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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.12.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193212230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19321223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19321223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-12
- Tag1932-12-23
- Monat1932-12
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.12.1932
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OerMcheS und Sächsisches. Riesa, den L». Dezembrr 1VS2. —*Wett«r»orbersaa«fürden >4. Dezember (MUgeteilt von der Sachs. LanbeSwetterwarte zu Dresden.) Zeit«,sie lebbait, Winde ans Siid bi« West, »orw>,«rntz wolkig brzw. nebelig, mild, HLchsien« nnerHebltch« Nieder- ichläge. —- Säten sSrden >4 D«»««b«r ISS». Sanne», anfgang 8,04 Uhr. Sonnennnteraang 15,5b Uhr. Mond- anfgana 4,5» Uhr. Mondunteraang 12,40 Ubr. 1524: Der vortnairsische Seefahrer Vasco da Vama ans der Jährt nach Kotschin geft. (geb. N» 148»), TkWMM la SWe W WlklMU. Die Schule am Wasserturm veranstaltete am Mittwoch nachmittag in der Turnhalle um 4 Uhr für di« «kaffen 5—4 und um 6 Uhr für die Klassen 1—4 ihre Weihnachtsfeier. Ein kleiner Chor, gebildet aus den beiden Klaffen der Höheren Abteilung, sang unter Leitung von Herrn Ober- lehrer Richard Hofmann einige Weihnachtslieder, die recht frisch zum Vortrag kamen. Zu der den Kindern gebotenen Weihnachtsgeschichte: „Die Himmelsbrieflein" hatte «i« Lehrer der Schule sehr wirkungsvolle Schattenbilder ge fertigt, die den Kindern da» durch Wort Gebotene veran- chanlichten. In Gestalt eines Elternabend» feierte die Lehrerschaft der Schule am Wasserturm am Donnerstag, abends 8 Uhr, nochmals Weihnachten mit der Elternschaft ihrer Schule. Der Schulleiter, Herr Oberlehrer Thiele- manu, begrüßte den Festredner des Abends, Herrn Be- IrkSschulrat Dr. Trögel, Großenhain, und wies im be- ionderen darauf hin, baß die Not der Zeit den bescheidenen Rahmen des Abends bestimmte. Erstmalig trat der kleine Violincnchor, geleitet von Herrn Oberlehrer Richard Hof mann, an die Öffentlichkeit, indem er die Weihnachtssonate non Reinecke spielte. Einige Gedichte und drei- und zwet- itimmige WeihnachtSlieder des SchulchoreS, geleitet von Herrn Kurt Hofmann, bereiteten den Vortrag de» Herrn Bezirksschulrat Dr. Trögel: „Deutsche Weihnacht" vor. Der Vortragende bot auS seinem reichhaltigen historischen Wissen einen Längsschnitt der Geschichte des deutschen Weth- nachtSfesteS und zeigte die innere Verbundenheit von Heim.t, Volkstum, Wethenacht, indem er Weth- aachtSb .uche, WeihnachtSlied und WethnachtSdichtung bi» auf ihren Ursprung zurtickführte. Im zweiten Teil zeigte er an Hand von Licht» und Epidiaskopbildern die deutsche Wethenacht in der Malkunst. Im Anschluß an den Vortrag wurde ein Bildstreifen mit weihnachtlichem Text: „DeS fremden Kindes üeil'ger Christ" geboten. Weihnachts gedichte, ein Klavtervortrag und mit viel Sorgfalt au-ge- arbeitete Chöre umrahmten die Feier. Der gemeinsame Gesang des WethnachtSliedeS „O du fröhliche" beschloß den Abend. * MWMeier der MNWle. „O Fest aller heiligen