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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193212318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19321231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19321231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-12
- Tag1932-12-31
- Monat1932-12
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1932
- Autor
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Riesaer G Tageblatt «nd Anzeiger lMdettatt mü AmttzkH. ^sch^-n,« rag«bl«tt M«s«. " Dresden ISS». 8—nenf Nr. «. Da« Mepwr Tageblatt ist da« zm: Beröffentkichnng der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShcmptmannschaft Girokaffe: Postfach Str. SS. Großenhain, de« Amtsgericht« und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, de« Rate« der Stadt Riesa, Riesa Nr S2. de« Finanzamts Riesa und des HauptzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 3116. Sonnabend, 31. Dezember 193T, abends. 8L. Iskra. Da« Riesaer Dageblatt erscheint sedr« Lag abend« '/,« Uhr mit «»«nähme der Sonn- und Festtag«. vezngSpeet», gegen Vorau«,afflnng, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. L14 rinschl. Postgebühr (ohne Zustellung«oebühr). Für den Fall de« Gintreten« von ProduktionSoerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis« behalten wir uns da« Recht Ker Prec«- erhöhung und Nachforderung vor. Anzeige« für die Nummer de« Ausgabetage« sind bi» 9 Uhr vormittag« auszugeben und im vorau« zu bezahlen, eine Gewahr für da« Erscheinen an bestimmten lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die SS wm breite, S mm hohe Grundschrift-Zeile (« Silben) 25 Gold-Pfennige; die 8» mm breit« Reklamezeile 109 Gold-Pfennig«; zeitraubender und tabellarischer Satz 50'/, Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage ein^ezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungsbeilage »Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderunqSeinrichtungen — hat der Bezieher keine» Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. Rv-aüonsdrnck und «erlag: Langer t Winterlich, Riesa. »eschüftSst«*,: Vaetheftraß« ist. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. An des Jahres Schwelle. Gedanken znm Dilvestertage 1982 von Felix Leo G Ückeritz. Niemals fühlen wir den Flügelschlag des Schicksals mit so visionärer Gewalt an nnS vorttberranschen, niemals empfinden wir so deutlich das dem Menschcngeist verschlossen bleibende Walten der Urewigkeit, wie wenn in der Sil vesternacht der Uhrenzciger die 12. Stunde verkündet und von Turm zu Turm durch daS winterlich stille Land die Glocken ihren ehernen Klang tragen. ES ist uns, als sei nnS in dieser Stunde der unendliche Sternenhimmel näher gerückt, als fühlten wir deutlicher Gottes Hand über uns, und nie wirb uns wohl so klar wie in dieser Stunde be wußt, baß wir zeitlose Wanderer ans Erben sind, Wanderer, die von einem nie erfaßten Geschick über die Erde gesandt werden, ohne zu wissen, woher sic kommen und wohin sie gehen. Und daS Dunkel, daS vor unserem Wege liegt, daS nnS niemals erkennen läßt, wohin unser nächster Schritt führt, legt sich gerade in der Silvesterstunde mit schwerem Ernste auf unsere Brust. Unwillkürlich steigt eine Frage in uns ans und läßt unS nicht wieder los: wo werden wir stehen, wenn wieder ein Fahr in die Ewigkeit versunken ist, wenn wieder in des Jahres letzter Stunde der Uhrenzeiger auf die 12. Stunde springt nnd die Glocken stürmend und brausend durch die mitternächtliche Stunde klingen, eines neuen Jahres ersten Tag zu grüßen? Werden wir noch unter denen sein, die hinüberschreiten dürfen über des neuen FahreS Schwelle, oder werben