Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193301246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-01
- Tag1933-01-24
- Monat1933-01
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1933
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nah. ' iben. tölp- aird) »etf« nge- ende 1M1 Mtt- c die i die ucheS mrde Mark lin- ngcn i«ai„ iebs- tteser irden , daß : zur Ver- ckung vobet ßthic- raus- schla- schluh i»»r Rück- immt. c von cban- c zur chieb- . Es le für schluh bgabc r Be- selbst ; kam. it ab- g ans ;r von unter, Pfg.) rosten- daher »einer ö Psg. Mci- neistcr iterzu- preu- rklärte Bür- i setzte sintrap acht ran ttrctcn bereits uicht- ie Au len cr- ' Latze Bodcn- »ncsctzt. stuahme Durch irhöhcu sticke r icnde te, da Glichen ich zu war. lassen, onjas ' um- it un- en, do gehen, n. Es iel zu u der- »chen? ragte: rtie?" irektor macht, cgend» c mir, ganzen tte ich neral- etwas rittner Sesicht witzig n sich d mir t doch folgt.) Riesaer M Tageblatt Drahtanschrift Tageblatt Riesa. Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. S2. Postscheckkonto: Treiben 1530. Gttokaff«: Riesa Nr. 52. o«d Anzeiger <Elde»lM MI» Anzeiger». La« Riesaer Tageblatt ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amt«hauptmannfchaft Großenhain. de« «mtigericht« und der AmtSanwaltschast beim Amtsgericht Riesa, de« Rate« der Stadt Riesa, de« Finanzamt« Riesa und de« Hauptzollamt« Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. DienStan, 24. Jannar 1ÄLL, abenvs. 86. Aalira. Ta« Riesaer Tageblatt erscheint irden Ta« abend« '// Uhr mit «»«nähme der Sonn- und Festtage. VezugSdret», gegen Vorauszahlung, für einen Mona! 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 «inschl. Postgebühr (ohne Zustellungrgebühr). Für den Fall de« Eintreten« von ProduktionSverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis« behalten wir un« da» Recht der Preis- erhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen für die Nummer de« Ausgabetage» sind bi» 9 Uhr vormittag« aufzugeben und im vorau« zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plötzen wird nicht übernommen. Grundprei« für di« 39 mm breit«, S mm hohe Srundschrift-Zeile (« Silben» 25 Bold-Pfennig«: die 89 mm breite Reklamezeile 100 Botd.Pfennig«: zeitraubender und tabellarischer Satz 50'/, Ausschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage »Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderungSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationrdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäft«fiele; Goetheftratze »«. Verantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Vie iinikiMlilisclie 8iiusli»n: ronselruas «les verUclUezplelz. Die Galgenfrist, die das Zentrum für den letzten Ver- § such einer parlamentarischen Ueberbrückuilg der Krise er kämpfte, ist bereits zur Hälfte verstrichen, ohne dast die Par teien auch nur ernsthaft an einen solchen Versuch herangc- gangen wären. Auch der Führer beS Zentrums, Prälat Dr. KaaS, hat keine besondere Initiative in der von ihm inaugurierten Richtung entfaltet. Die Gründe dafür sind inzwischen bekannt geworden. Die Nationalsozialisten haben für ihre politischen Besprechungen einen anderen Partner als das Zentrum gewählt. Sie haben mit den Deutschnationalen verhandelt. Ihr Thema war dabei keines wegs so parlamentarisch, wie es die Zentrumsführer bei ihren andersgerichteten Bemühungen erstrebten. SS ging den Nationalsozialisten und den