Feste, o Weihnacht, du lieblicher Schein, dein harren wir kindliche Gäste, o laß in den Him mel uns ein." Unter diesem Grundgedanken stand die gestrige Feier für die Schülerschaft. Aus der Fülle so reich haltigen Stoffes war ein kleiner Kranz geschickt heraus gesucht, der für Herz, Auge und Ohr etwas Seltenes dar reichte. Beim Lichterglanz des Wunberbaumes erklangen feierliche Weihnachtsglocken. Nach dem Vortrag zweier finniger Gedichte und dem allgem. Gesang „O du fröhliche" folgten einige Märchen auf der Leinwand. Sind doch gerade Märchen das heimlichste Herz der Kinder und ihres Glau bens und strahlen nicht auch die Augen unsrer Kleinen, nxnn Großmutter ihnen die Märchen von „Hänsel und Gretel", „Dornröschen", und „Frau Holle" erzählt. Dann klingen alle Saiten kindlichen Gemüts wieder: die Trauer über den eingesperrten kleinen Hans, die Freude über die im Backofen bratende Hexe, erlösendes Gefühl beim Er wachen des Dornröschen und Dankbarkeit kür bi« gute Frau Holle. Diese Bilder erschienen als Schattenrisse auf dem Schirm, wobei auch die Umrahmung und die farbige Wechsel wirkung sehr gut zur Geltung kamen. Dann folgten noch ,Knecht Ruprecht im Winterwald", die „Kinder unterm Tannenbaum in der WeihnachtSstube" und das „Krippen bild". Die Bildfolge umrahmten die dazu entsprechenden Kinder- und WeihnachtSlieder. Die Gruppen für die Schattenbilder hatte Herr Lehrer Küchenmeister in sinnvoller Form mit Kindern der Schule zusammengestellt, während die musikalische Untermalung in den Händen des Chorleiter», Herrn Lckrer CichortnS mit dem Schulchor, lag. So führte diese Feier mitten hinein in die Lust der fröhlichen, seligen Zeit und in den Zauber der heiligen Stunde. —* Die Kapelle deS Freiwilligen Ret- cnngskorps Riesa stellt sich in den Dienst der Winterhilfe und wird am 24. Dezember nachmittags von 2 bis 3 Uhr auf dem Nathausplatz« weihnachtliche und volkstümliche Weisen ertönen lassen. Im Anschluß daran wird sie das gleiche Programm von .'^4 Uhr au aus dem F r I e d r i ch - E b e r t - P l a h im Stadtteil Gröba darbieten. Möge auch diese Veranstaltung dazu beitragen, der Winterhilfe weitere Spenden znzuführen. -* Hausfluren und Treppen genügend be- leuchten! Wir werden gebeten, auf die Pflicht einer genügenden Beleuchtung der Hausfluren und Treppe» bin- ,»weisen. Bei Nichtbefolgung der diesbezüglichen geseh- lichen Vorschriften ist bekanntlich Bestrafung und gegebenen falls Schadenersatzpflicht zu gewärtigen. —* P o l i z e i b e r i ch t. In der Nacht zum 22. 12. 1982 ist versucht worben, in einem auf dem Stetnbruchgelände an der Steinstraße in Riesa-Gröba gelegenen Schrebergarten ciuzubrechcn. Dort haben sich Gänse, Enten und auch Schweine befunden. Infolge der aut gesicherten ZuganaStür sind aber die Täter nicht zum Ziele gekommen. Bet der Tat scheint eine sogenannte „Kcttenzange" verwendet wor den zu sein, mit der ein 10 Millimeter starker Bügel eines Vorlegeschlosses durchgezwickt worben ist. In der Tatnacht sind abends in der 1». Stunde zwei unbekannte Radfahrer, die unbeleuchtete Fahrräder bei sich gehabt haben, in der Nähe des Gartens gesehen worden und es ist nicht ausge schlossen, daß sie mit der Tat in Verbindung stehen. — Am Freitag, den 2». 