wir heimgegangen sein durch das Tor des Todes in das alle Erdenrätsel lösende ewige Leben? Werden wir noch alle die Unsrigeu an der Haub halten dürfen, die wir heute in der ernsten Silvesterstunde um unS vereint sehen, ober werben unsere Gedanken in weher Sehnsucht, mit blutenden Wunden hinauSgehen müßen an ein frisches Grab, daS man zwischen beS Jahre? erstem und letztem Tag geschaufelt? Werden wir noch die alte Tatkraft, die alte Gesundheit, den alten SchaffenSmut und den ungebrochenen-Lebensglauben in uns fühlen, -er uns noch heute erfüllt, oder werden wir vielleicht einen heimlichen tiesen Riß in uns empfinden, wenn das neue Jahr wieder zu Ende geht? Werden ivir noch ausrecht stehen, wenn das neue Jahr stirbt, oder werden wir zer» brachen, zu Boden geschmettert sekn, wie die letzten dunklen Fahre so viele zerbrochen haben? Wird unser Weg still, gleichmäßig wciterführcn im neuen Fahre, wird er bergauf gehen zur Höhe und zum Sonnenlicht ober wird er jäh ab fallen in unergründliche Abgründe, aus denen es keinen Aufstieg mehr gibt? Vielleicht haben wir in jungen Jahren, vielleicht haben wir in besseren Zeiten, da das Leben seinen festnmrisscnen, gesetzmäßigen Gang zu gehen schien, nicht so gedacht, haben mit lachendem Munde unser GlaS zum Gruße gehoben und unS nicht sonderlich den Kopf schwer gemacht bei dem „Glücklichen Neujahr!", daS wir nnS beim Klange der Stlvesterglvckcn zuriefen. Seitdem die grane Not durch das deutsche Vaterland geht, seitdem Frau Herzeleid über die Schwelle von Millionen deutscher Hütten getreten ist, schauen ivir mit ernsten Augen, mit bangem Herzen jedem neuen Fahre entgegen, und wo wir uns noch grüßen mit dem alten trauten „Glückliches Neujahr!" vergangener besserer Zeiten, da schwingt eS auf seinem tiefsten Grunde wie heimliches berzhcißeS Gebet, und ganz unwillkürlich »alten sich unsere Hände beim feierlichen Klange der Sil- vcsterglocken, ganz unwillkürlich gehen unsere Augen empor zum ewigen Sternendome, nnd durch unsere Seele klingt gläubig und inbrünstig ein lautloses Flehen: Go nimm denn meine Hände nnd führe mich.... ES ist schon so: cS liegt etwas Großes, Gewaltiges in der Not eines ganzen Volkes. Sie rüttelt die Seelen auf und führt die Menschen wieder näher zu Gott. Sie macht un-s daS Walten des unfaßbaren Schicksals wieder deutlich fühlen und bringt uns Menschen wieder die furchtbare Ohn macht allen Menschenseins gegenüber den ewigen Mächten zum Bewußtsein. Luthers demütiges Bekenntnis klingt wieder durch unser Herz: „Mit unsrer Macht ist nichts ge tan, wir sind gar bald verloren. . .". Aber wie wir die Augen zum ewigen Sternenhimmel erheben, der schon in so vielen Silvesternächten in majestätischer Schönheit über uns strahlte, da fühlen wir, wie unS noch immer aus seinen Sternenhöhen, die keinen Anfang nnd kein Ende kennen, Kraft und Stärke gekommen ist, und eine freudige, eine all« Furcht und alle Sorgen überwindende Gewißheit wird in uns wach, Luthers Trutzgesang jauchzt und jubelt im Sturmgcsang der Silvcstcrglockcn und formt sich leise auch auf unseren Lippen: Ein feste Burg ist nnser Gott! .... Rückwärts geht unser Blick, und ob wir auch in dem laugen Lauf der Fahre, die sich Glied um Glied zu einer langen schweren Kette reihen, manche dunkle Stunde, manchen herben Schicksalsschlag sehen, ob vor unS auch wieder so mancher Tag austaucht, an dem wir vermeinten, wir könnten ihn nicht tragen, und das Schicksal habe über menschliche Last ans unsere Schulter gelegt — je weiter wir von solchen Stunden abgerückt sind, um so deutlicher ver minen wir, daß nicht die Last zu schwer, sondern nur unser Mut zu schwach war. Fe weiter solche