-Methoden beziehen sich nicht nur auf die Menschen. Man wendet sie neuerdings auch auf alters schwach gewordene Bauwerke an. Genau wie der Mediziner kommt der Architekt mit der Spritze, nur daß sie eine Klei nigkeit größer als die des Arztes ist, und spritzt den mor schen Bauwerken in ihre gelockerten Fugen — natürlich nicht Drüsensaft, sondern Zement und Beton — und macht damit die ältesten und morschesten Bauwerke für Zeit und Ewig keit lebensfähig. Das klingt so unglaubwürdig, daß man es für einen verspäteten Aprilscherz halten könnte, aber es ist Tatsache, nur daß die Methode noch so neu ist, daß sie noch wenig an- Znm Präsidenten des Archäologischen NeichSinftituts wurde Geheimrat Dr. Theodor Wiegand, der frühere longiahrige Di-elivr der Sammlung der Antiken Bild- Berliner Staatlichen Museen und der 2-chöpser des Berliner Pergamon-Museums, ernannt. gewendet wurde und deshalb der Allgemeinheit noch unbe kannt ist. Als man vor der Frage stand, die alten wacklig gewordenen Ttadtbahnbogen in Berlin zu erneuern, HM man's zum ersten Male angewandt, und jetzt wiederholt man's in auf Grund der dort gesammelten Erfahrungen verbesserter Form in Ehemniy: draußen in Ehemniy-Furlh führt mit 8 Eisenpfeilern und 9 Steingewölben eine Eisen bahnbrücke über das Ehemnitztal, die schon 1867 beim Ban der Ehemnih—Leipziger Eisenbahnlinie errichtet wurde und dadurch allein ihren Erbauern alle Ehre macht, daß sie bis heute treu und unerschütterlich ihren Dienst getan hat. Freilich, daß man einmal mit 29 Tonnen schweren Lokomo tiven durchs Land brausen würde, das hatten ihre Kon strukteure nicht ahnen können, und deshalb stand man jetzt vor der schweren Frage, ob man die Brücke weareißen sollte, was ungeheure Kosten verursacht und empfindlich den star ken Bahnverkehr gestört hätte, oder Snstem Steinach an ibr anwonden könne. Man hat sich für die Steinach-Methode entschieden. Im vorigen Jahre begannen die Arbeiten. Die Fugen wurden ausgespritzt und eingespritzt mit Zement und Beton. Dann begann man, in die Gewölbe einen auch durchs Erdreich gehenden Eisenbetonring von 8 Meter Breite einzuziehen, und nun steht die Brücke, durch den Eisenbeton zu einem einzigen gigantischen Bauwerk verschmolzen, wieder in neuer Kraft und Lebensdauer da und unterscheidet sich mit ihren 63 Jahren in nichts von einem steuen Bauwerk. Mit verhältnismäßig geringen Kosten wurde aus geniale Weise ein Problem gelöst, das den Verantwort lichen ob der Höhe der Kosten viel Kopfschmerzen bereitete, und die Bausachverständigen der Stadt sehen hier einen neuen Weg, das bekannte Brückcnclend in Ehemnitz zu be heben. Wir reißen nicht mehr weg. Wir spritzen. Mit Beton und Zement. Wir bauen nicht mehr neu, wir — verjüngen! Loh eng rin.
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