12. 82, früh, ist in einem Garten an der Poppitzer Straße ein Stück Frischfleisch, vermutlich die Keule eine? Haustieres, etwa 4 Pfund schwer, bas In unbe- drncktem Papier und in einer Beilage des Riesaer Tage blattes vom Donnerstag, den 16. 12. 82, eingewickelt war, ausgefunden worben. — Wer über die Täter und die Her- lunst des Fleisches irgendwelche Angaben machen kann, wird zcbeten, dies recht bald dem Kriminalposten Riesa mitzu teilen. ->-* Die Frage der Beimischung von Butter zur Margarine. Wie wir zu Preffenachrichten über eine Verordnung, die den Beimischungszwang von Butter zur Margarine regel» soll, erfahren, ist die Frage noch durchaus offen. Jedenfalls ist vor Weihnachten mit der Ver ordnung nicht zu rechnen. —* La» WekbnachtSprvaramm der Rtefaer Lichtspielhäuser. Im „Laprtol" gelangt da» erst klassige Tonfilmwerk „Mata Hart", das in den Groß städten begeisterte Aufnahme fand, zur Aufführung. Greta Garbo meistert Mata Hari» Schicksal einer Tänzerin unb Spionin, Ramon Novarro ist ihr grober Partner. Bon alten Spivnagestoffen de» Weltkriege» ist der um Mata Hart entschieden der dankbarste. Ihm liegt die historische Wahrheit zugrunde, baß in Pars« eine bejubelte Tanzeri» im Oktober 1V17 standrechtlich erschossen wurde, weil da» Kriegsgericht Spionage Zugunsten Deutschlands al» er wiesen anfah .. . Der Name Mata Hari interessiert, wo immer er auch in Europa fällt. Wer um die Wichtigkeit eine» guten Filmtitel» weiß, wirb da» grobe Plus er- kennen, mit dem diese« Film in» Rennen geht. Zwei Stär» von Weltruf stehen im Vorspann: Greta Garbo und Ramon Novarra. Die Garbo ist über diesen Film zu einer Welt- popularttät aufgestiegen, wie Ne nicht viele Sterbliche je besessen haben. Die neue Rolle bietet ihr viele Möglich- ketten. Sie kann wieder die Fra« spielen, die sich vor der Liebe hüten will und ihr doch verfällt, sie kann dem stürmi schen Werben eine» Jungen unterliegen, der blind an st« glaubt, und um seinetwillen Karriere und Männer vom Rang aufgeben. Der Film hat seine Erfolge in den LiebeS- szenen. Die Garbo spielt mit virtuoser Eindringlichkeit bi« Phasen ihrer großen Liebe, da» «rste spielerische Interesse, LaS Auflehnen gegen daS starke Gefühl und schließlich da» Lächeln unter Tränen, wenn ste dem erblindeten Geliebten in den Stunden vor der Hinrichtung bi« Komödie vorsptelt, ste sei in einem Spital und werb« operiert. Diese letzten zweihundert Meter sind die stärksten be» Film» und sichern sein« Endwtrkung. Die Garbo wächst hier über sich htnau», sie trifft mit ihrem Spieltnsttnkt die letzten AuSdruckS- möglichkeiten, für den Widerstreit der Gefühle. ES griffen viele bet diesen Szenen verstohlen zum Taschentuch . . . Ramon Novarra ist -er Garbo ein guter Partner. Er ver- tnnerlicht seine Rolle, ohne süßlich zu wirken. „Mata Hart" ist der Film, dem man auch in Riesa erhöhte Beachtung schenken sollte. — Im „Union-Theater" wird der Film „Scampolo, ein Kind der Straße" nach »em Bühnenstück von Dario Nicodemi mit den Promi nenten Dolly HaaS und Carl Ludwig Diehl abgerollt