Schicksalsschläg« schon zurücklicgcu, nm so klarer empfinden wir, zu was sie, die uns so ost ein verzweifeltes, ausüegehrenftes „Warum?" entrissen haben, gut und notwendig waren. Sic haben uns alle gereist und geklärt, sie haben uns geadelt und lebens weise gemacht, und niemals würden ivir mit unserer Geel« da stehen, wo wir stehen, wenn sie uns erspart geblieben Neujahrsgrübe von Parteiführern. * Berlin. Geheimrat Hugenberg, der Führer der Dentschuationalrn Volkspartei, veröffentlicht zum Jahres wechsel einen „Heil Deutschland" überschriebenen Artikel, in -cm eS u. a. heißt: Das Jahr 1932 hat den Zielen der Deutschnationalen Vvlkspartei drei wesentliche Erfolge ge bracht. Auch in Preußen, dem letzten Bollwerk des Marxis mus, wurde bas schwarzrote System gestürzt. Tic Wahlen de» letzten Jahres beseitigten ferner die Vorherrschaft des parlamentarischen Systems und damit bas verderbliche Spiel der Parteien von Weimar. Auch in der Außenpolitik ist ein Schritt vorwärts getan. So unzulänglich das Ergebnis von Lausanne war, so hat eS doch das Ende der hemmungs losen Reparationspolitik gebracht. In der Abrüstungsfrage ist die Forderung Deutschlands auf Beseitigung der Rüstungsungleichheit gestellt. DaS Jahr 1933 wird neue Kämpfe bringen. Die Er rungenschaften des vorigen Jahres müssen gegen jeden Rückschritt verteidigt werden; sie müssen im -Sinne einer Neugestaltung des deutschen Reiches erweitert werden. Ter wirtschaftlichen und sozialen Not des deutschen Volkes, ver schuldet durch die unselige Politik des früheren Systems, muß durch einen organischen und einheitlichen Neubau des Wirt schaftssystems abgcholfen werden. Anfänge hat daS vorige Jahr gebracht. Sic blieben aber ungenügend, weil auch hier die Einheitlichkeit des Willens fehlte. Die Tentfchnationale Volkspartei ist aus den Kämpfen des Jahres 1.932 erfolg reich nnd gestärkt hervorgegangen. Ihre Ziele haben sich in immer weiteren Kreisen dnrchgcfttzt. In steigendem Um fange hält die Jugend zu ihren Kampfgruppen. Ich grüße unsere alten bewährten Kämpfer, ich grüße unsere Jugend, die beide zum Einsatz bereit sind. Der Führer der Deutschen Bolkspartei, Dtngeldey, schreibt in der „Erneuerung" u. a.: „Die verschiedenen Wahl kämpfe haben uns herbe Wunden geschlagen, der letzte Wahl gang aber hat uns auch gezeigt, daß es wieder vorwärts und aufwärts geht, daß die unveräußerlichen Gedanken der liberalen Staatsauffassung erneut an Kraft und Stärke im deutschen Volke gewinnen. Die Nebcrwindung dicker schwe ren inneren Krise des nationnlen Bürgertums wäre keiner Partei und keiner Fraktion möglich gewesen, die nicht in Stadt und Land eine große Zahl von Männern hinter sich hätte, die kür ihre Ueberzeugnng Opfer gebracht haben, die allen Verlockungen standhielten nnd die im Vertrauen auf den Wert der von ihnen vertretenen Sache auf dem Posten blieben. Ihnen allen, besonders aber den neuen zu uns kommenden Kräften der deutschen Jugend, sei an -er Wende beS Jahres herzlichst gedankt. Unsere Arbeit geht weiter und neue Kämpfe stehen bevor. Wir wollen im deutschen Volke nicht Kampf um des Kampfes willen, in der Politik nicht den Konflikt um des Konfliktes willen: alle unsere Schritte und Bestrebungen können nur darauf gerichtet sein, die politische Selbstbesinnung zu fordern nnd dem schäften den Bürgertum wieder eine breite Basis im politischen Kräftespiel zu verschaffen. Davon wird sehr viel abhänaen für die künftige Neugestaltung im Innern und für den Er folg der Freihcitsbestrebungen yach außen." Prälat Kaas, der Vorsitzende der Dentscheu Zentrnms- partei, veröffentlicht in den Neusahrsausgaben der Zentrumspresse einen Artikel, in dem er unter der