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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193303106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-03
- Tag1933-03-10
- Monat1933-03
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1933
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Riesaer D Tageblatt Postscheckkonto: Dresden 1580. Girokaff«: Riesa Nr. 52. Drahtanschrift Tageblatt «tesa. Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. 52. und Anzeiger kLlbebIM Mld Aoztigktt. Da» Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtrhauptmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 5». Freitag, 10. März 1888, abends. 8«. Iakra. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends '/,6 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für -inen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne Zustellungsgebühr). Für d«n Fall de« Eintretens von ProduktionSverteucrungen, Erhöhungen der Löhn« und Matcrialienpreise behalten wir uns das Rech: der Preis- «Höhung und Nacksorverunq vor. Anzeige» für die Nummer de« Ausgabetages sind bis 9 Uhr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen: eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 39 nun breite, 3 mm hohe Grundschrift-Zeile (« Silben) 25 Gold-Pfennige: die 89 mm breite R-klamezeile 100 Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/. Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort- Riesa Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der'Besörderunqseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. «otottlmsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: «aetheftraße SS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. «MWSSWW8 KkvMkve Kkgierung rmvMgelMeir orercßsn. Von rurtSn6iger LsiSe mitgstsilt: vsr Xsdinstt 5ckierk irT rurisrk gsLreien. vsr keiekLbssuttrssls kür Licksrkett unct Ordnung in 5seks«n, von rri kst riis svrsmr« ksgisrung»s«HvsIt üdsi^nommen. kr viurrlen dssuttrsgt: cZEi' kük^nA rier SssLkstts kinsniminiLleriumr: VdsrrsgisrungLrsr 0r. KIuiKS, D- riumr Ltssrrsnvlstt Vkisrsclr vom 0dsi^IsnÄs§gs»ckt vrssdDn, clsr (Lerckskts c>sr VoHrLdllriunsrmSnSrrs^umL: Ltsettrekulrst 0r. ttsrtnsrks-V^seLen. vis SsLSirung cler snctersn ^inirlsrien v/irci nock gsregelt v,s^en. Ssnsrs! von koo übernimmt rüs poiirsigSMsiS in Zsvsrn Neuwahlen in Satz'en Ministerpräsident Schieck hat in einem Schreiben an sien Landtagsvorsland die Auflösung des Landtags g e- fordert, die nach seiner, wohl auf Grund seiner Berliner Besprechungen gewonnenen Ueberzeugung nunmehr st a a ts- politischnotwendig geworden sei. Daraufhin hat die Partei des Landtagsprüsidcnten Dr. Eckardt, die deutschna- stonale Landtagsfraktion, den Auflösungsantrag eingebracht. Der Brief des Ministerpräsidenten Schleck an Landtags präsident Dr. Eckardt hak folgenden Wortlaut: .Die Reichstagswahl vom 5. März 1SZZ hak eine Ver schiebung der politischen Kräfte erwiesen, die, wenn Ruhe und Ordnung nicht aufs schwerste gefährdet werden sollen, auch in der Landesvolitik zum Ausdruck kommen mutz. Ich habe mich davon üverzeugt, dah das nur dadurch zu erreichen ist, daß alsbald eine Reuwahl des Landtages stattsindet. Ich darf Sie, sehr verehrter Herr Präsident, dar um bitten, dieses Schreiben zur Kenntnis des Landtage» zu bringen.- Der Pollzettommiffar für Sachse» Polizeikommissar von Killinger begab sich am Donners tagnachmittag in das Sächsische Innenministerium, wo er die Amtsgeschäfte übernahm. Nach dem Aufmarsch der Standar ten 1Ö0 und 108 sowie dem Eintreffen der nationalsoziali stischen und deutschnationalen Landtagsabgeordneten hielt der Kommissar eine Ansprache, in der er erklärte, daß er dafür sorgen werde, daß der Kommunismus endgültig erledigt werde. Mit einem dreifachen „Sieg-Heil!" auf Hitler und unter Absingen des Horst-Wessel-Liedes gmg am Innenmini sterium die Hakcnkreuzfahne und nach einer Ansprache des Obergruppenführers von Detten unter den Klängen des Deutschland-Liedes die jchwarz-weiß-rote Fahne hoch. MUW keine kilibmsW «es 6WWeii LmMliges. Dresden. lFunkspruch.) Der Reichsbeauftragte für Sicherheit und Ordnung in Sachsen, von Killinger, hat an den Landtagspräsidcnten Dr. Eckardt folgendes Schreiben gerichtet: „Ich verbiete bis aus weiteres die EiuLernfuug beS