werden. — Im „Zentral. Theater" in Gröba wird man sich über den seither im „Capitol" gelaufenen Reiber „Der Schützenkönig" mit dem bayerischen „Urviech" Weiß Ferbl weiter amüsieren. Näheres über da» groß zügige Filmprogramm der Riesaer Lichtspielhäuser im Heutigen Anzeigenteil! —" Di« Wünsch« der staatlichen AmtSbau- met st er. Die AmtSbaumMer der staatlichen Hochbau- Verwaltungen faßten in ihrer in Dresden ab gehaltenen Tagung «ine Entschließung zur Frage der Arbeitsbe schaffung und der BerwaltungSreform. ES wird baldigste Vergebung öffentlicher Aufträge im Baugewerbe verlangt, um dadurch den Wohnungsbau »n fördern und die Erwerbs losenfürsorge produktiv zu gestalten. Zur Verwaltungs reform werden Geschäftsvereinfachung, Ausschaltung ent behrlicher Zwiichenaufsichtsn und möglichst vorteilhafte Ge staltung de» BehördenaufbauS gewünscht. —* Die Ilebertragung der Rede d«S Ar- bettSbeichaffung'Skommissar. Wie die Fw kstunde mitteilt, spricht der Reichskommissar für Arbeitsbeschaf fung, Dr. Gereke, heute Freitag von 19,30 bi» 20 Uhr über „die vordringlichsten Aufgaben der Arbeitsbeschaffung" über alle deutschen Sender. Bon 20 Uhr bi» 20,16 Uhr spricht Walter Jost, Hauptmann im Reichswehrministerium, über die deutsche Wehrmacht im Jahre 1932. —" Um die WinterurlaubSkarte. Tie Landtagsfraktion der Deutschen Bolkspartei setzt sich in einem Anträge für dir Schaffung einer Winterurlaub»- karte mit längerer Geltungsdauer ein. Ter Antrag wird damit begründet, daß sich durch Personalbeschrä'ikungen usw. die Notwendigkeit ergeben habe, die Urlaubszeiten auch auf die Wintermonate zu verteilen, und daß diese Kreise e» al» «tne Benachteiligung empfinden würden, daß ste von den Vorteilen der Sommerurlaubskarte ausge schlossen sind. —" Berfütterung von Roggen an Schweine. Mit der Berfütterung von istoggen an Schweine ist vom Verbände deutscher landwirtschaftlicher Versuchsstationen mit Hilfe von Reichsmitteln ein stzersuch durchgeführt wor den, demzufolge der landwirtschaftlichen Praxi» zu emp fehlen ist, bei der Getreidemast wachsender Schweine nicht mehr al» die Hälft« in Form von Roggen zu geben und bet der Kartoffelmast dir Beifütterung von Roggenschrot im Lurchschnitt der ganzen Mastperiode auf 1—1,5 Kilo gramm Roggen zu beschränken. Soll dagegen vorwiegend Roggen verfüttert werden, so ist eine Beimischung von ca. 10 Prozent Futterzucker oder Melasse zur Geschmacksver besserung und aus diätetischen Gründen erforderlich. —" „Heute gibt eS Karpfen!" Tie Menschen sind im allgemeinen abergläubischer al» sie «S sich selbst und noch weniger anderen zugestel^en mögen: und bisweilen formt sich ein solcher Aberglaube in einen Brauch um, dem man später den Ursprung nicht mehr ansieht. Auch der Karpfen al» weihnachtliche» Festmahl oder alS Silvester- schmau» ist ein solcher Brauch, der nach altem, oft nicht mehr gekannten Volksglauben Frieden und Glück für das kommende Jahr bringen koll. Biel Rogen de» Fisches, Symbol der Fruchtbarkeit, kündet bevorstehenden Segen und Erfolg an, sorgsam in der Geldbörse behütete Karpfen- schuppen „ziehen Geld an" und sollen helfen, da» Dasein auch wirtschaftlich