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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193301279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-01
- Tag1933-01-27
- Monat1933-01
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1933
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MkslM H Tageblatt Drahtanschrift Daqeblatt Riesa, Fernrut Nr. 20. Postsach Nr. 52. Postfcheckkont« T)re«den 1580. Eirokass«: Riesa Nr. 52. und Anzeiger lElbeblatt und An-tiger). Da« Mesa« Tageblatt ist da« zur Beröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der LmtShauptmannschaft Großenhain, de« Amtsgericht« und der Amtianwaltschast beim Amtsgericht Riesa, de« Rate« der Stadt Riesch des Finanzamts Riesa und deS HauptzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 1 23. Areilaq, 27. Januar 1933. alienvs. 86. Jakra. Da« Nielaer Tageblatt erscheint jeden Tas abend» Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Bezugspreis, gegen Barauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einscht. Postgebühr (ohne ZusieüungSgebühr). Für den Fall de« Eintreten« von Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un» da» Recht der Preis erhöhung und Nachsorderung vor. 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Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Vor der Entscheidung des Ältestenrats. MlNbiMliMll Md MIMlIlWll. 3M WMW Meld!!!. * Amsterdam. Auö Anlaß des 74. Geburtstages des Kaisers ist im Laufe des Donnerstag in Doorn bereits eine Reihe von Gästen eingetroffen, während andere am Abend erwartet würden Darnnter befinden sich der Kron prinz, die Prinzen Eitel Friedrich und August Wilhelm, der zweite Sohn des Kronprinzen, Prinz Louis Ferdinand, Großhcrzog Albrecht von Württemberg mit seinem Sohn Philipp Albrecht die Erbprinzesfin zu Solm sowie -er Markgraf von Meißen. Heute Freitag vormittag fand auf Schloß Doorn ein Gottesdienst statt, bei dem Pastor D. Schneller die Predigt hielt. Abends ist Festtafel, zu der auch verschiedene holländische Gäste geladen sind, worauf ein vaterländischer Film zur Vorführung gelangen wird. Glückwunschtelegramm Hilgenbergs an Kaiser Wilhelm. ss Berlin. Der Führer der Deutschirationalen Volkspartei, Geheimrat Hugeuberg, hat folgendes Tele gramm an Kaiser Wilhelm gerichtet: „Euer Maiestät bitte ich, zugleich namens der Deutschnationalen Volkspartei ehrfurchtsvolle und treue Segenswünsche für das neue Lebensjahr auSsprcchen zu dürfen." UWMtk MeilMn-MWlW klk ob 1. WH? vdz. Wie das Nachrichtenbüro des Vdz. meldet, ist der Stand der Neformarbciten an der Arbeitslosenversicherung im Augenblick der folgende: Nach Durchsprechung dieser von allen Seiten als notwendig empfundenen Reform im Ausschuß des Reichskabinetts sind jetzt die Referenten -er beiden hauptsächlich beteiligten Ressorts, nämlich des ReichS- sinanz- und des Reichsarbeitsministeriums, dabei, die ver schiedenen Reformmöglichkeitcn auf ihre arbeitsmarktpoli- tischen und finanziellen Auswirkungen hin zu prüfen. Die Vorträge der Referenten bei den beiden genannten Reichs ministern dürsten bereits in diesen Tagen beginnen. Die Minister werden sich dann über die Art der von ihnen zu empfehlenden Vorlage entscheiden und diese Entwürfe dem Kabinett Vorlagen. Zu den wesentlichen Fragen, die dabet zu klären sind, gehört vor allem die, ob eine Beitragsneu- re-gclnng notwendig sein müsse. Nach den bisherigen Dis positionen ist damit zu rechnen, baß die Reform der Nrbeits- losenversichcrung mit dem 1. April b. I. in Kraft tritt. Man scheint in maßgebenden Kreisen diesen Termin schon auS dem Grunde zn bevorzugen, weil ab 1. April ja der neue Reichsctat läuft und weil in ihm bereits die Auswirkungen der Reform sich zeigen sollen. Man muß bis zum 1. April wissen, welche Mittel für die Arbeltslosen-Betreuung im Reichshaushaltsplan einzusehen sind. Eine der vielen schwierigen Fragen, die sich dann ergeben würden, wenn man die gesamte Arbeitslosen-Betreuung -en Kommunen