Deutschnationalen vielmehr um die Bildung eines Uebergangskabinetts unter der Füh rung von Dr. Schacht. Dieses Kabinett sollte mit national sozialistischen u. beutschnationalen Fachmännern ausgestattct werden und sich der Tolerierung der beiden Parteien er freuen. Aber schon die Mitheranziehung des Zentrums war durchaus nicht ernsthaft ins Auge gefaßt worden. Man wollte vielmehr vom Reichspräsidenten für das Kabi nett Schacht Vollmachten erlangen, die auch ein Regieren ohne Parlament oder gegen das Parlament gestatteten. Gegen Montag mittag war in politischen Kreisen Berlins die Nachricht verbreitet, dast diese Ziele unter Umständen in einer von den beiden Parteien gemeinsam unterzeichneten Erklärung niedergelcgt werden sollten, einer Erklärung, die auch zugleich eine solche für die plötzliche Abreise Adolf Hit lers aus Berlin gewesen wäre. Aber in dem Augenblick, in dem diese Zeilen geschrieben werden, steht es weder fest, dast eine solche Erklärung herauSkommt, noch, daß "Adolf Hitler, wirklich seine Abreiscpläne innekült. Man wird hier also den Ereignissen nicht vorgreifen dürfen. Immerhin ist richtig, daß der Kurs — was heute ja schon viel bedeutet — 48 Stun den in dieser Richtung ging. Auch der Montagbesnch des Reichskanzlers von Schlei cher beim Reichspräsidenten beschäftigte sich nach unseren Informationen mit diesen Eventualitäten. Er hatte darüber hinaus aber noch einen weiteren Zweck. Die starke Kritik, die in den letzten Tagen an der Schweigsamkeit und Pro- grammlosigkcit der Neichsregiernng in weiten Kreisen ge übt wurde, scheint ihren Eindruck auf der Wilhclmstraste nicht verfehlt zu haben. Auch der an sich kühle und illusionSlose Reichskanzler sieht ein, dast er der Bevölkerung im Unter- schied von dem Kultssensviel der Parteien etwas Positives bieten must, wenn der Glaube an die Aktivität der fetzigen Regierung nicht völlig zerstört werden soll. Er hielt des halb dem Reichspräsidenten einen Vortrag über die Möglich, keiten einer Erweiterung des ällll Millionen-Sofortpro- gramms. NcichSkommissar Dr. Gereke wirb, wie wir er fahren, bereits in allernächster Zeit auch von seinem Stand punkt ans Herrn von Hindenburg über die angeschnittenen Fragen Bericht erstatten. Nach unseren Informationen handelt es sich dabei um den Plan, die noch immer nicht voll ausgcnutztcn Stcnergutschcine für die Erweiterung des So fortprogramms nutzbar zu machen. So sind z. B. bei den für die Beschästigungsprämieu bcreitgestellten Geldmitteln noch immer grössere Summen ungenutzt. Aber auch an an- deren Stellen des alten Paoenscheu Wirtschaftsprogramms sind Summen verfügbar, die eigentlich anderen Zwecken dienen sollten, aber sich weit fruchtbarer in ein erweitertes Sofortprogramm einstellcn lassen. Bei einer Ucberwindung der noch bestehenden Schwierigkeiten wäre cs nach Auffas sung des Reichskanzlers und Dr. Gcrekes möglich, ohne Schaffung neuer zusätzlicher Kreditmittel das ursprüngliche Söll Milliouen-Sofortprogramm auf insgesamt 1 Milliarde zu erhöhen. Diese Summe könnte unmittelbar zur Mobilisierung der Wirtschaft auf dem Wege über Aufträge öffentlicher Hand eingesetzt werden. An Arbeiten, aber auch an den nötigen kreditnehmende» Arbeitsträgeru fehlt eS nicht. Die Ueberzcichnuug der Anträge für das bisherige So fortprogramm hat dies nach Auffassung der Reichsregierung klar erwiesen. Diese neuen Pläne der Reichsregierung werden bei der Beurteilung der weiteren politischen Entwicklung sehr ernst haft in