Landtages, da die gestrigen Vorkommnisse bewiesen haben, das; Leben und Sicherheit der Abgeordneten im Landtag nicht gewährleistet sind. Ich bitte Sic, das Weitere zn veran lassen." M Vie stemme Sll>Mz-Mik>-M. Berlin. lFunkspruch.) Ter Aysshänserbund teilt mit: Im Namen der hinter ihm stehenden drei Millionen Soldaten der alte» Armee hat der Kusthäuserbnnd dem Herr« Reichspräsidenten «nd der Neichsrcgicrnng siir die Anord nung der Beflaggung aller Reichsdicnstgebäude mit den ruhmreichen Farben schwarz-weiß-rot am Heldengebenktagc seinen Dank znm Ausdruck gebracht «nd die Hoffnung aus gesprochen, daß diese Fahne niemals mehr dem Partetkampf verfällt und ans dem Halbmast der Trauer wiederaussteigc als Reichssahne eines einigen, stolzen, deutschen Volkes. ver Seuische Wzln-Mi» M MWNg »kl Mlen. * Dresden. Die Bundesleitung des Deutschen Offizier-Bundes veröffentlicht folgende Erklärung: Der Dcutfche Offizier-Bund begrüßt mit Hoyer Genugtuung den Ausgang der Wahlen zum Reichstag und zum Preußischen Landtag, weil in ihm die Gewähr liegt, daß über den ge schlagenen Marxismus und Pazifismus hinweg nunmehr der Weg frei ist zum Wiederaufstieg des Deutschen Reiches zu seiner alten Größe und zn wehrhafter Erstarkung der Nation unter den alten helligLP Farben. sHwarL-wriß-Lot. Sie MWe Mitteilm Wer Sie Sinietzm vm Ws. * Berlin. Mit Rücksicht auf die Beunruhigung in der bayrischen Bevölkerung, und da die weitere Erlmltung von Ruhe und Ordnung nicht gewährleistet ist, hat die Rcichö- rcgiernng vom 8 2 der Verordnung z»>n Schuhe von Volk und Staat am 28. Februar 1333 Gebrauch gemacht und die Befugnisse der Obersten Landcsbehördc, soweit sie die Erhal tung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung betreffen, übernommen nnd sie dem Generalleutnant Ritter von Epp übertrage». Damit ist siir Bayern dieselbe Rege lung getroffen worden, die auch für Württemberg, Baden, Sachsen nnd andere Länder besteht. Franz Ritter von Epp, wurde am 16. Oktober 1868 in München geboren. Er schlug die militärische Laufbahn ein, gehörte 1666 der vstasiatischcn Expedition an, übernahm 1664 bei der Schuhtruppc in Teutscb-Südwest-Afrita eine Kom pagnie und machte den Hererv-Hottentvtten-Aufstand mit. Während des Krieges war er Kommandeur des Bayrischen Jnfantcrie-Leibregiments und erhielt als solcher den mili tärischen Mar-Isses-Orden mit dem damit verbundenen persönlichen Adel. 1916 befreite er mit den von ihm aus gestellten freiwilligen Truppen München von der Rate- Herrschaft. Später wurde er in die Reichswehr als In fanterie-Führer VII übernommen und 1623 wegen E» reichung der Altersgrenze verabschiedet. Ursprünglich Mit glied der Bayrischen Volkspartei ließ sich Epp bei den Reichs tagswahlen 1628 für die NSDAP, ausstellen und zog am 26. Mai 1928 in den Reichstag ein. MMerMe ver WWgeWste in MWe« «Well erkolgt. M tt n ch e n. lFunkspruch.) Der' Kommissar siir Bayern, General von Epp, erschien heute vormittag 10 Uhr 30 mit seinem Beauftragten im Ministerium des Aeußern, wo die ««gekündigte Uebergabe der Polizeigeschäftc durch den Ministerpräsidenten Dr. Held offiziell erfolgte. Die Stadt zeigt ihr übliches Bild. Nur der Straßen verkehr ist durch viele Neugierige, die sich immer wieder an den öffentlichen Gebäuden und in den Straßen sammeln, leb hafter als sonst. Am Nathans und am Landtagsgebäudc weht die Hakenkrcuzsahnc inmitten schwarz-ivciß-rvtcr nnd weiß-blauer Flaggen. Sämtliche Stadtgebäude zeigen eben falls noch die gestern gehißten Flaggen und sind durch SA.» Doppelposten mit Gewehren oder Karabinern gesichert. Kl«e steöe m Wz i« sei ZeWmMlle. * München. Nach der Uebernahme der Amtsgeschäfte als Reichskommissar für die Polizeigewalt in Bayern sprach Generalleutnant von Epp in einer großen Kundgebung vor der Fcldhcrrcnhalle in München. Er führte dabei etwa aus: Bayrische Landsleute! Deutsche Volksgenossen! Tie Welle der deutschen Erhebung hat nun auch nach Bayern herein geschlagen. lStiirm. Seil-Rufe.) Sic ist hier in Bayern langsamer vorwärtsgedrnngen als im übrigen Deutschland. Sie hatte hier einige Klippen zu überwinden, und es war erforderlich, die Bauern etwas frei zn machen Deswegen hat sich die Rcichsrcgicrnng entschlossen, mich als ihren Be auftragten mit der Wahrnehmung der Geschäfte der obersten Laudcsbehvrdcn