überließe und die Reichsanstalt verschwände, wäre die, wie ein Ausgleich zn schaffen fei zwischen -en von -er Arbeits losigkeit ungemein stark betroffenen Industrie-Gemeinden des Westens und den weniger — relativ — berührten Land gemeinden. Mindestens müßte man in einem solchen Fall einen Ausgleichsstock schaffen. Es hat jedoch -en Anschein, als ob die arbcitsmarktpolitisch wertvolle OrganisationSs arbeit, die bciin Ausbau der Reichsanstalt und der Arbeits ämter sowie der Landesarbeitsämter geleistet wurde, sich für die Bekämpfung der Erwerbslosigkeit als unentbehrlich erweisen wird. Gut unterrichtete Kreise rechnen deshalb mit einer Beibehaltung -er RcichSanstalt für Arbeitsver mittlung und ArbeitSlosen-Versichernng. Es wird darauf hlngemlelen, daß die Fürsorge für die Erwerbslosen nach volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu regeln sei und daß deshalb di« bisher bestehenden zwölf Landesarbcitsämter kaum entbehrlich seien. Diese zwölf Landesarbeitsämtcr bildeten nämlich insofern einen wich tigen Teil der seit langem erstrebten Reichsreform, als sie nach rein wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten abgegrenzt wären und insoweit eine wirtschaftspolitische Unterteilung des Reiches in zwölf Bezirke repräsentierten. Welter wird bervorgchoben, daß cs bei der Erwerbslofen-Betreuung nicht mit der Auszahlung der Unterstützungen abgetan sei, sondern daß es auch darauf ankomme, -i« Erwerbslosen berufspolitisch zu betreuen, ihr, Fortbildung zu regeln, die Arbeitsvermittlung zu ermöglichen usw. Alle diese Auf gaben würden nun bereits von den bestehenden 86s Arbeits ämtern und den zwölf Landesarbeitsämtern wahrgenom- inen. Man hält es für kaum möglich, baß fede kleine Ge meinde in der Lage sein werde, diese bedeutsamen arbeits marktpolitischen Dinge ftir ihren kleinen Bezirk ausreichend zu organisieren. Allerdings hält man es für notwendig, daß die Reform eine Entlastung der Kommunen von -en Wohlfahrtserwerbslosenkosten bringe! Dabei dürfte auch der Gedanke eine Rolle spielen, -ie sogen, anerkannten Wohlsahrtserwerbslofen in die Reichsbetreuung hinüber- „nehmen. Es handelt sich dabei um jenen Kreis vom Wohliahrtseriverbslosen, mit dem arbeitsmarktpolitisch ge rechnet werden muß, h. dessen Zugehörige nicht durch hohes Alter oder Gebrechlichkeit zu bloßen Subjekten der Wohlfahrt geworden sind. Ans -er Unterscheidung zwischen anerkannten Wohlfahrts-Erwerbslosen und Wohlfahrts- Erwerbslosen schlechthin ergebe sich die so oft erwähnte Zahlendifferenz über die Anzahl der Wohffahrtserwcrbs- 'oscn zwischen -er Neichsanstalt und -en Gemeinden. ss Berlin. Am Vorabend der Entscheidung deS Ncltestenratcs über die Frage der Einberufung des Reichs tages war die Lage gegenüber den letzten Tagen nm nichts klarer geworden. In einer ganzen Reihe von Blättern steht im.Vordergrund die Mutmaßung, daß der Reichstag zwar in der kommenden Woche die Erkltirnng der Reichsregierung entgegennehmen und auch besprechen werde, aber sich dann vor den entschcideuden Abstimmungen vertagen wolle. Wenn daneben auch die Möglichkeiten einer Vertagung schon vor Abgabe der Regierungserklärung erwähnt werden und dabei verschiedentlich der schon mehrfach genannte Antrag der Nationalsozialisten auf Vertagung bis zur Vorlegung des Etats wieder in den Nahmen der Betrachtungen einbe zogen wird, so kommt in mehr oder weniger präziser Form in der Mehrzahl der gestrigen Abendblätter die Auffassung znm Ausdruck, daß Reichskanzler v. Schleicher unbedingt auf eine klare Entscheidung bestehen werde und daß er sich bei einer Vertagnng Handlungsfreiheit für das Arbeitspro» gramm der Regierung zusichern lasse» wolle. * Kein vorzeitiger Rücktritt Schleicher; Der Kanzler wartet die Entscheidung des Aelkestenrat» ad Berlin, 27. Januar. Vie heute staktsindende Sitzung des Aelteslenrats hat in politischen Kreisen eine nervöse Spannung erzeugt, wie sie in Gerüchten zum Ausdruck kommt, datz Relchskanzler von Schleicher