erfolgreich zu gestalten. — Nicht zuletzt ist auf die Erhaltung und Ausbreitung dieser Bräuche über ganz Deutschland die Entwicklung der deutschen Karpfenzucht zurückzuführen, die heute mit einer jähr lichen Erzeugung von rund 120000 Zentnern Speise karpfen «inen gewichtigen Wirtschaftszweig darstellt. Seine besondere Struktur entspringt der Tatsache, daß der Haupt konsum sich auf zwei nahe beieinandersiegende Tage de» JahreS zusammendrängt. Um den umfangreichen Bedarf an Karpfen zu decken, entwickelten sich, insbesondere in Schlesien, Sachsen und Bayern Teichwirtschaften, in denen der Fisch nach den Grundsätzen und Erfahrungen eine» erprobten Tierzuchtbetriebe- gezogen wird. Erst im dritten Jahr erreicht der Karpfen da» Gewicht von etwa drei Pfund. * Kreinih-Zeithatn. Im gestrigen MonatS- appell der Ortsgruppe Kreinitz-Zeithain des Stahlhelm B. d. F. fand in Anwesenheit der Orts- gruppe be» Stahlhelm-Frauenbundes und verschiedener ge ladener Gäste im weihnachtlich geschmückten Versammlungs lokal de» Bahnhof Röberau die WeihnachtS - bescher««» statt. Mit Rücksicht auf die in der Orts gruppe besonders starke Notlage war seitens des Führers auf eine besondere Weihnachtsfeier verzichtet worben; alle im Wege der Winterhilfe eingegangenen Spenden von Kameraden und Gönner« -es Stahlhelm B. d. F., Orts gruppe Kretnitz-Zetthatn, würben vielmehr restlos zur Unterstützung notleidender Kameraden verwendet. ES konn ten auf diese Weise 47 bedürftige Kameraden, vor allem aus Zeithain-Lager, mit Lebensmittel- und Sachspenden bedacht werden. Nach der voraufgegangenen feierlichen Verpflich tung einer ganzen Anzahl neuer Kameraden, die der Orts« grupveuführer Rudolph unter ernst mahnendem Hinweis auf die Größe der übernommenen Aufgabe unbedingter Pflichterfüllung im Dienste für Volk und Vaterlawd vor nahm, fand die Nevergabe -er Spenden am brennenden Lichterbaum beim Klange der alten lieben WeihnachtSlieder, von Kameraden mit Geige und Klavier stimmungsvoll be gleitet, statt. Der OrtSgruppensührer leitete die Verteilung mit herzlichen Worten ein. Nach der Verteilung blieben alle Anwesenden noch in festlicher nnd froher Gemeinschaft beisammen, wobei einer der beschenkten Kameraden im Name« aller anderen herzliche DankeSworte svrach und noch manche Erinnerung an Weihnachtsfeiern im Schützengraben fern der Hetmat wieder wach wurde. dt. Gl an biß. Ein junger Mann de» Frelwilli- gen Arbeitsdienstes, glitt au» der GiSdecke des Elster- werda—Grhbeler-Kanäle«, weicher ,. Zt. geschlämmt wird, so «nglsscksich an», daß er sich rin» Gehirnerschütterung znzoa. dt. Radewitz. Einem ArbeitSdlenftwissigen wurde während der Arbeitszeit der Dynamo vom Fahrrad ab- montiert nnd gestohlen. Es wäre doch leicht möglich, den gemeinaeiäbrlichen Spitzbuben ihr Handwerk zu unterbinden, wenn die Mäder und abgelegten Sachen während der Arbeitszeit bewacht würden, wie «4 an anderen ArbeitS- stellen de» srriwilligen Arbeitsdienste» gehandhabt wird. Galbitz. Unfall. Am Dienstag verunglückte Drivatus Oswald Grofch hier. Er subr mit seinem Fabrrade hinter einem Auto her, das vor der Bergschänke »löblich hielt. Der