Rechnung gestellt werden müsse». Sic sind das erste Zeichen dafür, daß die Reichsregicrung doch nicht so völlig die Zügel am Boden schleifen läßt, wie man ihr vorwirft. Sie beweisen überdies, dast Reichskanzler von Schleicher auch schon für einen längeren Zeitraum Dispositionen trifft Mit seiner „Neigung zum Verzicht auf den ReichSkanzler- posten" scheint es demnach noch nicht weit her zu sein. Aber auch die Frage einer Zustimmung oder Ablehnung des Par laments oder sogar neuer Negierungsgruppierungen scheint in der Wilhclmstraste keine Nolle mehr zu spielen. Nach unseren Informationen ist der Reichskanzler entschlossen, eine neue Vertagung des Aeltestenrats oder des Reichstages nicht mehr hinzunehmcn. Er verlangt noch innerhalb dieser Woche endgültige Klarheit. Falls ihm dabei Schwierigkei ten gemacht werden sollten, ist nicht nur die Auflösung des Reichstages gewiss, sondern auch die vorläufige Vertagung von Neuwahlen bis zu einem Zeitpunkt, der eine wirklich grundlegende Veränderung der politischen Stimmungen und der von den Parteien beliebten Politik erwarten läßt. ES ist möglich, dast von nationa'sozialistischer Seite dieser Absicht einer raschen Klärung durch Zwischenanträge entgegengear beitet wird. So spricht man davon, dast die Nationalsozia listen im Aeltestenrat am Freitag darauf dringen wollen, Fragen der Arbeitsbeschaffung und ähnliche sozialpolitische Fragen auf die Tagesordnung der kommenden Reichstags sitzung zu setzen, weil sie dringlicher seien, als die „bereits bekannten" Erklärungen der Neichsregiernng. Wir möch ten icdoch annehmcn, daß diese Anträge diesmal an der Haltung der Regierung scheitern. * Spiel mit Gerüchten Rätselraten um die lnnerpolitische Entwicklung Berlin, 24. Januar. DnOen Berliner Blättern wird das große Rätselraten der vorigen Woche über die innerpolitische Entwicklung fort- gesetzt. Es wird über alle möglichen Besprechungen berichtet, die stattgefunden haben sollen. Sicher ist aber nur, daß Reichskanzler von Schleicher dem Reichspräsidenten über die politische Lage und den Stand der Arbeitsbeschaffung Bericht erstattet hat. Alles andere sind Gerüchte und sogar zum größten Teil unkontrollierbare Gerüchte. Die eigentlichen Verhandlungen, die die Möglichkeit einer arbeitsfähigen parlamentarischen Mehrheitsbildung seststellen sollen, sind immer noch keineswegs im vollen Gange. Vielmehr hat bisher nur eine unverbindliche Unter haltung zwischen dem Zentrumsabgeordneten Dr. Bell und dem Nationalsozialisten Dr. Frick slaktgefunden, ohne daß aber irgendwelche» Ergebnis diese» Gespräche» bereit» zu erkennen wären. Es wird auch von einer Unterredung Hitlers mit Straßer gesprochen, die angeblich erst in Berlin statt» finden sollte und nun für Müncyen vorgesehen sein soll. In gutunterrichteten nationalsozialistischen Kreisen wird dieses Gerücht gar nicht sehr ernst genommen. Irgendwelche Entscheidungen oder die Anbahnung von Entscheidungen sind nicht vor der zweiten Hälfte dieser Woche zu erwarten. Zer MWM in Sn SchG. Krieg Genf — Tokios „Kann die Streitfrage nicht ausgeschlichtet wer den, so erstattet und veröffentlicht der Rat einen auf einstimmigem Beschluß oder Mehrheitsbeschluß beruhenden Bericht, der die Einzelheiten der Streit frage und die Vorschläge wiedergibt, die er zur Lösung der Frage als die gerechtesten und die ge eignetsten empfiehlt. Jedes im Rat vertr Bundes- Mitglied kann gleichfalls eine Darstellung des Tat- bestandes der Streitfrage und seine