bereits zurückgetrelen sei. Demgegenüber kann festgeslelll werden, daß der Kanzler nicht daran denkt, vor einer Entscheidung de» Aeltestenral» sein Amt niederzu- legen. Er wird vielmehr durch seinen Staatssekretär den Standpunkt vertreten lassen, unbedingt eine Entscheidung herbeiznführen und erst aus Grund dieses Tatbestandes seine Entschlüsse treffen. Sobald diese vorliegen, wird der Reichs kanzler sich entweder noch Areitagnachmitlag oder Sonnabend vormitlag zum Reichspräsidenten begeben, um die je nach der Haltung des Aelteslenrats notwendig werdenden Entschei dungen des Reichspräsidenten einzuholen. Wie man hört, wird der Reichskanzler bei der gleichen Gelegenheit auch Vorschläge unterbreiten, di« einer Wieder holung blutiger Vorfälle w>e des Dresdner Zusammen stoßes und einer Fortsetzung der gesteigerten politischen Hetze, wie sie in den letzten Tagen beobachtet worden »st, vorbeugen sollen. Sie MW NIMM * Berlin. Der „Völk. Beobachter" schreibt: „Wie wir hören, beabsichtigt die nationalsozialistische Reichstags fraktion in der Freitagsitzung des Aeltcstenrates keinerlei besondere oder neue Anträge einzubringen. Ihre am Berlin. sFunkspruch.s Der Neichsverband -es deut- schen Handwerks veranstaltete heute vormittag eine öffent liche Kundgebung, zu der unter anderem Reichswirtschasts- minister Dr. Warmbold, der ReichSkommissar für Arbeits beschaffung Dr. Gereke, Reichskommissar für bas Han-werk und Kleingewerbe Ministerialrat Dr. Hoppe, sowie ver- schie-ene Reichstags- und Landtagsabgeordnete erschienen waren. Der Tagung überbrachte Reichswirtschaftsminister Dr. Warmbold die Grüße -er Reichsregierung. Zu den vielfach erhobenen Vorwürfen, -aß die Regierung das Ausmaß -er wirtschaft lichen und seelischen Not im Han-werk und im gesamten Mittelstand nicht kenne, und daß sie dieser Not tatenlos zu sehe, erklärte -er Reichswirtschaftsminister, -aß diese Vor würfe nicht berechtigt seien. Die Regierung fei über die Lage des Handwerks völlig unterrichtet. Was die von der Reichsregierung ergriffenen Maßnahmen anlangt, so führte der Minister aus: Zugunsten der gewerbliche» Ge- noffenschastcn hat die NcichSrcgicrung Bürgschaften im Nahmen von 85 Millionen RM. zur Verfügung gestellt. Weiterhin sind diesen gewerblichen Kreditgenossenschaften 32 Millionen NM. als verlorene Zuschüsse zugestthrt wor den und -ie Reichsregierung hat beschlossen, dem Herrn Reichspräsidenten vorzuschlagen, diese Hilfe um einen letzten weiteren verlorenen Zuschuß in Höhe von 28 Millionen Reichsmark zu erweitern. Zur Deckung derjenigen Ver luste gewerblicher Genossenschaften, -ie ans ihrem land wirtschaftlichen Kreditgeschäft erwachsen sind, werden im Zuge der Sanierung der landwirtschaftlichen Genossen schaften 20 Millionen NM. verwendet werden. Für die so genannte Kleinkreditaktion hat -ie Reichsregierung der Bank für Deutsche Industrieobligationcn 40 Millionen RM. in Form von Rcichsschatzanweimngen zngeführt, um Kredite an das mittlere und kleine Gewerbe zn ermöglichen. 20. Iaunar geäußerte Absicht, daß im Plenum -cs Reichs tages zunächst einmal über -ie Winterbilse und die Besei tigung -er sozialen Härten der Iyli-Notveror-iinng vom vorigen Jahr beraten werden müßte, hat die Fraktion vor erst fallen lassem weil die Negierung mit der Begründung, -aß doch kein Geld vorhanden sei, auch entsprechende Be schlüsse nicht durchsübrcu würde. Van einer abermalige« Vertagnng des Reichstages bis zn dem Zeitpunkt, an dem das Kabinett den HanSbaltSplan von 1V3» vorgelegt hat, verspricht sich die Fraktion nichts mehr. Falls nicht besondere Ereignisse in der Zeit zwischen -em 27. und 31. Januar eintretcn, ist ein Ablauf der poli, tischen Geschehnisse etwa wie folgt denkbar: Der Reichstag tritt, wie beschlossen, am 31. Januar zu sammen, um eine Regierungserklärung aus dem Munde deS Reichskanzlers von Schleicher entgegenzunehmen. Daran wir- sich die große politische Aussprache anschließen, die vielleicht bis zum 4. Februar dauern