Radfahrer bremste stark, «m nicht auf da« Anto ans» znkadren, siel dabei vom Rade und zog sich «ine starke Kopfverletzung zu. Lnvva. In der Rächt ,«m Mittwoch brach «in Vrand in der Scheune de« alten Ente« der Gutsbesitzerin Lina vrrw. Herrmann au«, der schnell auf di« beiden daneben liegenden Scheunen der Gutsbesitzer Arthur Schreiner und Robert Mbert Übergriff. Di« drei Scheunen bildeten innerhalb kurzer Zeit «In einzige« Flammenmeer, i» daß sich dl« Feuerwehren von hier, Malkwitz und Lalbitz lediglich auf die AblSschungSmabnabmen beschränken mußten. Die Arbeiten der Wehren waren gegen » Ubr nacht« beendet. Mitverbrannt sind in der Hrrrmannschen Scheune eine Dampidreschmaichinr, in den beiden anderen Scheunen je eine eingebaute Dreschmaschine, sowie land- wirtschaftliche Maschinen und Geräte, Stroh- und Heu- Vorräte und ein geringer Getreidevorrat. Dir Entstehungs ursache ist noch nickt dekannt; man vermutet Brandstiftung. Dahlen. Diebe«v«ch. In einer der letzten Nächte batten Diebe den GutShof eine« Besitzer« im benachbarten Wendisch - Luppa beimgesucht und mehrer« Säcke Getreide gestohlen. Die Dieb« hatten aber Pech; denn sie ver wendeten bei ihrer nächtlichen DiebeSfahrt einen defekten Sack, der einen Teil de« Getreide« durchlieb, sodaß durch dir binterlaffene Svur die Täter Im Nachbardorf Malkwitz ermittelt werden konnten. E« bandelt sich um fünf Wer- sonen, die da« Geld, da» sie au« dem Verkauf de» Korn« schlugen, bereit» für WeibnachtSeinkäusr verwandt hatten. * Dre»d«n. Kommunistische Hetzereien. In letzter Zeit ist wiederholt von kommunistischer Seite an die Er werbslosen «in Flugblatt verteilt worden mit der Auf forderung, beim Fürsorgeamt die Uebernahme ihrer vollen Miete ohne Anrechnung auf die Unterstützung zu bean tragen. Ter Zweck dieser Aktion scheint, wie die städtische Nachrichtenstelle mitteilt, der zu sein, die Erwerbslosen zur Stellung unerfüllbarer Forderungen zu veranlassen, während sich die Akteure im Hintergrund halten. ES sei bei der gegenwärtigen Finanzlage unmöglich, über da» jetzt Gewährte htnauSzugehen. Offenbar sei daS Haupt ziel der Urheber der Aktion, die zweifellos entstehend« Verbitterung bei den Hilfsbedürftigen für ihre Zweck« auSzunützen. * Dresden. Ein Falschmünzer aus frischer Tat er tappt. In Ver letzten Zett waren wiederholt falsche 1-Mark- und 10-Pfennig-Stücke aufgetaucht. Tie Fäl schungen waren verhältnismäßig gut gelungen. In der Nacht zum Donnerstag gelang es der Kriminalpolizei, den Täter, «inen 49 Jahre alten Ntechaniker R., auf frischer Tat zu überraschen und sestzunehmen. Er hatte in seinem Besitze noch mehrere Falschstücke. In seiner Woh nung konnte da» gesamte HersrellungSmatermI beschlag nahmt werden. R. ist geständig. Er wird dM Gericht zugeführt. — Bemerkenswert ist noch, daß e» die 12. Falsch- münzerwerkstatt ist, die tn dissem Jahre von der Kriminal polizei in Dresden auSg-hoben worden ist. " Dresden. Festgenommener Einbrecher. Bon der Kriminalpolizei Dresden wurde ein in Dresden wohnhafter, 40 Jahve alter Böttger festgenommen, der mit seinem in Stolpen wohnhaften Bruder tn Stolpen und Umgebung zahlreiche