Ueber- schrift: ,^lampf oder Sammlung" u. a. ausftihrt: „Klarer als vor dem letzten Wahltermin 1932 steht heute für seben nüchternen Beobachter fest, daß keine extreme Richtung in Deutschland begründete Aussicht aus die Erringung einer solitären Mehrheit hat. Eine Selbsttäuschung ist es, wenn irgend eine politische Richtung die Rettung Deutschlands als ihr Monopol betrachtet, wenn sie den politischen „Mes sias" der deutschen Zukunft sich nur aus ihrem Lager her vorgehend denken kann. Solange der begnadete Führer, der mit magnetischer Kraft das Vertrauen aller positiv gerich- , teten Lager wieder auf sich vereinigt, für die Realpolitik noch ein Unding bleibt, dürfen wir über der Sehnsucht nach der Gauzlösung der Zukunft das nicht vergeß'«», was bei gutem Willen auch heut« schon möglich sein müßte, an die Stelle des sachlich nicht berechtigten und legal nicht durchsetz baren Ansschließlichkeitsanspruches dieser oder jener poli tischen Richtung, dieses oder jene«- Programms, dieser oder jener Slaatsaussavuug, wenigstens für dieft Zeit beispiel loser Volks- und Staatsgefährdung den Willen zur Samm lung der wertvollen Energien zu seiren, die in allen staats bejahenden Lagern in Bereitschaftsstellung liegen und auf Einsatz warten. Tollten diele Kräfte brach liegen oder in ödem Bruderzwist verkommen, weil die Führer zu zaghaft oder zu eigcnbrvdlcrisch sind, um die Wege zur Sammlung zu suchen und die gefundenen auch unter Opfern zu gehen?" M MMSMllW des VWWen MWemMeM. M ü n ch c n. Ter bayerische Ministerpräsident Dr. Held übergibt der Oeftentlichkcit folgenden Neujahrswunsch: Seit mehr als 18 Jahren wandelt das deutsche Volk durch ein enges Tal der Nöte und Sorgen. Elendsberge, große Opfer und Lasten, erdrückend hark, türmen sich den Weg entlang auk. Ein vierjähriger Krieg gegen eine Welt von Feinden, iu dem das deutsch« Volk die Blüte seiner Jugend, die beste» seiner Männer geopfert hat, eine Revolution, di« unsere alte seelisch« Widerstandskraft zerstört hat, ein „Friedeus"- Vcrtrag, der wie noch keiner ein Volk gedemütigt, geknech tet. ausgeraubt und bis heute mit Lasten unerhörter Art belade» hat, eine Inflation, die Milliarden von Volksver» mögen verschlungen, eine Deflation, welch« Wirtschaft und Arbeit vollends abgewürgt hat: Alles das hat das deutsch« Volk auf seinem Uuglückswe« ertragen und überdauert. Und noch immer ist dieses Elend? kein Ende. Tausende verlieren jeglichen Mut und Halt und werken in Verzweif lung dieses Leben von sich. Andere Tausende folgen Irr- wegen, auf denen sie die Wanderung durch Grauen und Elend abzukürzen wähnen. Und doch — gerade ans dem Furchtbare», was das deutsch« Volk aus dieser Wanderung in 18 langen bange» Jahren durchmessen und überwunden hat, schöpfe ich den un erschütterlich«» Glauben an die unverwüstliche innere Widerstandskraft der großen Masse der Deutsche« nnd die Hossuung, daß sie auch das letzte Wegstück noch überwinde« werbe«, wenn ihnen nicht der Glaube an sich selbst genom men wird. Bon keiner Partei, von keiner politischen Bewe gung kommt der Messias, der alle Rot und alles Elend mit einem Schlage bannt und das deutsche Volk wieder glücklich und groß macht. Es gibt auch kein Geheimprogramm und kein Geheimmittel, mit denen alle Fragen der gewaltigen Weltkrise richtig erkannt und gelöst werden können. Nur das aus Gott begründete Selbstvertrauen wird zur Wende nnseres Schicksals fähig sein. Das Bewußtsein der eigenen Kraft und Berufung und Zusammensasiung und Zusammen arbeit aller Kräfte werden daS deutsche Volk mit Gottes Hilft auch noch über das Endstück seiner Wanderung durch das Jammertal von Not und Elend Hinwegbringen. DaS deutsche