könnte. Wenn eS im Anschluß daran zur Abstimmung über den kommunist-i- fchen Mißtraueusantrag kommt, so ist sein« Annahme mit den Stimmen der Nationalsozialisten nicht zweifelhaft, um so mehr als keine einzige Partei, ausgenommen die Deutsche Volkspartei, Veranlassung Haven dürfte, den Reichskanzler von Schleicher noch länger zu halten. Auch Zentrum un- Bayevische Volkspartei werben es sich noch gründlich über legen müssen, ob sie sich etwa, wie von parlamentarischer Seite verlautet, der Stimme enthalten werden. Die Entscheidung ob am 4. Februar die Aufkösuna deS Reichstage« kommt, liegt «an, allein beim Reichspräsidenten. Wir wisse» nicht, ob er sich bis dahin z« der Ueberzeugung durchgcrungcn haben wird, daß die Krise nur durch Hitler- Betrauung mit dem Reichskanzleramt z» löse« ist." * Die Bayrische Volkspartei fordert AlLrimg. * München. Zur Lage im Reich bemerkt die Bay rische Volkspartei-Korrespondeuz u. a., eS sei dringend au der Zeit, daß der nebelhafte Zustand, in dem die Regierung de« NeicheS mit allem, was um sie herum sei, geraten sei, end lich verscheucht werde. Die Reichsregierung habe die Pflicht eine Klärung herbeiznführen. Herr von Schleicher müsse den Beweis liefern, ob er das Zeug zum führenden Staats- mann habe und ob er fähig sei, des traurigen Spiels poli tischer Kulissenschieberet Herr zu werden. Von einer Negie rung müsse das Fluidum der Führung auSgehen. Daran habe cs in der letzten Zeit bedenklich gefehlt. Die Bayrische Volkspartei werde jederzeit bereit sein, eine Politik zu unterstützen, die aus die Wiederherstellung eines arbeits fähigen Reichstags als der Vorbedingung einer wirklich arbeitsfähigen Reichsregierung abziele. Da dieses Ziel zur Zeit nicht erreichbar sei, sollte alles daran gesetzt werden, um einen Ausweg zu finden, der die Reichsregierung in die Lage versetzte, endlich an die sachliche Rcgiernngsarbeit gehen und einen Beweis ihres Könnens liefern zn können. Bon einer neuen Reichstagsauslösung und Reichstags neuwahlen könne sich das deutsche Volk nichts verspreche«. Tie sür die Jnstandsetzungöarbeiten an Wohngebäuden bercitgestcllten 50 Millionen NM., deren Erhöhung um weitere 50 Millionen RM. zugesagt ist, werben vornehmlich den handwerklichen Betrieben zugute kommen. Arbeits beschaffung dieser Art ist die beste und vordringlichste Hilfe für das Handwerk. Keine Regierung könne den Mittelstand davon befreien, so führte der Minister weiter ans, die Not der Gcsamtrvirt- fchast z« seinem Teil mitzutrageu. Bei der Erwägung wirtschaftspolitischer Maßnahmen müsse die Reichsregierung die Wirkung auf die Gesamtheit prüfen und die Rücksicht auf das ganze entscheidend sein lassen. Diese Pflicht sei um so ciudriuglichcr, je größer die wirtschaftliche Not allenthalben sei. und je unerbittlicher sie jede Schicht der Bevölkerung erfasse. Unter diesem Gesichte punkt werde die NeichSregiernnq anch den Wünschen de- Handwerkes näher treten »nd sic werde diese Wünsche mit aller Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit prüfen. Der Präsident des Instituts sür Konjunktursorschnng Prof. Dr. Wagemann sprach über „Handwerk und Volkswirtschaft". Er spracb über die Wandlungen des Handwerks durch die Technik. Die technischen Maßnahmen, die das Handwerk zur An passung an veränderte Produktionsbedingiingcn in der Nachkriegszeit getrosten hat, so sagte der Redner, spiegeln sich darin wider, daß von den Gesamtausgaben des Hand werks in den 5 Jahren 1024—1028 non etwa rund 1,27 Mil liarden rund 705 Millionen auf Anlagenausbau entfallen. Die handwerkliche Neubefinition machte somit in den Jahren 1024—1028 etwa ein Siebentel der gesamten industriellen Nenbeiinition aus. Tic Wirtschastsstärkc des Handwerks bewährt sich be sonders in der Krise. Es ergibt sich nämlich, daß das hand werkliche Umsahvolumcn im vergangenen Wirtschasts- abschwung weniger stark gesunken ist als die industrielle AW m WWlWkS m MAN MIM.
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