Einbruchsdiebstähle auSgeführt hat. " Heidenau. Vom Zuge überfahren und lebens gefährlich verletzt. Auf dem hiesigen Bahnhof wurde der Lokomotivführer Fleischer au» Meißen, der die Altenberger Linie befuhr, vom Zuge erfaßt, als er im Begriff war, nach Hauie zu fahren. Beim Ueberschreiten der Schienen hatte er da- Nahen -eine? nach Dresden fahrenden Zuge» übersehen. Er wurde von diesem erfaßt und mutzte mit lebensgefährlichen Verletzungen dem JvhanniterkrankenhauS zugcführt werden. * Pirna. Ein Brandstifter an der Arbeit. ÄMtwoch abend entstand im Anwesen de» Besitzer» Görner tn Zschicren ein Dachstuhlbrand, der aber durch die Feuer wehr bald gelöscht werden konnte. ES stellte sich herau», daß der Brandstifter mit geradezu teuflischer Bosheit vor gegangen war. In den Stuben hatte er alle» so gestellt, daß eS im Nu in Flammen aufgehen mußte. Die elek trische Plätte hatte er angeschlossen und auf ein Grammo phon gestellt, in dessen Deckel schon «tn Loch gebrannt worden war. Im Schlafzimmer hatte der Täter die Feder betten ausgerisfen, da» Stroh teilweise herausgezogen und all« brennbaren Sachen mit Spiritus übergossen. Ter Brandgeschädigte war zur Zeit de» FeuerS abwesend: er war SA.-Mann. lieber die Motive der Brandstiftung herrscht noch keine Klarheit. Tie polizeiliche Untersuchung ist im Gange. " Freiberg. Zugentgleisung. Mittwoch nachmittag entgleisten auf Bahnhof Freiberg bet der Einfahrt eine» auS Richtung Nossen kommenden GüterzugeS vier Wagen, von denen drei umstürzten. Tie Hauptgleise von und nach Nossen wurden dadurch für längere Zeit gesperrt. Doch konnte der Verkehr ohne nennenswerte Verspätungen durch Umsetzen der Züge ausrecht erhalten werden. Menschen wurden nicht verletzt; auch ist der Sachschaden nicht be deutend. Tie AufräumungSarbeiten wurden gestern vor mittag beendet. Die Untersuchungen über die Ursache des Unfall- sind noch nicht abgeschlossen. " Herrnhut. 200 Jahre deutsche ärztliche Mission. Die deutsche ärztliche Mission kann auf eine über 200 jährige Arbeit zurückblicken. Schon im Jahre 1730 bot Gotthilf August Francke, ein Bruder deS bekannten Begrüu der» deS Halleschen Waisenhauses, August Hermann Francke, . einen MissionSarzt nach Trankeoar (Ostindien» anSgesandt, und die .Herrnhuter Brüdergemeinde hat dos Werk fortgeführt. 136 evangelische MissionSärzte sind bis jetzt von Deutschland auSgesandt worden. " Bautzen. Versuchter Raubübersall. In Wurbi? Wurde am Mittwoch abend auf die Girokasse ein Raub überfall versucht. AlS der Angestellte die Kasse verlasse» wollte, wurde er gepackt und znrttckgedrängt. Er konnte sich jedoch der Angreifer erwehren, die darauf flüchteten Sie hatteir vorher bei der Girolasse um «in Almosen nachgesucht. " Seifhennersdorf. Tödlicher Stur» in einem Steinbruch. Ter hiesige 24 Jahre alte Arbeiter Wilhelm istobert Heubaum, der im Steinbruch de» Gutsbesitzers Schneider beschäftigt war, stürzte au» noch unbekannter Ursache im Stcinbruch ab. Mit schweren Brustquetschunaen und einem Schädelbruch wurde er in eine EberSbacher Minik gebracht, wo «r leinen Verletzungen erlag«
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