Volk verlangt Anerkennung und Gleichberechtigung. ES will Arbeit und durch die eigene Arbeit Brot. Ich bitt« alle, die nock Vermögen, Einkommen und eine Existenz besitzen, eindringlich: Helft mit, Arbeit zu schaffen und durch die Arbeit Brot für Millionen darbender deut scher Volksgenossen. Dann wird das deutsche Volk wieder mit Mut die Arme recken und mit neubelebter Kraft den letzten sieghaften Anlauf zur Freiheit und zum Wiederauf stieg nehmen. Möge daS Jahr 1933 dem deutschen Volk zu diesem Heil und der Welt zur Gerechtigkeit nnd Frieden gebeiben. Das ist mein Neniahrswnnsch für alle Brüder und Schwestern in der bayrischen und deutschen Heimat. sgcz.1 Ministerpräsident Dr. Seid. wären. Wir haben sie mit Herzblut bezahlt, aber der große ewige Gewinn, er ist doch auf unserer Seite gewesen! Und je weiter wir vorwärtSschreiten auf dem Lebens wege, je größer mit jeder Silvesterstunde die Strecke wird, auf die wir erkennend zurückschauen können, um so klarer kommt uns auch die grobe Logik zum Bewußtsein, die über unserem Menschensein waltet. Wir werden nicht willkürlich, nicht sinnlos von einer feindlichen Gewalt über diese Erde getrieben, eS waltet in allem eine unbestechliche, eherne Ge setzmäßigkeit. Eine Hand führt uns, die unS plan- un sinnvoll, die unS weise und gerecht leitet, und je weiter die Jahre zurttckliegen, um so deutlicher sehen wir, wie so manches nichtig und klein war, was uns weltbewegend er schien, wie so manches uns zum Segen ward, was wir im ersten Schmerze als grausamen Schicksalsschlag betrachtet. Die Hand aber, die uns bis hierher geleitet, sie wird unS auch durch daS neue Jahr führen, bas heute, umhüllt von den undurchdringlichen Schleiern der Urewigkeit, vor uns auftaucht. Wir wissen nicht, was eS uns im Schoße trägt, ob Glück oder Leid, nach armseligen Menschenbegrifseu gemessen. Wie wir aber heute erkennen, daß zuletzt eS doch GotteS Hand war, die uns bis hierher geleitet, so wissen wir auch, daß sie uns auch durch das neue Jahr sinnvoll nnd weise führen wird, und weil wir erkannt haben, wie planvoll und gerecht alles war, was rückwärts bis heute auf unserem Wege lag, darum fürchten mir uns auch nicht in dieser ernsten stillen Silvesterstunde, die wohl die ernsteste des ganzen deutschen Volkes ist, vor -em, was uns daS neue Jabr bringen soll. Empor zum Sternenhimmel geht unser Blick, wenn heute die Tilvesterglocken durchs deutsche Land klingen, und wir kennen auch in der banaen Nacht und Not kein Zagen und kein Zweifeln: wir wissen, baß uns zuletzt auch dieses neue Jahr nur näher bringe» wird -er großen urewigen Heimat unserer Seele! M erste Ml im neieii M. Pandtagswahl in Lippe am 15. Januar. ft Detmold. Die am 15. Januar stattsindende Neu wahl des Lippischen Lan-tages wirst ihre Schatten voraus. Nachdem beim Wahlleiter neun Wahlvorschläge von den Nationalsozialisten, Deutscbnatioualen, der Deutschen Volkspariei, der Laudvolkpartei, der katholischen Volksver tretung, -eS Evangelischen Volksdienstes, der Deutschen Staatspartei, der Sozialdemokraten und Kommunisten ein gegangen sind, wird nach Beendigung des weihnachtlichen Burgfriedens in den ersten Januartagcu iu Lippe ein bioher in diesem Umfange noch nicht erlebter außerordentlich hef tiger Wahlkampf entbrennen. lieber die Aussichten der LandtagSwahl kann noch nichts gesagt werden. Die Frage der Listcnvcrbiuduug wird erst in den nächsten Tagen entschieden. Nationalsozialisten. Deutschnationale und Deutsche VolkSpartci rechnen damit, die mehr als ein Jahrzehnt vorwiegend liuksoricntiertc Laudespolitik in Lippe am IS. Januar in andere Bahnen zu lenken.
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