eigene Stel lungnahme dazu veröffentlichen." sVölkerbundS- satznng Art. 15 Abs. 4.) Zum ersten Mal in seiner Geschichte steht der Völker, bnnd vor dem Zwang, den Artikel 15 seiner Satzungen, das letzte und schärfste der vorgesehenen Mittel, in Anwendung bringen zu müssen. Lange genug hat man diese äußerste Konfeguenz aus dem chinesisch-javanischen Konflikt hinaus- geschoben, aber nach den letzten Vorgängen war es ein Ge bot des Selbsterhaltungstriebes, zu dieser Maßnahme zu schreiten: Die Neunzehnerkvmmissiou mußte seststellen, daß die Bemühungen um eine schiedsrichterliche Vermittlung in dem Konflikt .^gegenwärtig gescheitert sind". „Gegenwärtig gescheitert" . . . waS also nun weiter? Zunächst wird poraussichtliöi der Bölkerbundsrat den Be richt der Neunzebncrkommission entgcgennchmen und wird sich darüber schlüssig werden müssen, ob er das negative Er gebnis von sich aus offiziell zur Kenntnis nimmt ober die Bölkerbundsvollvertammluiig damit besaßt. Hierfür gibt es wiederum zwei Möglichkeiten, die von den Satzungen her nicht eindeutig iestqelcgt sind; der Bölkerbundsrat kann zur Einberufung einer neuen außerordentlichen Vistkerbunds- vollversammlnna schreiten, waS eigentlich das Gegebene wäre, da die Betrauung der Neunzob»crk'ommission auch durch eine außerordentliche Bollveriammluna vollzoaen wurde, oder aber er kLüti mit der Nebcrmittclnng des negativen Resultates der SchlichtungSbcmühungen bis zum planmäßigen Zusammentritt der Vollversammlung im Herbst warten. Da hiermit ein Spielraum von reichlich einem halben Iabr aewonnen würde, und da das offizielle Eommunigus über die Arbeiten der Kommission ausdrück lich betont, „die Kommission bleibe natürlich bereit, alle neuen Anregungen aufzunehmen, die ihr etwa die beiden Parteien zu übermitteln wünschen würben", wird man an nehmcn dürfen, dast dieser letztere Weg gewählt werden wirb, denn eine derartiae Zöacrtaktik ist ja bedauerlicher weise zum hervorstechendsten Ebarakteristikum im Vorgehen des Völkerbundes bei dieser Angelegenheit geworden. Keine Taktik, mag sie noch so geschickt und unauffällig versuchen, die Angelegenheit im Tande verrinnen z» lassen, kann aber darüber Hinwegtäuschen, dast mit dieser Entwick lung der Angelegenheit die Existenzfrage des Völkerbundes anfgerollt ist Das eraibt sich vor allen Dinaen aus den ersten Neusterunaen offizieller japanischer Kreise die den ergebnislosen Abschluss der Kommissionsarbeiten relativ gleichgültig registrieren und zugleich die Tendenz vertreten, keinerlei betonte Aktion zu unternehmen, sondern in dem bisherigen Sinne weiter zu handeln, ohne den gewaltsamen Bruch mit dem Völkerbund eintrcteu zu lassen. Es ist bei nahe fraglos, dast dies beschämende Durcheinander möglich sein wird, denn über den eingangs zitierten Absatz 4 des Artikels 15 der VölkcrbnndSsatzung hinan« gibt e« keiner lei eindeutig scstgelegte Maßnahmen Die einzelnen Völkerbundsmitalicder gewinnen ibre Handlungsfreiheit gegenüber den KouiliktSvartueru. Aber das ist auch alles. ES bestebt keinerlei Handhabe, dem internationalen Recht zur Durchsetzung zu verhelfen. ES besteht vor allen Dingen auch keine Handhabe, für 'en Fall des Ausscheidens Iavaus ans dem Völkerbund -estzustellen. was denn nun mit den Rechten wird, die Japan als Mandatar, d. h. als Treuhänder des Völker bundes in d-n ehemaligen deutschen Kolonien der Karo linen- und Mariannen-Inseln übernommen hat. Kann das Mitglied einer Gemeinschaft, dem als solchem gewisse