von Bauern, soweit sie die öffentliche Sicher heit und Ordnung umfassen, zn beauftragen. lStürm. >?cil- Rnfe). Ich brauche sie nicht zn versichern, daß es mich mit Stolz erfüllt, hier ein Wegbahncr für die Freiheitscrhebuiig sein zu können, für die ich feit 14 Jahren kämpfe, und daß es mich mit Freude erfüllt, mithelsen zu können, daß auch Bayern so vorwärts marschiert, wie das übrige Deutschland sonst im Marsch ist. Um einer «tiininuugsmachc vorzu beugen, gegen die Maßnahmen der Neichsregieinng, indem man hier gewissermaßen ein Preußentum, ein Norddeutsch» land, auSspielt, das Bayern etwas ungünstiges auszwingen will, darf ich Sic daran erinnern, daß doch der Kanzler, der in Berlin als Oberster diese Maßnahme gutgehcißen und be schlossen hat, hier von unserer Stadt ausgezogen ist, daß hier die Wiege der Freiheitsbewegung in München stand, die in Berlin zu einem so ungeheuren Wogenschlag sich answcitcte, daß der Minister des Innern Tr. Frick selbst ein Bauer ans der Nheinpfalz ist, daß der Reichsjustizministcr Tr. Gürtncv aus unserer Stadt hervorgegangen ist, daß also hauptsächlich Bayern hier an dem Vorgang beteiligt ist. ES kommt keinem in den Sinn, die Rechte Bauerns, das, was Bauern nach seiner Geschichte und nach seinem Volkstum zn fordern bat, jemals beeinträchtigen zu wollen. Ich selbst kenne München und das bayrische Volk gut genug, daß ich mich niemals dazu hergeben würde, eine schädigende Handlung gegen meine engere Heimat zu vollziehen. sHochrnfc.) Wenn ich dieses Amt übernehme, tue ich es, um daraus den größten Vorteil für mein Heimatland allerdings in engster Verbindung mit dem Reich und für das Reich herauszuholcn. MNklWsWe aus sem MWemr stMMmm. * M ü n ch e n. Am Donnerstag um 18,06 Uhr wurde ans der obersten Galerie des Rathaus-Turmes die Hakenkrenz sahne durch nationalsozialistische Stabtratsmitglicder gehißt. Die Menge sang sofort mit erhobener Hand das Horst-Wessel- Lied und das Deutschlandlied. Schon vorher hatte man an dem Vvrbogen des Rathauses eine kleine Hakenkrenzsahnr und eine schwarz-wciß-rvte Fahne angebracht. Oberbürger meister Dr. Scharnagl hatte schon nachmittags die Weisung gegeben, die Tore des Rathauses für die Hissung der Haken- kreuzfahnc zu öffnen. * Nürnberg. In Nürnberg wurden in Gegenwart eines riesigen Zuges der Nationalsozialisten vvm Reichs» tagsabgeordncten Julius Streicher unter dem Geläut der Glocken der Sebaldnstirche drei Hakcnkreuzsahncn ans dem Nürnberger Rathaus gehißt, woraus die Menge das Deutsch landlied anstimmtc. Ser KeichSwehAMliister in Sressen. Dresden. tFunkspruch.) Anläßlich -es Besuches des Reichswehrministers Freiherr« v. Blomberg und des Ehess der Heeresleitung Freiherrn von Hammerstcin sand heute vormittag in Dresden eine Paradeanfstellung der gesamten Truppen des Standortes Dresden statt. Der Rcichswehr- miirister schritt die Front ab und hielt dann an die Truppen eine kurze Ansprache, in der er sagte: Ich trete vor Eure Front, um Euch einige Worte von Bedeutung z« sagen. Ich habe sie schon öfters ausgesprochen und Ihr werdet sic vielleicht schon durch die Zeitungen kennen. Aber sie können nicht ost genug gesagt werden: 1. Mag der Soldat von Geburt her Preuße, Sachse oder Bayer sein, als er in die Wehrmacht eintrat. hat er sich dem ganze« deutschen Volk verschrieben. Wir sind die sichtbare Darstellung des einigen deutschen Reiches; L. als Ihr Soldat wurdet, sagtet Ihr dem inneren Kamps Ssttz Hffder ad, denn wir gehören keiner Partei oder Klaiie an. Wir dienen dem ganzen Volke und das deutsche Vota steht hinter uns; 3. wir sind nns der hohe» Verantwortung bewußt, daß unser Stand der einzige in Deutschland ist, der Waffen trägt und das SVassenhandwerk — wir dürfen schon sagen — sehr gut nnd sicher beherrscht. Das wird so bleiben. Aber wir stehen darum nicht allein. Nein, neben und hinter uns stehen Millionen deutscher Männer, sic tragen keine Waffen in den Händen, aber ihr Herz nnd Sin» ist fest, «nd fic sind entschloßen, mit uns sür Deutschland zn leben und Z» kämpfen. Unseren Bund mit diesen Männern wollen mir besiegeln mit dem Rus: „Das deutsche Vaterland Hurra!" Der Reichswehrminister begab sich dann zum Besuch der sächsischen Negierung ins Ministerialgebäude.
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