Auf träge treuhänderischer Art erteilt sind, nach seinem Aus scheiden aus dieser Gemeinschaft Treuhänder bleiben? Die Antwort auf diese Frage ist eine Selbstverständlichkeit . . . Leider fehlt jede Möglichkeit, um die Anerkennung des Er löschens solcher Mandatarrechte durchzusetzen. Krieg Gens- Tokio? Nein! Dafür kehlen jede Voraussetzungen. Aber da- sttr droht aus der Weiterentwicklung der Dinge der Genfer Institution das völlige Versinken in die politische Bedeu tungslosigkeit. Ae WGregienm m» Ser MM- WMtW MmmlE W Nimm. * Berlin. Zu der Pressekampagne über den natio- mlsozialistischcn Aufmarsch auf dem Bülowplatz in Berlin irsährt die Telegraphen-Union von unterrichteter Seite, faß Reichskanzler von Schleicher der Auffassung sei, baß solche Aufmärsche grundsätzlich unerwünscht feie». Nachdem jedoch zahlreiche Drohungen non kommunistischer Seite ausgesvrochen worden seien, habe der Reichskanzler im Interesse der Staatsautorität sich nicht unter kommunisti- scheu Druck setzen lassen und den bereits genehmigten Auf marsch verbieten können. Gegenüber den Pressemeldungen über die Unterredung des Kanzlers mit den kommunistischen Abgeordneten Torgler und Kaspar ist festzustcllen, daß der Kanzler in dieser Unterredung der Abgeordneten lediglich seine oben wiodergegcbene Auffassung zum Ausdruck ge bracht hat. Zu den Gerüchten, daß Gregor Straßer am Freitag eine Unterredung mit dem Reichskanzler gehabt habe, wird an maßgebender Stelle erklärt, daß dort von einer solchen Unterredung nichts bekannt sei. »elchüftis««! von Aurlönder» Eine neue Verordnung des Belchsarbeltsmlnister» Berlin, 24. Januar. Der Reichsarbeitsminister hat mit Zustimmung des Reichsrat» eine neue Verordnung über ausländische Arbeit- nehmer erlassen. Die Verordnung erstreckt sich aus alle aus- ländischen Arbeitnehmer, regelt die Beschäftigung der Aus länder im ganzen Reich nach einheitlichen Grundsätzen, be stimmt ein einheitliches Verfahren unter Wahrung der frem denpolizeilichen Belange der Länder und faßt die Vorschrif ten über die Einstellung und Beschäftigung ausländischer Ar- beitnehmer, die bisher in verschiedenen Verordnungen enthal- ten waren, zusammen. Die Verordnung tritt am 1. Mai 1933 in Kraft. Reich und Länder Line Bede de» bayerischen Ministerpräsidenten Der bayerische Ministerpräsident Dr. Held hielt auf der Generalversammlung des Obersränkischen christlichen Bau ernvereins eine Rede, in der er u. a. auf das Verhältnis von Reich und Ländern einging. Die Tatsache, daß die deutschen Länder keine eigenen Einnahmen hätten und dadurch in ihren Ausgaben beschränkt seien, müsse als Bettelsystem be zeichnet werden, das zum Ruin der Länder führen müsse. Man müsse fordern, daß den Ländern die finanzielle Hoheit in vollem Umfang zurllckgegeben werde. Er könne, so fuhr Dr. Held fort, die Notverordnung vom 20. Juli 1932, durch die die Reichsgewalt auf Preußen ausgedehnt worden sei, nicht vergessen. Wenn Bayern nicht selbst fest auf eigenen Füßen stände, so wäre es vielleicht schon längst im „Reichs- jchnappsack" verschwunden. Eine Revision der Weimarer Verfassung sei wohl notwendig, aber nur nach der Richtung hin, daß den deutschen Ländern wieder mehr Eigenleben ge geben werde. Auf Probleme der Au ß e n p o li t i k eingehend, erklärte Dr. Held, daß man starke wirtschaftliche Selbstschutz,wlitil Deutschlands, eine starke deutsche und nationale Politik for- < dern müsse.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite